Schottland - mal wieder
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Von den äußeren Hebriden kenne ich bisher nur Harris, und davon auch nur den Norden. Aber das hat mir extrem gut gefallen! Diese langen Sandstrände an der Westküste! Und die tollen Berge im Norden! Wir wollen uns mal für die Hebriden drei Wochen vornehmen, mit drei verschiedenen Ferienhäusern, und uns von Lewis im Norden bis nach Barra im Süden vorarbeiten.
Wenn wir zusammen in Schottland Urlaub machen, mieten wir immer Ferienhäuser. Da hat man einfach mehr Platz, mehr Ruhe, und mit Kindern ist das sowieso ideal. Ohne aber auch...An der Westküste von Harris, nahe Horgabost:
Horgabost by Marion Woell, auf Flickr Tràigh Losgaintir by Marion Woell, auf Flickr Dort knallt zwar jede von Westen kommende Schlechtwetterfront zuerst rein, aber das ist es wert!
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Wow - tolle Bilder! Mit der richtigen Kleidung ist das sicher ein Erlebnis!
Wir hatten sogar überlegt, auf einer der Inseln zu heiraten, aber das Hotel war für unseren Termin schon belegt. Und im Grunde war's auch gut so, die Gäste hätten sicher keine Lust auf diese lange Anreise gehabt!
Westküste Schottlands direkt am Loch ist es dennoch geworden!Ja, so 3-4 Wochen wären optimal für den Aufenthalt dort oben! Ich muss endlich anfangen zu suchen für nächstes Jahr...
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So, wo war ich stehengeblieben vor diesem Exkurs auf die Western Isles? Ah ja, an einem Sommertag in Inverness.
Die Wettervorhersage für Fort William sei gut, versicherte man mir im Tourist Information Centre. Die Times und metcheck behaupteten das auch. Nun gut, ich passte meine Pläne entsprechend an. Am Mittwoch saß ich mit frischen Essensvorräten, frisch gewaschenen Klamotten und getrockneter Ausrüstung im Bus nach Fort William. Es war wirklich sommerlich warm, und nach zwei Stunden im Bus war ich froh, wieder an der frischen Luft zu sein.
Zunächst lief ich ein Stück auf der Forest Road ins Glen Nevis rein. Dort stand die Luft, und bald schon hatte ich keine Lust mehr. Ich nahm den nächsten Abzweig zur Straße und versuchte mich erfolgreich als Anhalter. Die Welt ist ein Dorf, stellte ich wieder einmal fest, als ein Ehepaar hier aus der Gegend anhielt und mich bis zum Ende der Straße mitnahm.
Ich lief vom letzten Parkplatz aus durch die Schlucht, und war wie immer begeistert von dem Anblick, der sich mir bot. Schlängelte sich der schmale Weg eben noch zwischen großen Felsen hindurch, oberhalb eines tosenden Wildbaches, öffnete sich plötzlich die Landschaft zu grünen Flussauen, einem sanft dahinplätschernden Fluss, und einem hohen Wasserfall in der Entfernung. Einfach nur schön. Ich ging weiter und suchte mir ein Stück weiter oben im Tal ein schönes Plätzchen zum zelten. Weit genug entfernt und oberhalb des Flusses - der Wetterbericht hatte vereinzelte Gewitter mit Starkregen vorhergesagt, und die Wasserstände steigen schnell hier oben. Ich wollte wirklich kein fließendes Wasser im Zelt haben...
Ich verbrachte einen teils sonnigen, teils wolkigen, gewitterfreien Nachmittag und Abend am Nevis. Ich planschte im Wasser herum, fotografierte, und genoss einfach die Zeit. Warm war es, sogar nachts zeigte mein Thermometer noch 22,4°C an.
Glen Nevis by Marion Woell, auf Flickr Eigenheim by Marion Woell, auf Flickr Glen Nevis by Marion Woell, auf Flickr Zwei "Selfies" - schließlich wollte ich das Stativ auch mal benutzen...
Ohne Titel by Marion Woell, auf Flickr "Selfie" in Glen Nevis by Marion Woell, auf Flickr -
Oh, wir waren wohl nicht die einzigen, die die Pläne geändert haben. Wir haben dann auch fast 6 Tage in/um Fort William gecampt und sind am Ben und Glen Nevis entlang gewandert. Die Midges waren dort schrecklich, aber das Wetter und die Landschaft toll :)
Und tolle Bilder wieder mal! :)
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Am nächsten Tag lief ich gemütlich von meinem Wasserfall-Zeltplatz nach Fort William und verbrachte dort einen sonnigen Nachmittag. Gegen halb sechs abends fuhr mein Zug nach Corrour Station, diesem kleinen Bahnhof mitten im Rannoch Moor. Eine Stunde später stieg ich aus dem Zug - es nieselte, war windstill, und warm. Ideale Bedingungen für Midges! Ich dachte, dass das Nieseln bald aufhört und zog nur die dünne Windjacke drüber, und das Netz über den Kopf, damit mich die wee beasties nicht belästigen beim Wandern. Nur, irgendwie bekam ich nicht mit, dass aus dem Nieselregen ein richtiger Dauerregen wurde - und als ich es bemerkte, war ich schon patschnass. Es machte jetzt keinen Sinn mehr, die Regensachen anzuziehen...
Völlig durchnässt erreichte ich meinen Zeltplatz und baute im immer noch strömenden Regen das Zelt auf. Matratze aufpusten, Rucksack und ich rein ins Zelt, trockene Klamotten rauskramen und anziehen, Rucksack weiter ausräumen, das nasse Zeug in die Apsis, Zelt trocken wischen, Schlafsack auspacken und mich reinlegen. Ich hatte so gar keine Laune. Der Wetterbericht hatte von diesem Wetter nichts gesagt. An das für den nächsten Tag vorhergesagte perfekte Wetter mit sehr guter Fernsicht glaubte ich nicht mehr.
Nachts wachte ich auf. Es war hell im Zelt. Ein Blick nach draußen zeigte mir den Grund dafür: Ein fast voller Mond schien vom sternklaren Himmel. Ich zog die einzigen trockenen Klamotten über die Schlafsack-Sachen (das waren Regenhose und Regenjacke), und ging mit Stativ und Kamera raus. Hat sich gelohnt!
Moonlight over Corrour Old Lodge by Marion Woell, auf Flickr Nach ein paar Stunden Schlaf wurde ich wieder wach. Draußen überraschte mich ein blauer Himmel über mir und weiße Wolken unter mir. Unglaublich schön!
Early morning by Marion Woell, auf Flickr Das war mein Ausblick beim Frühstück:
View from my tent by Marion Woell, auf Flickr Eigentlich hatte ich vorgehabt, erst mal alles in der Sonne zu trocknen und später am Tag auf den Gipfel des Carn Dearg zu gehen. Jetzt nicht mehr: Ich wollte mir diese Wolkensache weiter anschauen. Das habe ich daheim schließlich nicht alle Tage! Während des gemütlichen und weglosen Aufstiegs zogen die Wolken teilweise ab.
Clouds over Rannoch Moor by Marion Woell, auf Flickr Oben auf dem Ridge waren zwei Wanderer unterwegs, die einzigen Personen, die ich an diesem Tag sah.
Walkers on Carn Dearg Ridge by Marion Woell, auf Flickr Der Carn Dearg (Corrour) ist ein gemütlicher Berg. Ein Munro (also einer über 3000 ft; dieser hier hat 941m), aber ohne Schwierigkeiten beim Anstieg. Der Ridge ist gemütlich breit, es gibt keine ausgesetzten Stellen, und die Steigung ist, zumindest auf meiner Route, nicht zu heftig.
Carn Dearg Ridge by Marion Woell, auf Flickr Schon bald war ich am Gipfel, am Summit Cairn. Leider hatte ich kein Stativ dabei, und die beiden Wanderer waren nicht mehr zu sehen. Eine andere sichere Möglichkeit, die Kamera für ein "Selfie" aufzubauen, gab es dort droben nicht. Also müssen auf dem "Beweisfoto" mein Rucksack und meine Trekkingstöcke herhalten.
Carn Dearg summit cairn by Marion Woell, auf Flickr Die Aussichten waren herrlich:
Carn Dearg summit views! by Marion Woell, auf Flickr Carn Dearg ridge by Marion Woell, auf Flickr Allerdings war es dort oben doch recht kühl und windig; daher verzog ich mich bald wieder etwas weiter nach unten.
Plötzlich sah ich schräg vor mir einen Vogel, der geduckt und schnell herumlief. Ich beobachtete ihn und stellte fest, dass er (oder sie) immer im Dreiviertelkreis hinter mir herlief. Vermutlich sollte ich vom Gelege / vom Nachwuchs weggelockt werden. Das erste Mal, dass ich einen Ptarmigan so nahe sah. Mein Reisezoom war leider nicht schnell genug für diesen schnellen Zeitgenossen.
Ptarmigan by Marion Woell, auf Flickr Irgendwann ging ich wieder runter zu meinem Lagerplatz, breitete mein ganzes nasses Zeug zum Trocknen aus, und verbrachte einen schönen sonnigen und windigen Nachmittag, ohne auch nur einen einzigen Menschen zu sehen.
Ohne Titel by Marion Woell, auf Flickr wildcamp by Marion Woell, auf Flickr selfie by Marion Woell, auf Flickr Ohne Titel by Marion Woell, auf Flickr -
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Die Sehnsucht wächst.....
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da sagste was Elponte
wahnsinn Bilder, vorallem das Mondbild
lg pollynixe
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So, Endspurt.
Den Tag an der Corrour Old Lodge konnte ich nicht mehr toppen. Der war einfach zu schön.Morgens wachte ich dort sehr früh auf, weil es stürmte - im Zelt ist das etwas laut, egal wie fest der Bunker abgespannt ist. Ich wollte eigentlich entspannt frühstücken und packen und so rechtzeitig loslaufen, dass ich den Zug um zwanzig nach elf an der Corrour Station erreiche. Dann blickte ich nach draußen, sah viele Wolken, und beeilte ich. Ich wollte ein trockenes Zelt einpacken...
Ich schaffte es, vor den ersten Regentropfen den Rucksack komplett zu packen und, eingehüllt in Regenhose und Regenjacke, abmarschbereit zu sein. Der Plan war, entweder im Wartehäuschen am Bahnsteig Kaffee zu kochen und zu frühstücken, oder aber im Coffee Shop / Restaurant des Bahnhofs, falls es denn geöffnet hat. Natürlich kam es wieder anders. Ich ging flotten Schrittes bergab durch den Regen und war um 8.50 im Wartehäuschen. Dort holte ich den Fleecepulli aus dem Rucksack, weil es doch etwas kühl war, so untätig und nassgeregnet und verschwitzt wie ich nun mal war. Als ich gerade den Kocher rauskramen wollte, sah ich auf dem Fahrplan, dass der erst Zug um 08.59 Uhr hier abfährt, und nicht, wie ich dachte, um 08.24 Uhr. Blick auf die Uhr: 08.55. Jetzt wurde ich hektisch. Ich hörte schon, dass sich der Zug näherte. Da die Corrour Station ein so genannter Request Stop ist, muss man sich bemerkbar machen, wenn man einsteigen will. Ich lief schnell raus aus dem Wartehäuschen, winkte dem heranfahrenden Zug, ein Zugbegleiter schaute aus dem Fenster, gab mir das Daumen-nach-oben-Zeichen und rief "Good morning!", und schon war ich wieder im Wartehäuschen, schnappte Rucksack und Jacke und was ich sonst noch so lose herumliegen hatte, und raste wieder raus. Eine Zugtüre ging nur auf (für den Rest ist der Bahnsteig zu kurz), ich wuchtete mich mit meinem Gerümpel rein, und schnaufte erst mal durch.Der Zug war der "Caledonian Sleeper", der Nachtzug von London nach Fort William. Mit Schlafwagen und Loungewagen und viel Plüsch. Links und rechts von mir waren zwar Sitz-Abteile, aber die sahen so ultra-bequem und plüschig aus, und die Reisenden waren irgendwie deutlich besser gekleidet als ich... Ich traute mich nicht rein. Aber schon kam der nette Zugbegleiter, verkaufte mir meine Fahrkarte, und sagte, dass in dem Abteil links von mir noch viele Plätze frei sind. Wow. Ein ganzes Gepäckregal für meinen Rucksack, und ein breiter, bequemer und plüschiger Sitz für mich. Dass ich den anderen Reisenden auffiel, muss ich nicht erwähnen, glaube ich. Ich war nassgeregnet, zog mir die Regenhose aus, roch etwas verschwitzt, und meine Frisur saß auch nicht...
Im Speisewagen (noch mehr Plüsch) erstand ich einen Kaffee, und dann machte ich es mir in meinem Luxus-Sessel für die nächste Stunde bequem.
In Fort William angekommen, begab ich mich ins Glen Nevis, um dort auf der Campsite die letzten Übernachtungen des Urlaubs zu verbringen.Der nächste Tag war total verregnet, aber dann wurde es wieder gut, das Wetter. Ich überlegte zunächst, mir den Ben Nevis mal wieder von oben anzuschauen, aber angesichts der vielen, vielen anderen Wanderer, die dieselbe Idee hatten, änderte ich meinen Plan und spazierte gemütlich zum Dùn Deardail oberhalb des Glen Nevis. Diesen schönen Ort teilte ich mir mit nur drei anderen Wanderern. Einer davon wurde zum Fotografieren verpflichtet...
Morgens früh, Schafe im Nebel:
Ohne Titel by Marion Woell, auf Flickr Glen Nevis by Marion Woell, auf Flickr Ben Nevis by Marion Woell, auf Flickr Da stehe ich auf dem Rand des Dùn Deardail und schaue in die Ferne, zu den Marmores hin:
Dùn Deardail by Marion Woell, auf Flickr Und ein letztes Foto vom Glen Nevis:
Glen Nevis by Marion Woell, auf Flickr Das war der letzte Schottland-Urlaub für dieses Jahr.
Nächsten Monat werden Männe und ich uns ein wenig Island und Grönland anschauen - ich bin gespannt, wie ich mit so einem organisierten Urlaub zurecht komme. Das ist ja eigentlich so gar nicht meine Welt. -
Ich habe bisher nur still mitgelesen und immer wieder Deine schönen Schottland-Bilder bewundert. Und ein bisschen ist Dein Nickname auch an meinem nächsten Urlaubsziel "schuld". Nächsten Juni will ich genau zehn Jahre nach meiner ersten Schottland-Tour wieder in die nordwestlichste Ecke der Highlands und habe für eine Woche eine Cottage in Sheigra gemietet. Große Touren können wir nicht machen, denn wenn alles klappt, ist das geplante Welpi dann ja erst sieben Monate alt. Es wird wohl auf viel Spiel und Spaß an den Stränden hinauslaufen, aber hast Du noch irgendwelche Geheimtipps für die Ecke?
Danke auf jeden Fall schon mal für die vielen tollen Fotos, die mir wieder so richtig Lust auf Schottland gemacht haben.
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In Sheigra ist es schön ruhig!
Ausflugstipps: Sandwood Bay. Durness mit Sango Beach und mit Smoo Cave. Die Dünen und Strände bei Balnakeil. Cocoa Mountain im Balnakeil Craft Village. Polin Beach. Oldshoremore Beach. Oder die Straße in Sheigra bis zum Ende laufen, durch das Gatter gehen, dem Track folgen, ihn dann irgendwo verlassen und einfach einen Hügel erklimmen. Macht Laune! Aber achtet auf die Schafe, falls welche dort sein sollten. Tipps für so richtige Wandertouren habe ich nicht für diese Gegend. Fahrt mit dem Auto die Nordküste entlang bis zum Kyle of Tongue, dann weiter nach Altnharra, und eine kleine unklassifizierte Straße zurück an die Nordküste, am Loch Hope entlang. Unterwegs gibt es einige schöne Fotomotive, Parkplätze (besser: Möglichkeiten, das Auto abzustellen...), und damit die Möglichkeit, sich und dem Hund Bewegung an der frischen Luft zu verschaffen.
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