Der Trekking-Thread

  • Ich war mehrmals mit Hund und Zelt in Skandinavien, Sardinien und in der Schweiz.


    Das erste Mal (2003) war richtig ätzend. Wir waren dreienhalb Wochen in Norwegen unterwegs (Hardangervidda und Jotunheimen) und es hat dauergeregnet. Morgens nasses Zelt eingepackt, abends nasses Zelt aufgestellt und mich im feuchten Schlafsack an den nassen Hund gekuschelt. Ich war damals Studentin und hatte mehr Zeit als Kohle, aber habe zur Halbzeit dann doch für zwei Nächte eine kleine Hütte gemietet, um endlich vernünftig zu trocknen. Naja, hätte besser sein können... Nach dreieinhalb Wochen habe ich genervt aufgegeben und mich auf die Heimreise gemacht und in dem Moment, als wir die Grenze nach Schweden überquert hatten - tadaaa, Sonnenschein.
    So hingen wir noch eine Woche in Schweden rum und gingen dann heim.


    2007 war ich dann noch mal in Skandinavien, diesmal in Schweden auf dem Kungsleden. Das war super, es gab Hütten in denen Hunde auch erlaubt sind, ich habe also kein Zelt mitgeschleppt. War mir persönlich viel lieber so, wenn ich alleine bin geht das Gepäck schon an meine Schmerzgrenze.
    Gewicht ist für mich mit das Wichtigste. Bei mir ist, je nachdem wie fit ich bin, so bei 14-16kg Schluss, mit mehr macht es mir einfach keinen Spass mehr. Wenn man alleine unterwegs ist geht das ganz schnell.
    Ich hatte ein anderthalb-Mann Zelt von Wechsel (Pathfinder), das war preislich gut und liess sich leicht aufstellen. Nach ein paar unbequemen Nächten habe ich in einen Unterboden investiert. Die kleinste Thermarest Matte und einen Daunenschlafsack, Jetboil Kocher (den ich allerdings nicht nochmal kaufen würde), Gasflasche, Proviant, Wasser / Wassertabletten, ein paar Socken, T-Shirts und Unterwäsche zum Wechseln, ein Paar billige Flipflops zum Waten, Badeanzug, Mikrofaserhandtuch, Waschbeutel.
    Der Hund hat seinen Proviant (Trockenfutter), eine kleine Wasserflasche, die Faltnäpfe und eine kleine Decke selbst getragen.

    • Neu

    Hi


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    • Natürlich würde ich gerne von der Weltreise hören! Sehr spannend!


      Hach, ich bin ja schon ne Frostbeule, wird man dann überhaupt wieder warm, wenn man einmal so richtig durchgefroren ist?

    • Aaaalso,


      bei uns fing alles immer mit dem Wiegen der Sachen an, damit es ja nicht zu schwer wird. Bei den Rucksäcken, Thermarest-Matten und Schlafsäcken haben wir nicht gespart; die müssen einfach gut sein, damit man sich lange Zeit gut und wohl darin fühlt. Ich habe mich extra für eine etwas dickere Thermarestmatte entschieden, weil das meinem Rücken auf Dauer besser tut als eine ganz dünne Matte.


      Bei den Schlafsäcken haben wir darauf geachtet, dass die Reissverschlüsse einmal links und einmal rechts sind, so dass wir sie bei Bedarf zusammen machen können. Die Schlafsäcke sind von "Mountain Equipement", mit Daunenfüllung und weil mein Mann sowieso nachts so warm ist, haben wir einen dickeren und einen dünneren Schlafsack.


      Meinen Rucksack (60+15 Liter) habe ich seit über 15 Jahren - der ist zwar etwas schwerer als die neuen Rucksäcke, hat aber eine wunderschöne Lendenwirbelpolsterung bei der nix drückt. (Muss dazu sagen dass ich da unten eine kaputte Bandscheibe habe und es daher da besonders gepolstert will.) Meistens lande ich bei etwa 15 Kilo Gepäck. Mein Mann schleppt etwas *hust* mehr, das sind oft über 20 Kilo, da ist dann u.a. das Zelt (3-Mann Zelt von Salewa "Denali III") mit dabei. Beim Rucksackkauf darauf achten, dass du ihn mit Gewicht probierst (die meisten Làden haben Sandsäcke für diese Zwecke) und lauft ruhig mal 30 Minuten durch den Laden. Sieht doof aus, hilft aber. Denk dabei auch an eine Regenhülle für den Rucksack.


      Wir haben Wanderschuhe (haben uns jeweils für ein paar HanWaag entschieden) und normale Schuhe (mein Mann ganz normale Strassenschuhe, ich ein paar Trekking-Schuhe) mit, jeweils 2-3 Hosen, 5 T-Shirts, Unterwäsche für 5-6 Tage, 1 Pullover, 1 gute wasser- und winddichte Goretex-Jacke, und noch ein paar Kleinigkeiten mit. Ich hab z.B. noch einen Rock und eine Leggins mit - das sieht beim Mann eher doof aus. Dabei sind 2 Shirts aus Merino-Wolle dabei von Icebreaker. Die Klamotten kann man tagelang anziehen, weil sie nicht nach Schweiss riechen, sobald sie trocken sind. Meinem Mann gehen die Teile aber andauernd kaputt; das eine Shirt hat viele Löcher und die Unterhose ist an der Naht gerissen. Meine Sachen sind noch ganz, ich finde aber dass sie unangenehm riechen so lange der Schweiss noch feucht ist. Sobald es verdunstet ist, ist alles aber wieder gut.


      Unser Kocher von Edelrid kann mit Gas und Benzin betrieben werden, lässt sich relativ klein zusammen falten und wiegt nicht viel. Dafür war er in der Anschaffung etwas teurer. Dazu haben wir ein Kochgeschirr von Quechua (2 Töpfe, 2 Teller), 2 Alubecher (die gibt es in Südamerika sehr viel günstiger als daheim... *grummel*), ganz normales Besteck, Werkzeug (für das tägliche Leben: Schraubenzieher, Engländer, Kabelbinder, Draht (1,5 mm), Feuerstein, Nähzeug), Stirnlampen. Wir hatten zu Beginn auch mal 4 Handys, davon ist noch 1 übrig (Schusseligkeit, Taschendiebe, Raubüberfall) und ein neues. Dann fallen da noch ein paar Wäscheklammern rum, eine kurze Leine, ein Kompass (damit wir nicht immer GPS nutzen müssen), Mückenmittel für die Haut und Klamotten, eine grosse Reiseapotheke, Verbandkasten, ein bisschen Waschmittel, jeweils 2 Microfaser-Handtücher (eins ist aus dem Aldi für etwa 5 Euro). Bei der Reiseapotheke haben wir bis jetzt am meisten Sachen gegen Erkältungen gebraucht, die richtigen "Medikamente" (Antibiotika, Malariamittel) sind noch vollständig da.


      Darüber hinaus haben wir noch Kletterzeug mit (Schuhe, Chalkbag, Gurt, Sicherungsgeräte), eine dünne Fleecedecke und seit neuestem 2 Ponchos aus Alpaca-Wolle *schwärm*. Dann haben wir einen Trinkschlauch von Geigerigg mit (3 Liter) und noch 2 Ersatzfilter um aus jeder Pfütze trinken zu können. Da wir hier meistens Wasser kaufen können, nehmen wir den Schlauch mit den Filtern nur für den Fall, dass es nichts anderes gibt. Den Schlauch nutzen wir meistens zum Waschen von Sachen und zum Duschen - mit 3 Litern kommt man inklusive Haarewaschen aus.


      Wir waschen ca. 1-2x pro Woche mit der Hand da wo es sich ergibt (Flusslauf, Waschbecken) und haben bewusst auf viele Klamotten verzichtet. Alles was man anziehen kann/muss gibt es überall auf der Welt zu kaufen, genauso wie Zahnpasta etc.


      Weiter oben stand schon der Tipp dass man sich kleine Packungen Zahncreme, Duschgel etc. bei einer Drogerie holen kann, da spart man sowohl Platz als auch Gewicht. Mein Mann schwört auf die Zahncreme "Ajona", eine 5ml Tube hält für 6 Monate bei ihm.


      Im Moment sind wir in Südamerika und haben uns einen alten VW-Bus gekauft und mit einfachen Mitteln ausgebaut, um damit durch den Kontinent zu fahren. Da haben wir etwas mehr Platz und Luxus und können unseren Hund auch gut mitnehmen. Da wir ihn noch nicht so lange haben, wird es eine Herausforderung werden, sein Zeug auch noch in die Rucksäcke zu stopfen. Mein Mann meint gerade, dass der Hund seinen eigenen Rucksack bekommt und ihn auch selber tragen darf. Von Ruffwear gibt es da gute Ideen. Da sind dann drin die Leine, der Napf und etwas Futter (15 Kilo *scherz*). Wenn wir dann noch etwas brauchen, wird das bei Bedarf ergänzt. Dem Hund wollen wir angewöhnen, aus dem Trinkschlauch zu trinken - das findet er noch etwas suspekt.


      Mützen sind gegen die Mittagshitze und gegen leichten Regen ganz hilfreich; die haben wir noch im Laufe der Reise ergänzt. Ich glaube, ich habe auch noch irgendwo ein Tuch das man wahlweise am Strand als Unterlage, als Schal oder als Ueberwurf über die Schultern schmeissen kann. Sonnencreme ist auch ganz hilfreich.


      Du hattest gefragt nach dem Tchibo-Handtuch: Ich würde eines kaufen und mal im Alltag testen. Trocknet es dich gut ab? Wie lange braucht es zum Trocknen? Wie fühlt es sich nach 2 Wochen Benutzung an? Wie schwer ist es? Wie klein kannst du es packen? Hat es eine Schlaufe zum Aufhängen? Wenn du damit zufrieden bist, kannst du es ruhig benutzen. Handtücher bekommst du so gut wie überall (sollte es kaputt gehen) und es muss nicht immer das Teuerste sein.


      Ich hab z.B. einen Tagestrekking-Rucksack aus dem Aldi, der schon einiges mitgemacht hat. Er ist leicht und wasserdicht und viele die mich fragen wo er her ist, sind total überrascht. Das einzige was mich bei Aldi, Lidl und Co. noch nicht überzeugt hat sind die Funktionsshirts, die sind mir zu dick und sie riechen unangenehm nach Schweiss. Die neongelbe Fahrradregenjacke habe ich z.B. immer beim Joggen im Winter an.


      beste Grüsse
      mahzouz

    • Nachtrag:


      Wenn du erstmal nur ein paar Tage unterwegs bist und nicht so lange wie wir, dann brauchst du nicht so viel an Ausrüstung! Ein 30 Liter Rucksack sollte für den Anfang reichen; der wird beim bergauflaufen auch so schwer genug. Dennoch sollte der gut sein. Für Touren bei denen man in Alpenhütten schlafen kann habe ich noch einen ganz dünnen Fleece-Schlafsack; da ist der dicke Schlafsack dann gar nicht mit dabei. Dort bekommt man oft Decken und es ist einfach angenehmer in etwas eigenem zu liegen bevor da die oftbenutzte Decke kommt.


      Unsere Liste oben ist eher mehr für "lange Zeit" gedacht und nicht für "1-2 Wochen". Da würde ich anders packen.

    • Danke für den schönen Bericht!


      Die Qualität der Ausrüstung sollte umgekehrt proportional zur Leidensfähigkeit sein!


      Wir waren mal in Patagonien zum Bergsteigen, da gab es Trecker die besser ausgerüstet waren als Kletterer die sich am Fiz Roy versucht haben.


      Wenn du hart im Nehmen und knapp bei Kasse bist, kannst du auch nur mit Plastiktüten trecken gehen, einer Billigisomatte von Aldi und einer Steppdecke aus der Kleidersammlung. Anstatt eines teuren Zeltes reicht eine Occ. Plastikplache.
      Damit hast du ein sehr viel authentischeres Naturerlebnis als mit einer teuren Hi-Tech Treckingausrüstung.


      LF Roger, Nicole und Zorro

    • Danke für die Berichte. Ich denke Zelt, Schlafsack und Thermarestmatte werde ich mir schon gönnen. Da ich ja erst mal nur kleine Touren ausprobiere, reicht wohl der kleine Deuterrucksack (so klein ist der auch nicht, aber keine 65+ Liter) zunächst aus.


      Ordentliche Wander- und Trekkingschuhe hab ich zum Glück.


      Hab heute solche Mikrofaserhandtücher auch günstig beim Pearl-Versand entdeckt, sind ja auch praktisch für nasse Hunde, vielleicht bestell ich da mal zwei kleine und ein großes.

    • Hallo,


      wie macht ihr es, wenn ihr in kälteren Gefilden unterwegs seid, nachts im Zelt? Ich überlege, ob ich für meinen Hund einen Schlafsack (um-)nähen soll oder ob das übertrieben ist ... Mein Hund ist eine ziemliche Frostbeule. Vielleicht wäre auch so eine Fleecejacke von Hurrta eine Lösung für nachts? Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?


      Liebe Grüße

    • Wenn es wirklich kalt ist, kommt Zorro in unseren Schafsack. Eine schnell anzuziehende Kälteschutzweste hat vor allem am Tage bei Pausen ihre Vorteile.


      Zum Trinken nehmen wir einen Faltnapf und eine Flasche mit einer grossen Öffnung mit. Wenn Zorro nicht alles trinkt, kann das kostbare Wasser verlustfrei in die Flasche zurück geschüttet werden.


      http://zorro.li/ausruestung.html


      LG Roger, Nicole und Zorro

    • Ich habe eine Frage zu Hund und Schlafsack. Unser Held hat es nämlich geschafft ein Loch in den Schlafsack zu machen. Wie "verhindert" ihr so etwas denn? Ich mag nämlich nicht noch mehr Löcher bekommen.


      beste Grüße
      mahzouz

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