Schottland - mal wieder
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Deine Fotos sind unglaublich toll, Du fängst den Zauber dieser Landschaft wirklich sehr treffend ein. Das macht direkt Lust, wieder mal hinzufahren - ich habe 1995-97 in Schottland gelebt und studiert, allerdings "nur" Fife und Pentlands/Edinburgh, aber habe mich in der Zeit auch in die schottischen Highlands verliebt.
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Wow was für schöne Bilder, da bekomme ich direkt Fernweh...
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Tag 5: Freitag, 04.10.2024
Heute ist vormittags Regen angesagt. Wir nutzen die Zeit für einen Theorieteil zum Thema Landschaftsfotografie und für eine Bildbesprechung. Für die Anfänger in der Gruppe hätte diese Theorie früher kommen können, aber Annette nutzte das gute Wetter lieber für Aktivitäten draußen und gab ihr Wissen sozusagen in der Praxis weiter. Ich finde es total interessant, wie unterschiedlich sechs Personen ein und dasselbe Motiv fotografieren können.
Am späten Vormittag geht es dann wieder raus. Das erste Ziel ist das Knockan Crag National Nature Reserve. Dort gibt es nicht nur geologisch interessante Felsen und jede Menge Informationen dazu, sondern auch eine Picknickbank, eine Toilette, und jede Menge tolle Aussichten. Bevor wir loslaufen, futtern wir uns erst einmal durch das Mittagessen.
Dann geht es bergauf, immer weiter bergauf, bis wir zu einem Aussichtspunkt kommen.
Auf dem Weg zurück kommen wir an zahlreichen Infotafeln vorbei, die einen Teil der Erdgeschichte erklären.
Dann geht die Fahrt weiter nach Elphin. Ich bin schon so oft durch diesen kleinen Ort durchgefahren, wollte schon immer am "Elphin Tea Room" anhalten (der hatte immer das "closed" Schild draußen), aber dieses Fotomotiv ist mir noch nie aufgefallen:
Ich glaube, da muss ich nochmal hin, vielleicht bei Schnee auf den Bergen oder so.
Und zuletzt halten wir beim Ardvreck Castle an. Diese Ruine liegt idyllisch und fotogen am Loch Assynt und ist für mich immer einen Ausflug wert. Egal ob bei strahlendem Sonnenschein oder im dichten Nieselregen - dort wird es mir nicht langweilig. Heute sorgen die Wolken für ein wenig Drama am Himmel.
Calda House:
Ardvreck Castle:
Blick hinüber zum Wasserfall auf der anderen Straßenseite:
Wir halten uns danach noch eine Weile beim Wasserfall auf, und schaffen es gerade noch vor dem nächsten Regenschauer ins Auto.
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Tag 6: Freitag, 05.10.2024
Am letzten Tag des Workshops ist irgendwie die Luft raus. Ich habe das Gefühl, dass wir alle übersättigt sind - nicht nur mit dem genial guten Essen, sondern auch mit Eindrücken.
Wir fahren vormittags nochmal nach Achnahaird, also zu dem Strand, an dem wir zu Beginn des Workshops den Sonnenaufgang fotografierten. Dieses Mal nehmen wir uns den Strand von der anderen Seite vor. Das ist eher ein Labyrinth aus Wasser, Gras, Sand und Steinen. Interessant irgendwie, auf eine ruhige Art und Weise. Kein großes Drama, sondern viele Details.
Ein Straßenabschnitt zwischen Reiff und Achnahaird:
Anschließend fahren wir weiter zur Badentarbat Bay. Dort liegen ein paar alte Sachen am Strand herum. Die Aussichten sind auch nicht schlecht.
Zuletzt geht es in ein kleines Pub, in dem wir die Woche ausklingen lassen.
Das Abendessen ist heute ein wenig früher als sonst, damit unser Koch die Chance hat, die Küche wieder aufzuräumen und seine mitgebrachten Utensilien einzupacken.
Samstags geht es dann gleich nach dem Frühstück los. Für die anderen Teilnehmer endet die Tour am Flughafen in Edinburgh, für mich auf meinen Wunsch hin bereits in Inverness.
Dort übernehme ich nachmittags meinen Mietwagen und gehe dann zum entspannten Teil des Urlaubs über.
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Dort übernehme ich nachmittags meinen Mietwagen und gehe dann zum entspannten Teil des Urlaubs über.
Ich glaube, ich bräuchte 2 Wochen Urlaub, um mich von der Gruppenreise zu erholen.
Darf ich mal etwas anmerken?
Man merkt, daß du bei den letzten 3 Fotos keinen besonderen Bezug zu dem Ort hattest.
Sie sind technisch absolut in Ordnung- aber "du" fehlst.
Verstehst du, wie ich das meine? Das, was dich ausmacht, dein Blick über all das, was "dein" Schottland für dich ausmacht, das fehlt dort.
Im Prinzip die Seele, die Essenz.
Und nun bin ich wieder still.
Danke für all die wunderschönen Impressionen und Berichte!
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Ich glaube, ich bräuchte 2 Wochen Urlaub, um mich von der Gruppenreise zu erholen.
Ich brauchte zweieinhalb Wochen....
Man merkt, daß du bei den letzten 3 Fotos keinen besonderen Bezug zu dem Ort hattest.
Sie sind technisch absolut in Ordnung- aber "du" fehlst
Ja, das stimmt. Ich war halt da und habe ein wenig fotografiert. Mich hat der Ort nicht angesprochen. Die Aussichten der Küste entlang waren ok, aber das war es dann auch schon. Nochmal muss ich dort nicht hin.
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Samstag, 06.10.2024
Nach dem Frühstück brechen wir in Reiff auf. Nach einer Woche Zwangsvergesellschaftung in der Gruppe freue ich mich auf die Aussicht, wieder alleine zu wohnen und alleine zu wandern. Die Workshopteilnehmer waren zwar alle lieb und nett, aber ich brauche mehr Abstand zu meinen Mitmenschen.
Auf dem Supermarktparkplatz meiner Wahl in Inverness steige ich aus, räume mein Gepäck aus dem Kofferraum, dann gibt es eine kurze Abschiedsrunde, und ich bin wieder auf mich gestellt. Ja! Ich unterdrücke den Drang, auf dem Parkplatz ein Freudentänzchen zu machen (schlimm mit mir, oder? ) und laufe zum Bahnhof. Dort stelle ich mein Gepäck in ein Schließfach und bummele ein wenig durch den Ort. Die restliche Zeit bis zur Übernahme meines Autos sitze ich in einem Café und plane schon mal die nächsten Tage.
Als es Zeit ist, hole ich mein Gepäck und fahre mit dem Bus raus zum Flughafen, wo ich mein Auto übernehme. Ich hatte einen Kleinwagen gebucht und bekomme einen Cupra. Nun denn, die Rakete und ich freunden uns schnell an.
Nicht auf dem direkten Weg, sondern auf Umwegen und entlang schönerer Straßen als auf der A82 zwischen Inverness und Fort William fahre ich nach Fort William, wo ich ein paar Kleinigkeiten einkaufe. Dann geht die Fahrt weiter durchs Glen Coe bis zu meinem gebuchten Hotel. Außer Abendessen unternehme ich heute nichts mehr.
Am nächsten Morgen gehe ich gleich nach dem Frühstück raus zu dem kleinen Wasserfall, den ich bis vor kurzem für "The Cauldron" hielt. (Anmerkung: Gestern erst fand ich heraus, dass es näher am Hotel noch einen Wasserfall gibt, der tatsächlich der Cauldron ist). Schön ist er trotzdem, und da er in keinem Fotoratgeber steht, habe ich ihn für mich alleine. Ok, nicht ganz alleine, die Midges sind auch noch da. Ich habe weder ein Repellent noch ein Netz noch Handschuhe dabei, und die kleinen Biester bekommen ihr Frühstück.
Buachaille Etive Mòr mit Wolken, die sich langsam verziehen:
Als ich genug Fotos im Kasten habe, gehe ich weiter:
Hier der Buachaille ohne Wolken. Das Wasser im Vordergrund ist eine große Pfütze.
Später gehe ich den River Coupall weglos entlang, bis ich einen schönen Pausenplatz finde.
Zurück am Hotel, ruhe ich mich ein wenig aus, sortiere mein Gepäck, und fahre am Nachmittag nochmal los in Richtung Glencoe. Die Clachaig Falls stehen auf dem Programm:
Nach dem Abendessen packe ich den Koffer, denn am nächsten Morgen geht die Reise weiter. Mehr als zwei Nächte in diesem Hotel zu dieser Jahreszeit würden mein Budget sprengen.
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Am nächsten Morgen packe ich nach dem Frühstück meine Sachen ins Auto und fahre los. Nächstes Ziel: Sligachan, Isle of Skye. Dort habe ich mich für 3 Nächte einquartiert, habe also genügend Zeit, um die vielen kleinen Wasserfälle in der Nähe des Hotels zu fotografieren und noch so einiges (dachte ich zumindest).
Unterwegs halte ich ein paarmal an und genieße die Aussicht im Nieselregen und bei starkem Wind. So ein Unterschied zum Tag davor!
In Sligachan angekommen, checke ich ein und ziehe dann mit Fotorucksack auf dem Rücken und Wanderstiefeln an den Füßen los. Dort wo ich fotografieren will ist es immer sumpfig.
In der Nähe des Hotels, bei der "Old Bridge" halten mehrere Tourbusse, so dass um diese Tageszeit einiges los ist. Weiter oben am Allt Dearg Mòr (das ist der Bach mit den vielen kleinen Wasserfällen) habe ich meine Ruhe. Eine Gruppe Fotografen hält sich an einem der Wasserfälle auf, also gehe ich zum nächsten. Dort halte ich ein Schwätzchen mit zwei Wanderern, und baue dann mein Stativ auf.
Fotografieren ist ein wenig schwierig dort am frühen Nachmittag - Gegenlicht und Wasserfälle passen nicht gut zusammen. Das bedeutet "BLH" (Bracket Like Hell), also Belichtungsreihen und hoffen, dass was brauchbares dabei rauskommt.
Zurück im Hotel bemerke ich das Schild an der Rezeption, das besagt, dass es derzeit kein WIFI gibt. Beim letzten Sturm hat es irgendwas vom Dach geweht, und ein Handwerker kommt erst in zwei Wochen, vorher hatte niemand einen Termin frei. Ok, dann Internet nur mobil übers Handy, ist auch ok. Das Notebook lasse ich eingepackt und hole mir aus dem Bücherschrank ein Buch.
Am nächsten Morgen bin ich früh beim Frühstück und gehe direkt danach los, wieder am Allt Dearg Mòr entlang. Ich will den Morgen nutzen, um die Wasserfälle ohne Gegenlicht und "BLH" zu fotografieren. Die dunklen Wolken sorgen für eine schöne Stimmung.
Ich bin ein paar Stunden unterwegs, stehe aber die meiste Zeit nur herum und beobachte, wie sich Wolken und Licht verändern. Viele Fotos gibt es nicht. Am frühen Nachmittag fahre ich nach Portree, trinke einen Kaffee und mache einen schönen Spaziergang im Sonnenschein auf dem Scorrybreac Circuit. Warum ich an so einem schönen Tag auf diesem schönen Spazierweg niemandem begegne außer zwei Hundehaltern, verstehe ich nicht. Aber ich bin froh darüber; es gibt dort Sitzbänke mit Aussicht und schöne Pausenfelsen.
Ich komme rechtzeitig zurück ans Hotel, um die Sligachan Old Bridge abzulichten:
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Wow, was für dramatische Fotos! Bei „Portree“ hast du bei mir Erinnerungen geweckt: als ich in der Gegend herumgereist bin, habe ich mich sehr gewundert, als mir ein Einheimischer beim typischen Touri-Smalltalk (wo kommste her, wo mechste hie 🤣) erklärt hat, er wäre letzte Woche auf einen Baum geklettert. 😵💫
Erst nach ein paar Nachfragen wurde mir klar, dass er nicht „up a tree“, sondern „up Portree“ meinte, weil mir als Nicht-Schotte weder das „up“ (statt „to“), noch die Betonung auf der letzten Silbe geläufig waren.
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Wunderschöne Fotos! Mich zieht es auch immer wieder hin... So tolle Orte und Landschaften.
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