Hilfe, ich muss zwei Hunde erziehen

  • Hi,
    ich steck das mal hier rein: Also, wir haben einen kleinen Rotti, 4 einhalb Monate und ich versuch mir echt viel Muehe mit seiner Erziehung zu geben.


    Allerdings wird das durch meinen Freund ganz schön schwierig.


    Ein Beispiel: der Kleine isst gerne Steine, was er natuerlich nicht soll, also einigten wir uns auf ein seeeeehr strenges NEIN sobald er den Kopf senkt um etwas aufzunehmen. Bei mir klappt es schon ganz gut, aber wenn mein Freund und ich zusammen mit Ukko (=Hundi) gehen (dabei hat er ihn meist an der Leine, da ich ihn ja korrigieren soll wenn er was falsch macht), dann seh ich immernoch wie er anstatt einem strengen "NEIN" den Hund mit der Leine vom Stein wegzieht und nur ein schwaches "nein" rauskriegt. JEDESMAL sage ich ihm, dass dieses "nein" überhaupt nichts bewirkt, mal ganz abgesehen von "an der Leine ziehen".


    Das ist nur ein Beispiel, es gibt noch viele davon und es macht mich noch ganz kirre, dass er nicht überlegt und die Erziehung so langsam verinnerlicht und daher hab ich wirklich das Gefühl ich erziehe zwei Hunde, grrrr!
    Christina



    :box:

  • :winken: Christina,


    :streichel: trostknuddel, ich kenn das Problem nur zu gut. Bei meinem Männe und mir gehen die Erziehungsgeschichten auch etwas auseinander. Mittlerweile hab ich ihn soweit dass er es einfach mir überlässt.


    Ganz ehrlich, nimm ihm die Leine aus der Hand, wenn das noch mal passiert und übernimm das Ruder. Ihr hattet euch ja schließlich geeinigt und gerade das Steinefressen kann gefährlich werden. (Zähnchen kaputt bis hin zu Steinen im Magen die nicht mehr rauskommen und operiert werden müssen, sag ihm das auch so deutlich) Gerade was das getrifft müsst ihr wirklich konsequent durchgreifen, denn er sollte es schnellstmöglich lernen. (Denk an das NEIN und Aus lernen, das kannst du dann auch anderen Sachen später sehr gut gebrauchen)


    Es ist schließlich wichtig für die Gesundheit eurer gemeinsamen Pelznase.


    Also sei nicht nur konsequent zum Hundi, sondern auch zum Herrchi. :wink:


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Also erst mal solltet ihr euch für eine einheitliche Methode entscheiden und dann konsequent durchziehen. Beide Möglichkeiten sind machbar, aber dann bitte bei einer bleiben.

    Zitat

    Bei mir klappt es schon ganz gut, aber wenn mein Freund und ich zusammen mit Ukko (=Hundi) gehen (dabei hat er ihn meist an der Leine, da ich ihn ja korrigieren soll wenn er was falsch macht),


    Das ist schon mal ein ganz grober Fehler. Wer den Hund an der Leine hat, gibt auch die Korrekturen - der andere hält ganz einfach die Klappe. Wie soll der Hund sonst lernen daß er bei deinem Mann auch parieren soll.
    Wäre vielleicht sinnvoll wenn ihr euch erst mal ein schlüssiges Konzept zusammen bauen würdet, und dies dann konsequent durchzieht.


    Schönen Tag noch

  • Kann Hund nur zustimmen! Allerdings mit Abstrichen: Wessen Hund ist es, der- oder "du"jenige entscheidet sich für eine Erziehungsmethode und ist für dessen Durchsetzung auch verantwortlich. Wenn Du diejenige bist, dann hast Du den Kleinen auch draußen an der Leine, Dein Freund darf Dich annölen, aber nicht den Hund. Es wird immer wieder gesagt und gelesen, daß der Hund eine Bezugsperson braucht, die ihn erzieht. Nach meiner Erfahrung ist das so erstmal Quatsch - wichtig ist (wie bei Kindern), daß man eine Schiene fährt.


    Beispiel: Erster Hund Sayed, mein Lieblingsmann als Haupterzieher, wurde eher streng und über milde Strafe erzogen (es gibt milde einen drüber, wenn du nicht nach meiner Pfeife tanzt). Da gab es dann auch schon mal ein scharf geschossenes 'Nein' oder einen kleinen Leinenruck. Ich war damit nicht einverstanden, habe aber mitgemacht - wegen der Konsequenz. Hat geklappt. Wenn wir zusammen unterwegs waren, hat mein Freund den Sayed geführt.
    Zweiter Hund Bora ist meine, ich habe sehr deutlich gemacht, daß mein Erziehungsstil positive Bestärkung ist, hat mein Lieblingsmensch grummelnd eingesehen, macht grummelnd mit, wenn wir zusammen unterwegs sind, habe ich die Kleine.
    Zwei ganz unterschiedliche Erziehungs- bzw. im zweiten Fall Trainingsmethoden, die beide irgendwie zum Ziel führen (ich sage natürlich , daß meine Methode besser ist, mein Freund sagt was anderes - gibt aber immerhin mittlerweile zu, daß positive Bestärkung auch funktioniert.... hätte er nicht gedacht).


    Wichtig: Einigt euch, wer den Hund erzieht, der- oder diejenige entscheidet sich für einen Stil, bestimmte Kommandos, bestimmte Korrekturen. Wenn der andere das mitträgt: Super! Wenn nicht: Leine abgeben und zugucken!


    Noch ein Tipp: Wenn Du siehst, daß Kleinrotti wieder Steine im Kopf und gleich im Maul hast, dann kannst du nach dem 'Nein' umlenken, ihm z.B.
    'Sitz' oder einen anderen leichten Befehl geben, den er gut kann und ihn danach sofort belohnen. Damit könnte er in sein kleines Köpfchen bekommen, daß das 'Nein' nicht nur Aktionen unterbricht, die ihm jetzt momentan gut gefallen würden, sondern außerdem noch, daß nach dem Nein was Nettes kommt. Wichtig dabei: Nicht immer nur leichte Befehle mit Lecker nach 'Nein', sonst macht er extra Mist, damit er danach was Leichtes für Dropse machen kann...


    Übrigens: Sauerkraut gegen verschluckte Steine bringt diese am anderen Ende des Hundes am besten wieder zum Vorschein...

  • Zitat

    Kann Hund nur zustimmen! Allerdings mit Abstrichen: Wessen Hund ist es, der- oder "du"jenige entscheidet sich für eine Erziehungsmethode und ist für dessen Durchsetzung auch verantwortlich. Wenn Du diejenige bist, dann hast Du den Kleinen auch draußen an der Leine, Dein Freund darf Dich annölen, aber nicht den Hund. Es wird immer wieder gesagt und gelesen, daß der Hund eine Bezugsperson braucht, die ihn erzieht. Nach meiner Erfahrung ist das so erstmal Quatsch - wichtig ist (wie bei Kindern), daß man eine Schiene fährt.


    Hab ich so unklar geschrieben? Ist doch mit etwas anderen Worten das was ich auch schreibe, wo sind da die Abstriche?


    Zitat

    Wichtig: Einigt euch, wer den Hund erzieht, der- oder diejenige entscheidet sich für einen Stil, bestimmte Kommandos, bestimmte Korrekturen. Wenn der andere das mitträgt: Super! Wenn nicht: Leine abgeben und zugucken!

    Hab auch hier nie was anderes geschrieben.


    Schönen Tag noch

  • @ Hund: Danke für die Korrektur, ich hab mich in der Kritik zu Deinem Beitrag unklar ausgedrückt - nämlich genau darin, daß ich keine Abstriche an Deinen Vorschlag machen will, sondern ihn konkretisieren:
    Konsequenz ja, aber im Ernstfall von EINER Person.
    Und hier ist doch der Abstrich: Nicht beide einigen sich auf eine Erziehungsmethode (die dann evtl. ein seltsamer Mix aus allem möglichen ist, wobei jeder seine Methode für sich durchzieht), sondern 1. wer erzieht? 2. Wie erzieht derjenige?
    Das ist überhaupt nicht an irgendwelche menschlichen Diskursregeln anpaßbar (laß uns mal unsere Ideen zusammenbringen, da werden wir für jedes einzelne Problem schon eine je unterschiedliche Lösung, die im Gesamtkonzept (welches dann schon nicht mehr erkennbar ist) irgendwie "Sinn macht" erfinden), sondern einfach das Einbringen einer klaren Struktur - auch innerhalb des Paares, der Familien, was auch immer, die den Kleinen zu erziehen hat.


    Kurz: Nicht IHR solltet euch für eine einheitliche Methode entscheiden, sondern entscheiden, wer den Hund erzieht und dessen Methode wird durchgeführt.

  • @ Hund: ich soll ja nur meinem Freund sagen wenn er etwas falsch macht, nicht dem Hund! Der soll natuerlich dem gehorchen, der gerade die Leine hat und die hat den ganzen Spaziergang immer nur einer. Und wie bereits beschrieben haben wir ein Konzept (= dem Hund ausdruecklich verbieten Steine oder sonstigen Muell aufzunehmen).
    Ausserdem gehört der Hund uns beiden.
    finnrotti

  • Zitat

    @ Hund: ich soll ja nur meinem Freund sagen wenn er etwas falsch macht, nicht dem Hund! Der soll natuerlich dem gehorchen, der gerade die Leine hat und die hat den ganzen Spaziergang immer nur einer. Und wie bereits beschrieben haben wir ein Konzept (= dem Hund ausdruecklich verbieten Steine oder sonstigen Muell aufzunehmen).
    Ausserdem gehört der Hund uns beiden.
    finnrotti


    "EINER VON EUCH" erzieht den Hund bis der Grundgehorsam sitzt.
    So wie es jetzt läuft sucht sich der Hund aus wem er irgendwann mal gehorchen möchte- wenn er möchte.


    Wem der Hund gehört ist wurscht. Der Hund kennt die Eigentumsverhältnisse nicht. Er sucht sich die Bezugsperson aus, nicht Ihr. Und wenn er sich bei Deinem Freund durchsetzen kann, bei Dir aber nicht, dann wird er sich an Deinen Freund klammern.
    Bei einem Rotti kann ich Euch da schon mal viel Spaß und dem Hund viel Glück für die Zukunft wünschen.

  • wie wär´s, wenn ihr beide zusammen mit dem Hund in eine Hundeschule geht? Da lernt auch dein Freund mit einem Hund umzugehen. Ist manchmal besser, von einem Dritten was gesagt zu bekommen als vom Partner. Der Partner fühlt sich dann schnell gegängelt und du hast nicht das Gefühl, beide erziehen zu müssen.
    Ich ging auch mit meinem Freund in eine Welpenstunde, weil er noch nie einen Hund hatte und außérdem lernt man selber auch nie aus.


    lg
    pinga

  • Hallo,


    Zitat

    Und wenn er sich bei Deinem Freund durchsetzen kann, bei Dir aber nicht, dann wird er sich an Deinen Freund klammern.


    DAS kann ich leider so nicht unterschreiben. Bei uns ist es nämlich so, dass ICH die Regeln aufstelle und die konsequent durchziehe. Vom Rest hier wird er eher auch mal verhätschelt. Aber an wen hält er sich? An MIR! An mir orientiert er sich. Aber mit mir erlebt er auch schöne Dinge, Ausflüge, Hundeschule, Hundetreffen etc. Mit mir hat er die ersten Tage und Nächte verbracht. Und DAS ist es was zählt!


    Der Vorschlag mit der gemeinsamen Hundeschule ist gut! Macht das doch! Welpenspielstunden sind ja sowieso wichtig. Und um das Hundeverhalten und was über die Erziehung zu lernen ist die Hundeschule ja auch da.


    finnrotti: Wenn ihr gemeinsam spazierengeht, sollte immer EINER den Hund haben und nicht wechselnd. Denn sonst weiß der Hund nicht, an wem er sich jetzt orientieren soll. Soll heißen: wenn du die Bezugsperson bist, dann nimm das Kommando bzw. Leine auch beim Gassigehen in die Hand! Wenn dein Freund alleine geht dann muss er das so machen wie du. Er kann ja oft genug zu gucken.... Bei uns ist es so, wenn ich mitgehe um den Mittags-Gassigeher ab und zu mal zu kontrollieren (hört sich jetzt blöd an - ich weiß!), orientiert sich mein Hund an mir. Die Kommandos werden zwar ausgeführt, aber bei mir! Auch nicht gut....


    Grüße

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