Frusttolleranz gleich null!
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Daran finde ich doch keinen Extremitäten (das wären wiederum für mich Schläge etc.)
Missverständnis:
Extremitäten sind die Arme und Beine des Menschen, genauer gesagt: die oberen Extremitäten des Menschen sind seine Arme.
Was gemeint war ist also: Auf einen Hund der "außer Rand und Band" ist, gehe ich nicht mit ausgestrecktem Arm zu um ihm die Schnauze zuzuhalten.
Da Deine Bekannte den Hund bisher sooo schlecht erzogen hat, wäre es jetzt unfair den Hund für (erlerntes!!) Fehlverhalten zu strafen. Sinnvoll ist eher, dass der Hundehalter durch gezieltes Training zur "Autoritätsperson" für den Hund wird. Durch die Schnauzgriff oder andere Unterwerfungsmethoden kann der Schuss auch schwer nach hinten los gehen: Angst oder Aggressivität gegenüber dem Herrchen.
Wie man wirklich diesen Hund jetzt (mühsam) wieder umerzieht, kann nur eine gute Hundeschule beibringen. In einem solchen Fall halte ich auch Einzelstunden in Theorie und Praxis mit dem Herrchen für wichtig.
Gruß
Jochen
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Damit keine Missverständnisse auftrete, ich halte auch nichts von Erniedrigungen und Gewalt, ich weiß sicherlich auch, dass es am Gehorsam liegt und auch, dass es gefährlich werden kann. Noch dazu hat meine Bekannte ein kleines Kind von 5 Jahren.
Gerade deswegen dachte ich mir sollte ihn eben mal jemand kurz zu Recht weisen (mit Schnauzgriff, denke nicht das der was mit Erniedrigung und Gewalt zutun hat, darunter würde ich Schläge, Anbrüllen, Würgehalsbänder, auf den Rücken drehen, Nackenschütteln… als Bestrafung zählen), damit er merkt so geht es nicht, aber danach natürlich sofort loben, wenn er richtiges Verhalten zeigt. Und er nicht ständig auf Leute trifft, die immer die Hand wegziehen.Wenn sie ein Kind hat, sollte Sie auch mit dem Schnauzgriff nicht arbeiten - Kinder machn so was gerne unkoordiniert nach!!! Und wenn das nach hinten lostgeht :shock:
Lass sie ein Abbruchsignal ("Lass es") und ein No reward marker ("Pech gehabt" - heißt: für dieses Verhalten gibts keine Belohnung!!) trainieren (über die Suchfunktion solltest Du Anleitung dafür finden) - damit kann sie dann unerwünschtes Verhalten unterbrechen und anschließen ein anderes Verhalten ("Sitz" oder "Komm", z.B.) verlangen und dieses dann belohnen.
Zitat
Meine Vorschläge waren ebenfalls, dass er für sein Futter „arbeiten“, Signale konsequent (ohne Zwang) durchsetzen, Auslastungen für den Kopf, Frust ertragen lernen usw. Sie hatte damit auch schon kleine Erfolge, aber bis die Erziehung passt, dauert es bestimmt noch etwas. So hat er dann auch weiterhin Erfolgserlebnisse.Das ist ein guter Vorschlag und man kann noch weitergehen, denn Futter ist ja nicht das einzigste, was ein Hund so haben möchte. Er möchte ja auch rausgelassen, gestreichelt, bespielt, und freilaufen gelassen werden (uvm) - für all diese tollen Sachen könnte zunächst eine Übung abgefragt werden (sitz, platz, männchen, gib pfötchen, rolle, irgendwas...) und als Belohnung dann das vom Hund gewünschte ermöglicht werden.
Google mal Premack - das steckt dahinter!Zitat
Anbinden wenn Besuch kommt habe ich auch vorgeschlagen, aber nicht die ganze Zeit während der Besuch da ist. Ich hätte ihn sobald er ruhig ist wieder abgemacht. Falls er wieder rumzickt wieder anbinden. Denn ich denke, wenn sie ihn die ganze Zeit nur anbindet und ihn erst wieder los macht, wenn der Besuch gegangen ist, hat er doch Frust, den er loswerden muss und mag bestimmt Besucher noch weniger. Lieg ich da falsch?Es käme darauf an, wo er angebunden wird und wie er in der Situation dann zurecht kommt. Wenn er z.B. in dem Raum, wo der Besuch ist, angebunden wird und er ruhig dort liegt und schaut, kann er mMn einfach dort gelassen werden. Ich würde dieses ruhige Verhalten an diesem Ort einfach gut belohnen (lecker Essen), dann wird "Besuch ist da" ein Signal für "Ich gehe auf den Platz" denn es gibt dort lecker Essen - es lohnt sich also. und er bracht dann dort auch gar nicht mehr angeleint werden.
Für manche Hunde ist der Anblick von Besuchern aber schon zu viel - dann sollte er in einen anderen Raum gebracht werden (der Hund)
Das müßt ihr einfach ein bißchen austesten.Zitat
Ich habe sie aber jetzt dazu überreden (sie haben vorher schlechte Erfahrung mit „Hundeschule“ gemacht) können in die Hundeschule zu gehen. Hoffe für beide das alles gut wird.Vielen Dank für eure Antworten!
Das ist doch schon mal gut. Lernende Hund sind abends meistens müde Hunde und müde Hunde sind "gute" Hunde... Tricktraining kann daher auch schon viel bringen. Denn Hundi muß ja ständig seinen Kopf gebrauchen...
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Hallöchen!
Bin erst jetzt wieder unter den Lebenden! Mein Internet ging eine ganze Weile nicht.
Das mit dem no reward marker klingt echt gut. Das könnte man dann doch auch anwenden, wenn sich der Hund jedes mal vor Herrchen zur Tür raus quetschen möchte und ihn dabei auch umkegelt, wenn nötig.
D.h. will er sich vor Herrchen rausdrücken, "Pech gehabt", Tür zu, weggehen und Hund ignorieren. Richtig? Allerdings ist der Hund schnell und hat Kraft.
Funktioniert das auch wenn der Hund im Hof, an der Leine geführt, zu einem Menschen möchte um ihn anzuspringen und nach ihm zu schnappen, weil er ihn nicht in seinem Revier haben möchte? Sein "Wunsch" ist ja indem Falle keine Belohnung.
Viele Grüße!
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Also ich denke auch das hier nix mehr geht ausser Sofort in die Hundeschule !! Außerdem kriegt man den eindruck das die Frau schon ziemlich überfordert ist mit der Situation, Wenn du erzählst sie kriegt schon kaum mehr Besuch weil der Hund "schnappt", würd ich erstmal nen Maulkorb für solche Situationen nehmen, und dann Platz, notfalls mit anleinen, v.a. da ja auch ein Kind in dem Haushalt lebt! Privilegien wie frei laufen, leckerlis etc, würd ich erstmal absolut einstellen, der Hund hat sie sich ja schließlich absolut nicht verdient! Ich denk da muss sie mit der Erziehung ganz von vorn anfangen, und das wird sie alleine schwer schaffen!
Ich hoffe die beiden kriegen das hin, und wie gesagt, leg ihr ne gute HuSchu ans Herz! -
Das mit der Hundeschule ist schon geregelt. Sie gehen mittlerweile auch hin.
Die letzten Fragen waren auch nur für mich gedacht. Ich mache mir generell noch gerne Gedanken darüber, weil es mich interessiert und ich selbst gerne wüsste wie man solche Situationen meistern könnte.
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Das mit dem no reward marker klingt echt gut. Das könnte man dann doch auch anwenden, wenn sich der Hund jedes mal vor Herrchen zur Tür raus quetschen möchte und ihn dabei auch umkegelt, wenn nötig.
D.h. will er sich vor Herrchen rausdrücken, "Pech gehabt", Tür zu, weggehen und Hund ignorieren. Richtig? Allerdings ist der Hund schnell und hat Kraft.
Ja, das geht. Du könntest Das so aufbauen: der Hund muß sitzend darauf warten, dass er das Okay bekommt, durch die Tür zu gehen. Da hast Du mehr Kontrolle über die Kraft und Geschwindigkeit: sobald hundepopo in die höhe wandert, geht die Tür wieder zu. Weggehen brauchst du nicht, einfach nur den NRM geben warten, bis der Hund wieder sitzt. Dann das Ganze wieder von vorne...Zitat
Funktioniert das auch wenn der Hund im Hof, an der Leine geführt, zu einem Menschen möchte um ihn anzuspringen und nach ihm zu schnappen, weil er ihn nicht in seinem Revier haben möchte? Sein "Wunsch" ist ja indem Falle keine Belohnung.Viele Grüße!
Auch hier: ja! Die Belohnung wäre hier, dass der angebellte (angeschnappte) Mensch "flüchtet". Icht der Hund aber aqn der Leine (und evtl. mit einem Maulkorb gesichert) kann der Mensch stehen bleiben und den Hund !auswarten". Wichtig ist hierbei die Körpersprache des Hundes zu beachten. Ist er ehr ängstlich und verbellt aus Angst, solltet ihr über Desensibilisierung und Gegenkonditionierung arbeiten. Dabei sollte der "gefährliche" Mensch immer ausserhalb des Radius bleiben, bei dem der Hund einen Grund zu Bellen oder gar schnappen hat. (bitte genau recherchieren, wie das mit der Gegenkonditionierung/Deseinsibilisierung geht oder einen Trainer hinzuziehen...)
Wenn der Hund selbstbewußt wirkt und nicht aus unsicherheit agiert, solltet ihr unbedingt einen kompetenten Trainer dazu holen!!!
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