Abzocke in der Kleintierpraxis SWR Fernsehen
-
-
Wichtig ist für mich daher, dass ich medizinisch berate, die Entscheidung was gemacht wird, soll aber vom Tierhalter kommen (zumindest in gewissen Grenzen) - denn dann heißt es am Ende nicht "aber der Tierarzt hat ja gesagt .... und jetzt wurde falsch behandelt .... und hätten wir doch mal ......".
finde ich eigentlich gut, mich überfordert das aber oft.
In Hundeforen und medizinischen Laienforen gewinne ich nur noch das Gefühl, daß der Arzt ausführendes Organ sein soll, von dem, was sich der Patient so denkt, wünscht und angelesen hat und Unrecht hat er sowieso, weiß nie so viel, wie man selber, will einen nur übers Ohr ziehen.
Früher hatte ich einfach Vertrauen, der TA weiß, aufgrund seiner Erfahrung, was zu tun ist, habe nie vorher oder hinterher im Internet rumgelesen. Mich hat das wenig interessiert; ich habe die Pillen gegeben, die Diätanweisungen befolgt, weil das grundvertrauen da war. Jetzt denke ich auch schon, ich muß es selber machen, auch weil der TA seit neuestem immer sagt, er könne mich nur beraten, die Entscheidung liegt bei mir. Er hätte gerlent, dßa man mit den Leuten inzwischen viel diskutieren müsse. Ich sage dann immer, er soll entscheiden, was natürlich nicht heißt, daß ich ales mit machen würde
Ansonsten denke ich dann ständig rum, ob ich was Falsches gelesen, gedacht habe.Soll jetzt keine Kritik an deinem Vorgehen sein, nur was ich dazu immer denke, wenn Patienten alles selber entscheiden wollen, weil es mir ganz anders geht
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Früher - da war alles anders! Was ein Spruch?
Früher gab es auch noch kein Internet. Heute hat fast jeder einen PC und befragt Google.
Nur, das was da drin steht, kann, muss aber nicht stimmen. Es korregiert ja keiner!
Wer weiß, ob die "Krankheitsgeschichten" so stimmen? Vielleicht was fehlt oder hinzu gemacht wurde?
Wie ich schnell ist da eine Person/Firma verrucht und verteufelt!
-
Früher - da war alles anders! Was ein Spruch?
machst Du Dich jetzt über mich lustig? So platt habe ich das gar nicht gemeint.
Früher war einfahc zu Anfang meiner Karriere als HH und Tierarztgänger -
Nein, ich mache mich nicht lustig über Dich. Warum sollte ich?
Ich erlebe in so vielen Gesprächen, dass das "Früher ....." immer so oft fällt. Dabei sagt das "Früher ...." ja nur, dass es eben anders war als das "Heute".
Es sind eben andere Zeiten und ob "Früher ... " immer besser war? Ich bezweifele es in vielen Dingen!
-
ich meinte es aber völlig anders; einfach nur in Bezug auf mich und keine Zeitenwende.
Na klar, ist früher nicht alles besser... -
-
Dann habe ich es falsch interpretiert. Entschuldigung!
Vielleicht war es für Dich damals einfacher, weil Dein TA Dir die Entscheidung abgenommen hat, Du daraus ein Grundvertrauen entwickeln konntest und heute musst Du selbst entscheiden. Sehr oft beginnen dann die Selbstzweifel, ob die Entscheidung richtig gewesen ist.
-
Ja, ich wollte einfach nur mal meine Erfahrungen mit dem Aspekt, der Kunde will selbst entscheinen schildern. Ich mag auch lieber Patient sein, als Klient ;-)
Problem ist nicht, daß ich mich vor Verantwortung scheue, aber ich habe nicht die Fachkenntnisse und nicht die Erfahrung. Und das bereitet mir dann schon Kopfzerbrechen, wo bei man vom TA ja auch meistens Möglichkeiten genannt bekommt, die alle funktionieren würden. Aber z.B. die Entscheidung Cortison oder Schmerzmittel konnte ich letztens nicht fällen, weil ich da gen Null gehende Hintergrundinformationen zu hatte. Da denke ich, wägt der TA anhand der Vorerkrankungen etc. viel besser ab
Das Vertrauen begründet sich bei mir eher intuitiv darin, daß ich merke, wie der TA erklärt, wie logisch, fundiert mir das vorkommt, wie interessiert. Manchen vertraue ich auch nicht, dann wechsel ich, -
Murmelchen, nein völlig richtig. Das macht die Sache ja so schwierig. Als ich noch nicht studiert habe, habe ich damals auch 6-7 Praxen durchtelefoniert, bis ich eine gefunden hatte, die mir nur SHP ohne Lepto impfen wollte. Was hatte ich mich damals aufgeregt ...
Natürlich ist das eben schwer, einen Tierarzt zu finden, der so behandelt, wie es einem lieb ist. Aber man sollte diesen Tierärzten auch nicht immer vorwerfen (damit meine ich jetzt nicht dich) - dass sie immer alles nur aus Profit oder totalem Unwissen machen. Im Gegenteil. Zum Leptobeispiel ... ich impfe es nicht mehr, gehe das Risiko also irgendwo ein bei meinen eigenen Hunden - ich habe lange nicht verstanden, warum sich viele Kollegen darüber so "aufregten" oder mir immer weismachen wollten, dass ich da ganz hoch "poker".
Bis man dann die ersten Leptofälle live mitbekommt, die elendig in der Klinik sterben, trotz großem Programm. Nüchtern betrachtet sind es vielleicht wenige, wissenschaftlich betrachtet, gibt es vielleicht keinen richtigen Hinweis, dass die Impfung zuverlässig schützt - aber wenn man Hunde hat wirklich mit Nierenversagen, Ikterus und Fieber dahinraffen sieht, dann überlegst du dir dreimal ob du nicht doch impfst und auch ganz besonders, was man seinen Patientenbesitzern rät.stefanie - ja, das große Dilemma. Hab ich dann auch oft, dass die Leute dann total überfordert sind. Natürlich gebe ich ihnen dann Hilfestellung und schubs vielleicht auch mal in die ein oder andere Richtung, die ich jetzt für sinnvoll erachte. Wichtig ist, dass die Leute aufgeklärt sind und sie dürfen nicht das Gefühl haben, dass man sie zu etwas überredet oder gedrängt hat. Außer in wirklich bedrohlichen Situationen ...
Das Problem ist, dass die Leute insgesamt viel kritischer geworden sind, und wenn was nicht "rundläuft" ist halt immer der Tierarzt schuld. Deswegen versuchen wir uns da natürlich etwas "abzusichern". Selbstschutz sozusagen. -
Ein großes Problem der Veterinäre ist, im Gegensatz zu den Humanmedizinern, dass sie sich auf die Angaben und Beobachtungen des Besitzers weitgehend verlassen müssen.
Menschen können ihr Befinden selbst beschreiben, z.B. ob und wo es weh tut, ob ihnen übel, schwindelig oder was auch immer ist. Das Tier nicht. Der Tierarzt sieht nur eine kurze Momentaufnahme, das Tier ist möglicherweise aufgeregt oder ängstlich und verhält sich anders als gewöhnlich. Da kommt es auf die möglichst objektive Schilderung des Besitzers an, ohne zu dramatisieren und ohne zu bagatellisieren und da fängt das Problem schon an. Dazu gehört auch einige Erfahrung des Besitzers und die muss man eben im Laufe der Tierhaltung erst sammeln.
Wenn ich bedenke, wegen welcher aus heutiger Sicht Lappalien ich damals mit meinem ersten Irish-Setter zum Tierarzt gefahren bin ....Das würde ich heute, nach über 30 Jahren Hunde- Katzen- und Pferdehaltung nicht mehr tun aber heute kann ich auch wesentlich besser einschätzen, ob es sich um eine vorübergehende, leichte Befindlichkeitsstörung oder um eine ernsthafte Erkrankung handelt.
Bei meiner langjährigen, absolut genialen Pferdetierärztin, habe ich in Zweifelsfällen immer gefragt, wie sie handeln würde, wäre es ihr eigenes Pferd. So haben wir auch bei meiner schwersten Entscheidung, die ich in dieser Hinsicht je zu treffen hatte, entschieden. Meine damals 13jährige Friesenstute hatte mit 12 Tage altem Fohlen bei Fuß in der Fohlenrosse eine schwere Kolik. Die Frage war, jetzt operieren oder jetzt erlösen. Sie sagte ehrlich, wäre es ihr Pferd, würde sie die Stute trotz des Fohlens und der schrecklichen Umstände gehen lassen und begründete das mit der sehr schlechten Prognose und den damit verbundenen Qualen für die Stute. Die Stute wurde erlöst, das Fohlen wuchs leider mutterlos auf und ich bin ihr heute noch zutiefst dankbar für ihren Beistand.
Beim Hund würde bei Durchfall häufig ausreichen, ihn einen Tag hungern zu lassen und dann langsam mit Reis mit Huhn wieder anzufüttern. Das wollen aber viele Besitzer nicht. Der Hund muss doch schließlich etwas fressen. Was bleibt dem Tierarzt anderes übrig, als den Hund medikamentös zu behandeln, obwohl der Durchfall auch mit ein bisschen Diät wieder kuriert worden wäre?
-
Ich habe mir die Doku nun auch nachträglich angesehen, fand sie eig. ganz objektiv. Vorallem weil es eines deutlich macht: Ein blindes Vertrauen zum Arzt tut in den seltensten Fällen gut!
Den richtigen TA zu finden, ist gar nicht so einfach! Ich bin selbst schon an einen Scharlatan geraten (nettere Worte finde ich nicht mehr), der meine Hündin schlußendlich das Leben gekostet hat...
und das wusste dieser Typ, sonst hätte er uns damals nicht das Geld zurückerstattet ...
Ich denke man sollte nicht nur auf den Preis eines TA schauen, aber einen gewissen Überblick zu haben, was auf der TA-Rechnung alles berechnet wurde, hat in den seltensten Fällen geschadet.Und falls eines Tages wieder ein großer Eingriff für einen meiner Hunde ansteht, werde ich den TA ganz genau abwägen...soviel ist sicher.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!