Trennungsangst ?
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Guten Tag,
in einem anderen Beitrag hatte ich schon erwähnt dass wir eine 1.5 jährige Sib. Husky Hündin bei uns aus dem Tierheim aufgenommen haben.
Sie ist nun 2 Wochen bei uns und macht sich prächtig.
Allerdings gibt es ein großes Problem mit dem allein bleiben. Sie sollte lernen maximal 5 Stunden alleine bleiben zu können.
Da wir das Problem früh erkannt haben sind wir auch direkt mit dem Training gestartet. Desto mehr man sich durch Bücher zu diesem Thema beschäftigt desto verunsicherter sind wir, ob es nun Trennungsangst, Verkustkontrolle oder Isolationsstress ist.
Wir haben sie in einem Raum gefilmt und ihr einen Kong bereit gestellt mit geliebter eingefrorerener Leberwurst.
Wir gehen ohne Szene und sie beschäftigt sich mit dem Kong... die ersten Minuten ist nur der Kong interessant.. nach 10 Minuten ( glaube ich ) realisiert sie dass sie allein ist und fängt an aufzudrehen. Läuft zur Tür... zum Fenster... jault, bellt, hechelt.. läuft unruhig hin und her, frisst nicht, trinkt nicht, scharbt an der Tür. Wir warten dann einen kurzen Moment bis sie sich annähernd hinsetzt und gehen rein ohne Szene. Sie freut sich wie bekloppt, machen aber wieder keine Szene. Sie sieht nach so kurzer Zeit schon sehr fertig aus und hat eine ganz andere Mimik, schwer zu beschreiben.
Das gleiche, wenn einer von uns geht, allerdings nicht ganz so schlimm, sie läuft hin und her, hechelt usw und es ist schon passiert dass sie uriniert hat ( bei einer abwesenden Person ) Bei Trennungsangst ist es laut der Bücher die ich besorgt habe ein sehr starkes Symptom dass sie sich beim Spaziergang kaum von uns entfernt aber das ist ganz und garnicht der Fall, im Gegenteil - wir arbeiten daran dass sie mehr auf uns achtet und nicht in ihrer Hundewelt komplett untergeht.
Vielleicht ist hier ja der ein oder andere der sich auskennt und oder einen HundeProfi im Raum OWL empfehlen kann.Liebe grüße
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Meine Idee wäre das ihr rein kommt noch bevor sie aufhört sich mit dem Kong zu beschäftigen. So kann sie lernen das in der gesamten Zeit in der ihr weg seit etwas gutes passiert. Auch wenn es nur für den Anfang hilft so denke ich das dies doch ein besserer start ins Training sein könnte.
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Ich denke mal, die Hündin hat das Alleinebleiben bisher noch gar nicht richtig gelernt.
Ich würde da vorgehen wie bei einem Welpen und da wären 10min für den Trainingsbeginn zu viel.
Ich mache das immer so: Sobald der Welpe eingezogen ist, laufe ich nach 2-3 Tagen Eingwöhnungszeit mind. 1 Woche lang ziemlich oft durch unsere Wohnung, gehe in jeden Raum und lasse den Welpen nicht mit rein und mache ihm die Türe vor der Nase zu. Die ersten 2-3 Tage komme allerdings ziemlich rasch wieder raus, bevor er überhaupt auf den Gedanken kommt, dass er alleine sein könnte. Nach ca. 1 Woche ist der Welpe so weit, dass er mir nicht mehr ständig nachläuft, weil er gemerkt hat, dass ich sowieso gleich wiederkomme. Die Wohnungstüre ist da auch immer mit dabei beim Training. Das Ganze steigere ich dann peu a peu. Mein letzter Rüde blieb mit 4,5 Monaten abends bereits 3 Stunden problemlos alleine. Meine jetzige Hündin blieb auch schon mit wenigen Monaten für 2-3 Stunden alleine. Jetzt ist sie 11 Monate alt und bleibt tagsüber problemlos 5-6 Stunden alleine, was aber nur selten in dieser Länge vorkommt. -
Eigentlich ist es egal, welchen Namen das Trennungsproblem bekommt - das Training bleibt sich ziemlich gleich. Ganz genau auf den Punkt kann man es nicht benennen, weil es auch Mischformen gibt bzw. der Stress sich ja nicht sofort nach außen zeigen muss (Cortisol muss ja erst mal ansteigen).
Ihr habt sie erst zwei Wochen. Da sollten die Schritte deutlich kleiner sein und ich würde erst mal im Haus anfangen, mal in einen anderen Raum ohne sie zu gehen, ihr ein Kommando beibringen, dass sie in ihr Körbchen gehen soll.
Nähe und Distanz zu ihr solltet ihr steuern können und der Hund sollte auch entspannt bleiben, wenn ihr sie mal auf ihre Decke schickt und ihr somit ihre Bewegung einschränkt.Bewegungseinschränkung ist auch etwas, das einem Hund die Möglichkeit gibt, überhaupt runter zu kommen bzw. gar nicht erst in der Stressspirale höher zu drehen.
Kong ist eine gute Idee, Kauen beruhigt.
Macht die Sequenzen nicht zu lang, fangt erst mal mit Sekunden und dann erst mit einzelnen Minuten an. Wichtig ist, dass ihr wieder kommt, wenn der Hund noch entspannt ist, so dass sie lernt, das es nicht schlimm war.
Wenn ihr sie zu schnell überstrapaziert, ist der Lerneffekt weg und wirft euch komplett zurück.Kann auch sein, dass sie einen Kong dann zukünftig gar nicht mehr annehmen kann.
Also lieber mehrfach am Tag, ganz kleine Schritte üben - eigentlich wie beim Welpen.
Der Sprung von 1 Minute zu 2 Minuten ist deutlich größer, als wenn man später, wenn der Hund es gut gelernt hat, von 2 Stunden auf 3 verlängert. Einmal gut gelernt, macht es am Ende einfacher.
Wie lange habt ihr denn eingeplant, auf die 5 Stunden Alleinsein zu kommen? Gerade in dem Alter und wenn sie es noch gar nicht gelernt oder schlechte Verknüpfungen gemacht hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Training sehr lange dauern wird.
Habt ihr im Zweifelsfall einen Plan B, um überbrücken zu können?Gerade bei einem Husky würde ich da sehr bedacht dran gehen, wenn ihr eine Chance haben wollt.
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Hallo, vielen dank schonmal für eure Antworten.
Wir haben jeweils 3 Wochen Urlaub eingeplant, da wussten wir allerdings nicht dass sie ein solches Problem hat. Wir haben uns schon einige Überlegungen gemacht von Pension bis Privat... Aber wenn sie wirklich Trennungsangst hat, will sie ja bei uns sein und nicht in einer Pension. Ja wir sind da etwas unsicher, aber wir wollen sie auf keinen Fall zurück ins Tierheim geben.
Wir werden natürlich jeden Tag mehrmals üben und vielen dank für die Tipps.
Für weitere Anregungen sind wir sehr dankbar. -
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Hi Velo,
wir haben letztes Jahr im September einen 3jährigen Rüden aus dem Tierschutz aufgenommen. Der Arme musste/ konnte damals bei seinem Vorbesitzer 8-9 Stunden alleine bleiben. Bei uns die ersten Monate nicht eine Minute :/
Es ist wie meine Vorredner schon sagten: Du musst, wie bei einem Welpen, in gaaaaanz kleinen Schritten neu anfangen und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass das ein langer Weg wird. Unser Hund hatte die ersten Wochen totale Panik, wenn wir den Raum verlassen haben. Er war lange Zeit total verunsichert und ist erst jetzt nach einem halben Jahr so weit, dass er entspannt liegen bleibt, wenn wir in den Keller gehen. Für die anstehenden Sommerferien habe ich mir jetzt vorgenommen einen Schritt weiter zu gehen und mal das Haus zu verlassen *Daumendrück*
Aber, was uns total geholfen hat: Er bleibt ohne Probleme im Auto allein. Da ist er sich anscheinend sicherer, dass wir zurück kommen... Vielleicht macht eurer das ja auch. Dann kann man wenigstens mal zusammen einkaufen/ nen Kaffee trinken etc.Lange Rede... Habt Geduld und gebt die Hoffnung nicht auf. Es dauert seine Zeit, bis der Arme das Vergangene verarbeitet hat und neues Vertrauen zu euch aufgebaut hat.
Ansonsten zu deiner Frage nach einem Hundeprofi in OWL: Das Tierheim in Bad Sassendorf (Soest) bietet eine Problem- Sprechstunde an. Dort hab ich zu einem anderen Thema super Hilfe bekommen. Die Hundetrainerin war sehr kompetent und nett.
Und ansonsten habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Hundeschule in Eickelborn. Kann ich nur empfehlen *daumenhoch*Liebe Grüße!
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Hallo, vielen dank.
Ja das es ein langer Weg wird haben wir begriffen und diesen nehmen wir auch an. Wir haben nun am Donnerstag einen Termin bei einer Pension und schauen mal ob wir sie 2x die Woche dort lassen können oder ob sie das auch nicht annimmt.
Alleine im Zimmer bleiben ist komischerweise kein Problem, allerdings fällt mir auf dass sie sich mehr und mehr vor die Haustür legt, welches evtl eher Richtung Kontrolle geht. Natürlich unterbinde ich das soweit es geht. Ich habe ihr heute morgen eine wunderbare Höhle gebaut und hoffe dass ich ihr diese als angenehmen Rückzugsort schmackhaft machen kann ;).
War gerade knapp 3 Stunden mit ihr unterwegs und gleich wollen wir noch weiter üben.
Daumen drückenLiebe grüße
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