Haben Hunde einen Willen und ein Bewußtsein?

  • Das Prinzip Spiegel zu kennen und sich selbst im Spiegelbild zu erkennen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Ein Hund lernt vielleicht, wenn er etwas im Spiegel sieht, das etwas hinter ihm passiert. Aber er weiß nicht, dass das Ding im Spiegel er selbst ist.

  • Milo reagiert gar nicht auf Spiegelbilder. Der Hund einer Freundin schon. Was ich auch interessant finde - dieser andere Hunde ist auch fasziniert vom Fernsehen, besonders wenn dort Tiere sind (und seien es nur Zeichentricktiere). Dann sitzt er davor und schaut sich das an. Er guckt auch gern beim Autofahren aus dem Fenster. Milo interessiert sowas überhaupt nicht, ich habe sogar dass Gefühl dass er es gar nicht wahr nimmt. Woher kommen diese Unterschiede in der visuellen Wahrnehmung?

  • Der Spiegel :D


    Alle meine Welpen haben beim ersten Anblick ihres Spiegelbildes reagiert. Der eine wuffte, der andere haute mit der Pratze gegen, ein anderer knurrte....


    Schnell hatten sie gelernt, ist kein anderer Hund, also uninteressant.


    Ja, ich bin überzeugt davon, daß Hunde ein Bewußtsein und einen eigenen Willen haben. Das äußert sich in vielen kleinen alltäglichen Begebenheiten. Ob es nun das Ranrufen und die für meine Hunde typische Reaktion, erstmal umsehen warum man kommen soll, dann verzögern in dem man erstmal das Bein heben mußt, dann nochmal umschauen, könnte ja doch noch was Interessantes kommen, erst dann wird sich in Bewegung gesetzt.


    Eine meiner Hündinnen war sehr verfressen. Sie schlang ihr Futter runter, ihre Schwester und mein Rüde waren noch lange nicht mit Fressen fertig, an die Schüsseln kam sie nicht, also raus rennen, laut bellen, die beiden natürlich hinterher, sie kam zurück und stürzte sich auf die Futterschüsseln der Beiden, die draußen noch nach dem Grund für die Bellerei suchten :lol:


    Wenn mein Mann nach Hause kommt, gibt es für die Hunde Kekse. Die sind in unserer Speisekammer. Otto schiebt meinen Mann regelrecht durch die Küche in die Richtung Speisekammertür und fordert seinen Keks :D


    Es gibt unzählige Beispiele für bewußte Handlungen und den Willen etwas zu erreichen.

  • @Atrevido


    Die Instrumentalisierung der Umwelt, würde ich nicht unzweifelhaft als Beweis für ein Selbstbewußtsein werten.


    Das Benutzen von Werkzeugen bzw. die Manipulation der Umwelt ist über das gesamte Tierreich verteilt.


    Das Knacken harter Schaden durch zu Hilfenahme eines Steins beispielsweise wird von Affen, Ottern, Geiern und Lippfischen betrieben.


    Es gibt sogar Ameisen, die Pilze züchten.
    Ich begreife nicht, wie eine Schwarmintelligenz jemals die Zusammenhänge zwischen den Pilzen und ihrer benötigten Nahrung erfassen und das eigene Handeln daran ausrichten konnte. Selbstbewußtsein war hierfür aber nicht der Grund.

  • mein Hund liegt manchmal im bett, gesicht zum Spiegel. Ich stehe hinter ihm und gebe durch den Spiegel Handzeichen. Er reagiert da null, also erkennt er nicht mal, dass ich das im Spiegel bin, mit seinem eigenen Spiegelbild kann er schon Garnichts anfangen.


    einen eigenen Willen spreche ich ihm durchaus zu. Und zum Bewußtsein...kommt drauf an, wie man das definiert. Ich denke es ist halt einfacher bzw anders gestrickt als unseres...ich staune oft, was er so macht. Er hat räumliches Verständnis (er sieht Katze am Balkon. Die Katze läuft in die linke Richtung davon - er rennt im Haus auch auf die linke Seite und geht zur Haustür - versteht also, dass die Katze an der Haustür vorbei kommen muss, weil sie links gelaufen ist und er versteht, dass die Haustür die schnellste Möglichkeit ist, zu ihr zu kommen)...oder wenn zu große Leckerlis im Kong stecken, dann wirft er den Kong in die Luft und die Leckerlis fallen raus. Das hat er sich selbst ausgedacht und es ist auch kein erlerntes verhalten, es kam von einem auf den anderen tag. Also geringes physikalisches Verständnis? Intelligenzspielzeug versteht er dafür überhaupt nicht.

  • Vermutlich gehört lernen zu einem gewissen Bewusstsein dazu. Vieles was Hunde tun ist ja, aus einer Aktion eine Reaktion zu beobachten und das dann zu bewerten und anzuwenden.
    So gesehen ist es eher ein “sich bewusst sein“.

  • @NufNuf und @Einstein51
    Ich gebe euch recht, dass das nicht überall so ist bzw sein muss. Mit abolsuter Sicherheit wird auch niemals jemand das eine oder andere bestätigen können, wir können die Tiere ja nicht fragen ;)


    Aber wenn ich jetz von dem Beispiel ausgehe, dass sich der Hund gezielt umdreht wenn er im Spiegel etwas hinter sich sieht, hat er verstanden, dass das die andere Zimmerseite ist und kann diese 2dimensional erkennen. Sprich er würde genauso erkennen, dass da mitten im selben Zimmer wie er sich befindet ein "fremder" Hund steht. Auf irgendeine Art und Weise müsste er meiner Meinung nach eine Reaktion auf diesen zeigen. Tut er aber nicht, es ist selbstverständlich, dass der rumsteht. Für mich persönlich, ist das der Beweis, dass er sich selbst erkennt genau wie wenn meine Hündin im Spielgebild hinter ihm steht. Muss nicht jeder genauso sehen :winken:

  • Eine andere Frage hab ich vom TE nicht erwartet. Wer behauptet das Kaninchen es toll finden von Hunden gejagt zu werden, weil das ja voll in ihrer Natur liegt und es eben Fluchttiere sind und sie am Abend ihrem Nachwuchs von der tollen Flucht erzählen, wird auch nicht glauben das Hunde ein eigenes Bewusstsein haben und keine Triebgesteuerten Irgendwas- niedere- Wesen sind.

  • Was meint ihr: haben Hunde einen Willen (im engeren Sinn, also mehr als nur instinktgetriebenen Drang), vergleichbar mit dem von Menschen?
    Es scheint, dass die Bedingung dafür ein (Selbst-)Bewußtsein ist.
    Damit verbunden ist dann auch die Frage, ob Hunde auch quasi "Personen" sind. Also sind Hund im Grunde wie Menschen, nur etwas weniger entwickelt, in etwa vergleichbar mit kleinen Kindern?
    Oder haben kleine Kinder auch noch gar kein Bewußtsein (wann bekommen sie es dann?)?

    Das sind ja hochspannende Fragen!


    Zuerst müsste man die Begriffe "Wille" und "Bewusstsein" genau definieren. Vielleicht solltest du mehrere Leute dazu befragen: einen Tierliebhaber, einen Tierhasser, einen Biologen, einen Psychologen, einen Hirnforscher, dann anschliessend gleich den Philosophen und jemanden aus der Religion, vielleicht den Papst oder einen Imam, unbedingt noch den Dalai Lama, einen Vegetarier, einen Raucher und einen ehemaligen Raucher, und zum Schluss noch einen Astronauten :-)


    Bitte sage mir dann unbedingt das Ergebnis :-)

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