Kann ein Hund Souveränität lernen oder ist er es?
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Hallo
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wenn man sich bei Tierschutz-Seiten so umschaut, steht da ab und zu "ein souveräner vorhandener Hund" ist kein Problem. Auch in Verbindung mit der Sozialisierung gibt es häufig die Empfehlung, den Welpen/Junghund mit souveränen älteren Hunden zusammen zu bringen.
Für mich stellt sich hier ganz grundsätzlich die eine oder andere Frage:
- Kann ein Hund Souveränität lernen oder ist es angeboren oder ist es eine Mischung?
- Gibt es Rassen, die souveräner sind als andere oder könnte das sogar geschlechtsspezifisch sein, sodass beispielsweise Rüden eher zu einem souveränen Auftreten neigen als Hündinnen?
- Wie früh kann man erkennen, ob ein Hund souverän ist oder eher nicht (beispielsweise, wenn man sich vom Züchter den souveränsten Hund wünscht)?
Bin gespannt, ob jemand die Fragen (teilweise?) beantworten kann und vielleicht in irgendeiner Weise Erfahrungen hat?
Danke
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Hi
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Hallo,
ich denke die Souveränität kommt mit der Zeit. Das sehe ich im Moment ganz schön bei Newton. Er ist ja jetzt ein gutes Jahr alt.
Bei manchen Hunden baut er sich schon erhobenen Hauptes regelrecht vor ihnen auf, lässt sie heran kommen und lässt sich intensiv beschnuppern. Dann beschnuppert er sie kurz und geht dann entweder weiter oder lässt sich doch noch zu einem Spiel hinreißen, wenn er dazu aufgefordert wird.
Bei anderen Hunden ist er noch ganz Junghund und trabt frohen Mutes auf sie zu. Bevor er sie zum Spielen auffordert.
Bei anderen Hunden wiederum nähert er sich ganz vorsichtig und mit sehr großen Respekt und beschwichtigt dann quasi sofort nach Ankunft.
Ich finde es ganz schön zu sehen, wie er sich da langsam weiter entwickelt.
Ob es angeboren ist oder nicht weiß ich nicht, aber ich glaube, dass die Sozialisierung schon eine große Rolle spielt. Wir hatten letztens Wurftreffen. Die Geschwister sind vom Verhalten alle sehr unterschiedlich gewesen, obwohl sie die gleichen Eltern haben. Deswegen glaube ich auch nicht, dass der Züchter da schon Auskunft geben könnte. Aber eventuell lassen sich Wesensmerkmale feststellen, die unter Umständen Souveränität begünstigen? Ich könnte mir vorstellen, dass ein Welpe von mittlerem Temperament später eher zur Souveränität neigt als ein sehr schüchterner oder ein sehr temperamentvoller.
Rasse- und geschlechtsspezifisch.... Glaube eher nicht. Kenne sowohl souveräne Rüden als auch Hündinnen und mir ist bisher auch keine Rasse aufgefallen, die jetzt besonders souverän wäre.
Bin auch gespannt auf die weiteren Beiträge. Interessantes Thema!
Grüße,
Rafaela -
Ich denke ein Hund bringt einen gewissen „Grundcharakter“ mit auf den man aber mit Sozialisierung Einfluss nehmen kann. Ich würde sogar sagen, dass man mit der falschen Erziehung aus einem sicheren einen unsicheren Hund machen kann bzw. mit der richtigen Förderung des Hundes auch umgekehrt.
Ich habe mal auf einer Tierheim-Seite gelesen, dass ein unsicherer Hund einen Menschen benötigt, der ihm die nötige Sicherheit bietet. Ich denke dieser Hund kann sicherer werden wenn er bei dem richtigen Menschen lebt.
Bei meinem JRT ist mir aufgefallen, dass er souveräner wird je älter er wird. Mittlerweile ist er ca. 2 ½ Jahre alt und als kleinbleibender Hund daher erwachsen und er ist viel sicherer geworden was Hundebegegnungen angeht.
Die Frage ist ja auch woran man Souveränität festmacht? Es gibt ja durchaus Rassen die andere Hunde nicht so gern mögen, sind diese dann nicht „souverän“ wenn sie bei Hundebegegnungen drohen?
Auf Welpen bezogen würde ich den als souverän bezeichnen der offen auf mich zugeht.
Am Geschlecht würde ich das nicht festmachen.
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Ich finde zum Beispiel, dass ein Hund, der andere Hunde nicht mag, nicht souverän ist.
Für mich ist ein souveräner Hund ein Hund, der absolut gefestigt ist, sich zu benehmen weiß und einfach präsent ist. Er diskutiert nicht, sondern stellt klar und er fällt in kein Extrem: Er ist nicht unsicher, nicht aggressiv, nicht ängstlich usw.
Aber stimmt, wahrscheinlich müsste man erstmal "Souveränität" im Bezug auf Hunde definieren.
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Ich glaube, da unterscheiden sich Hunde nicht sehr vom Menschen. Auch da ist immer wieder die Frage, was macht den Charakter? Gene oder Erziehung. Soweit ich weiß, gibt es auch da noch keine eindeutig gültige Antwort.
Meine beiden Mädchen könnten charakterlich nicht unterschiedlicher sein. Beide werden absolut gleich gehalten, beide bekommen die gleiche Aufmerksamkeit, das gleiche Futter, den gleichen Urlaub etc. etc. Aber Ähnlichkeiten im Charakter? Fehlanzeige.
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Für mich ist ein souveräner Hund ein Hund der weiß was er will und das auch durchzusetzen weiß, ein Hund der sicher agiert. Das hängt aber nicht davon ab, ob er ein Problem mit Mensch oder Tier hat - es gibt auch souveräne Tiere, die andere in ihrer Nähe einfach nicht dulden.
Eine Veranlagung ist sicherlich vorhanden, wie der Hund sich weiter entwickelt hängt aber auch vom Umfeld ab. Wobei ich der Genetik den größeren Teil zuschiebe...
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Wobei ich der Genetik den größeren Teil zuschiebe...
Dito!
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@RafiLe1985 sich vor anderen Hunden aufplusternd aufbauen sehe ich jetzt nicht gerade als souverän an. Hört sich für mich viel eher nach unsouveränem Jungspund an, der einen auf dicke Hose macht.
Ich denke schon, dass es gewisse Tendenzen innerhalb der Rassen gibt - aber so pauschal kann man das sicher nicht sagen. Alter spielt sicher auch eine Rolle (wobei auch junge Hunde ja schon souverän sein KÖNNEN).
Eine Definition wäre echt erstmal wichtig. -
hunde haben angeborene und vererbte "charaktereigenschaften" so sind einige mutiger, andere eher furchtsam usw. klar kann ein mutiger hund durch schlechte erfahrungen ängstlich werden und ein ängstlicher durch training und korrigierende erfahrungen sicherer werden. ich finde also es ist eine mischung.
ZitatWie früh kann man erkennen, ob ein Hund souverän ist oder eher nicht (beispielsweise, wenn man sich vom Züchter den souveränsten Hund wünscht)?
das kann man schon sehr früh erkennen wenn man das spiel der welpen untereinander beobachtet. einige weichen vor gewissen reizen eher zurück und suchen abstand, andere sind total neugierig usw.
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Ich denke, Souveränität ist, genau wie die Dominanz, abhängig von den Konstellationen.
Momentan habe ich einen Rüden, der fast immer souverän ist, nur bei ganz bestimmten, seltenen Gelegenheit diese Eigenschaft mal vermissen lässt.
Davor hatte ich einen Rüden, aus dem TS, der sehr unsicher war und mit viel Training etwas selbstsicherer wurde und gegenüber kleinen Hunden und Welpen sehr souverän wurde. Etwa gleichgroße Hunde hat er meistens als Konkurrenz oder gefährlich eingeschätzt und dann war er so gar nicht souverän.
Ist doch auch bei Menschen so, wenn man vor etwas Angst hat, oder etwas besonders liebt, kann man seine Souveränität auch mal verlieren!
Ansonsten bin ich der Meinung, das man/Hund es in einem gewissen Maß lernen kann. Bei sehr großer Souveränität aber auch die Grundlagen, Charakter und Nerven, stimmen müssen. -
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