Haben Hunde einen Willen und ein Bewußtsein?

  • Hunde können auch in Kategorien denken, abstrahieren - natürlich haben sie ein Bewußtsein

  • Würde ich so nicht sagen.
    Hunde können zwar Zusammenhänge zwischen einer Aktion und einer Reaktion darauf herstellen, aber sie können keine Pläne machen die “wenn ich das täte, passiert jenes“ beinhalten.
    So gesehen sind Hunde sich über etwas bewusst das direkt mit ihnen im Zusammenhang steht, das schliesst aber nicht ein das sie sich selbst bewusst sind.


  • Es gibt sogar Ameisen, die Pilze züchten.
    Ich begreife nicht, wie eine Schwarmintelligenz jemals die Zusammenhänge zwischen den Pilzen und ihrer benötigten Nahrung erfassen und das eigene Handeln daran ausrichten konnte. Selbstbewußtsein war hierfür aber nicht der Grund.

    Und es gibt Ameisen, die "Viehhaltung" betreiben, Blattläuse beschützen, hüten und "melken".


    Wie gut Schwarmintelligenz funktioniert, ist wirklich sehr faszinierend. Auch bei Fischen.
    Der Impuls zu einer Handlung kommt laut Forschung dabei immer von Einzeltieren, und je selbstbewußter (aggressiver/deutlicher/glaubhafter, wie auch immer) dieses Individuum vorgeht, desto eher folgen ihm die anderen.


    Ganz grob könnte man unser Gehirn auch als Schwarm bezeichnen, als Schwarm aus Einzel-Zellen, die im Verbund überhaupt erst richtig agieren können. Wie gut die Zusammenarbeit funktioniert, bedingt dann wohl auch, wie weitreichend die Handlungen sind, die aus diesem Verbund dann entstehen.



    Persönlich denke ich, dass sehr viele Tiere ein Bewußtsein haben, und manches Mal nur unsere Tests nicht wirklich paßen, um dies festzustellen. Wir gehen immer von uns aus, und es fällt vielen schwer, sich in andere Lebewesen hineinzuversetzen.
    Eine Katze oder ein Hund hat einfach eine andere Sichtweise auf unsere Welt, für sie sind andere Dinge relevant.


    Find ich immer lustig, wenn unser Zwerg seinen Kauknochen packt und demonstrativ abmarschbereit vor der Türe steht, und wir erst alles mögliche anziehen und/oder einpacken müßen. Sie sind ursprünglicher, aber alles andere als deshalb dumm, auch wenn sie keine Textaufgaben lösen können.
    Es reicht um gut durchs Leben zu kommen, und oft würde uns das auch gut tun. Nicht immer soviel aufladen, soviel unnützes bedenken, einfach sein und leben und genießen. Mir fällt das oft relativ schwer, das "abschalten".
    Da bewundere ich manchmal Tiere drum.

  • Also meine Hündin zum Beispiel hat immer folgendes gemacht.


    Ihr Lieblingsbett war durch einen Rüden besetzt eins war aber noch leer, sie betrat den Raum hat gesehen das ihr Lieblingsbett besetzt ist
    kam dann zu uns Menschen hat voll aufgedreht und sich gefreut obwohl es gar nichts zum freuen gab,
    dann sind die Rüden natürlich auch aufgestanden und wollten gestreichelt werden, währenddessen hat sie sich schnell auf ihr Bettchen gepflanzt.


    Was hat das mit Instinkt zu tun, wenn das kein eigener Wille ist den sie mit einem Trick durchsetzt dann weiß ich auch nicht.
    Sie hätte auch versuchen können zu den Rüden hinzugehen und sie zu verscheuchen oder sonstiges.
    Ich fand den Plan ziemlich durchdacht und das witzigste ist, dass wir Menschen ihren Trick am Anfang gar nicht durchschaut haben.
    Wir haben sie gestreichelt und uns gewundert warum sie sich immer auf den Platz verzieht, sobald einer von den Rüden von ihrem Lieblingsbett aufgestanden war.


    Sie hatte übrigens die Oberhand bei den Rüden.

  • Würde ich so nicht sagen.
    Hunde können zwar Zusammenhänge zwischen einer Aktion und einer Reaktion darauf herstellen, aber sie können keine Pläne machen die “wenn ich das täte, passiert jenes“ beinhalten.
    So gesehen sind Hunde sich über etwas bewusst das direkt mit ihnen im Zusammenhang steht, das schliesst aber nicht ein das sie sich selbst bewusst sind.

    Woher weißt du das?


    Diesen Denkvorgang kann man ja nicht hören und ich denke auch nicht wissenschaftlich messbar machen.
    Manche Hunde machen sehr genaue Pläne oder Strategien.
    Janosch zum Beispiel weiß, dass er im Leben keine Krähe erwischen würde, also tut er unbeteiligt und wenn die Krähe nicht weg fliegt und er nah genug ran gekommen ist, dann jagt er los.


    Ich hatte die Thematik mal im Studium und das schwierige ist echt, dass du es kaum nachweisen kannst. Jeder Hundebesitzer wird seinem Hund gewisse Fähigkeiten zusprechen, die vielleicht nur eingebildet sind.
    Verhaltensforscher meinen dann alles ist nur eine Abfolge von Reizreaktionen.
    Den Spiegeltest halte ich für wenig aussagekräftig, einfach weil ein Test nicht auf alle Arten übergestülpt werden kann. Da macht es sich der Mensch zu einfach.

  • Ich weiss das natürlich nicht. Ich denke nur das es wahrscheinlich ist, dass Hunde nicht im voraus überlegen können, welche Reaktion auf ihre Aktion folgt. Sie beobachten sehr genau und probieren durchaus verschiedene Optionen um letztlich die Aktion zu wiederholen, die den gewünschten Effekt aufweist.
    Sie sind sich bewusst das etwas passiert, können aber nicht ohne Erfahrung bei einem erstmalig auftretendenden Problem dieses beurteilen und dann direkt entscheiden was am besten ist. Deshalb ist das freie shapen bei Hunden so erfolgreich.
    Den Spiegeltest finde ich bei Tieren auch nicht aussagekräftig. Kleinkinder reagieren ja anfangs ähnlich.
    Ein Bewusstsein attestiere ich jetzt einfach mal jedem Tier, wer Gefühle hat, hat auch Bewusstsein, aber ich denke es ist sinnvoll von der Natur auf das jeweilige Tier angepasst und nicht mit dem menschlichen vergleichbar.

  • Ich denke nur das es wahrscheinlich ist, dass Hunde nicht im voraus überlegen können, welche Reaktion auf ihre Aktion folgt. [...]


    Sie sind sich bewusst das etwas passiert, können aber nicht ohne Erfahrung bei einem erstmalig auftretendenden Problem dieses beurteilen und dann direkt entscheiden was am besten ist.


    Es gibt ja durchaus nichtmenschliche Tiere, die das können. Nur gehört der Hund nach jetzigem Wissenstand eher nicht zu denen.

  • Ich konnte in Punkto Spiegel ähnliche Dinge, wie @Atrevido beobachten.


    Auch Ram nutzt den Spiegel, um "um die Ecke sehen" zu können. Wenn er in den Spiegelschrank blickt, kann er nämlich sehr bequem in den Flur schauen und dort das Geschehen verfolgen.


    Außerdem habe ich mal etwas ausprobiert:


    In der alten Wohnung hatte ich damals ein Möbelstück so stehen, dass ich mich daneben verstecken konnte. Rammis Lieblingsplatz befand sich gegenüber meinem Spiegelschrank. ich nahm einen Ball in die Hand (Rammi sah mich nicht, er wusste auch nicht das ich einen Ball dabei hatte) und hielt diesen Richting spiegel. Sehr aufmerksam betrachtete er das Geschehen im Spiegel, sprang auf und kam zu meinem Versteck, um sich den Ball abzuholen.

  • Aber das hat mit dem Spiegeltest zur Selbstbewusstseinserforschung nichts zu tun. :verzweifelt:

  • Ich glaube nicht, dass Hunde sich im Spiegel erkennen. Mein Balou hat an seinem ersten Tag bei mir sein Spiegelbild angebellt also eindeutig nicht erkannt, dass er es selber ist.


    Er nimmt aber über den Spiegel Blickkontakt mit mir auf wenn ich in seinem Rücken sitze.


    Und einen Willen haben beide Hunde ganz eindeutig. Um an ihr Ziel zu kommen, dass natürlich immer Fressi ist, wird getrickst ohne Ende:


    Wenn ein Hund seinen Kauartikel aufgefressen hat und der andere noch nicht rennt der Hund ohne Kauartikel bellend zur Haustür und der andere natürlich auch (man ist ja ein Team). Und zack schnappt sich der Hunde der schneller gefressen hat den verwaisten Kauartikel.

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