Hund abgeben- alle wollen ihn direkt mitnehmen?

  • Gerade bei Reinrassigen Kleinhunden würde ich mir auch zusichern lassen das der Hund nicht ohne Rücksprache weiter vermittelt werden darf.


    Sonst ist er ganz schnell in den Kleinanzeigen.

    Dem kann ich nur zustimmen, egal ob reinrassig oder nicht. Oder noch schlimmer, der Hund ist unkastriert und endet in irgendeiner "Hobbyzucht", um Welpen zu produzieren.


    Ich bin kein Jurist, das mit dem Vorkaufsrecht wuerde ich noch mal genau abklaeren. Im Zweifelsfall ist das aber auch mit Vorkaufsrecht nicht einfach, einen Hund im Fall eines Weiterverkaufs tatsaechlich wieder zurueck zu bekommen (oder dem Weiterverkauf ueberhaupt mitzubekommen).

  • Meiner Meinung nach ist es das einzig Richtige, einen Hund nicht sofort mit zu geben.


    Ich habe es nun leider schon umgekehrt erlebt. Da wird von den Verkäufern erwartet, dass man den Hund sofort mit nimmt und seltsam angeguckt, wenn man sagt, man möchte ihn zunächst mehrfach besuchen und in aller Ruhe kennen lernen.
    Da wird man richtig überredet, den Hund doch einfach einzupacken, er könne noch irgendwo im Auto Platz finden, man könne ja Futter und alles mitgeben, und im Notfall würde man den Hund auch jederzeit zurück nehmen wenn es doch nicht passt (zur Richtigkeit: das war tatsächlich problemlos möglich und der Verkäufer mitnichten unseriös).


    Dass man einen Hund mehrfach besuchen darf, scheint die absolute Ausnahme zu sein. Verstehe ich aber überhaupt nicht.

  • ich muss ehrlich sagen, damals bei Livi haben wir sie auch direkt mitgenommen...
    Aber wir sind auch 2,5h gefahren. Dazu wäre ich maximal 2x bereit gewesen , wenn es nach dem ersten mal sicher wäre, dass wir sie vermittelt bekomme (also zum abholen) aber mehr möchte ich mich auch nicht hinhalten lassen.


    Wir haben damals einen sehr großzügigen Spaziergang mit unserem Ersthund gemacht, mit der Besitzerin die Abgabegründe besprochen, sie beobachtet, etc. und es war alles klar, wenn auch sehr spontan.


    Zu Hause hat sie dann kleine Problemchen ausgepackt wie zB. dass sie nicht auf Gras machen möchte und beim Verlassen der Wohnung ein Konzert anstimmt - aber bei einem 8 Monate alten Hund relativ schnell in den Griff zu kriegen.

  • Das kommt sicherlich darauf an, wobei ich mit meinen Pflegehunden da noch nie Probleme hatte. In der Regel wollen die Leute die Hunde überhaupt nicht sofort mitnehmen.
    Es gibt ja mehrere Möglichkeiten : Interessent wohnt nicht so weit weg. Dann kann er den Hund besuchen und mir ist enorm wichtig das die Interessenten eine Nacht darüber schlafen und das in Familie genau bereden. Dann fahre ich mit Hund dorthin und schaue mir an wo mein Pflegie einziehen soll - da fahre ich auch schon mal 200 km, schließlich soll es den Hunden ihr restliches Leben gut gehen. Passt alles kann er gleich dableiben oder er wird zum Wunschtermin bei mir abgeholt. Ausnahme problematische Hunde, die sollten mehrmals besucht werden.
    Wohnt der Interessent weiter weg hatten wir im Vorfeld einige Telefonate, Vorkontrolle ist dann nur pro forma ( gut das macht man als Privatperson nicht ) und dann kann der Hund beim Besuch gleich mitgenommen werden.
    Von Spontankäufen halte ich auch nichts, zumindestens drüber schlafen ist enorm wichtig.

  • Ich würde auch maximal eine Nacht drüber schlafen und/oder dann beim zweiten Mal mitnehmen.
    Wenn du dein Tier abgibst, dann ist es nicht mehr deins, heißt du hast dann auch keine Kontrolle mehr darüber was mit ihm passiert. Wählt man vorsichtig aus hat man evtl. das Glück noch ab und zu Fotos zu bekommen oder Nachrichten, aber mehr meist nicht.
    Einen "Schock fürs Leben" hat dein Kleiner ja anscheinend schon 5x gehabt, als wird er diesen Schock auch noch überstehen.

  • Mein Hund hat diesen Schock für's Leben auch mehrfach gehabt und riesige Verlassensängste. Selbst wenn der Hund jetzt noch keinen Knacks hat, vlt knacktves beim nächsten Mal richtig. Daher finde ich das behutsame Vorgehen für Hund und auch die neuen Besitzer (Nr 7?) sehr wichtig

  • Für mich wäre es auch nicht denkbar, meinen Hund Interessenten sofort mitzugeben. Ein verantwortungsvoller Besitzer will wissen, W E M er sein Tier anvertraut. Die Abgabe fällt dir ja schon schwer genug, da muss man zumindest die relative Gewissheit haben, dass es dem Tier in Zukunft sehr gut geht - und das kann man nur dann zumindest halbwegs einschätzen, wenn man die neuen Besitzer wirklich kennenlernt, ihre Einstellung erfährt und auch, ob sonstige Rahmenbedingungen stimmen.
    Ich kann dich also gut verstehen und würde mich da auch nicht umstimmen lassen von anderen, die das anders sehen. DU musst dich schließlich damit wohlfühlen.
    Mit einem in der Nähe liegenden Tierheim solltest du auch Kontakt aufnehmen. Die können bestimmt bei der Vermittlung helfen.
    Ich drücke dir die Daumen, dass du ein schönes neues Zuhause für deinen Wuff findest.

  • Hallo,


    also ich würde mich auch nicht lange hinhalten lassen wollen. Vor allem weil für mich als Interessent immer der Zweifel im Hintergrund wäre, ob der Besitzer es wirklich über's Herz bringen wird, den Hund abzugeben. Wenn da zwei, drei, vier Besuche verlangt würden, würde bei mir schon der Eindruck entstehen, dass der Besitzer sich vmtl nicht von dem Hund trennen können wird.
    Ich fände einen Besuch zum intensiven Kennenlernen, für den ich mir auch gerne den ganzen Tag Zeit nehme plus ein paar Tage Bedenkzeit für beide Seiten vollkommen ausreichend und angemessen.


    Grüße,
    Rafaela

  • Wenn man ein Auto kauft, läuft man von Händler zu Händler und überlegt auch den eventuellen Schnäppchenkauf. Ein Tier, ein Lebewesen soll dann einfach so abgegeben werden?


    Ein Auto hat TÜV und in der Regel Werkstattgarantie. Etwas wo der Mensch sich meist darauf verlassen kann. Zumindest rechtlich!


    Ein Hund hat nichts wie sein Leben und das wurde noch vom Menschen geprägt. Wie wichtig und sinnvoll ist es denn da, dass die Menschen sich das Wissen weitergeben. Und das geht nicht in 2 Stunden oder einem Tag!

  • Dennoch kann man den Leuten immer nur vor den Kopf schauen, man steckt nie drin und die Zukunft kann man nicht vorhersehen. Die Threadstarterin hat ja den Hund wohl auch mit besten Absichten geholt, und nun kann sie ihm nicht mehr gerecht werden.
    Und wenn du jemanden 1 Jahr lang kennenlernst, kennst du ihn nicht 100% und kannst aus allen Wolken fallen.


    Mein Gefühl ist, dass manchmal weniger mehr sein kann, und man nicht alles bis ins kleinste Detail bürokratisieren muss. Das wirkt vielleicht sicherer, ist es real aber nicht wirklich.
    Wenn ich höre, dass Tierheime teils grundsätzlich keine Hunde abgeben, weil vorhandene Gärten nicht eingezäunt oder keine 1-Familienhäuser auf dem Land vorhanden sind, naja, dann weiß ich auch nicht mehr...

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