Potenzial nutzen oder Leistungsdruck innerhalb best. Rassen

  • Bei "meiner" Rasse gibt es das jetzt so nicht unbedingt. Da geht der Trend leider in eine ganz andere Richtung, nämlich in die, gar nichts mit den Hunden (die ja nunmal Hütehunde sind) zu machen.


    Ich finde, ein Hund sollte nicht nur nach seiner Rasse beurteilt werden, sondern nach seinen ganz individuellen Bedürfnissen. Was bringt es mir, meinen Hund an Schafe zu schleppen, wenn ich einen Hütehund habe, der mit Schafen nichts anfangen kann aber dafür Fährtenarbeit wahnsinnig toll findet?


    Carlie steht auf alles, was sie apportieren kann und arbeitet gerne mit der Nase. Entsprechend wird auch ihre Beschäftigung langsam in diese Richtung ausgebaut. Sie ist jetzt 11 Monate alt und so allmählich fangen wir auch mit "ernsthafterer" Arbeit an, als nur mal ein bisschen Dummys oder Leckerlies zu werfen, die sie dann bringen oder suchen soll.
    Es gibt viele Leute, die mit ihren Corgis viel Unterordnung machen - könnte ich mit Carlie total vergessen. Nach der 4-5 Wiederholung eines Kommandos schaltet die nämlich auf Durchzug, weil sie keinen Sinn an stupiden Wiederholungen sieht und null Spaß daran hat. Biete ich ihr aber Abwechselung, werfe zwischendurch mal einen Dummy oder lasse sie eine Runde Leckerlie suchen, ist sie wieder voll dabei und arbeitet auch viel lieber mit, wenn es z.B. ans Fußlaufen geht.
    Mir wäre dabei völlig egal, ob irgendjemand meint, dass das ja nicht der Rasse entspricht und ich doch viel lieber dieses und jenes mit ihr machen sollte. Ich weiß, woran mein Hund und ich Spaß haben und darüber fang ich auch gar keine Diskussion an.

  • Mir wäre dabei völlig egal, ob irgendjemand meint, dass das ja nicht der Rasse entspricht und ich doch viel lieber dieses und jenes mit ihr machen sollte. Ich weiß, woran mein Hund und ich Spaß haben und darüber fang ich auch gar keine Diskussion an.

    :gut:

  • Gerade bei Rassen, in denen es noch keine so deutliche Aufspaltung in Arbeits- und Showlinie gibt kann ich das aber schon verstehen.
    Denn wie fing diese Aufspaltung an? Soweit ich weiß mit der Tatsache, das die eigentliche Arbeitsrasse optisch gefällt, aber man doch bitte nicht die Arbeitseigenschaften haben wollte.


    Persönlich hab ich es zumindest in der Schnauzerszene mitbekommen, das man es schon gerne sieht, wenn man mit dem Hund in bestimmten Sportarten arbeitet. Und man bekommt auch gesagt, das der Hund dies zur Auslastung brauch, sonst hat man ein Problem.


    Beim Corgi ist das eher nicht so. Also, es gibt nun immer mehr Corgis, die im Sport geführt werden.
    Im ursprünglichen Gebrauch allerdings weniger. Man treibt heutzutage nunmal weniger Rinder durch die Lande.
    Das Corgis an z.b. Schafen arbeiten bekomm ich auch eher aus dem Ausland mit.
    Dafür sind sie vielseitig und freudig an den unterschiedlichsten Sportarten interessiert, so das man sich nicht auf ein bestimmtes Feld versteifen müsste oder nur Traibball machen dürfte.

  • @Helfstyna
    Wenn ich schon Ahnung im Dummytraining hätte, dann würde es wahrscheinlich gleichzeitig gehen. Aber leider habe ich die nicht und möchte auch ungern durch mein Nicht-Wissen dem Hund was falsches beibringen. Um richtig zu trainieren bräuchte es ne Gruppe und die gescheiten sind einfach weiter weg und da fehlt mir dann tatsächlich die Zeit. Ab September sieht das vielleicht anders aus.




    Was ich auch verstehen kann, ist, dass ein Kenner bedauert, dass ein Hund nicht optimal gefördert wird. Ich hab mir auch schon manches mal einen Hund angesehen und gedacht: "boah mit etwas Erziehung und Training wäre der so klasse!". Aber dann wärs doch sinniger Hilfe anzubieten als zu "lästern". Muss natürlich keiner.
    Naja ich bin mal gespannt wie das wirklich bei dem Treffen sein wird und was die Züchterin sagt :fear: Aber die weiß zumindest, dass ich mit Leo nicht aktiv trainiere.

  • Ich erkenne gewisse Parallelen in deinem Eingangspost, aber ehrlich gesagt, sollte man sich davon frei machen, was andere Leute für ideal halten. Hab ich mir eine Rasse bewusst ausgesucht und mich für bestimmte Eigenschaften entschieden, werde ich mir als vernünftiger Erwachsener hoffentlich was dabei gedacht haben. Ansonsten sollten Hund(e) und Halter sich so miteinander beschäftigen, dass sie kein Problem für sich und ihre Umwelt sind und im Idealfall zufrieden oder glücklich. Es gibt nicht nur beim Menschen sowas wie Freizeitstreß und keiner kann den anderen hinter die Fassade schauen - weiß ich, ob das, was da in der Trainingseinheit oder dem Turnier zu sehen ist, wirklich mit Spaß erreicht wurde und dem Team im Alltag nützt oder ob das Team im Alltag genauso / besser / schlechter funktioniert? Natürlich orientieren wir uns immer auch an anderen, aber in erster Linie können die Leute über mich denken, was sie wollen. Das machen sie ohnehin ... bei meinem Hund ist mir das aber zugegebener Maßen nicht ganz so egal. Da ertappe ich mich bei dem Phänomen, das auch alle Eltern kennen - keiner beleidigt mein Kind ;-)

  • Jeder verfolgt halt andere Ziele - ob das nun mit einem Rassehund ist (wobei ich es albern finde, zu erwähnen, dass diese oder jene Rasse SONST nur von Kennern geführt wird) oder einem Mischling, der entsprechend gute Anlagen mitbringt. Muss halt jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich (rassebedingtem) Wettbewerb beugt oder sein Ding weiterverfolgt - so lange nichts davon zulasten des Tieres geht.

  • Ich kenne es von meinen Jack Russel FB-Gruppen, dass die Mitglieder dort scheinbar stolz auf ihre Terrier sind wenn die Runde um Runde im Garten drehen und nicht zur Ruhe kommen. Ist ja nun mal ein Terrier, das muss so.
    Meiner kann durchaus auch richtig flitzen, er kann aber auch zur Ruhe kommen und braucht keine Dauerbespaßung.


    Ich würde mir da keinen Druck machen. Die Alltagstauglichkeit finde ich am wichtigsten.


    Ich fördere meine Hunde in dem Verhalten, dass sie im Alltag zeigen. Mein JRT trägt unterwegs gern Dinge darum mache ich Dummytraining mit ihm. Wer macht das schon mit einem Jacky?


    Mein Dackel hat ständig die Nase auf dem Boden, also machen wir Mantrailing. Er würde sich überhaupt nichts für`s Dummyholen eignen.


    Immer den Ansprüchen anderer Menschen entsprechen zu wollen kann sehr anstrengend sein. Das tue ich mir (nicht mehr) an.

  • Anja, dein Hund ist doch noch sehr jung und garantiert ist nichts verloren was nicht noch gelernt werden könnte.
    Auch wenn es vielleicht länger dauert. :ka:


    Ich frage mal die Dummyleute bei uns wo die trainieren.
    Schicke dir dann eine PN.
    Vielleicht wäre das eine nette Gruppe für dich, die du noch nicht kennst und die gut sind.


    LG, Friederike

  • Ich würde gerne noch hinzufügen, dass es bei einigen Spezialisten (von denen ja auch ein paar hier erwähnt wurden) auch notwendig ist, sie im jeweiligen Maße zu beschäftigen (oder zu "arbeiten") damit sie auf der anderen Seite überhaupt alltagstauglich sind. Unausgeglichene Hunde zeigen ihr Fehlverhalten aus Langeweile ja auch meistens in vielfältigen Situationen. Was das aber nun für eine Beschäftigung ist, hängt mMn nicht zwingend mit der Rasse des Hundes zusammen, sondern einfach mit seinen Vorlieben bzw. den Vorlieben des Halters.

  • @HelfstynaWenn ich schon Ahnung im Dummytraining hätte, dann würde es wahrscheinlich gleichzeitig gehen. Aber leider habe ich die nicht und möchte auch ungern durch mein Nicht-Wissen dem Hund was falsches beibringen. Um richtig zu trainieren bräuchte es ne Gruppe und die gescheiten sind einfach weiter weg und da fehlt mir dann tatsächlich die Zeit. Ab September sieht das vielleicht anders aus.


    Nicht falsch verstehen, aber geht es hier um die allgemeine Fragestellung oder jetzt speziell um deinen Fall?

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