Gefährliche neue Marotten?
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Hallöchen,
ich habe mich gerade erst hier im Forum angemeldet, weil ich von dem heutigen Erlebnis noch total aufgeregt bin.
Mein Mann und ich haben zwei Hunde. Einen Labradormix (11 J.) und einen kleineren Terriermix (12 J.). Normalerweise gehen mein Mann und ich abwechselnd mit den Hunden. Also einer allein mit beiden. Zumeist lassen wie sie an der Leine, weil das einfacher ist, um sie zu kontrollieren. Vorallem, wenn sie einem Hund begegnen, den sie evtl. nicht leiden können. Dann kann ein Rudelverhalten ja bekanntlich gefährlicher werden, als wenn man nur mit einem Hund unterwegs ist. Hier bei uns besteht keine Leinenpflicht, außer in der Jagdsaison. An sich sind beide Hunde friedlich. Mein Labradormix hat allerdings probleme mit anderen Hunden und mag diese sehr selten leiden (mit leckerchen oder einem Ball bekomme ich sie jedoch abgelenkt). Der anderen ist das meist egal und es kommt höchstens Mal ein "Wuff." Außerdem sind sie bisher auch ohne Leine und auch wenn sie einen Hund gesehen haben, den sie nicht mochten, sofort abrufbar gewesen. Es gab Ausnahmen, keine Frage, die durch kurze Unachtsamkeit oder Fehler meinerseits oder Fehler des anderen Hundehalters entstanden sind, allerdings lief es auf viel gebelle und hüpfen und springen hinaus, ehe meine Hündin dann rasch zu mir zurück gekommen ist.
Heute morgen sind wir zu zweit los. Relativ früh und weil wir zu zweit waren und niemandem auf der großen grünen Flur gesehen haben, haben wir sie zum Laufen von der Leine gemacht. Irgendwann tauchte dann doch ein anderer Spaziergänger mit Hund auf. Ich habe ihn eine Millisekunde zu spät gesehen und bin ohne Worte zu meiner Hündin, um sie anzuleinen, da diese den anderen Hund vor mir entdeckt hat. Bevor ich meine Hündin zu packen bekommen habe, rannte diese wie von der Tarantel gestochen los und die andere gleich hinterher. Jeder Versuch sie abzurufen war zwecklos, als seien beiden plötzlich die Ohren abgefallen. Sie kamen also bei dem anderenHund an, der angeleint war, und ich dachte noch. Ohje, jetzt macht meine wieder ihr Spring- und Belltheater und versetzt das andere Herrchen in Angst und Schrecken, bevor sie zurück zu mir und meinem Mann kommt. Weitgefehlt. Meine Hündin hat den anderen Hund angesprungen, wieder von ihr abgelassen und wollte schnell wegrennen. Bevor dies jedoch passieren konnte, ist plötzlich unsere Älteste, also unser Terriermix volle Kanne auf den anderen Hund losgegangen! Soetwas hab ich bei ihr noch nie erlebt! (Und Gott, ich hasse es, dass ich das schreiben muss. Wie oft hab ich ndas schon von anderen Hundehaltern gehört, wenn irgendwas gewesen ist). Aber tatsache ist, unsere alte Dame ist kurzerhand auf den anderen Hund losgegangen und hat ihn in den Bauch gebissen! Gott sei dank scheint sie nur das Fell erwischt zu haben. Aber mein Mann musste sie schließlich in den Schwitzkasten nehmen, damit sie aufhört. Aber Himmel, unser Terriermix hat sich überhaupt nicht mehr einbekommen! Das andere Herrchen war zu Recht sehr erbost und hat uns natürlich (irgendwo auch nachzuvollziehen) redlich beschimpft und gedroht. Wie er hieß, oder ob es dem anderen Hund gut geht, weiß ich nicht. Der Mann war so aufgebracht, dass er nicht vernünftig mit mir geredet hat und auf meine Frage, wo er wohne und ob ich seinen Namen haben könne, nicht reagiert hat. Wir sind uns dahingehend durchaus bewusst, das der Fehler bei uns zu suchen ist. Wir haben die Hunde nicht angeleint, sie waren in dem Augenblick nicht mehr abrufbar und wir tragen entsprechend auch die Kosten, falls welche entstanden sind. Da lässt sich gar nichts dran rütteln und das würden wir auch nicht wollen. Viel schlimmer finde ich aber die Tatsache, dass unsere 12 jährige plötzlich anfängt zu beißen und unsere 11 jährige auf einmal keine Ohren mehr zu haben scheint. Es steht ganz außer Frage, dass wir die beiden nich noch einmal ohne Leine laufen lassen werden. Das wird definitiv nicht mehr passieren. Aber, ist das jetzt eine neue Marotte die ihrem Alter geschuldet ist?! Das andere Herrchen meinte, wir sollten unsere Tiere mal besser erziehen. Nun, das waren sie bisher. Seit unserem Umzug, vor drei Jahren, aufs Land allerdings, bellen sie vermehrt andere Hunde und auch Spaziergänger an und schließen schwieriger gute Kontakte zu anderen Hunden. Die Menschen sind ihnen dahingehend egal. Ich vermute die Augen werden schlechter. Sobald der Spaziergänger nämlich nah genug ist, hört das bellen sofort auf und sie wedeln mit dem Schwanz. Ärger hat es bisher keinen gegeben. Bis jetzt. Nun Frage ich mich, ob das eine Kombination aus dem Umzug, fremder Umgebung, die sie mittlerweile kennen müssten und dem Alter der beiden Damen sein könnte. Werden sie am Ende nun doch gefährlich für andere Hunde? Wie kann ich zwei so alte Hundedamen 'neu' erziehen?! ich schlage meine Tiere nicht! Bällchen und Leckerlies zum besseren abrufen oder ablenken, hab ich immer in der Tasche. Aber selbst das, war denen heute sowas von egalÜber Ratschläge und Antworten würde ich mich freuen
Lg
Trys -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hallo Trys,
Was mich gerade neugierig gemacht hat:
Gab es denn schon entsprechende Probleme, dass ihr nur noch angeleint mit den Hunden geht? Oder habe ich das falsch verstanden?
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Ja, mit den Pferden auf den Weiden bei uns
das kannten die ja gar nicht. Waren vorher Stadthunde. Da sind sie dann Pferde und auch mal Kühe jagen gegangen und nachdem das 2 mal passiert ist, haben wir uns entschlossen nur noch mit Leine mit ihnen zu gehen. Ich leine meine Dicke auch nur dann ab, wenn die Weiden leer sind. Heute war das der Fall -.-!
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Achso und evtl. sollte ich noch sagen, dass die Hunde eigentlich beide gut Sozialisiert sind und andere Hunde von kleinauf kennen. Wir haben immer Pflegehunde gehabt, so dass sie oft im fliegenden wechsel mit 2-3 fremden Hunden auskommen mussten. Bis auf 2 ausnahmen, ging das immer gut. Die Ausnahme waren eine schwangere Hündin die von sich aus aggressiver auf unsere reagiert hat und das andere war eine weniger gut sozialisierte Hündin, die den beiden stetig das Futter streitig machte, so dass es zu einer eskalation kam. Mittlerweile und seit etwa 5 Jahren nehmen wir aufgrund von Zeitmangel keine Pflegehunde mehr auf, also sind sie seit dieser Zeit nun nur noch zu zweit.
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Unsere Hundetrainerin betont immer wieder, dass wenn die Sinne im Alter nachlassen auch die Unsicherheit steigen kann... ich habe auch einen Senior.
Was die Hundebegegnungen betrifft habe ich meinen sozial unsicheren Hund anfangs auch versucht mit Leckerli abzulenken. Wirklich geholfen hat es nicht. Als das Leckerli mal einen Moment zu lange auf sich warten liess, ist er auf den anderen Hund los. Sein aggressives Verhalten hat sich erst dann verändert als ich angefangen habe an seiner Angst/Unsicherheit zu arbeiten (mithilfe der Hundeschule). Vielleicht könntet ihr mal gemeinsam überlegen, was hinter dem aggressiven Verhalten stecken könnte. Die Hundetrainerin erkannte anhand der Körperhaltung meines Hundes, dass er unsicher ist und nicht einfach ein Leinenpöbler, der aufgrund von Frust, dass er nicht zum anderen Hund kann, Terror macht.
Was bei meinem Hund auch geholfen hat, wenn ich ihm eine Rückmeldung gab, sobald er einen Hund (in seinem Fall ein Angstauslöser) erblickt hat. Nach dem Motto: "Ja, ich sehe den Hund auch, alles ok." Entweder man führt irgendein Signalwort/Namen für Hundesichtung ein, oder man brabbelt etwas. Dem Hund ist es wahrscheinlich wurscht was. Es kommt vor allem auf den beruhigenden Tonfall an.
Es gibt bestimmt noch viele zahlreiche Trainingsvarianten. Doch wichtig ist erstmal herauszufinden, welche Motivation hinter dem Verhalten steht.
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Oh, das ist interessant. Eine Weile hab ich das so ähnlich gemacht und zwar indem ich mich immer gefreut habe, wenn ich einen anderen Hund gesehen habe. So nach dem Motto: "oooh, ja, wer ist das denn, da ist ja ein anderer Hund!" Daraufhin hat sich meine Große immer beruhigt und mit dem Schwanz geweddelt und ich konnte gemütlich weitergehen. Lange hat das aber nicht funktioniert. Ich denke eine Hundeschule ist evtl. wirklich eine gute Option. Zumindest für die beiden Damen.
Ich erkundige mich jetzt Mal, was es bei mir in der Umgebung für Möglichkeiten gibt.
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