Epilepsie-Hund als Zweithund?

  • Hallo,


    wir haben einen 7-jährigen Labradormix Rüden und denken schon länger über das Thema Zweithund nach. Nun scheint der perfekte Hund gefunden zu sein: ein 2-jähriger Australian Shepherd Rüde, der leider Epilepsie hat. Die Krankheit würde uns wirklich nicht stören, jetzt haben wir aber gelesen, dass es durchaus gefährlich ist einen Epilepsie-Hund und einen gesunden Hund zusammen zu halten, dass der gesunde Hund bei einen Anfall des anderen Hundes agressiv auf diesen reagieren könnte und ihn "aus Reflex sogar töten könnte.
    Hat hier jemand Erfahrungen mit Epilepsie insbesondere das Zusammenleben von Epilepsie-Hunden mit anderen Hunden?
    Ich bin über jegliche Erfahrungen dankbar:)

  • Eine gute Freundin hat seit ein paar Wochen einen Epilepsie-Hund in ihr bestehendes 6köpfiges Rudel integriert, er hatte bereits zwei Anfälle. Die anderen Hunde haben eher ängstlich reagiert und ihn gemieden. Leider dauert dieser Zustand nun an, d.h. die gesunden Hunde begegnen dem Epileptiker mit Argwohn und meiden ihn. Meine Freundin hatte vorher aber auch Angst vor aggessiven Reaktionen und lässt die Hunde auch nun nicht gemeinsam allein. Ich persönlich würde mir das wohl nicht zutrauen. Es ist immer bewundernswert, wenn kranke Hunde ein neues Zuhause finden. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass dadurch zusätzliche Schwierigkeiten entstehen können und es Probleme geben kann. Wenn man damit umgehen kann, okay.
    Letztlich wird hier niemand prognostizieren können, wie euer Ersthund reagieren wird.

  • Das hab ich ja noch nie gehört. Aber letztendlich hängt das ja von eurem Ersthund ab.
    Wir hatten früher einen Epi-Hund, aber der war der einzige im Haus. Er war dann irgendwann recht gut medikamentös eingestellt und die Anfälle waren deswegen eine längere Zeit über recht selten. Bei einer Gassirunde ist das auch einmal passiert, da haben sich die anderen Hunde alle zurückgehalten. Er ist aber letztendlich auch nach einem Anfall mit 7 Jahren eingeschläfert worden, weil er danach nicht mehr hoch kam.
    Ich kenne einen Schweizer Sennenhund mit Epilepsie, der auch mit 2 anderen zusammen lebt. Dass die anderen beiden ihn dabei angreifen, hab ich aber noch nie gehört.


    Neigt euer Hund denn dazu andere anzugreifen oder sogar zu beißen? Wie verhält er sich, wenn jemand auf den Boden fällt und sich heftig bewegt? Letztendlich kennt ihr euren Hund am besten und müsst wissen, wie er reagiert.

  • Neigt euer Hund denn dazu andere anzugreifen oder sogar zu beißen? Wie verhält er sich, wenn jemand auf den Boden fällt und sich heftig bewegt? .


    Das ist ein wichtiger Ansatz!


    Ich halte einen Epileptiker (der zum Schnappen/Maßregeln/Eingrenzen und Kontrollieren neigt) und zwei friedliche gesunde Hunde.
    Hund 1 geht dem Epi bei einem Anfall aus dem Weg, Hund 2 beschnuppert den Epi beim Anfall (wird aber von mir unterbunden).
    Der Epi wäre selbst so ein Hund, der andere bei einem Anfall beißen würde.


    Wenn ich die Hunde alleine lasse, dann meist zusammen, manchmal trenne ich sie auch. Aber einfach, weil der Epi mittlerweile vor seinen Anfällen aggressiv auf die anderen reagiert und seine Ruhe will. Und ich weiß ja nie, wann das so sein wird, ich ahne es nur.


    Es ist schon eine Herausforderung, klar. Aber an deiner Stelle würde ich locker an die Sache rangehen, so als wäre nix, sie jedoch beim Alleinsein von Anfang an erstmal trennen, bis du beide in Kombination gut kennst und einschätzen kannst.

  • Moin,


    das kommt einfach auf den Hund an..... mein Diego hat tatsächlich aggressiv reagiert und er spürte sehr viel schneller als wir, wenn es Malik nicht gut ging - anders - wenn Diego Malik anknurrte und weg knurrte - dann ging es dem schlecht.


    Ich hab die zwei das konsequent getrennt. Konnten aber oftmals früher reagieren, weil Diego uns sozusagen "vorwarnte".


    Lucas hingegen ist eher der fürsogliche Typ, wenn es Malik schlecht ging, dann hat er ihn verteidigt und, etwa auf Spaziergang, zu nahe kommende Hunde weg geknurrt - obwohl er sonst eher sanftmütig ist. Er hat sich dazu gelegt und Trost geboten.


    Das muss man einfach auf sich zukommen lassen und, wenn die Hunde allein sind, würde ich sie trennen, es sei denn ich wäre mir sicher, es passiert niemandem etwas - Diego und Malik ging nicht, Lucas und Malik schon.


    Aber wir haben auch sehr sehr wenige Anfälle gehabt, und meist nur relativ schwache, also mit einem Hund, der hinterher nicht desorientiert war und der ansprechbar war.....


    Sundri


    P.S.ich find`s gut, dass Du Dir das zutrauen willst und drücke Euch allen die Daumen.

  • Erstmal Hut ab das du einen Hund mit Epilepsie aufnehmen möchtest und ich hoffe, du hast dich gründlich vorher informiert, denn die Einschränkungen können schon massiv sein und auch ein krampfender Hund teilweise unberechenbar.

    Hat hier jemand Erfahrungen mit Epilepsie insbesondere das Zusammenleben von Epilepsie-Hunden mit anderen Hunden?

    Unser Fussel hat Epilepsie und zum Glück reagieren unsere anderen Beiden nicht auf einen Anfall, mal sind sie zurückhaltend und mal sieht es aus, als wenn sie ihn trösten möchten.
    Es gibt aber andere Familienhunde oder Katzen die dann aggressiv werden und auch angreifen, das wirst du wohl erst sehen, wenn es soweit wäre.


    Wir haben uns bis jetzt die Jahre hart durchgekämpft und Fussel wird eine Lebensaufgabe bleiben, doch wenn ich ganz ehrlich bin und unser Knirps ein wunderbarer Charakterhund ist, würde ich bewusst nie mehr einen Epihund aufnehmen, deshalb bewundere ich Menschen die das können!!


    Du kannst dich gerne im Epiforum Hund (draufklicken) anmelden und Erfahrungswerte sammeln!


    LG Sabine

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