Schottland - mal wieder

  • Und noch ein Tag am Strand. Die Wettervorhersage sagte keinen Dauerregen voraus, sondern Regenbogenwetter mit viel Wind. Und es sollte kälter werden.


    Wir fuhren nach Red Point, dort gibt es gleich zwei Strände. Den einen erreicht man nach einem kurzen Weg durch die Dünen, zum zweiten muss man ein paar Minuten länger laufen, erst durch ein Farmgelände, dann weiter durch Weideland, und bald steht man am Strand. So weit kamen wir dieses Mal aber nicht.


    Am ersten Strand war es sonnig, sehr, sehr windig und kalt. Wir liefen am Wasser entlang, dann verzog sich Männe in den Windschatten einer Düne, und ich fotografierte vor mich hin. Mich faszinierten hier die verschiedenen Farben des Sandes. Und natürlich die Wellen; die hatten es heute in sich.





    Auf dem Weg zurück zur Straße wurden wir von einem Hagelschauer überrascht. Starker Wind und Hagel, das ist recht schmerzhaft im Gesicht. Und wenn man, wie mein Mann, die Regenhose im Quartier lässt und in Jeans herumläuft, wird man nass bis auf die Haut. Mir passierte nichts; ich war von Gummistiefeln über Regenhose bis zur Goretex-Jacke wasserfest verpackt. Aber Männe war nass. Und kalt. Und sowieso schon erkältet. Da war es keine gute Idee, noch eine kleine Wanderung zu machen bei diesen Temperaturen. Also machten wir uns auf den Rückweg. Am Aussichtspunkt machten wir noch einen Stopp - der musste einfach sein.


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    Unterwegs musste Männe in einem passing place halten, weil ich den Regenbogen fotografieren wollte. Das war hier zum Glück kein Problem; außer uns war niemand auf dem Sträßchen unterwegs.


  • Zurück in Sands, versorgte ich Männe erst einmal mit einer Kanne Tee und gab ihm den Rat, sich unter die heiße Dusche zu stellen und sich dann warm anzuziehen. Ich selbst ging raus an den Strand. Dort war gerade low tide, und der ohnehin schon schöne Sandstrand war weit und groß und einfach nur schön.




    Die Berge trugen den ersten Schnee für diese Saison:




    Diese beiden Strandspaziergänger liefen recht fotogen ins Bild:


  • Hach, wieder so schöne Bilder :cuinlove:


    Bei den Regenbogenfotos musste ich spontan an eins denken, das wir in Gairloch aufgenommen haben. Wenn erwünscht, stell ich's hier rein, aber nur nach Erlaubnis, ist ja nicht mein Thread.

  • Hach, wieder so schöne Bilder :cuinlove:


    Bei den Regenbogenfotos musste ich spontan an eins denken, das wir in Gairloch aufgenommen haben. Wenn erwünscht, stell ich's hier rein, aber nur nach Erlaubnis, ist ja nicht mein Thread.

    Ja, klar, stelle es hier rein. Das passt: Regenbogen und Gairloch!

  • So langsam nähert sich der Urlaubsbericht dem Ende.


    Samstags reisten wir aus Sands ab, mit Ziel Dunblane. Bereits freitags wurde es richtig kalt, weil der starke Wind jetzt nicht mehr von Westen, sondern von Norden kam. Seitdem weiß ich auch, warum diese static caravans nur bis Ende Oktober vermietet werden. Wenn es draußen so kalt es, sind die Blechkisten kaum noch zu heizen. Vor allem direkt an der Außenwand, auf meinem bevorzugten Sofaplatz, war es so kalt, dass ich meine Kuscheldecke brauchte. Zum Glück hatte ich die am Abreisetag noch schnell ins Auto gepackt!


    Morgens früh, es wurde gerade hell, ging ich vor die Tür. Ich traute meinen Augen kaum: Schnee! Nur ein paar Meter vom Strand entfernt war alles weiß.
    Die Straße entlang des Loch Maree war sauber, und hier lag auch sonst kaum was von dem weißen Zeug.




    Aber dann. Wer schon mal dort war, kennt den Aussichtspunkt an der A832, von dem auch man durchs Glen Docherty runter zum Loch Maree schaut. Nun, dahinter wurde es fies. Schnee auf den Bergen, Schnee auf der Straße. Und immer noch schneite es. Gut, dass unser Auto Winterreifen hatte!



    Aber irgendwie war das schon toll anzusehen.


    Vor der A835 hörte da Schneezeugs dann auf, und kam als ganz normaler Regen runter.
    Hinter Inverness fuhren wir dann auf der A9 weiter nach Süden. Ein Spaziergang zu den Falls of Bruar war unterwegs geplant. Au weia. Dort ist das "House of Bruar", ein Einkaufszentrum. Keine Ahnung, was es dort gibt, aber gefühlt war an diesem Samstag halb Schottland dort. Nach der Ruhe dort oben in Gairlich war das schon fast zu viel für mich. Wir machten uns auf den Weg zu den Wasserfällen, zumindest bis zum ersten davon. Weiter wolle Männe nicht gehen, und da wir noch ein Stückchen Fahrt vor uns hatten, war das ok.
    Hier im Osten schien es nicht viel geregnet zu haben. Während an der Westküste die Wasserfälle tosten, tröpfelte dieser hier gemütlich vor sich hin.
    Wasserfällchen im Herbstwald:




    In Dunblane fuhren wir fast an der Unterkunft vorbei. Ich sah gerade noch das Schild zum Hotel, und zum Glück war auf der Straße nichts los.
    Im Hotel erlebten wir ein Hochzeits-Shooting am Eingang. Hach, waren die Brautleute schön anzusehen! Sie in weiß, er im Kilt. Da warteten wir doch gerne, bis alle Fotos im Kasten waren!
    Abends gingen wir ins Städtchen zum Essen. Im "The Riverside" wurden wir fündig. Ich hatte einen leckeren Lachs, und Männe einen Burger, der wirklich zum Anbeißen aussah und ihm auch gut schmeckte. Und: Hunde dürfen dort rein. Das habe ich mir gleich für den nächsten Urlaub vorgemerkt!

  • Endspurt! Der letzte Urlaubstag brachte uns in den Trossachs strahlenden Sonnenschein. Davon hätte ich gerne in der Woche davon mehr gehabt. Aber gut, die herbstlichen Trossachs bei Sonnenschein sind auch nicht zu verachten.


    Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg. Erster Stopp: Doune Castle. Mit Baugerüst und um diese Uhrzeit noch geschlossen. Ich glaube, dort wurde u.a. der Film "Die Ritter der Kokosnuss" gedreht (aber bei Filmen bin ich nicht so sattelfest).



    Weiter ging die Fahrt durch Callander (nettes kleinen Städtchen) am Loch Venachar entlang zum Loch Katrine.


    Loch Venachar:




    Und Loch Katrine:




    Am Loch Katrine nutzten wir das gute Wetter für eine Bootsfahrt mit der "Sir Walter Scott". Die Trossachs waren in den schönsten Herbstfarben:





  • Jetzt aber: Die letzten Fotos dieses Urlaubs.


    Der Loup of Fintry ist ein schöner Wasserfall. Bei Sonnenuntergang soll er besonders schön zu fotografieren sein. Problem Nummer 1 ist die Straße dorthin. Letztes Jahr im Februar bestand sie aus mit etwas Asphalt verbundenen Schlaglöchern. Dieses Jahr war sie neu gemacht, aber genauso schmal und unübersichtlich. Im Dunkeln möchte ich dort nicht fahren! Problem Nummer 2 ist die Parksituation. Es gibt am Weg zum Wasserfall ein kleines Layby, das gerade mal Platz für zwei (kleine) Autos bietet. Ansonsten steht man halb auf der Single Track Road. Auf einem Grünstreifen parken ist auch keine Option, weil der hier durch Mauern ersetzt ist.
    Als wir kamen, standen schon zwei Autos im Layby. Männe erklärte sich bereit, das Auto einigermaßen sicher abzustellen und dort zu warten, damit ich fotografieren kann. Das hätte er echt nicht machen müssen - ich hätte aus Sicherheitsgründen auch auf die Fotos verzichtet. Aber er bestand darauf. Also gut, ich packte in Eile (böser Fehler!) mein Zeug zusammen und lief los.


    Am Ziel angelangt, sah ich, dass die beiden guten Plätze von zwei Fotografen besetzt waren, die sich dort mit Thermoskanne, Sandwiches, Keksen und Decken häuslich eingerichtet hatten. Also brauchte ich nicht darauf zu warten, dass sie weggingen. In den Weg stellen wollte ich mich aber auch nicht. Also baute ich an einer eher suboptimalen Stelle mein Stativ auf, und stellte fest, dass ich weder den leichten Graufilter noch den Fernauslöser dabei hatte. Args. Also doch den Big Stopper drauf, und die Langzeitbelichtung mit Selbstauslöser gestartet. Prompt stand einer der Fotografen während der Belichtungszeit auf und war im Bild... Nächster Versuch. Als ich den Auslöser betätigte, kam von hinten eine Familie mit drei Kindern, die auf dem Wasserfall herumturnten. Wieder warten. Und noch ein Versuch.
    Für ein paar Fotos "aus der Hand" fragte ich die beiden Fotografen, ob ich mal eben kurz ihre Sicht verstellen dürfe. Klar, kein Problem.


    Alles in allem ein wenig frustrierend, vor allem wegen meiner eigenen Schusseligkeit.





    Oben an der Straße wartete Männe mein Auto, ganz entspannt, und sagte, dass die Familie noch hinter im geparkt habe, und dass er sonst kein Auto gesehen habe. Uff, alles gut.
    Weiter ging die Fahrt, am Carron Valley Reservoir entlang, und dann auf eine kleine unklassifizierte Straße, die mich zum Spruch "Ende der Ausbaustrecke" veranlasste. Sehr holpig, sehr eng, einspurig, fast ohne passing places, trägt die Straße den Namen "Takmadoon Road". Es gibt dort einen Parkplatz mit Aussichtspunkt, der breiter und in besserem Zustand ist als die Straße...
    Und einen Baum, der dekorativ am Straßenrand steht.







    Tja, was gibt es noch zu berichten? Am nächsten Tag fuhren wir nach Newcastle, und ich erlebte die schlimmste Überfahrt, die ich in all den Jahren erlebt habe. Es stürmte übel, richtig übel. Wir hatten eine Kabine ganz vorne am Bug, und dort wackelte und schaukelte der Kahn, dass ich gleich zwei Tabletten gegen Seekrankheit einwarf. Nachts kullerte irgendwas durch die Kabine, die Nachttischlampe hing halb im Bett, es gab Schläge und Rumpler - es war beängstigend. Morgens tauschte ich mein Frühstück gegen eine weitere Tablette, weil mein Magen rebellierte.
    Und dann waren wir auch schon wieder daheim.


    Bis zum nächsten Urlaub dauert es noch etwas. Mit ein wenig Glück nehme ich im Februar an einem Fotoworkshop teil, und im Mai gehe ich wandern. Hach, darauf freue ich mich jetzt schon!

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