Potenzial nutzen oder Leistungsdruck innerhalb best. Rassen

  • Wenn mein Hund nicht definitiv nach einer Beschäftigung verlangt hätte, hätte ich nicht noch mehr mit ihm gemacht als die üblichen Spaziergänge. Ich finde, dass die Alltagstauglichkeit an 1. Stelle steht und "der Rest" nur Zusatz ist, wenn man merkt, dem Hund reicht das allein nicht.


    Ich kenne selbst Menschen, die haben auch einen Hund und der muss jeden Tag auf den Platz. Montag Dogdancing, Dienstag Agility, Mittwoch Rallyeobedience, Donnerstag BH Vorbereitung etc etc, aber ein ordentlicher Rückruf außerhalb des Hundeplatzes ist nicht möglich :hust: Aber es wird super angegeben, was der tolle tolle Hund alles kann *genervt* "Der braucht das, da ist Bordercollie mit drin!"


    Ich kenne auch einige Gebrauchshunde, die mit einem Leben als ganz normaler Familienhund zufrieden sind. Sogar ein Weimaraner, der noch nie jagdlich geführt wurde :shocked: :mute:


    Es ist doch einerseits Erziehungssache, was der Hund gewohnt ist und was er einfordert, und andererseits eben rassebedingt. Hauptsache Hund und Halter sind zusammen glücklich.
    Probleme gibt es doch erst, wenn der Hund nicht den Wünschen des Menschen entspricht, oder wenn der Hund unterfordert ist und sich selbst Aufgaben sucht.

  • Es ist auch nicht so, dass ich der Meinung bin, man sollten seinen Welpen nicht schon antrainieren, aber denke doch, dass es auch noch andere Dinge gibt die ein Hund lernen sollte, außer die rassespezifische Beschäftigung.


    Wer sagt denn, das das nicht gleichzeitig geht?
    Nur weil der Hund schon mal an den Dummy herangeführt wird oder schon mal ein Fährtenquadrat sucht, heißt das ja nicht, dass er nicht auch Leineführigkeit und Umweltverträglichkeit lernt.


    Und es mag ein persönliches Ding sein, aber ich finde Futtertreiben und Fährtenquadrat wesentlich sinnvoller, als Bällchenbad und Welpenwippe und den ganzen anderen SchnickSchnack der teilweise unter "Umweltgewöhnung" abgezogen wird.


    Und ja, ich persönlich bin auch der Meinung, wenn ich eine Rasse habe, die arbeiten muss, um später auch im Alltag funktionieren zu können, sollte man mit der Arbeit schon von klein auf beginnen.

  • Ich bin wirklich kein Experte, aber ein Hund ist am Ende doch mehr als seine Rasse.


    Klar gibt es bestimmte Veranlagungen, danach wird ja auch gezüchtet, aber mich persönlich interessiert "die Zucht/die Rasse" nicht, sondern nur mein Hund. Für mich persönlich dient die Beschäftigung dazu, den Hund ausgeglichen und zufrieden zu haben, und mir selber soll es Spaß machen. Es liegt natürlich nah, die Eigenschaften und Vorlieben, die der Hund erblich mitbringt dafür zu nutzen. Ich seh darin aber keine Pflicht.


    Smilla hatte als sie mit fast 3 kam gar keine Dummyerfahrungen. Die Grundlagen sitzen mittlerweile, aber sie lässt sich einfach nicht gern zur Dummyarbeit motivieren.


    Jetzt wurde mir von "Kennern" der Triebaufbau empfohlen, Futter nur noch aus dem Dummy, keine andere Beschäftigung anbieten, etc. 'dann bringt sie ihn schon!'
    Sorry, das ist für mich echt nicht Sinn der Sache. Dummy Training, weil sie Retriever ist --> damit sie Retriever ist?!?


    Ich denke, viele Leute schaffen sich unbedacht bestimmte Hunde an und behandeln sie WEDER rassegerecht NOCH individuell. Deshalb kann ich schon verstehen, dass "Kenner" einer Rasse da sensibel reagieren. Wenn sich der Halter aber Gedanken macht und für den Hund eine gleichwertige individuelle Alternative zur ursprünglichen Rasseveranlagung gefunden hat, mit der alle zufrieden sind, was soll daran falsch sein?

  • Wer sagt denn, das das nicht gleichzeitig geht?
    Nur weil der Hund schon mal an den Dummy herangeführt wird oder schon mal ein Fährtenquadrat sucht, heißt das ja nicht, dass er nicht auch Leineführigkeit und Umweltverträglichkeit lernt.


    Und es mag ein persönliches Ding sein, aber ich finde Futtertreiben und Fährtenquadrat wesentlich sinnvoller, als Bällchenbad und Welpenwippe und den ganzen anderen SchnickSchnack der teilweise unter "Umweltgewöhnung" abgezogen wird.


    Und ja, ich persönlich bin auch der Meinung, wenn ich eine Rasse habe, die arbeiten muss, um später auch im Alltag funktionieren zu können, sollte man mit der Arbeit schon von klein auf beginnen.

    Dem stimme ich zu. Solange man alles in Maßen macht, leidet da gewiss keine Alltagstauglichkeit drunter. Die frühe gemeinsame Arbeit sorgt ja auch für eine gute Bindung und auch dafür, dass der Hund Konzentration und Orientierung am Halter lernt. Das kann nur nützlich für alle Bereiche des Alltags sein.


    Mit meiner Junghündin habe ich auch mit 6 Monaten zu longieren angefangen und ihr die Grundlagen der UO vermittelt. Immer nur kleine Einheiten und so, dass sie Freude daran hatte. Für Alltagsdinge blieb da genug Zeit. Unser größtes Augenmerk lag auf den Ruheübungen. Aber auch nur, weil die Vorbesitzer da so einiges versaut hatten. Ansonsten hat sie einfach ganz normal den Alltag mitgemacht und davon allein viel mitgenommen.

  • Doch ich weiß, was du meinst.
    Von manchen im Verein wirst du schon schief angeschaut, wenn dein Hund nicht mit knapp über 15 Monaten die BH macht und mit spätestens zwei Jahren auf den ersten Turnieren startet.
    Ich mach mir da aber keinen Druck. Mein Hund ist soweit, wenn er soweit ist. Wann wir starten, entscheide ich.
    Grundsätzlich finde ich es aber schon wichtig, dass ein Hund den Rasseanlagen entsprechend ausgelastet wird. Wenn ich mir einen Arbeitshund oder Spezialisten zulege, sollte ich auch bereit sein, diesen von klein auf zu fördern. Jedoch nicht zu überfordern.

  • im Endeffekt ist für mich wichtig eine Beschäftigung zu finden mit der Hund und Halter glücklich sind und Spass haben( und mit der "Hund" ausgelastet ist) , ob das dann die "rassetypische" ist , ist mir im Endeffekt Schnurz, will sagen wenn der Retriever mit Longieren glücklich ist muss er nicht apportieren, oder wenn der Schäfi Dummytraining liebt warum nicht?
    Askja hab ich lange longiert , mittlerweile ist sie mit Hüten, Spazierengehen und als Retibegleithund völlig glücklich und im Alltag gut zu händeln ...und das ist das für mich entscheidende

  • Ihr habt ja noch eine gewisse Besonderheit: dein Curly hat ja einen richtigen Job bzw. wächst da gerade hinein :D


    Dieser "Dienstalltag" fordert ja für sich genommen schon das eine oder andere ab, während der "Ausbildung" eines Hundes ganz besonders.
    Doof vorkommen brauchst du dir da (im Fall der Fälle) ganz sicher nicht! Nur weil manche Hunde 5x in der Woche auf dem Platz stehen, heißt das noch lange nicht, dass die mehr/besser ausgelastet werden, als andere Hunde im "bloßen", vermeintlich schnöden Berufsalltag. ;) So wirklich vegleichen bzw. aneinander messen kann man das - zumindest meiner Meinung nach- auch gar nicht.

  • Hab mal eine Frage zum Longieren: Gibt`s dazu irgendwo ein gutes Video? Ich kenne Longieren nur vom Pferd.

  • Mir kommts teilweise so vor wie bei Müttern die ihr Kind schon im Kindergarten Englisch lernen lassen wollen, damit es optimal gefördert ist und jeder der das nicht macht ist ein verantwortungsloser Mensch.

    Sry, das musst ich eben raus nehmen. :D Im Kindergarten wird teil wirklich schon Englisch gesprochen, spätesten in der Grundschule ist hier bei uns 2Std/ Woche üblich und pflicht, genau wie Mathe, Kunst etc.. ;)



    Aber zum eigentlichen.
    Ich finde es vor allem schade wenn man als Halter mit einem Hund der entsprechende Anlagen hat und zeigt, nicht arbeitet (nicht das du das evtl. nicht tust :smile: ). Alltagstauglichkeit hin oder her. Zumal es heute ja sehr viele Sportarten gibt und viele, abgesehen von ein paar, auch zuhause in den Grundzügen super geübt werden können.
    Gerade zur Dummyarbeit gibt es doch prima Material!


    Ich mach es jetzt mit meinem Boxer nur just-for-fun, habe recht 'spät' angefangen und erfülle ganz sicher nicht die Kriterien die du mit deinem erfüllen könntest/magst im entsprechenden Verein, aber soweit ichs bis jetzt gelesen habe, gibt es da doch auch immer viele Seminare die einem die Grundzüge beibringen und dann kann man, bzw. sollte sicher auch :p , zuhause dran weiter arbeiten.
    Ich denk was man früh übt, geht dem Hund schneller in Fleisch und Blut über. Gerade wenn der Hund sich begeistern lässt.
    Fürs vorran schicken fände ichs z.B. unheimlich praktisch wenn ich da schon früher mit angefangen hätte. Oder die entprechenden Pfiffe direkt geübt hätte, und jetzt nicht umtrainieren bräuchte.
    Ein leeres Gefäß füllt sich leichter als ein volles, oder so. :lol:



    Ich hab mal in einer Jägerzeitschrift gelesen das man von anfang an die Sachen üben sollte die der Hund später können sollte. Apporte, Suchen etc. Man hält es wohl einfach nur im entsprechend einfachen Level (einfacher Untergrund z.B.)und trainiert auch entsprechend kurz, aber im Primzip genau das was man später braucht/will. Fand ich gut.




    Ob man jetzt aber mit seinem Hund genau den Sport betreiben muss/sollte für den er gezüchtet wurde, das kann ich nicht gut beurteilen. Sicher ist es aber einfacher und sinnvoll mit seinem Hund in dem Bereich zu arbeiten in dem er auch enstprechende genetische Anlagen hat.


    Beim mir jetzt nur zutreffend wenn man sehr weit in die Vergangenheit blickt :hust:

  • Man sollte halt fragen, wieso man sich gerade einen absoluten Spezialisten zulegen möchte, der über viele Generationen dafür gezüchtet wurde genau eine Aufgabe zu übernehmen.


    Würde ich mir einen hoch spezialisierten Hund holen und würde merken, dass er auch den Drang hat in die Richtung zu arbeiten, dann ab geht's! Ich kann das schon verstehen. Außerdem unterstelle ich mal, dass Hunden mit bestimmter Veranlagung Sachen in seinem Spezialbereich oftmals mehr Spaß machen als konträre Sport (zb Huskys haben bestimmt mehr Spaß an Canicross als an Dogdancing).


    Wenn ich keinen Profi habe und die Anlagen eher breit gefächert sind, der Hund aber trotzdem irgendwas machen muss, um gut ausgelastet zu sein, kann man doch einfach gucken, was beiden Spaß macht. Ist doch egal, was andere denken.....

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