Tierschutzhund stubenrein kriegen
-
-
Hallo,
ich habe seit Sonntag eine Hündin aus Zypern. Sie ist ein Chihuahua-Mix, ca. 3 Jahre alt und wurde mit ihren Welpen vor einer Tötungsstation ausgesetzt.
Nun zu meiner Frage: Wie kriege ich sie stubenrein? Ich gehe mit ihr alle paar Stunden raus und lobe sie ganz doll, wenn sie ihr Geschäft macht. Nur ist sie draußen unglaublich unsicher. Sie ist sehr ängstlich und macht dann häufig einfach nicht. Gestern war ich um 19 Uhr draußen und sie hat sogar Pipi gemacht
- und eine Stunde später macht sie mir dann in die Wohnung.
Ich frage mich, woher sie wissen soll, dass drinnen "machen" nicht erwünscht ist? Sie hat sicherlich ihr Leben lang einfach dann gemacht, wenn sie musste. Kann sie überhaupt irgendwann 100 % stubenrein werden oder gibt es auch Hunde, die einfach keine 6 Std. z.B. anhalten können? In zwei Wochen fange ich an wieder stundenweise zu arbeiten und dann kann ich nicht mehr alle 2 Stunden mit ihr raus gehen...
Ich freue mich über Anregungen und Erfahrungsberichte.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Sicher kann sie das lernen. Wenns sie körperlich gesund ist, kann sie auch einhalten. Sie weiß ja nur nicht, dass sie drinnen nicht ihr Geschäft machen darf.
Ich würde das Stubenreinheitstraining einfach wie mit einem Welpen aufbauen. Nach jedem Schlafen, Fressen, Spielen (spätestens alle 2 Stunden) raus gehen. Ganz doll loben, wenn sie draußen macht. Vllt sogar ein Leckerli geben, wenn sie es draußen nimmt. Wenn du sie drinnen erwischst, klares "Nein", sofort auf den Arm nehmen und nach draußen tragen.
Dass sie das innerhalb von zwei Wochen lernt mit der Vorgeschichte und der Ängstlichkeit, halte ich für unwahrscheinlich.
Hast du denn eine Betreuung während deiner Arbeitszeit? -
Sicher kann sie das lernen. Wenns sie körperlich gesund ist, kann sie auch einhalten. Sie weiß ja nur nicht, dass sie drinnen nicht ihr Geschäft machen darf.
Ich würde das Stubenreinheitstraining einfach wie mit einem Welpen aufbauen. Nach jedem Schlafen, Fressen, Spielen (spätestens alle 2 Stunden) raus gehen. Ganz doll loben, wenn sie draußen macht. Vllt sogar ein Leckerli geben, wenn sie es draußen nimmt. Wenn du sie drinnen erwischst, klares "Nein", sofort auf den Arm nehmen und nach draußen tragen.
Dass sie das innerhalb von zwei Wochen lernt mit der Vorgeschichte und der Ängstlichkeit, halte ich für unwahrscheinlich.
Hast du denn eine Betreuung während deiner Arbeitszeit?Sie kennt die Bedeutung eines Neins oder irgendwelche anderen Kommandos noch gar nicht. Das will ich jetzt nach und nach aufbauen. Ich habe sie einmal "erwischt" und dann einfach kommentarlos raus gebracht. Dann musste sie natürlich nicht mehr.
Ich gehe mit ihr ja wie gesagt alle paar Stunden raus. Hoffe, dass es dann einfach automatisch irgendwann besser wird, wenn sie mit der Zeit auch mehr Vertrauen gewinnt.
Das Alleinebleiben ist für sie kein Problem. Wahrscheinlich, weil sie sich in der Wohnung eh sicherer fühlt als draußen. Eine Betreuung habe ich erst für September, wenn ich wieder länger außer Haus sein werde.
-
Ich denke, dass Dein Hund vermutlich im herkömmlichen Sinne sogar stubenrein ist bzw. nur aus der Not raus, da macht, wo sie sich sicher fühlt.
Wenn sie vor lauter Angst und Unsicherheit draußen nicht machen kann, hat das ganze ja einen ganz anderen Grund, als wenn sie einfach so da macht, wo sie gerade ist.
Von nicht stubenrein würde ich unter diesen Umständen also gar nicht unbedingt sprechen.Jedenfalls sind meine eigenen Tierschutzhunde und auch meine Pflegehunde aus dem Tierschutz alle stubenrein gewesen und wenn es sich vermeiden ließ, haben sie nie drinnen gemacht.
Einzig und allein meine damals noch recht junge Dackelhündin konnte sehr lange draußen auch nicht machen, nicht unbedingt wegen Unsicherheit, sondern weil es draußen so kalt war und sie deswegen nicht draußen machen konnte.
Ich würde es erst mal weiter so handhaben, sie öfter am Tag an der Leine mit raus zu nehmen (wenn Garten vorhanden ist, dann nur da) und immer an die gleiche, möglichst ruhige Stelle gehen und einfach abwarten, ob sie machen kann.
Ich denke, das wird eine Weile dauern, bis sie sicher genug ist, sich zu trauen, draußen ihr Geschäft zu erledigen, dafür braucht sie einfach Zeit und die sollte man ihr geben.
Selbst bei einem Welpen ist es ja auch so, dass diese oft in fremder Umgebung erst mal nicht machen können, weil sie sich nicht so gerne aus der sicheren Umgebung weg bewegen.
-
Bei Auslandshunden, die in eine für sie völlig neue Umgebung kommen, spielt dabei auch noch etwas anderes eine Rolle:
Angst, als Eindringling aufzufallen.
Sprich, sie setzen erst dann draußen problemlos Kot und Urin ab, wenn sie sich "sicher" fühlen. Dabei helfen Routinen und ein fester Tagesrhythmus.
Daher kann das überschwängliche Getue, was bei einem Welpen sinnvoll ist, bei einem erwachsenen Tier durchaus nach hinten losgehen, d. h. der Hund wird noch mehr verunsichert und traut sich gar nichts mehr.
Je nachdem, wie Du wohnst, würde ich vielleicht erst mal nur ums eigene Haus durch den Garten gehen und den Hund nach und nach Sicherheit gewinnen lassen, indem Ihr immer wieder dieselben - kurzen - Strecken geht. Nur nicht zu weit weg von dort, wo der Eingang zum eigenen Loch ist, wenn Du verstehst, was ich meine.
Wenn sich die Hündin drinnen löst in der Anfangszeit, dann ist das halt so.
Caterina
-
-
Ich denke, dass Dein Hund vermutlich im herkömmlichen Sinne sogar stubenrein ist bzw. nur aus der Not raus, da macht, wo sie sich sicher fühlt.
Ja das kann schon sein. Sie macht jetzt nicht unkontrolliert überall hin, wo sie sich gerade befindet. Und ich hatte am Anfang auch ein ganz gutes Gefühl, da sie direkt am ersten Tag draußen ihr Geschäft erledigt hat. Aber es ist schon deprimierend, wenn man ewig draußen rumgeht und auf ner Wiese sitzt und sie nichts macht
.
Heute Nacht war ich mit ihr um 5 Uhr draußen, da hat sie sogar Pipi gemacht. Heute morgen um 9 Uhr hat sie jedoch gar nichts gemacht, das große Geschäft das letzte Mal gestern früh. Jetzt schläft sie gerade und sobald sie wach wird, werde ich sofort mit ihr raus gehen. Dann wird sie schon müssen, irgendwann muss das Futter von heute Morgen und das Wasser ja wieder raus
Leider wohne ich in einer Mietswohnung im Dachgeschoss, nicht gerade optimal aber Grünflächen sind in der unmittelbaren Nähe... nur leider auch immer viele Hunde :/ .
-
Hallo,
Ich habe auch einen hund aus Bulgarien der anfangs sehr unsicher war und vor allem angst hatte und sich draußen nicht lösen wollte.
drinnen hat er es dann manchmal getan.
Es hat relativ lange gedauert, es war mein erster hund aus dem Ausland damit habe ich bezüglich der stubenreinheit nicht gerechnet.Ich bin also immer an die selben stellen gegangen haben ihn dort in ruhe schnüffeln gelassen und drauf geachtet das eine ruhige Umgebung ist.
Wenns mal in die Wohnung ging und ich ihn direkt erwischt habe habe ich Nein gesagt und ihn mir geschnappt und bin direkt raus.
es hat aber auch ein paar Monate gedauert bis es wirklich stubenrein war.Ich bin auch immer die selbe Strecke im wald gegangen da würde er immer sicherer und nahm auch schonmal ein Leckerlie aus der Hand was er als Belohnung nach jedem pipi machen bekam.
Dann bin ich anstatt alle zwei Stunden langsam immer nur alle drei Stunden raus gegangen.
Ich muss halt auch erst Straße gehen bevor ich im wald bin. Und Straße war für ihn anfangs unschön. Aber er hat sich schnell dran gewöhnt.
er hat mir auch mal ins Bett gemacht und draußen teilweise gar nicht weil er sich vorallem gefürchtet hat
Mittlerweile liebt er das gassi gehen
Ich kann dir nur sagen bleib dran die lernen so schnell immer loben jeh nachdem wie es dein hund möchte ein Leckerlie nach dem machen und wenn er drinnen macht direkt raus. Ich wohne auch in einer Wohnung nicht direkt am Wald.
Viel Erfolg
-
Hallo Jenny,
ich kopiere mal einen älteren Beitrag von mir in diesen Strang:
Sobald Hunde in eine Stress auslösende Situation kommen, steigt der
Adrenalinspiegel. Ebenso werden Cortisol und ADH (antidiuretisches
Hormon) ausgeschüttet. ADH regelt den Wasserhaushalt des Hundes- durch
die Ausschüttung des Hormons muss der Hund schlicht und ergreifend
pinkeln.
Cortisol ist zudem ein Langzeitstresshormon und braucht mehrere Tage, um
wieder abgebaut zu werden. Der "Stress" ist also nicht vorbei, sobald
die Situation des Alleinseins aufgelöst wird, sondern baut sich mit der
nächsten Stresssituation weiter auf. Ergebnis: ein Hund, der dauerhaft
mehr säuft und mehr pinkelt und beides noch einmal steigert, sobald er
erneut in eine Stresssituation kommt. Eine Blasenentzündung verschärft
das Problem zusätzlich
Tierheimhunde müssen genauaus dem oben genannten Grund regelmäßig
deutlich öfter Wasser lassen als andere Hunde und es dauert teilweise
Wochen, bis sich dieser Zustand legt.Unabhängig vom Training wirst du deshalb ein wenig mehr Geduld mit dir und dem Hund haben müssen. Es liegt also weder an dir, noch am Wesen des Hundes, wenn es länger dauert, bis er stubenrein ist.
Vielleicht hilft zusätzlich Adaptil zur Entspannung (gibt es u.a. als Zerstäuber und Halsband). Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, aber nicht jeder Hund spricht darauf an.
Viel Freude mit der Maus!
-
Ich hatte mit meiner Frieda anfangs auch das Problem, daß öfter mal was daneben ging. Eigentlich war sie schon stubenrein im Sinne von "ich piesel nur draußen", aber ich mußte halt erst lernen, zu sehen, daß sie mal mußte, und sie mußte erst lernen, daß sie hier regelmäßig Gelegenheit bekommen würde, zu machen. Wenn sie oft genug draußen war, kam innen nix nach.
Und bei ihr kommt dazu, daß sie in der Auffangstation in ner Gitterbox gehalten wurde wegen ihrer Unverträglichkeit, sodaß sie halt da auch immer reinmachen mußte und konnte. Daher hatte sie keinerlei zeitliche Struktur, wann sie Pipi machen kann oder so. Sie wars gewohnt, einfach laufen zu lassen, wenn sie mußte.
Als sie daheim dann in etwa die Gassizeiten intus hatte, ging das ganz schnell, daß sie eingehalten hat, bis sie halt dran war. Aber die Blase ist es ja nach ner Weile nimmer gewohnt, einzuhalten, sodaß dann halt ab und an anfangs was daneben geht. Aber die trainiert sich schnell wieder hoch. Heute hält sie genauso lange aus wie die beiden Großen.
Das mit dem Streß, der Unsicherheit, und dem "bloß-net-auffallen" kommt dann natürlich alles noch dazu.
Also einfach ruhig bleiben, gleichmäßige Gassizeiten einführen, auf die der Hund sich (erstmal) verlassen kann. Evtl. beim Pieseln Kommando dazusagen, damit Du irgendwann, wenn Ihr rausgeht, gleich das Pipimachen "befehlen" kannst. Sodaß sie sieht, draußen kommt Pipikommando, drinnen nicht.
-
Danke für die vielen Antworten! Es beruhigt mich zu wissen, dass ihr Verhalten anscheinend normal ist und ich einfach nur mehr Geduld haben muss.
War grade draußen und sie hat ihr großes und kleines Geschäft erledigt. Man, wie man sich über sowas freuen kann. Jetzt kann ich wenigstens mit gutem Gewissen ein paar Stunden Homeoffice machen.
Ich finde es enorm, wie schnell Hunde lernen. Am ersten Tag (das war vorgestern!) blieb sie noch alle 5 Meter stehen und wollte aus Angst nicht weitergehen. Jetzt läuft sie die kleine Runde um den Block schon ganz selbstverständlich mit
. Nur ein Hund darf nicht in Sichtweite kommen...
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!