Eure Prinzipien beim Hundekauf?

  • Bei den für mich infrage kommenden Rassen komme ich um ein paar Dinge gar nicht herum, weil ansonsten sicherlich irgendein Mischling oder eine sehr fragwürdige Verpaarung verkauft werden würde. Dazu gehören Papiere, VDH-Mitgliedschaft und mehrere Würfe.


    Da ich sehr auf ursprüngliche Hunde festgelegt bin, ist die Sozialisation noch mal deutlich wichtiger, um sowohl (extremer) Reserviertheit als auch (extremen) Schutztrieb vorzubeugen. Die Hunde müssen also sowohl Kontakt zu vielen Menschen, eine enge Bindung an ihre Bezugspersonen als auch Fremdhundekontakt haben. Außerdem ist mir sehr wichtig, dass die Hunde generell Kontakt zu Mensch und Hund jeder Altersklasse haben und am besten Innenstadt und öffentliche Verkehrsmittel kennen.
    Garten ist sicher von Vorteil, aber Familienanbindung ist ein Muss, ebenso wie Spaziergänge.
    Mehr als 10 Hunde sollten es nicht sein, es muss ausreichend Zeit für jeden Hund da sein.


    Die abosulte Obergrenze für den Traumhund schlechthin ziehe ich bei etwa 1500 Euro, wobei ich einen Junghund vom Züchter lieber hätte als einen Welpen und natürlich noch lieber einen gebrauchten ohne extreme Baustellen. Sowohl Hund als auch ich wollen nicht länger als 2 Stunden fliegen oder 6 Stunden fahren, da bin ich mir sicher. :smile:


    Die Sympathie ist mir egal, solange die Haltung meinen Vorstellungen entspricht. Qualzuchten möchte ich jedoch keinesfalls unterstützen.


    Ich würde keinen Hund nehmen, bei dem mir ein Kastrationszwang auferlegt wird, der nur draußen gehalten werden soll oder dem Züchter für Verpaarung zur Verfügung stehen muss. Zu Ausstellungen würde ich mich auch nicht drängen lassen wollen. Außerdem möchte ich, dass "meine Rasse" nach dem Standard gezüchtet wird und keine verschlimmerte oder eine Light-Version und erst recht keine Zucht rein nach Optik. Ein Hund, der jedoch völlig dem Standard entwachsen ist (die Tendenz der Großzüchtung ist leider da, bei allen drei Rassen) wäre ebenso raus, genauso wie einer, der möglichst angepasst oder pflegeleicht aussieht/ist.


    Eine gewisse Arbeitstauglichkeit wäre auch schön, allerdings nicht zwingend.



    Bei Orgas:
    Ich erwarte, dass wirklich geschaut wird, ob der Hund passt. Wenn ein Hund als familien-/senioren-/und Ersthalter-tauglich angepriesen wird, bin ich ziemlich skeptisch.
    Die Organisation muss natürlich seriös sein und ich will das Gefühl haben, dass man mir mehr als drei nichtssagende Sätze oder eine ergreifende Geschichte und ein paar Bilder präsentieren kann - gern auch mit Möglichkeit, den Hund vor Ort kennenzulernen.

  • Joa, wo sollen denn die Anfänger auch mit ihren Welpen hin, um was zu lernen?
    Ist ja nicht jeder als Hundemensch geboren.

    Und was lernen viele Menschen in der Hundeschule? Wasserflasche, Schnauzengriff, Alpharolle, etc. Und die Welpen lernen zu oft das Mobben geil ist, die schwächeren lernen gleich mal das ihre Menschen sie nicht beschützen.
    Selbst hier im DF wo sich die Leute ja echt informieren liest man doch ständig wie schwer es ist ne gute Hundeschule zu finden.
    Nur, wie haben die Leute das denn vor Hundeschule und Einzeltraining hinbekommen?


    und ich lese hier immer "ein gut gezogener Welpe brauch sowas nicht..." aber das weiß man doch egt erst hinterher? Und die, die sich dann doch nicht als so optimal herausstellen haben dann Pech gehabt, oder wie

    Nein, das weiß man nicht erst hinterher.
    Man sucht sich den Züchter ja vorher aus, man informiert sich hier und da, sammelt die Infos... Das Internet ist groß, man findet genug. Grade wenn man in Rasseforen tiefer gräbt, grad wenn man schon nen favorisierten Züchter hat, dann sucht man die Nachzuchten eben in den Foren und stalked da mal heimlich.


    mit Pony in den Garten kommen lassen,

    Ein Pony. Ernsthaft??
    Warum? Damit die Welpen mal eins gesehen haben? Weil sie alle im späteren Leben Reitbegleithunde werden und Pferde kennen sollen?
    Nö, liest sich aber in den Augen vieler Käufer gut, ne? Ich hingegen denke dran das die Zwerge mit 8-10 Wochen abgegben werden, also mit der absoluten Grundimmunisierung sich auch noch die Keime ausm Stall einfangen können.
    Und ehrlich, wieviel können die Welpen da rausziehen? Die sehen als ein paar mal ein Pony. Dann gehen sie in die Welt und sehen irgendwann Jahre später Pferde. Haben die das dann abgespeichert? "Sieht so ähnlich aus wie das interessante Ding das wir mit 7 Wochen mal gesehen haben. Ist also harmlos" oder wie?
    Warum um alles in der Welt müssen Welpen ein Pony kennenlernen?
    Und warum dann nicht auch gleich nen Jahrmarkt? Irgendwann im Leben müssen sie vielleicht mal dran vorbeigehen!
    Sprudelwasser muss gekauft werden, ob die Züchter das trinken ist egal, das Zischgeräusch müssen die Kleinen kennen!
    Autos, LKW,s Trecker, Panzer, und natürlich muss alles auch mal hupen! Fahrräder! Roller, Motorräder!
    Bach, Strand, Meer, Moor, Heide, Wald, da müssen die Welpen ja später mal hin, das müssen sie vorher mal gesehen haben!
    Die Liste ist doch endlos!


    Und ehrlich, wenn ein Welpe schon was kennenlernen muss dann fallen mir auch noch zig praktikablere Dinge ein als ein Pferd.


    ich hätte nächstes mal trotzdem gern einen, der Autofahren nicht grade gleichzeitig mit Trennungsstress und Auszug in Verbindung bringt, weil das die erste Erfahrung war So eine Verknüpfung brauch nämlich echt niemand.

    Warum nicht?
    Warum wird aus einer schlechten Erfahrung ein Drama?
    Weil die Menschen das Drama machen? Oder weil die Hunde es nicht aushalten mal ein bisschen Drama zu haben? Beides?
    Denn das ist wieder etwas wo ich nur sagen kann: Ein gut gezogener Welpe geht aus der "Katastrophe" allein den Wurf zu verlassen und in die neue Welt gehen ohne irgendwelche Schäden raus.


    Ich persönlich hatte noch keinen Hund für den das Abholen in irgendeiner Form negativ war.
    Ja, manche vertragen das Fahren nicht und kotzen. Ja, manche jaulen zum Steinerweichen. Und andere verpennen die Fahrt, manche wollen spielen, aber keinem, nicht einem einzigen ist das Abholen irgendwie als dauerhafte Verknüpfung geblieben.
    Die einzige die bei Abgabe unseres Wurfes gelitten hat wie Sau war ich!

  • Ich erwarte, dass wirklich geschaut wird, ob der Hund passt. Wenn ein Hund als familien-/senioren-/und Ersthalter-tauglich angepriesen wird, bin ich ziemlich skeptisch.

    Warum das denn? Es gibt doch massenhaft solcher Hunde!

  • @Aoleon Tja, dann guggen halt alle Rütter und CM, das ist sicher besser :ka: Und das verteufeln von HuSchus kann ich gleich gar nicht verstehen, ich war damals auch in einer und die war prima, ich hab einige Vereine besucht und die waren im großen und ganzen auch in Ordnung. Die meisten die ich kenne teilen ähnliche Erfahrungen, sicher gibt es auch üble, aber hier wo ich wohne sind das sicher nicht die Mehrheit. Die meisten arbeiten positiv und legen Wert darauf, dass es vor allem dem Hund Spaß macht, so wie es sein soll. Ich würde jedem Anfänger zu dazu raten, allerdings die Kriterien für eine gute ans Herz legen.


    Ich krieg hier allmählich immer mehr das Gefühl, dass hier enfach wütend "früher war alles besser!" rausgehauen wird xD So eine kannte ich auch, die wollte in unserer HuSchu nicht mit Leckerli arbeiten, weil das hätte sie früher auch nicht, sowieso ist Sitz und Platz total albern weil sie ja keinen Zirkushund haben möchte. Ich lese hier ein paar Parallelen heraus, der Ton ist ganz ähnlich ;)


    Warum soll man kein Pony in den Garten stellen? ;) Ein ruhiges Tier, dass sich einfach abschnüffeln lässt und dann ignoriert wird, ist ja nun wirklich kein Drama oder kriegen die Welpen dann ein Trauma, weil der Reiz zuviel auf einmal ist ? |)
    Und sie MÜSSEN es sicher nicht kennenlernen, aber warum nicht? Ich seh da immer noch nix schlechtes dran :ka: Man muss das als Welpenkäufer ja nicht unterstützen, wenn man das nicht will aber dann doch ander Leute bitte die Einstellung lassen. Genauso wie ein Züchter mit Minimalismus kein schlechter ist, ist doch nicht jeder, der mehr Aufwand betreibt automatisch schlecht oder züchtet keine wesensfesten Hunde?!


    Btw. war das Nachbars Pony ausm eigenen Garten. Der Aufwand hält sich also in Grenzen. Es ist eine Gelegenheit, die man nutzen oder lassen kann - ich würds ihnen wohl auch zeigen, einfach, weil mich die Reaktion interessiert ;)


    Bezüglich Keime:
    Ja, da gibts Züchter, die das unheimlich eng sehen. Teilweise strenger, als so manche Mutter mit Säugling. Meine Züchterin war auch so, das fand ich damals nicht so gut (also bei 6 Wochen alten Welpen - frisch geboren ist das natürlich was anderes). Andere widerum lassen sogar Besuchshunde zu, die ja erst recht für Hunde gefährliche Keime reinschleppen, so lange sie nicht vorher aufm HuPla oder einer Ausstellung waren ist das ok :ka: Also wieder eine Glaubensfrage. Zu steril mag ichs persönlich nicht.



    Wieso muss man sich egt für alles rechtfertigen? Im ernst jetzt.
    Ich hab einfach keine Lust mehr auf einen spuckenden, sabbernden, jaulenden und unter Stress stehenden Hund, der mir in seiner Aufregung die kompletten Arme zerkratzt, weil er über mich drüber in den Kofferraum hopsen will, nur weil ers als Welpe nicht kennengelernt hat. Punkt. Ich weiß, dass die meisten das auch ohne Training schaffen, aber unser Welpe damals halt nicht. Der hatte die erste Autofahrt einfach totale Panik vor den vorbeifahrenden Autos, war komplett überfordert mit der Menge an Reizen (Lkws, laute Motorräder, vorbeirauschende Autos) wollte im Auto rumturnen und hat gejault und mehrmals gespuckt. Seit dem war genau DIESES Auto für ihn scheiße und ich kanns sogar verstehen. Und ja, er mag das Auto heute noch nicht besonders, da muss er aber halt nun durch. Und nein, das kommt nicht, weil WIR Drama gemacht haben :roll:
    Und es wäre ganz einfach vermeidbar gewesen, hätte er das beim Züchter und mit Rückhalt seiner Geschwister bereits kennengelernt. Ich weiß nämlich, dass das schon mit minimalen Aufwand funktioniert, ich sehe es bei anderen befreundeten Züchtern. Man muss sicher nicht jeden Tag eine Stunde wohin fahren, aber einmal die Woche ein paar Meter fahren reicht vollkommen. Und nochmal: Da muss mir wirklich nicht jeder zustimmen, denn das ist mein persönliches Kriterium auf Grund unserer Erfahrungen. Wer nur entspannte Welpen im Auto hatte wird das nicht verstehen können und da sicher auch nicht Wert drauf legen, und das muss er auch nicht.



    Zitat

    Denn das ist wieder etwas wo ich nur sagen kann: Ein gut gezogener Welpe geht aus der "Katastrophe" allein den Wurf zu verlassen und in die neue Welt gehen ohne irgendwelche Schäden raus.

    Ja, und wie gesagt, alle andern haben dann halt Pech, ne. Schon komisch, dass es in dem Wurf 3 mit Autoproblemen gab und die andern 5 waren entspannt im Auto. Ist natürlich alles nur Genetik und überhaupt nicht individuell :roll:


    Aoleon, deine Gesamtaussage ist einfach, dass man bloß beim richtigen Züchter kaufen muss, der nur so viel macht, wie du es für richtig hälst, dann wird das schon. Und das ist mir zu einfach.

  • Was man als Welpenkäufer auch niemals unterschätzen sollte ist, dass sich Welpen wenn sie in einer fremden Umgebung sind sich oft völlig anders verhalten als beim Züchter!
    Und da kann man als Züchter noch so viel sozialisieren etc. etc. Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass ein durchaus selbstbewusster Welpe der daheim beim Züchter und auch auf den kleinen Ausflügen immer vorne dran war bei den Neuen Besitzern auf einmal erstmal völlig verunsichert war. Das ist durchaus normal (natürlich nicht die Regel, aber kann vorkommen) und hat nix mit schlechter Aufzucht zu tun.


    Mein erster Dobiwelpe z. B. hatte Angst im Dunklen, kannte das aber eigentlich - beim Züchter waren die teilweise auch Nachts draußen.


    Lg


    I

  • Ich persönlich finde, dass das Sozialisierungsthema bisweilen etwas arg ausartet bei den Züchtern. Man versucht sich gegenseitig zu übertrumpfen in den Aktionen, die man auf der HP aufzählt, die die Welpen schon erlebt haben, bis zur Abgabe.
    Nach der Devise "viel hilft viel" werden da teils abstruse Geschütze und Aktionen aufgefahren.


    Ich brauche kein Bällebad, keinen Bahnhofbesuch und keinen sonstigen SchnickSchnack. Eine vernünftige Ahnentafel und gesunde, hygienische Aufzucht reichen mir vollkommen aus.

  • Ich persönlich finde, dass das Sozialisierungsthema bisweilen etwas arg ausartet bei den Züchtern. Man versucht sich gegenseitig zu übertrumpfen in den Aktionen, die man auf der HP aufzählt, die die Welpen schon erlebt haben, bis zur Abgabe.
    Nach der Devise "viel hilft viel" werden da teils abstruse Geschütze und Aktionen aufgefahren.


    Ich brauche kein Bällebad, keinen Bahnhofbesuch und keinen sonstigen SchnickSchnack. Eine vernünftige Ahnentafel und gesunde, hygienische Aufzucht reichen mir vollkommen aus.

    Sehe ich auch so und ich finde, dass es nicht nur bei den Züchtern ausartet. Da werden die Welpen pünktlich mit 8 Wochen nach Hause geholt und müssen schnell alles mögliche kennen lernen, weil "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

  • Warum das denn? Es gibt doch massenhaft solcher Hunde!

    Weil mir meine Erfahrung zeigt, dass es oft genug nicht zutrifft. Deshalb finde ich, man sollte so etwas erst schreiben, wenn man den Hund im Alltag (auf einer PS zum Beispiel) erlebt hat und nicht vom Verhalten im Zwinger davon ausgehen, der Hund sei für jeden geeignet.
    Ich kenne nur tolle TS-Hunde, aber keiner davon wäre für Senioren* (da wirklich zu zeitintensiv, zu hibbelig, zu verfressen) und die wenigsten für Anfänger ohne (mittleren bis größeren) Hundeverstand geeignet.


    *Mit Senioren meine ich Menschen, die aufgrund ihres Alters in der Mobilität und Körperkraft eingeschränkt sind.

  • Hundeschule per se ist ja nichts schlechtes...


    Aber diese elendigen, am besten noch schön gemischten, "Spielstunden". Da werden haufenweise kleine Hunde hingeschliffen "damit sie lernen große Hunde sind nicht böse". Und dann wird das Kleinteil wochenlang durch die Spielstunden gemobbt, drangsaliert, lernt dass es Hunden körperlich unterlegen ist und der Besitzer steht seelig grinsend da und freut sich wie "toll" sein Hund sozialisiert wird. Und die Großen lernen dass man die Kleinteile ja herrlich mobben kann- die wehren sich ja kaum.


    Und kaum ist die Spielstunde vorbei wundern sich die Leute warum ihre Hunde massenweise Artgenossenunverträglich sind, Angst haben oder zum Beißer werden. Oder dass sie einen Mobber vorm Herrn zuhause haben den man nicht mit anderen Hunden laufen lassen kann weil er entweder verprügelt wird oder selber anfängt zu prügeln.


    Hundeschule also ja- solange vernünftig mit den Hunden gearbeitet wird. Erste Übungen spielerisch erarbeiten, ja! Aber um Gottes Willen BITTE keine Spielstunden. Damit versaut man sich in 99% der Fälle mehr als man verbessert.


    Und gerade Hundeanfänger können eine gute von einer miesen Spielstunde nicht unterscheiden... Und wenn wir ehrlich sind kann man sicher 70% der Trainer in die Tonne kloppen.



    Ich würde im Zweifelsfalll erst mit dem Hund in die Hundeschule wenn er so 4-5 Monate alt ist. Bis dahin kann man vieles selber Zuhause machen oder wenns gar nicht klappt Privatstunden nehmen.

  • - langjährige, also erfahrene und erfolgreiche VDH-Zucht beider Elterntiere
    - ab L-Wurf aufwärts
    - bevorzugt Züchter, die nicht beide Elterntiere halten
    - gute bis optimale Haltungsbedingungen aller in der Zuchtstätte lebenden Hunde
    - Symphatie des Züchters


    Wir haben das Internet hoch und runter gewälzt, Stammbäume und Lebensverläufe von Eltern und bisherigem Nachwuchs studiert, bis wir genug Informationen über die Züchter im Umkreis von 200 km unserer Wunschrasse hatten - es waren nur zwei, die für uns in Frage kamen - und dann ein halbes Jahr auf unseren Welpen gewartet.


    Hat sich gelohnt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!