Frage zu Borreliose und andere "Zeckenkrankheiten"

  • Hallo zusammen,


    nachdem mein Hund irgendwas haben muss, weil er einfach nicht so fit und agil ist, wie es ein Hund in seinem Alter (4 jähriger DSH) sein sollte, haben wir natürlich schon einige Untersuchungen hinter uns (Bluttest, Allergietest, SDU) und bis auf, dass er gegen ziemlich viel allergisch ist, kam nichts dabei raus.


    Das Problem ist, dass sie irgendwie immer müde ist, nicht wirklich viel laufen will und wenn eher gemütlich. Galpopp gibts nur beim Spielen oder wenn ich weit weg bin und sie rufe...


    Jetzt frage ich mich, ob der Hund vielleicht Borreliose oder eine andere "Zeckenkrankheit" haben könnte. Muss da der Hund immer zwingend Symptome wie Lahmheiten haben? Bzw. würden da im normalen Bluttest einige Werte überhaupt nicht passen müssen? Die sind laut zwei TÄ eigentlich ok, ein paar Abweichungen (aber minimale) gibt's, aber die TÄ sagten, dass das nicht dramatisch sei.
    Hund geht normal (hat vor zwei Wochen nach einem Sprung aber mal aufgejault - wobei ich da ehrlich gesagt darauf tippe, dass er sich verrissen hat oder so), lahmt also nicht. Ist nur energielos und nicht wirklich agil (außer, sie erschnuppert eine Fährte oder sie hat ihre 5 Minuten, da springt sie fröhlich durch die Gegend). Keine Ahnung, ob da ein Borreliose-Test sinnvoll ist (Blutabnehmen ist nicht wirklich lustig, also wenn das eher unwahrscheinlich ist...)


    Kann mir jemand mehr dazu sagen? Und was mich noch interessieren würde: Angenommen, der Hund hätte das (Zecken hatte sie ja immer genug), wie sieht denn da die Prognose aus? Kann es sein, dass der Hund nach einmaliger AB-Gabe geheilt ist oder ist sehr wahrscheinlich, dass das immer wieder kommt???

  • Möglich ist es natürlich, dass dein Hund mit Borreliose oder z.B. Anasplasmose infiziert ist. Ob es in eurem Fall allerdings warscheinlich ist, kann nur ein kompetenter TA beurteilen.
    Frag doch einfach mal nach.


    Gerade bei den beiden angesprochenen Krankheiten ist leider der Verlauf bei jedem Tier anders. Das ist ja das Tükische.
    Der eine lahmt, der andere nicht. Mein Borreliose Patient hatte innerhalb eines Schubes ganz schlimme Blutwerte, ansonsten waren sie aber normal. Insgesamt hat sie sehr heftige Symptome, da gibt es wiederum zig andere Fälle bei denen die Symptome nur minimal ausfallen. Gibt da wie gesagt leider keinen Leitfaden wie die Krankheit abzulaufen hat, das macht es so schwierig.


    Wenn du die Vermutung hast lass es testen. Kostet nicht die Welt und du hast Klarheit.

  • Die TÄ sagte, dass es möglich wäre. Aber vorerst warten wir nun noch 2-3 Wochen ab, ob die ganzen Mittelchen, die sie aktuell bekommt (Vitalpilze, Kräuter, Dasuquin etc.) helfen und sich der Zustand vielleicht so bessert.

  • Hallo,


    über die Suche findest du schon ein paar Sachen zur Borreliose beim Hund. Deshalb nur kurz hierzu:


    Angenommen, der Hund hätte das (Zecken hatte sie ja immer genug), wie sieht denn da die Prognose aus? Kann es sein, dass der Hund nach einmaliger AB-Gabe geheilt ist oder ist sehr wahrscheinlich, dass das immer wieder kommt???


    Natürlich.
    Borreliose kann sich chronifizieren, es gibt aber nicht sehr viele Fälle.


    Für mich klingt hier erstmal nichts wirklich nach einer Borreliose.
    Borreliose ist zudem schwer nachzuweisen, weil Antikörper nicht bedeuten, dass der Hund erkrankt ist, sondern lediglich beweisen, dass es einen Erregerkontakt gab.


    Du kannst deinen Hund testen lassen (dann bitte mittels Westernblot und im Idealfall direkt bei Zecklab), aber ich bezweifle, dass euch das weiterbringt.

  • Kann es nicht auch einfach ihr Charakter sein? Die meisten Labbis sind agil, ungestüm, schwimmen/apportieren gern, halt happy go lucky Hunde.... Unsere Nala ist träge, ruhig und rennen tut sie nie/maximal Trab auch als sie jünger war. Als klar war das sie gesund ist haben wir erkannt das es einfach ihre Art/ihr Charakter ist ;)

  • Das kann alles und nichts sein. Sie könnte einfach nur der gemütliche Typ sein, vielleicht auch irgendwo Schmerzen haben.


    Borreliose könnt Ihr ja durch eine Blutuntersuchung testen, erkannt ist die Prognose gut. Obwohl, wie schon gesagt, ein positiver Titer nichts aussagt. Ich selbst habe z. B. auch einen positiven Borreliosetiter , heißt irgendwann hat mich mal eine Zecke mit dem Erreger gebissen, ich bin aber nicht erkrankt. Außerdem ist das immer eine Momentaufnahme.


    Meine Pflegehündin hat einen positiven Anaplasmosetiter, das war einfach nur ein Nebenbefund. Sie ist nicht erkrankt, bekommt aber vorsichtshalber eine Antibiose, weil ihr Immunsystem nicht das beste ist.

  • Ich erzähl Dir jetzt mal die Geschichte von Karli. Mein Hund war etwa 4 1/2, angefangen hat alles mit einer verätzt aussehenden nase, wo er 4 wochen lang cortison bekommen hat und einfach nicht mehr mein hund war, damals dachten wir, die nase kam durch ein gedüngtes feld, heut bin ich mir nicht mehr sicher, ob es nicht der anfang der anaplasmose war. Innerhalb von 1 Jahr hab ich unmengen an Tierarztkosten produziert, einfach, weil ich mich nicht damit zufrieden gab, dass mein Hund angeblich von fast einem auf den anderen tag gealtert sein soll. Karli hat nicht gelahmt, hatte nicht die typischen Symptome, die man immer bei Anaplasmose gelesen hatte, nein, er war nur träger, baute von der Kondition her ab und im Hochsommer dachte ich, ich habe einen 13 jährigen hund an der leine. Seine SD Werte waren auch nicht die besten, aber immer im unteren Referenzbereich. Seine Thrombozytenwerte waren nicht magisch im Keller,aber erniedrigt, für meinen TA aber auch noch im Rahmen. Nach fast einem Jahr auf und ab (er war ja auch nicht jeden Tag so träge drauf), hab ich meinen hund in absprache mit meinem TA in der Tierklinik vorgestellt. Der dort behandelnde Tierarzt stellte Karli einen Tag lang auf den Kopf (Röntgen Rücken und Hüfte), TRH Test wegen der Schilddrüse und nur aufgrund der Blutwerte und der erniedrigten Thrombozytenwerte machte er einen Anaplasmosetest. Noch bevor das Testergebnis da war, war sein Verdacht in diese Richtung gegangen.


    Raus kam: evtl. CaudaEquina, was aber nur mit einem CT richtig gesehen werden kann, wovor mir aber selbst der TA dort abriet, falls bei den anderen Test´s erst mal was raus kommt.


    Eine SDU, die aber auch erst behandelt wird, wenn der Anaplasmose test negativ wäre, da Anaplasmose die SD beeinflusst und es kam Anaplasmose raus, die im Nachhinein bei meinem Hund sogar über 12 Wochen mit Doxy behandelt werden musste.
    Karli geht es seitdem nicht schlecht und er ist auch wieder belastbarer, als in dem Jahr, aber es sind halt Nachwehen der Anaplasmose geblieben. Die SD hat sich nie wieder richtig erholt, so dass wir seit Anfang des Jahres nun doch Hormone geben müssen. Mit warmen Wetter hat er arg Probleme und vor jeder OP müssen wir den Thrombozytenwert bestimmen lassen, da dieser sich auch nicht richtig erholt ( wobei er beim letzten Test jetzt nach Jahren mal wieder im Normbereich war). Ob die Spätfolgen damit zusammen hängen, dass bei ihm die Anaplasmose lang unendeckt war, weiß ich nicht, aber ich vermute es.
    Ich persönlich würde Dir aus eigener Erfahrung raten, den Test gleich zu machen und nicht erst noch 2 Wochen zu warten, einfach weil man dann Gewissheit hätte und im Notfall zeitnah handeln könnte.

  • Aaah, mein Wuffi hat auch leicht erniedirge Thrombozyten...


    Wenn also bei dem Test, den ich nun vermutlich nächste Woche machen lassen werde, positive Werte rauskommen - ist das dann also nicht sicher, dass sie das hat? Ich nehm an, sie kriegt dann aber trotzdem ABs?
    Was den Test selbst betrifft kann ich ja nur den nehmen, denn das Idexx Labor von der TÄ anbietet?

  • Bei Karli wurden die Titer sowohl bei Idexx, als auch einmal bei Laboklin bestimmt. Also bei meinem Hund war es eindeutig, weil der Titer schon mächtig hoch war und wenn ein Hund Symptome zeigt und einen Titer hat, würde ich persönlich auf jeden Fall behandeln.

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