Extremer Jagdtrieb - was tun?

    Was kann ich tun?
    Meine Dacklabie- Hündin (Dackel-Labrador), knapp 3 Jahre alt, hat einen extrem starken Jagdtrieb. Ich wohne ganz nah am Wald und so führt uns fast jedes Gassi in den Wald oder zumindest an den Waldrand. Sie muß das Wild noch nicht einmal sehen, es reicht wenn sie was riecht, und schon ist sie auf der Jagd. Es dauert dann ca. 10 Minuten und sie kommt geduckt (und erfolglos) zurück. Ich lasse sie schon gar nicht mehr von der Leine.
    Zu Hause trainiert sie das Jagen immer mit unseren Katern. Beim Dicken hat sie zwar keine Chance, der hat darauf absolut keinen Bock, faucht einmal und Ruhe ist, aber mit dem Franz (11 Monate) rast sie wie von der Tarantel gestochen durchs ganze Haus.
    Wegen dem Jagdtrieb habe ich mir schon einmal ein Halsband mit Kältespray und Fernbedienung ausgeliehen. Das hat 2 Mal funktioniert und danach meine Emmy leider nicht mehr interessiert.
    Sie ist sehr lebhaft und will viel Bewegung, deshalb würde ich sie gerne öfter laufen lassen. Wo kein Wild ist und es auch nicht danach riecht hört sie super auf mich, obwohl wir nie in einer Hundeschule oder auf dem Hundeplatz waren.
    Was kann ich tun???


    Knuddelt Eure Vierbeiner von mir
    Manne

    Hallo Manne,


    erfolglos kehrt Deine Hündin von ihrem Ausflug ganz sicher nicht zurück. Schon allein das Stöbern ist für den Hund Erfolg. :wink:


    Bevor hier Tipps zum Jagen abgewöhnen kommen, würde ich doch gern eines wissen:


    In welchem Rahmen darf Deine Hündin ihren Jagdinstinkt in Zusammenarbeit mit Dir ausleben?


    Viele Grüße
    Corinna

    Hallo
    Diese Frage verwirrt mich jetzt ein bisschen.
    Ich will ja nicht mit ihr zusammen jagen gehen , sondern mit ihr möglichst ohne Leine gehen ohne dass sie jagt

    Corinna meinte, was du mit deinem Hund machst...Apportieren? Dummytraining? Sonstiges an "Sport"?

    Naja, ganz einfach:


    Stell Dir vor, jemand verbietet Dir für immer und ewig Dein tägliches Frühstücksbrötchen. Einfach so. Ohne Ersatz.


    Ist das ok? Du hättest dann doch trotzdem Hunger, oder?


    Du würdest zumindest etwas anderes zum Essen haben wollen, wenn man Dir schon Dein Brötchen vorenthält, oder?


    Jagdinstinkt kann man nicht einfach so verbieten. Du musst in kontrollierbar machen und umlenken, weil es sich um ein Verhalten handelt, dass ausgelebt werden muss. Das hat die Evolution so vorgesehen, weil dadurch ursprünglich das Verhungern (=das Aussterben der Art) verhindert wurde. Du kannst Deiner Hündin beibringen, dass sie es in einem vorgegebenen Rahmen mit Dir tut. Wenn sie diesen "Hunger gestillt hat", dann kannst Du auch von ihr verlangen, dass sie beim normalen Gassi "zum Essen gehen" muss :wink:


    Du hast einen Beutegreifer an der Leine - mit all seinen Ansprüchen :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

    Also ich habe es einfach verhindert indem ich sie schon eine längere Zeit nicht mehr von der Leine gelassen habe.
    Wie soll ich sie den ihren Jagdtrieb mit mir zusammen ausleben lassen? Da kann ich mir gar nichts drunter vorstellen.
    Momentan ist sie beim Gassie ständig sehr aufgeregt. Die Nase ist ständig nach oben oder auf dem Boden und sie würde am liebsten trotz Leine jagen gehen. Auf mein energisches Nein hin hört sie dann für einen Moment auf, kuckt mich an um dann die Nase sofort wieder in den Wind zu halten.
    Ich habe sie an einer flexiblen 5 Meter Leine


    Gruß
    Manne

    Buchtipp:


    "Antijagdtraining - wie man Hunde vom Jagen abhält" von Pia Gröning.


    Darin ist erklärt, warum Hunde jagen, warum es so schwer ist, sie umzuerziehen.
    Sie erklärt das korrekte Schleppleinentraining mit allerlei Übungen, die Dich als "Führer" begehrter und beliebter machen und mehr in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit rücken (damit Du nicht mehr Spaßbremse bist sondern Quell toller "Jagdspiele" (wie Corinna schon erklärt hat).
    Sie erklärt den Aufbau eines Supersignals (Superschlachtruf) und viele weitere Übungen, die den Radius der jagdlich motivierten vierbeiningen Bevölkerung etwas reduzieren und sie damit kontrollierbarer für die dazugehörigen jagdlich ehr nicht interessierten Zweibeiner werden.

    Mir hat unsere Hundetrainerin mal was gesagt was mich sehr nachdenklich gemacht hat:


    "Hunde gehen nicht spazieren, sie gehen ausschließlich raus um zu jagen."


    Das klingt im ersten Moment komisch, wenn man länger drüber nachdenkt erkennt man aber den Sinn.


    Wir haben gelernt diesen Trieb umzulenken. Das wird in dem Buch von Pia Gröning auch gut erklärt, ich fand´s klasse.


    Gibt auch Hundeschulen die nach dem System arbeiten.

    Hi,


    du müsstest wi eeide anderen gesgat haben den Jagdtrieb umlenken. Dummytraining ist dafür echt klasse. Du gehst dann nämlich mit deinem Hund auf die suche oder probier doch mal Fährtenarbeit. Oder probiere etwas anderes, was idch und deinen Hund noch mehr zusammenschweißt. Beschäftige ih nauf der Rucde.
    Für mich hört es sich an ob dein Hun spaziren geht und du. Das hört sich an ob ihr zusammen rasugeht, auf der Runde dann aber jeder für sich eizeln geht und dann trafft ihr euch wieder zuahuse.


    bye cloudy

    :winken: Wenn Deine Hündin Dir schon so deutlich zeigt, dass sie am Stöbern und Suchen soviel Freude hat, dann würde ich das als Ansatzpunkt zur richtigen Beschäftigung nehmen. Heißt, Du könntest mit ihr Spurensuche und Flächensuche machen. Vielleicht käme ja auch Mantrainling für Dich in Frage.


    Leider kann ich Dir das komplette Jagd-Kontroll-Training hier nicht aufschreiben - das hätte den Umfang eines Buchs... a propos: Das Buch, was Shoppy schon nannte, wäre sicher sehr hilfreich für Dich :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

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