Zu früh auf Turniere

  • Hi Leute,
    in letzter Zeit (sprich in den letzten ein,zwei Jahren) ist mir ein Trend aufgefallen, der mir nicht gefällt. In sehr vielen Vereinen werden die Leute dazu gebracht schnell schnell die Hindenisse kennenzulernen, nach spätestens einem halben Jahr wird die BH verlangt und dann heißt es ab auf Turniere. Immer häufiger sieht man Leute starten die noch lange nicht so weit sind. Wörter wie Führtechnik sind dort ein glattes Fremdwort. :dagegen: . Die Läufe arten oft im Chaos aus.
    In letzter Zeit kommen häufiger Leute zu mir, die mit ihren Hund Agility machen wollen, ohne Turnierambitionen. Sie wurden von den umliegenden Vereinen teilweise weggeschickt. Kein Turnier - Kein Agility.
    Wo ist denn bitte schön "Agility is fun" geblieben??????
    Ich habe einige hier in den sogenannten Hausfrauengruppen, die nach einiger Zeit doch Ambitionen entwickelt haben auf Turniere zu gehen (dabei sind welche, die vorher gesagt haben: Turniere? Ich nie!!). Weil es ihnen Spaß macht und sie sich im laufe der Zeit als Team etwas erarbeitet haben. Andere machen über Jahre Agility ohne jemals auf ein Turnier zu gehen. Schlechter sind die auch nicht, sie wollen nur spaß mit ihren Hunden und diese sinnvoll beschäftigen. Ist das so schlimm??
    Entsetzt war ich über einen Anruf von einer Interessentin. Sie wollte gerne Agility machen, hat auch in zwei Vereinen nachgefragt und wurde nach Hause geschickt. Warum? Sie hat einen relativ langsamen Mischling. Sie solle sich doch einen Border Collie holen, dann könne sie wieder kommen. :abgelehnt: :abgelehnt: :abgelehnt:
    Dies ist kein Angriff auf Vereine (ich kenne auch sehr gute). Ich wollte nur wissen wie eure Beobachtungen so sind.
    Liebe Grüße
    Anke

  • Ist schade das es so ist. Dann sind ja so schlimm wie früher die Schutzhundleute :dagegen:


    Als Agilyty noch in den Kinderschuhen steckte hab ich neben VPG auch Agility gemacht .Nur Just for Fun....als wilkonneme Abwechslung :bindafür:


    Nachher binn ich dann ganz auf Agilyty umgestigen weil mir das drum und dran so gefiel

  • Hallo Anke,


    unser Hundeplatz hat sich da positiv gewandelt :D
    Unsere Agy-Truppe wurde aufgeteilt. Unter anderem gibt es jetzt eine "Showgruppe" und eine "Hobbyhubsergruppe". In der Showtruppe machen Leute mit, die keine Turnierambitionen haben. Diese Gruppe übt für Auftritte z.B. beim "Tag der offenen Tür" o.ä. Die "Hobbyhubser" sind auch Leute, die nicht auf Turniere wollen oder es z.B. das Team Hund/Halter (noch) nicht hergeben , Turniere zu starten. Natürlich sind die "Turnierwilden" auch in einer Truppe zusammengefasst :D
    Ich persönliche habe diese Aufteilung sehr befürwortet.


    Zum Thema Border Collie: Diese Entwicklung konnte ich auch beobachten. Will man Erfolg im Agy, hat man einen Border. Ich wurde schon einige Male, mit Blick auf meinen BC, darauf angesprochen. Eigentlich Schade, denn die Hunde können andere Dinge auch sehr gut :gut:


    Grüssle Simone
    + Erin

  • Hallo Anke,


    diesen Trend beobachte ich auch mit wachsender Sorge. Ich trainiere mit meiner ältesten Hündin seit 2 Jahren Agility und besuche auch häufig Seminare, wo ich dann schon häufig ganz entsetzt gefragt wurde, warum ich denn Seminare machen würde, wo ich doch nicht auf Turnieren starte (die Leute sind erstmal entsetzt, wenn sie hören, dass ich das ganze nur zum Spaß mache und keine Turniere laufe).
    Ich für meinen Teil finde es superschön zu sehen, dass mein Hund und ich ein supergutes Team geworden sind: Wir können die Wechsel, die Kontaktzonen sitzen prima und sie hat ein gutes Tempo entwickelt, ist zudem noch äußerst führig im Parcours. Turniere laufen wir keine, weil ich ein nervliches Wrack bin, wenn es soweit ist und sie nicht stressresistent ist, also muß ich uns das nicht antun - und wenn es nicht mehr aus Spaß gemacht wird, dann sollte es man es doch besser lassen.
    Mit dem Neuzugang werde ich (wenn es gesundheitlich geht) auch Agility machen, aber ob wir Turniere laufen? Keine Ahnung...bei uns im Verein wird das leider auch nicht gerne gesehen - man merkt schon, dass, wenn man keine Turnierambitionen hat, man nur ein Mitläufer 2ter Klasse ist...finde ich sehr, sehr schade.


    Schlimm finde ich die Leute, die so ehrgeizig sind, dass sie ihrem Hund für jeden Fehler (und es ist immer die Schuld des Menschen, wenn etwas im Parcours nicht klappt) die Schuld geben, ihn anbrüllen und schlimmeres...am Sonntag war ich mal wieder ein Turnier anschauen und eine Frau vom SV mit Schäferhund hat ihren nach jeder Hürde ins Fuß gebrüllt - der arme Hund ist so gut Fuß gelaufen, dass er zweimal in den Ausleger einer Hürde gerannt ist und dafür von ihr auch noch einen Schlag bekommen hat - ich war so fassungslos und sauer!!! Solchen Leuten sollte auf jeden Fall verboten werden, an Turnieren zu starten!


    Liebe Grüße
    Nicole, Laska, Pearl und Cloud

  • Hallo,


    ... wie war, wie war .... leider musste ich auch solche Beobachtungen machen:


    Da wird ein riesengrosser Junghund (Doggen-Mix) in die A1 geschickt. Er schon am Start vollkommen teilnahmslos, startet zwar, aber schon das 2. Hindernis (A-Wand) scheint unüberwindbar für ihn zu sein. :(
    Im weiteren Verlauf noch weiter zahlreiche Verweigerungen .... :gruebel:


    Unser Trainer (anderer Verein) meinte nur, diese Nennung hätte er nie im Leben unterschrieben ... viel zu früh für dieses Team. :flop:



    Mittlerweile werden die Hunde in der Turnierszene schon so ausgesucht:
    Entweder ein Border oder einen Kleinhund, um bloss nicht Large starten zu müssen, wo die Border alles abräumen. :stumm:



    Bei uns in der Agi-Truppe ist es so, dass wir sehr gute Freizeithopser, teilweise mit Border :!: , haben, die mit den Turnierambitionierten zusammen laufen - hier wird nicht nach Ambitionen, sondern nach Harmonie zusammengestellt.
    Stimmung & Training bei allen Teilnehmern sind bombastisch, wir lernen viel mit- & voneinander.


    Und ich wünsche mir sehr, dass es so bleibt ....


    Persönlich gehöre ich auch zu den (etwas) Ehrgeizigen, die gern ein Seminar besuchen, ABER nicht unbedingt turnierambitioniert sind, sondern sich gern weiterbilden und an der Ausbildung von Mensch & Hund feilen wollen ...


    LG WorkingDog

  • Also wir haben vor ca. 3 Wochen mit dem Agility angefangen. Der Grund für mich war. Ich wollte es einfach einmal ausprobieren und hatte Hoffnung vielleicht doch noch einmal unsere Beziehung aufzubessern.


    Nach dem ersten 2 TRainingseinheiten merkte ich schon wir haben beide Spaß wachsen als Team zueinander! Wir haben durch das Agility wieder zueinander gefunden! Kleinere Attacken seiner seits sind zwar immernoch da aber ich stehe besser über der Sache, gehe gelassener damit um und es sind weniger!!!


    Agility hilft uns jetzt einfach einander wieder zu vertrauen! wir wachsen zusammen werden zur Einheit!!
    Ich habe ehrlichgesagt überhaupt keine Lust mit ihm auf Turniere zu starten würde eh in die Hose gehen :D


    Mein Ziel ist es erstmal in einer Gruppe zu trainieren 2 Gruppentraining habe ich jetzt ohne größere Blessuren und Attacken rumgebracht.
    Die Trainerin meinte, ich könne mir in 2 Jahren mal Gedanken über ein Turnier machen aber mein gott... mal schaun was kommt =D


    Ich bin auf jedenfall überglücklich, dass ich einen Hund habe der anfängt mir zu vertrauen und sich nur auf mich konzentriert!! =D

  • Hi!


    kann man nicht tuniere auch zum spass machen??


    ich mache mit meiner mary auch agility (hab am samstag mein erstes tunier) und wir gehen auch nur zum spass auf tuniere, nicht etwa um pokale abzustauben :balloon:


    gibts hier sonst niemand, der zum spass auf tuniere geht?


    Liebes Grüßle Lari

  • Natürlich geht man zum Spaß auf turniere!!! Warum denn auch sonst?! Ich mach auch nur Turniere weil es mir Spaß macht!!
    Ich laufe gerne Turniere finde das lustig nur eben nicht mit diesem Hund!!

  • Mir fällt das auch immer wieder auf das einige besser noch eine zeitlang
    trainieren sollten und noch lange nicht reif sind auf Turniere zu gehen,
    wobei mir Hunde die mal eine extra Rund drehen und den Kasper machen
    zehn mal lieber sind als völlig unmotivierte Hunde die mit müh und not
    durch den Parcours gelockt werden.


    Ich bin in einem sehr leistungsorientierten Agi-Verein,
    aber gezwungen auf Turniere zu gehen wird bei uns niemand.


    Unsere Gruppen sind meist Gruppen die gemeinsam Angefangen haben
    und neue Leute werden in die Gruppen gesteckt wo sie dazu passen
    menschlich wie auch vom Ausbildungsstand.


    Bei uns sind Hund aller Rassen willkommen und Alle werden gleich behandelt
    sofern man regelmäßig zum training kommt.


    Allerdings muß ich zugeben das unsere Trainerin nicht der einfachste
    Mensch ist :stumm:

  • Ich mache seit 2 Jahren mit meiner Hündin Agility und habe schon beim ersten Turnier letztes Jahr mit Erschrecken festgestellt, wie wenig Leute das "just for fun" machen! Da werden die Turniere wirklich nach Gewinn-Chancen ausgesucht (kleine Turniere = bessere Absahnmöglichkeiten) und dann fahren die Leute teils mit Hänger und 5 bis 6 Hunden vor, die dann den ganzen Tag "abgearbeitet" werden. Das sind dann noch mitunter diejenigen, sich sich über die Spaßsportler aufregen, weil die einen Turniertag ja unnötig in die Länge ziehen mit ihren unmotivierten Schlaftabletten.


    Und das Schlimmste stelle ich im engeren Bekanntenkreis leider immer öfter fest: bei jedem Dis ist der Tag gelaufen, die Leute kommen teils mit verheulten Gesichtern vom Auto zurück und sind den Rest des Tages kaum noch ansprechbar. Mal abgesehen von denen, die einen Lauf abbrechen um bloß kein Gut in der Leistungkarte zu haben (Steht dann schon auf den Klamotten: "Lieber Dis als G"!).


    Und als ich letztes Jahr dann - nachdem ich sonntags um 5.30 h aufgestanden bin um mich in der Ferne mit anderen verschlafenen Menschen am Kaffeestand zu treffen und uns zu fragen, wieviel Spaß wir gerade in dem Moment haben... - auch noch von einer Richterin total blöd angeschnauzt worden bin, weil mein Hund den Reifen samt Gestell umgeschmissen hat, habe ich mich auch gefragt, ob ich das unbedingt haben muß.


    Ganz ehrlich: mein Hund hat viel bessere Möglichkeiten, es sich an den Sonntagen gut gehen zu lassen. Und ich finde es auch entspannender, lieber ein paar Stunden durch den Wald zu spazieren, eine Fahrradtour zu machen oder einfach nur den ganzen Tag im Garten zu liegen inkl. für den Hund Ballspiele, Planschbecken, Ochsenziemer, Katzen zanken und Mäusesuche mit Gartenumgraben.


    Wir haben unsere Ambitionen auf maximal 5 Turniere im Jahr beschränkt und diverse Spaßturniere mit viel lockerer Atmosphäre.


    Gaaaanz fern ab von jeglichem Leistungsdruck... :snoopy:

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