Frusttolleranz gleich null!

  • Hallo alle zusammen,


    ich war heute mit einer Bekannten und ihrem Hund spazieren. Der Hund ist schon 2 Jahre alt und durfte sein Leben bisher in vollen Zügen genießen …So sah auch der Spaziergang aus… :freude:


    Das schlimmste daran ist allerdings, dass dieser Hund keinen Frust ertragen kann. Er hat es auch nie gelernt > Hund jault und er bekommt das was er will bzw. Aufmerksamkeit.


    Ruft die Bekannte den Hund, gibt ihm Leckerli, wenn er mal kommt und stellt sich auf die Leine um ihn kurz bei sich zuhalten (würde sonst sofort wieder abdampfen wollen) flippt er völlig aus, jault und schnappt nach allem was ihm in die Quere kommt.


    Auch kommt mittlerweile schon kaum noch Besuch mehr zu ihr, weil er auch hier nach diesem schnappt.


    Wie kann man so einer Schnapperei entgegnen? Klar, das es an der Er- und Beziehung liegt, aber warten bzw. ignorieren bis diese stimmt ist bestimmt nicht sinnvoll, denn so wird er immer mehr Erfolgserlebnisse haben. Unterbinden mit Schnauzgriff? Wenn dieser allerdings nicht richtig sitzt, könnte es ja passieren, dass der Schuss nach hinten losgeht und der Hund dann erst richtig beißt.


    Viele Grüße!

  • Sach ma ... was denn heute los ???


    Zitat

    Unterbinden mit Schnauzgriff?


    Nichts jetzt gegen dich - aber wie kommen alle heute darauf das man seinen Hund nur mit Erniedrigung und Gewalt erziehen kann.


    Grundsätzlich fehlt dem Hund Grundgehorsam. Das ist nicht nur traurig sondern auch gefährlich. Nehmen wir an der Hund springt Passanten an, oder läuft vor ein Auto, oder oder oder ...


    Das einzige was wirklich Sinn macht - ist eine Hundeschule. Mit Selbst Hundeerziehung ist da wohl nix mehr zu erreichen.


    Kleine Rechenaufgabe um dem Argument Kosten vorweg zugreifen:


    Was kostet eine HuSchu?


    Was kosten die Restlichen 10 Jahre Kampfhundesteuer wenn der Hund einen Passanten angesprungen hat und dieser sich gefährdet fühlte?

  • Uhi dann wirds gleich kalt wenn ich raus gehe ... zieh ich mich besser was dickeres an.

  • Hallo Sada,


    selbst wenn der Schnauzgriff "DIE" Lösung wäre - einem Hund, der eine Schnapp-Vorgeschichte hat, reiche ich doch meine wichtigste Extremität nicht auf dem Silbertablett!!


    Wenn Das Hundi noch keine Frusttoleranz hat, muß er sie eben lernen: Essen gibt es nur noch gegen angemessenes Verhalten.
    Spielen gehen gibt es erst nach ruhigen Sitzen.


    gegen das Anspringen von/Schnappen nach Besuchern kann man leicht verhindern indem der Hund eben auf einen festen Platz verwiesen wird, von dem Aus die Besucher nicht erreicht werden können.
    Hilfreich hierbei sind: Halsband oder Geschirr, Leine, irgendwas immobiles, woran die Leine (und damit der Hund) gesichert werden kann und Hordenweise Besucher, die kommen und gehen, vidividi wie es Euch gefällt, und der Hund darf nur zusehen, aber nicht mitmischen...


    Bleib Übungen sind gut für die Frusttoleranz. Einüben von "Tricks" ist gut gegen den Frust, denn dadurch lernt der Hund, dass er durch "abarbeiten" von Aufgaben Gegenleistungen erhält (Lecker Essen, Spielen mit Menschen oder Hunden, Schüffeln...) und das momentan offenbar arbeitslose Hundehirn wird endlich sinnvoll beschäftigt, und muß sich nicht mehr selbstständig irgendwelche Arbeit suchen (denn Hunde aben aus irgendwelchen Gründen völlig andere Vorstellungen davon, was "sinnvolle Beschäftigung so ist... seltsam, aber wahr...

  • Ich frag mich immer warum es erst mal so weit
    kommt ? Haben denn die Leute überhaupt keinen
    Anspruch an ihre Hunde ? :flehan:


    Wenn ich merke ich komm nicht mehr selber
    klar, dann geh ich doch so schnell es geht in
    eine gute Hundeschule.
    Und das Geld Argument darf da nicht zählen,
    denn wenn ich mir einen Hund zulege muss ich
    das miteinrechnen.


    Sorry aber das musste ich heut mal loswerden
    (nachdem ich heut schon 3 Hundebesitzer ge-
    troffen hab, die echt von nix ne Ahnung hatten)

    Also gib deiner Bekannten die Adresse einer
    guten Hundeschule und sag ihr, dass ihr Hund
    ihr das Wert sein sollte.

  • Zitat

    Vollmond :!: :!: :!:


    Ja bestimmt.


    Zum Thema, ne mit Schnauzengriff ändert sich da nix. Falsches Benehmen wird ignoriert, Gutes belohnt! Hier scheint es genau umgekehrt zu sein. Der Hund ist clevver, es hat gelernt, Herrchen/Frauchen so zu manipulieren, dass er zum Ziel kommt. Chef ist kein Chef, da ein Wirrwarr von Belohnung. Der Hund weiß einfach nicht, was richtig und falsch ist. Es liegt nicht am Hund, der Besitzer muss klar und eindeutig werden.

  • nun ja, Sada, du kannst da gar nichts machen.


    Frauchen muss sich an die Tips, die hier gegeben wurden, halten bzw. Anfangen ihrem armen Hund Hilfe zu geben.


    Solche ein Hund kam auch zu uns. 2 Jahre lang wurde der Hündin alles Freiheit gegeben. Zu uns kam ein völlig fertiger Hund, alles angebellt, gehechelt, gespeichelt bis zum abwinken.


    3 Monate hat sich Frauchen Mühe gegeben (zwischenzeitlich hatte es auch schon Anzeige gegeben da Hundi wohl gebissen hatte, wen auch immer) dann war plötzlich Sendepause. Keine Ahnung was aus der armen Maus geworden ist.


    Mach die Bekannte auf die Verantwortung die sie für Hund und Umwelt hat aufmerksam bzw. mache sie ihr klar. Hund und Umwelt müssen leider dadurch leiden.

  • Damit keine Missverständnisse auftrete, ich halte auch nichts von Erniedrigungen und Gewalt, ich weiß sicherlich auch, dass es am Gehorsam liegt und auch, dass es gefährlich werden kann. Noch dazu hat meine Bekannte ein kleines Kind von 5 Jahren.
    Gerade deswegen dachte ich mir sollte ihn eben mal jemand kurz zu Recht weisen (mit Schnauzgriff, denke nicht das der was mit Erniedrigung und Gewalt zutun hat, darunter würde ich Schläge, Anbrüllen, Würgehalsbänder, auf den Rücken drehen, Nackenschütteln… als Bestrafung zählen), damit er merkt so geht es nicht, aber danach natürlich sofort loben, wenn er richtiges Verhalten zeigt. Und er nicht ständig auf Leute trifft, die immer die Hand wegziehen. Daran finde ich doch keinen Extremitäten (das wären wiederum für mich Schläge etc.) Gar keine Frage, dass am Gehorsam gearbeitet werden muss. Meine Vorschläge waren ebenfalls, dass er für sein Futter „arbeiten“, Signale konsequent (ohne Zwang) durchsetzen, Auslastungen für den Kopf, Frust ertragen lernen usw. Sie hatte damit auch schon kleine Erfolge, aber bis die Erziehung passt, dauert es bestimmt noch etwas. So hat er dann auch weiterhin Erfolgserlebnisse.


    Anbinden wenn Besuch kommt habe ich auch vorgeschlagen, aber nicht die ganze Zeit während der Besuch da ist. Ich hätte ihn sobald er ruhig ist wieder abgemacht. Falls er wieder rumzickt wieder anbinden. Denn ich denke, wenn sie ihn die ganze Zeit nur anbindet und ihn erst wieder los macht, wenn der Besuch gegangen ist, hat er doch Frust, den er loswerden muss und mag bestimmt Besucher noch weniger. Lieg ich da falsch?


    Ich habe sie aber jetzt dazu überreden (sie haben vorher schlechte Erfahrung mit „Hundeschule“ gemacht) können in die Hundeschule zu gehen. Hoffe für beide das alles gut wird.


    Vielen Dank für eure Antworten!

  • sorry aber wie kann man seinem hund mit schnauzgriff begreiflich machen das man nicht schnappt?klar du haelst ihm die "klappe" zu aber in einem rudel kommt der chef ja auch nicht mit der pfote und haut eins drauf.
    denke das da wirklich nur eine hundeschule oder ein einzel trainer helfen kann.
    gruss juliel


    schnauzgriff :dagegen:

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