Die Freiheit, ohne Hund zu leben!

  • Hallo liebe LeserInnen,
    dies habe ich im Netz gefunden und wollte es gern mit euch teilen. Bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier im richtigen Forenbereich bin, aber schien mir ganz passend! Gerne könnt ihr eure Gedanken teilen oder dieses kleine Gedicht auch so stehen lassen.
    Viele Grüße




    Die Freiheit, ohne Hund zu leben!


    Du erwachst – und Du musst nichts müssen.
    Ein Leben wieder ohne Hund ist eine neue Freiheit.
    Man empfindet plötzlich eine Lastlosigkeit.
    Das ist ein Geschenk.
    Deine Seele scheint zu fliegen.
    Ein Mensch ohne Hund ist ein Single der Sorglosigkeit.
    Die Pflicht zur Liebe und Fürsorge rutscht von Deinen Schultern.
    Du musst nicht um Sechs Uhr aufstehen.
    Du musst nicht mehr Gassi gehen.
    Du musst nie mehr die Popowürstchen mit dem knisternden Plastikbeutel aufklauben.
    Du musst nicht mehr mit fremden Hundemenschen sprechen.
    Du musst nie mehr Angst um Deinen Freund haben, wenn ein Auto beim Straßenüberqueren auf Dich zurast.
    Du wirst nie wieder unterm Tisch von nervenden Krallen gekratzt.
    Du musst nie wieder ein Würstchen teilen.
    Ein Leben ohne Hund macht und lässt Dich frei wie ein Vogel.
    Du kannst wieder tun was Du willst,
    ohne Leine.
    Du kannst wieder die Nacht durchfeiern – ohne Sperrstunde durch Deinen Hund.
    Du hast keine Angst mehr vor Sylvester – der schlimmsten Nacht des Jahres für Hunde.
    Du kannst endlich wieder verreisen,
    wohin Du willst.
    Du bist leinenunabhängig.
    Nicht hängt mehr an Dir.
    Du hast wieder ein Rendezvouz mit Dir selber.
    Freiheit ist Ja sagen zu Dir selber.
    Nein sagen zu anderen, zu Fremden, zu Unwichtigem, zum falschen Leben, zum fremdbestimmten Leben.
    Freiheit ist entscheiden, was gut für Dich ist.
    Aber Freiheit kann auch die Wahl und das Ja zur Zweisamkeit im Leben sein – und ein Nein zur Einsamkeit.
    Frei sein ist aber auch allein sein.
    Wenn man 17 Jahre mit einem Hund lebte, liebte und lachte, dann ist die plötzliche Abwesenheit wie ein frischer Wind, der Dir belebenden Sauerstoff ins Gesicht pustet.
    Es öffnet sich eine neue Tür zu einem neuen Leben.
    Hey! Es gibt noch ein anderes Leben.
    Ohne Hund.
    Ein Hund macht Dich zum Sklaven.
    Ein Hund ist ein Leben lang ein Klotz an Deinem Bein.
    Mit einem Hund bist Du nie mehr frei, so zu leben, wie Du wirklich willst.
    Ein Hund ist eine Kette.
    Ein Hund ist ein Kind.
    Ein Hund ist eine Ehe.
    Ein Hund raubt Dir einen Teil Deines Lebens.
    Ein Leben ohne Hund ist besser als ein Leben mit Hund.
    Vielleicht.
    Vielleicht.
    Vielleicht lebt man als Single glücklicher.
    Vielleicht lebt man als Einzelner glücklicher.
    Vielleicht lebt man als Unabhängiger glücklicher.
    Vielleicht lebt man als Einzelgänger glücklicher.
    Vielleicht lebt man als Selbstverwirklicher glücklicher.
    Vielleicht lebt man als Egoist glücklicher.
    Ohne Last,
    ohne Gepäck,
    ohne Verantwortung,
    ohne Boden,
    ohne Anker.
    Aber
    ein Hund ist ein Anker
    Jeder Mensch hat die Wahl und Qual, wie er leben will.
    Das Nein zu einem Hund macht frei.
    Das Ja zu einem Hund macht glücklich.
    Es gibt eine Zeit, frei zu sein.
    Es gibt eine Zeit, suchend zu sein.
    Es gibt eine Zeit, sich in die Pfoten zu nehmen.
    Das Ja zu einem Hund ist
    ein Ja zum Ankern,
    ein Ja zum Wurzeln,
    ein Ja zur Zweisamkeit oder Dreisamkeit,
    ein Ja zum Ankommen.
    Wer einen Hund hat, der hat eine Heimat und ein Zuhause.
    Wer einen Hund hat, teilt sein Leben.
    Und Glück ist die einzige Währung, die sich verdoppelt, wenn man sie teilt.
    Ich will kein Würstchen mehr alleine essen.
    Ein geteiltes Würstchen schmeckt doppelt so lecker – und macht nur halb so dick.
    Ein einsames Leben ist frei.
    Ein zweisames Leben ist Glück.
    Ein Leben, das Du teilst verdoppelt Dein Glück.
    Ein Hund legt sich wie ein Siegel auf Dein Herz.
    Ein Hund schenkt Dir etwas Unbezahlbares und Unkaufbares – Zeit mit Dir selbst.
    Seit unser Hund unser Haus verlassen hat, schmecken mir die Würstchen nicht mehr wie früher.
    Wir wachen fauler und müder auf.
    Es ist still geworden unter unserem Esstisch.
    Wenn ich gehe, blickt mir keiner nach.
    Wenn ich heimkomme, bellt keiner mehr vor Freude.
    Wenn ich durch das Herbstlaub schlendere, raschelt es trauriger.
    Es gibt zu viele Wenns,
    die wie trockene Tränen sind.
    Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit.
    Und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.
    Und
    das Geheimnis des Glücks ist auch das Zulassen des Glücks,
    dann setzt es sich vielleicht wie ein Schmetterling auf Deine Pfote.
    Man muss einen Hund in sein Leben lassen wie Sonnenstrahlen in sein Herz.
    Keiner muss müssen.
    Jeder kann können.
    Jeder ist frei.




    Quelle: http://fabelschmiede-und-worts…heit-hund-leben-14683174/
    Norbert Körzdörfer, "Kein Leben ohne Hund", Diederichs Verlag, München, 2012, ISBN 978-3-424-35072-2

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