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Meine Boxer sind/waren überwiegend leistungsgezogen und haben/hatten ausgeprägtes Territorialverhalten und das, was landläufig "Schutztrieb" genannt wird.
Trotzdem konnten sie problemlos mit ins Büro, nicht regelmäßig, aber sporadisch bei Bedarf. Ohne großes Büro-Training oder -Gewöhnung. Voraussetzung ist einfach eine konsequente Grunderziehung mit Erlernung von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Und im Ausgleich dazu geistige und körperliche Auslastung.
Das ist anstrengend. Bis die Junghundphase beendet ist, gehen 3 Jahre locker ins Land, in denen ein Boxer extrem einfallsreich sein kann und seine unendliche Energie in die größten Tollheiten zu stecken bereit ist. Da braucht man als Besitzer noch mehr Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, als man dem Hund beibringen will....
Andererseits sind Boxer aber auch für alles zu haben. Ob Schlittenziehen, Rettungshundearbeit oder Schutzhundesport - macht ihm alles Spaß. Andere Menschen sind grundsätzlich fein, solange sie nicht unberechtigterweise bewachtes Territorium betreten. Was das ist, bestimmt der Besitzer, und die Hunde halten sich dran. Wir haben Restaurantboxer im Verein, die in der Gaststube gepflegte Konversation treiben, die Privatwohnung daneben aber nicht betreten lassen. Sie können also durchaus differenzieren.
Wichtig ist die Herkunft. Ich sehe mit Tränen in den Augen viele "boxerähnliche Gebilde", die unter dem Namen "Boxer" angeboten werden und neben dem Aussehen besonders auch den Charakter vermissen lassen. Angstbeißer, Nervenbündel, Scheulinge sind leider nicht selten daraunter. Da würde ich sehr, sehr genau gucken und mir nix erzählen lassen von wegen "Die Eltern sind doch sooo liebe Familienhunde, das reicht!". Meiner Erfahrung nach sind es gerade die im Hundesport erfolgreichen Hunde, die nervlich robuste, zuverlässige, grundsätzlich freundliche Nachkommen hervorbringen, die nicht in jeder ungewohnten Situation mit Angstschnappen reagieren. Allerdings sind das dann auch keine Mitläufer, sondern wollen beschäftigt werden.
Für mich ist ein Boxer ein Allrounder - aber "round" muß es gehen!
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Auch noch zum Thema Bürohund:
meine LZ-DSH waren beide häufiger mit im Büro, dort völlig unauffällig, viele haben gar nicht mitbekommen, dass da ein Hund unter dem Schreibtisch liegt - ist in meinen Augen eine reine Erziehungssache.
Zu Hause sind/waren beide gute Wach- und Meldehunde... -
Bei den Retrievern würde ich den Toller da auch noch mit rein werfen.
Mit Rhydian mache ich Dummyarbeit, Obedience und Longieren und joggen gehen wir auchWerden nicht zu groß (außer meiner ... ), haben keinen extremen Schutztrieb und sind für jeden Mist zu haben. Gerade wenn sie die Dummyarbeit ins Auge fasst, denn die - oder natürlich jagdliche Arbeit - gehört für mich beim Toller einfach dazu. Meiner zumindest macht zwar wirklich bei allem gerne mit, aber wenn ich die Dummytasche packe, dann leuchten die Augen doch ganz besonders.
Als Bürohund könnte ich mir Rhydian auch gut vorstellen, wenn sie es von klein auf so kennen lernen.
Oder natürlich der Großpudel, der auch schon ins Rennen geworfen wurde.
So einer sitzt auch hier und macht den selben Quatsch mit wie der Toller. Ich finde den Jagdtrieb beim Pudel stärker, etwas schlechter händelbarer als beim Toller und auch der Schutz-/Wachtrieb ist stärker ausgeprägt. Aber nichts unkontrollierbares.
Vorteil beim Pudel: Haart nicht und stinkt nicht ganz so schnell wie der TollerUnd wie oben erwähnt, wenn die Hunde es von klein auf kennen mit im Büro zu sein und welche Regeln da herrschen, dann würde ich bei beiden Rassen gar keine Probleme sehen.
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Ist ein hibbeliger Turbo-Toller wirklich das Richtige für einen Hundeanfänger?
Es gibt sicher Schelte, wenn ich ihn den Border Collie unter den Retrievern nenne -- aber eigentlich sollte man ihn niemandem empfehlen, der wenn überhaupt nur nebenbei ein bisschen Hundesport betreiben möchte.
Gesucht wird ein neben-bei-Hund/Begleiter, der mit zum Joggen kann.
Reicht das einem Toller? -
Hallo zusammen,
ich finde die Idee Deiner Freundin, nach einem Labrador oder Golden Retriever zu schauen, sehr gut. Zumal diese auch rechte Sympathieträger sind - das sind Boxer nicht für jeden. Manche mögen eben diesen geknautschte Mollossergesicht nicht.
Meine Bertha kommt auch mit ins Büro, z.b. während der Läufigkeit oder für ein paar Stunden, wenn ich mal kein Homeoffice machen kann. Aber es ist immer ein Händeln meinerseits gefordert. Bin ich z.B. gerade nicht im Büro, werden Kollegen, die herein kommen, verbellt. Manche mögen sagen, das ist alles nur schlechte oder mangelnde Erziehung. Mag sein. Aber ein Riesenschnauzer ist nunmal ein Hund, der bewacht, meldet und im Fall der Fälle auch nach vorne geht, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ich möchte nicht immer gegen die Natur des Hundes antrainieren müssen. Und wenn Deine Freundin jetzt schon weiß, dass der Hund mit ins Büro soll, kann man sich ja schon bei der Auswahl der Rasse darauf einstellen.
Deshalb plädiere ich für die oben genannten Rassen mit leichetr Tendenz zum Golden. Ich bin mit einem aus jagdlicher Zucht aufgewachsen (vor merh als 35 Jahren) - es sind tolle Hunde, wenn man einen guten Züchter findet!
Weiterhin viel Spaß beim Kundigmachen, Lernen und Träumen vom eigenen Hund!
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Ich bin wirklich vorsichtig mit den Empfehlungen zum Toller.
Hier habe ich es aber so gelesen, dass sie schon auch Interesse daran hat mit dem Hund aktiv Hundesport zu betreiben (und aktiv heißt jetzt für mich nicht gleich, dass man den Hund mit zwei Jahren auf die ersten Meisterschaften führen möchte, sondern einfach dauerhaft und regelmäßig mit dem Hund arbeiten).
In meinen Augen wird der Toller manchmal zu krass dargestellt - was der Rasse aber vielleicht ganz gut tut. Aus Rhydians Wurf gingen zwei Welpen auch in die Hände von Ersthundehaltern und die kommen wunderbar klar. Sie haben sich vorher eben ausreichend informiert und stehen in gutem Kontakt zu der Züchterin; scheuen sich auch nicht, dann einfach mal was nachzufragen. Und wenn sie mit Fullani befreundet ist, dann steht sie ja sicher auch nicht ganz allein da, wenn mal was nicht so klappt oder sie Tipps bräuchte.
Wie bei ziemlich jeder anderen Rasse auch würde ich mich einfach gut informieren, viele Züchter besuchen, meine Vorstellungen erklären und dann können die meisten Züchter auch schon abschätzen, ob ein Hund aus ihrer Linie passen würde oder eher nicht.Sucht man natürlich "nur" einen Alltagsbegleiter mit dem man 1-2x die Woche ein wenig auf dem Hundeplatz rumwurschelten kann, dann würde ich den Toller auch von der Liste streichen.
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Ich habe auch einen Boxermix der mit im Laden ist. Genau so ein 'Nervenbündel' wie 'Quarus' beschrieben hat. Es geht sicherlich das man so gut wie fast jeden Typhund mit ins Büro nimmt, aber man muss sich ehrlich fragen will man das. Hat man dort immer die nötige Konsequenz und kann man die anderen Mitarbeiter und Kunden dahin gegen 'erziehen' dem eigenen Hund ggf seinen Raum zu geben?
Knightley findet Aufmerksamkeit von wild Fremden doof, liebt allerdings jeden den er kennt. Bei beidem gibt er 120%. Genau das gleiche bei Hunden. Wird er in ruhe gelassen kann selbst mein unverträglicher Hund im Aufenthaltsraum liegen während ein fremder Hund im Laden ist, Voraussetzung der fremde Hund wird auch geführt/kontrolliert, wenn nicht von Herrchen dann von mir.
Was ich damit sagen will, ich an stelle deiner Freundin würde mir genau überlegen wie 'eng' ich bereit bin meinen Hund zuführen und ob ich bereit bin mir im Zweifel nicht nur Freunde zu machen im Büro, weil evt. die Mitarbeiter ihre Hunde einfach machen lassen, oder nicht einsehen wollen warum sie deinen Hund jetzt nicht einfach betüddeln dürfen.
Mir ganz persönlich wäre inzwischen ein Hund der weniger Führung braucht lieber. Nicht weil ich das im Alltag begrüße, sondern einfach weil es enorm schwierig sein kann gerade im Büro und Geschäft. Und dort gerade mit den Mitarbeitern/Kunden.Nichtsdestotrotz sind Boxer (aus guter Zucht!) toll!
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Ich danke euch allen recht herzlich für die vielen Anregungen und hilfreichen Diskussionen.
Also zum einen ist mir auch bewusst, dass man fast jeden Hund Bürotauglich bekommt. Aber meine Freundin hatte noch nie einen Hund und da finde ich einen, der von vornherein verhältnismäßig unkompliziert mit ins Büro kann doch geeigneter.
Sie sieht das ebenso und deshalb hatte ich das im Eingangspost so geschrieben.
Klar wird nicht erwartet, dass der Hund von alleine absolut alles mitbringt diesbezüglich. Aber es ist ja schon ein Unterschied, ob der Hund "nur" Ruhe, seinen Platz und eine entspannte Grundhaltung im Büro lernen muss oder aber ob der Hund überzeugt werden muss, dass es nicht sein Job ist ernsthaft zu kontrollieren, zu wachen uswGerade für jemanden, der noch nie einen Hund hatte!
Deshalb finde ich einen freundlichen Hund ohne nennenswerten Schutztrieb geeigneter.Und ja, sie möchte auf jeden Fall dauerhaft und regelmäßig mit dem Hund arbeiten. Von nur begleiten und ab und zu joggen war ja nie die Rede
Toller kommt auf die Liste
Boxer gefallen ihr optisch anscheinend auch gut. Sie wird sich da selbst weitergehend schlau machen -
Vielleicht noch ein Wort zum Toller (das mir wohl eher weniger Freunde schaffen wird). Ja, der neue Slogan des Tollers als 'Border Collie unter den Retrievern' ist zwar sicherlich verkaufsfördernd und klingt gut, aber da frage ich mich dann doch, wo die ganzen sportlichen Toller denn sein sollen. Bei Prüfungen laufen die wenigen Toller, die es gibt, doch schon eher unter 'ferner liefen'. Im 'Ernsteinsatz' findet man sie ja auch eher selten.
Ich habe sie häufig als zu sensibel, zu unflexibel, zu wenig triebig - ja sogar unsicher, stur, misstrauisch oder gar ängstlich - für den höheren, weiterführenden Sport erlebt. Selbst im Ausstellungsring haben sie (je nach Richter) häufig eher einen Mauerblümchen-Status und präsentieren sich selten so gern und gekonnt wie ihre Cousins das tun.
Es können tolle Hunde sein - keine Frage, und sie machen sicher gerne Sport, aber als hartgesottene und ausgesprochene Arbeiter erlebe ich sie in der Gesamtheit nun wirklich nicht.
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Hoffe das wird nicht zu sehr OT
@AnnetteV
Ich würde dir gerne absolut widersprechen, aber ich höre inzwischen auch immer mehr von "unmotivierten Schnarchnasen" und werde dahingehend sehr oft darauf angesprochen, wie freudig, triebig und übermotiviert mein Toller wäre.
Ich persönlich habe die Rasse durchweg nur so kennen gelernt. Also bei den Züchtern, die ich besucht habe und bei den Treffen, bei denen ich war und finde es sehr sehr schade, dass die Rasse inzwischen gar nicht mehr so wahrgenommen wird wie sie doch sein kann und in meinen Augen auch sollte.
Vielleicht bildet sich beim Toller auch langsam ein feiner Unterschied zwischen einer Show- und Arbeitslinie, auch wenn es diese so offiziell bei der Rasse nicht gibt. -
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