Wie aggressiven Hund an meinen gewöhnen?

  • Hallo!
    vielleicht hat ja jemand einen tipp für mich oder hat selbst schonmal erfahrungen damit gemacht.


    also ich schilder das problem mal möglichst kurz.
    (ich kenne den hund nicht persönlich, nur aus den erzählungen meiner schwester)


    es geht um den hund der familie des freundes meiner schwester (kompliziert...). die haben einen hund, leon. die familie interessiert sich nicht groß für den hund, alle außer die mutter arbeiten und die mutter bildet sich ein ständig krank zu sein... jedenfalls kommt der hund nur 2x/tag für ca. 10 min. raus. armes tier.


    deshalb dachte ich, der freund meiner schwester könne ihn ja mitnehmen wenn er herkommt und ich könnt mit leon und balu zusammen raus.
    problem: leon reagiert aggressiv auf andere hunde. sieht er einen wird er stocksteif, ist nur noch auf diesen fixiert, nicht mehr ansprechbar und stellt das nackenfell auf. er hat auch schonmal einen pit totgebissen, wurde allerdings von diesem angegriffen.


    meine frage: ist es möglich den hund an meinen zu gewöhnen (balu ist super verträglich und kommt mit jedem hund klar)? wie geht man da am besten vor? ich glaube die halter machen vieles mit dem hund verkehrt und verkrampfen sich selbst, wenn sie auf andere hunde treffen. deshalb dachte ich da wär was zu machen. oder würdet ihr abraten?
    der hund tut mir nur sowas von leid...


    ach ja, hundeschule ist wohl zu vergessen, wie gesagt die besitzer sind nicht sehr an dem tier interessiert und würden die zeit nicht investieren.

  • Zitat

    ach ja, hundeschule ist wohl zu vergessen, wie gesagt die besitzer sind nicht sehr an dem tier interessiert und würden die zeit nicht investieren.


    Hallo,


    Schade, genau dieses hätte ich als erstes geraten. Bzw. keine direkte HS sondern einen Hundetrainer/in, der/die sich auf Hundeverhaltesforschung spezialisiert hat.


    Gut als Alternatieve:
    Würde ich euch empfehlen "zusammen" Spazieren zu gehen.-Allerdings nicht nebeneinander sondern mit erstmal viel Abstand hintereinander( Balu vorne und Leon hinten-nach ein paar Tagen könnt ihr tauschne). Der Leon sollte sich langsam an die Anwesenheit von Balu gewöhnen.
    Den Abstand würde ich während des Spazierganges langsam verringern, aber nur so verringern, das Leon keinerlei Anstallten macht zu bellen, fixieren oder Knurren. Sollte er dies trotzdem machen, soll sich der, der den Hund führt auf der Stelle rum drehen und ein paar Meter in die andere Richtung gehen. Wichtig ist, das der Jenige die Aufmerksamkeit erhällt. Er soll, das was der Leon am liebsten frisst-als Leckerchen verwenden. Sobald der Leon ruhig ist und seine Auferksamkeit dem Menschen schenkt geht es weiter.Du solltest aber dann nicht stehen bleiben, sondern langsam weiter gehen.
    Das braucht Zeit, aber ihr werdet, denke ich- schnell merken, das es Fortschritte gibt.
    Wenn ihr den Abstand auf-ich sage mal 2-3 Meter verringert habt und ihr einen kompletten Spaziergang ohne Theater schafft-würde ich mit den Hunden auf eine große freie Fläche gehen und die Hunde an Schleppleinen laufen lassen. Stellte euch so weit auseinander, das die Hunde, wenn sie an der Schleppleine laufen sich nicht zu nahe kommen. Haltet die Schleppleinen fest und geht ein paar Meter. Die Hunde sollen das Gefühl haben-sie seien frei-aber sie können nicht zu ihrem Gegenüber.
    Schaut euch das Verhalten der Hunde an-klappt es ohne Probleme-verringert den Abstand, sodas sich die Hunde beschnüffeln können,-Ihr aber fals es Probleme gibt, durch die Leine eingreifen könnt.
    Sollte es von vornherein nicht klappen-solltet ihr den Versuch sofort abbrechen, um einen Rückschlag zu vermeiden.
    Sollte es tatsächlich beim beschnüffeln keinerlei Agressionen gegeben haben-lasst die Leinen fallen und bewegt euch auf der freien Fläche.
    Last die Schleppleinen aber in jedem Fall dran-um jederzeit eingreifen zu können.


    Viel Erfolg-ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.


    LG Nadine

  • A. Diese Art der Haltung ist rechtswidrig und pure Tierquälerei.
    B. Unter diesen Haltungsumständen wird der Hund nicht besser.
    C. Der Hund muss dort weg.


    D. Zwischen den Hunden bleiben. Leine kurz halten, einer links, der andere rechts. Wenn es klappt, Spielraum vergrößern. Wenn das klappt- Leinen los.

  • hallo nadine,
    vielen dank, du hast mir sehr geholfen!
    ich denke es braucht einfach geduld...


    Wakan:
    ich geb dir 100% recht, ich kann die haltung auch nicht verstehen. deshalb möchte ich dem hund das leben ja wenigstens etwas angenehmer machen. auch dir vielen dank für den tipp!

  • Huhu,


    ich denke, es wäre, bevor Ihr loslegt, wie es Nadine beschrieben habt, sinnvoll herauszufinden, wie es mit dem Gehorsam von Leon bestellt ist. Wenn der nämlich noch gar nichts kann, habt ihr keine Möglichkeit, ihn auf Alternativverhalten umzupolen, die er zeigen kann anstatt aggessiv zu reagieren.


    Ich würde also damit beginnen, den Hund ein wenig zu trainieren ohne dass Dein Hund dabei ist. Leon sollte einen guten Rückruf haben, "Sitz", "Platz" und "Fuß" können (oder zumindest an lockerer Leine gehen) - das ist das absolute Minimum!! Gut wären Sachen, wie Nasentouch (damit kannst Du die Blickrichtung von Leon in eine gewüpnschte Richtung umlenken, indem Du den Hund Deiner Hand folgen läßt), Richtungswechsel beim Laufen (ebenfalls zur Änderung der Blickrichtung).
    Wenn Du richtig einsteigen willst (und damit kämst Du auch am schnellsten vorran, weil Du damit präzise Timen und Trainieren kannst), konditioniertst Du ein Markersignal (z.B. Clicker), der Sekunden-genau das Verhalten bestärkt, dass Du trainieren möchtest UND GLEICHZEITIG die Stimmung von Leon gegenüber Deinem Hund (und/oder der Situation) verändert. Denn ein gut konditioniertes Markersignal ist gleichzeitig ein Gute-Laune-Signal, weil es ausschließlich positiv belegt ist.


    Vielleicht magst Du ja folgende Bücher zum Thema Desensibilisierung und Gegenkonditionieren (das was Nadine beschreiben hat) lesen (gibbet leider nur auf Englisch):


    Emma Parson "Click to Calm"
    Pamela Dennison "Bringing light to Shadow"
    Pamela Dennison "How to right a dog gone wrong"


    die Bücher sind von Trainern geschrieben, die aggressive Hunde haben und die sie mit Hilfe von Clickertraining rehabilitieren konnten.

  • also mit dem grundgehorsam soll es ganz gut stehen, er hört wenn kein anderer hund in der nähe ist und ist auch sonst ein total lieber.
    ich werds auf jeden fall probieren!

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