Schottland - mal wieder

  • Doch, das ist durchaus möglich. Es gibt jedoch Unterkünfte, da sind Hunde nicht erlaubt. In den meisten Hostels beispielsweise. Bei den B&Bs steht im Regelfall auch nicht auf dem Schild, ob "dogs welcome" sind oder nicht. Eine spontane Suche - zu Fuß - nach einer Unterkunft ist mit Hund ungleich schwieriger als ohne. Wenn man dann noch in einem Dorf "gestrandet" ist, das nur wenige Unterkünfte, aber keine regelmäßige Zugverbindung hat, wird man dann doch im Zelt nächtigen. Im Bus kann man den Hund gar nicht mitnehmen... Das macht mehrtägige Wandertouren mit Hund etwas kompliziert.


    Wenn man jedoch die Unterkünfte schon im Voraus plant und bucht, und ein Auto zur Verfügung hat, funktioniert ein Schottland-Urlaub auch mit Hund(en). Meine beiden waren schon mehrmals mit, aber nicht bei meinen Trekkingtouren. Wenn sie dabei sind, haben wir im Regelfall Ferienhäuser gebucht und nur auf der Hin- und Rückfahrt ein B&B oder ein Hotel.
    Man kann seine eigene Unterkunft natürlich auch mitnehmen: Wohnmobil oder Wohnwagen.

  • Ich bin schon bei der ersten Folge eingeschlafen. Die Serie ist noch schlimmer als die Bücher... Diese Art von "Schottland" ist nicht so ganz meine Kragenweite.
    Aber immerhin kann man sagen, dass sie richtig Gälisch sprechen. Ab und an verstand ich sogar mal einen Satz... Die Verfilmung soll wohl ganz gut recherchiert sein. Ein Gutes hatten die ersten Bände der Buchreihe: Die gälische Schule in Bonn hatte regen Zulauf. Gerade die ersten beiden Bände enthielten viel Gälisch, und davon - nach Aussage meines Lehrers - war mehr falsch als richtig. Ich hatte mir die Bücher nur ausgeliehen, gelesen, den Kopf geschüttelt, und zurückgegeben, Jahre bevor ich anfing Gälisch zu lernen. Aber, wie gesagt, so rein inhaltlich kann ich damit nichts anfangen.


    Viel besser gefallen mir Buch und Film von Finlay J. MacDonald "Crowdie and Cream" - eine Art Autobiographie über seine Kindheit und Jugend auf Harris, in der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg. Die Verfilmung habe ich bisher nur im BBC Alba gesehen, auf Gälisch mit englischen Untertiteln, aber das ist wirklich super. Auch schön, und spielt auf Skye: "Seachd - The Inaccessible Pinnacle". Ebenfalls Gälisch mit Subtitles. Auf Harris traf ich mal einen uralten Mann an der Bushaltestelle in Tarbert, der den Autor von Crowdie & Cream, und auch seine Geschwister, persönlich kennt. Mit dem hatte ich ein interessantes, wenn auch schwer verständliches Gespräch: Er hatte keine Zähne und nuschelte daher ganz furchtbar.

  • Ich finde es aber immer noch schwer, die Schotten zu verstehen. Ich spreche gut Englisch, aber ich verstehe die Briten schon schlecht und die Schotten noch schlechter :D
    Am leichtesten sind die Iren und Amerikaner/Kanadier für mich.

  • naja es ist immernoch ein fiktiver roman mit geschichtlichem hintergrund.
    darf man eben nicht vergessen.
    ich selbst lieb die bücher...für die serienverfilmung haben die einen gälischlehrer ádhamh ó broin.


    die serie ansich wird besser...aber es ist eben immernoch ne romanverfilmung (auch wenns sie in manchen teilen vom buch stark abweicht).
    es lohnt sich aber die zu gucken, grad die letzten 2 folgen sind für mich sehr gut gelungen.


    aber ist hier nicht das thema...mich haben aber erst die bücher wirklich auf schottland aufmerksam gemacht (ich hab da erste vor über 10 jahren gelesen) und interesse geweckt und je mehr bilder ich mir da anschaue usw, desto mehr will ich da hin :D

  • Warum dachte ich immer, das Gälisch in Wales gesprochen wird bzw. wurde?

    Ja, in Wales wird (auch) Gälisch gesprochen. In Irland auch, dort ist es sogar Amtssprache (Irisch-Gälisch ist seit ein paar Jahren sogar eine der Amtssprachen der EU). In Schottland ist es Schottisch-Gälisch, Gàidhlig na h-Alba. Auf den Western Isles ist es noch Umgangssprache (neben Englisch), in weiten Teilen des Mainlands eher die Ausnahme. Seit etlichen Jahren wird versucht, diese Sprache am Leben zu erhalten. Gälischunterricht in den Schulen, gälische Schulen, Fernsehen, Radio, Kulturprogramm etc. Das Problem ist einfach, dass es nicht viele native speaker gibt - und ein "learner" kann diese Sprache nicht so unterrichten / vermitteln, wie jemand für den sie von Anfang an Umgangssprache war. Bleibt abzuwarten, ob dieser Wiederbelebungsversuch erfolgreich sein wird.
    Ich kam übers Wandern zum Gälischlernen. Ich wollte einfach wissen, wie man diese seltsamen Namen auf den Wanderkarten ausspricht und was sie bedeuten. So was wie "Abhainn Loch na h-Oidhche" oder "Loch a' Bhealaich", "Loch Coire Mhic Fhearchair" und so. :hust:

  • Ja, nach einem Wochenend-Workshop dauert es immer so ein bis zwei Tage, bis die Gehirnwindungen und die Zunge wieder entknotet sind...

  • Seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück aus Schottland und schreibe einfach in meinem alten Thread weiter.
    Dieser Urlaub stand unter dem Motto "Murphy's Law" - irgendwie ging alles schief.


    Zuerst die Kamera: Die große Kamera sollte mit, musste aber vorher wegen diverser Verschmutzungen zum Nikon-Service. Da die Post streikte, kam die Sendung dort erst Tage später an, dann hatte der Service-Point einen Rückstau, und erst nachdem ich - bereits leicht panisch - einer freundlichen und geduldigen Mitarbeiterin lange auf die Nerven ging, suchte sie meine Kamera heraus und legte sie einem Techniker direkt auf dem Tisch. Am nächsten Tag konnte ich sie abholen - persönlich, damit kein Streik dazwischen kommt. Puh, einen Tag vor der Abreise war dann alles beisammen.
    Was ich nicht gleich bemerkte: Der Techniker hatte einige meiner Einstellungen verändert. Unter anderem die Bildqualität. Normalerweise nutze ich die Möglichkeiten voll aus und fotografiere in raw+jpg, maximale Auflösung. Nun, diese Einstellung war auf "jpg-normal". Das bemerkte ich allerdings erst drei Tage später... Ich könnte mich jetzt dafür noch treten. Blöder Fehler. Von den ersten Wandertagen gibt es demnach nur jpg-Bilder. Da ich zum Glück den Weißabgleich immer manuell mache, und auch auf die Belichtung achte, gab es weniger Ausschuss als geplant. Noch mal Glück gehabt...


    Dann das Wetter: Ich wanderte Donnerstags los und hatte nahezu durchgängig Regen (in unterschiedlicher Form) und Temperaturen um die 15° bis einschließlich Dienstag morgen. Ab da war Sommer. Vorher war ich schon mal froh, wenn es drei Stunden am Stück nicht regnete. Tiefe Wolken, Himmel in schönem Einheitsgrau, kein gutes Licht - ich fragte ich des öfteren, warum ich eigentlich eine Kamera dabei hatte.


    Und last but not least, mein lädiertes Knie: Am ersten Tag musste ich so etwa 24km laufen, um eine Möglichkeit zum Zelten zu haben. Von diesen 24km waren mindestens 22km auf einer asphaltierten Privatstraße, gefolgt von einem knüppelharten Landrovertrack. Erst zum Schluss wurde der Boden angenehm weich und matschig. Dieses lange Laufen auf dem harten Boden mit dem schweren "Tag-1-Rucksack" bekam meinem vorgeschädigten Knie nicht besonders gut. Abends schmerzte es schon, und ab dem nächsten Mittag war es angeschwollen. Letztlich musste ich die auf 5 Tage ausgelegte Tour nach einem ganzen und zwei halben Wandertagen abbrechen und mich auf Ruhetage und kürzere Touren beschränken. Ein Termin beim Doc steht noch an.


    Ich werde hier in loser Reihenfolge ein paar Fotos einstellen. Noch sind nicht alle bearbeitet, es kommen in den nächsten Tagen noch einige dazu, darunter auch die wenigen Schönwetter-Fotos.


    Auf geht's!


    Der erste Wandertag führte mich von der Lochluichart Station (ein kleiner Bahnhof an der Strecke Inverness - Kyle of Lochalsh) ans Loch Fannich, und vorbei an der Fannich Lodge (dort hörte die Privatstraße auf) ans andere Ende des Lochs. Dort fand ich in der Nähe zweier Ruinen einen ebenen, grasigen und windigen Platz zum zelten. Kurz zuvor hatte es aufgehört zu regnen, aber ein paar Wolken klebten doch dekorativ an den Bergen.


    Ruine am Loch Fannich by Marion Woell, auf Flickr



    Am nächsten Morgen schafften es ein paar Sonnenstrahlen für kurze Zeit durch die Wolkendecke und sorgten für gute Beleuchtung und gute Laune.


    Loch Fannich by Marion Woell, auf Flickr


    Wildcamp, Loch Fannich by Marion Woell, auf Flickr


    Der Weg wurde ab hier angenehm matschig, sumpfig, weich und interessant. Auf einem kurzen Abschnitt sah (und roch) ich gleich drei tote Hirsche, die teilweise skelettiert in der Nähe des Weges lagen. Irgendwie gruselig.
    Nach nur wenigen Kilometern verlor ich den Pfad und fand mich an einem Hang in einem großen Areal mit Torfabbrüchen wieder. Dank des vielen Regens war alles schön aufgeweicht und daher recht anstrengend zum Gehen. Die Richtung stimmte; den Weg fand ich allerdings erst nach einer Stunde wieder. Der war aber auch in keinem besonders guten Zustand. Erst nach Erreichen der Passhöhe wurde er wieder gut begehbar. Auf dem Weg bergab kam ich immer wieder an kleinen Wasserfällen vorbei und konnte die Aussichten genießen. Es war zwar nach wie vor trübe und bewölkt, und immer wieder kam viel Nass von oben, aber sonst war es schön. Nur das Knie meldete sich jetzt deutlich. Keine Chance, die für heute geplante Strecke zu laufen! Ich beschloss, schon am frühen Nachmittag Schluss zu machen und mir eine längere Pause zu gönnen. Weit unterhalb des Weges sah ich am Fluss eine schöne grüne Wiese. Vorsichtig stieg ich ab und wurde nicht enttäuscht. Kurzes Gras, trocken, mit fließendem Wasser nebenan - perfekt. Den Rest des Tages verbrachte ich entweder im Zelt (Regen) oder am Fluss sitzend mit einem kühlen Umschlag auf dem Knie.


    Sgùrr Breac und Allt Breabag by Marion Woell, auf Flickr


    Ohne Titel by Marion Woell, auf Flickr

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