Abzocke in der Kleintierpraxis SWR Fernsehen

  • Und man darf nicht vergessen, dass an einer Praxis ja noch viel mehr dran hängt (Angestellte, Equipment, Hygieneplan, Infrastruktur, Instandhaltung etc. pp. ) - was der Tierarzt an Umsatz hat, ist ja nicht sein Gewinn!

    Das muss man manchen Leuten erst klar machen.
    Ich rede da auch oft gegen die Wand, wenn sich jemand bei mir beschwert, der TA sei ja so teuer gewesen.
    Simple Gemüter rechnen da ganz einfach: Dauer TA-Konsultation umgerechnet auf Stundenlohn.
    Dass da ein Unternehmer dahintersteckt mit den besagten Unkosten, wird nicht gesehen.

  • Ärzte sind Menschen, gibt halt solche und solche... Ich kann mir gut vorstellen, dass das Hickhack mit den Besitzern oft komplizierter ist als die medizinische Behandlung. Ich sag nur, wie mans macht macht mans verkehrt. Grad erst wieder gehört ' Frechheit, der süße 40kg Labbi ist ja wohl nicht fett, Frechheit, da gehen wir nicht wieder hin!!' Sagt er nix ist er inkompetent.


    Was mich interessiert: dass man bei nicht erfolgreicher Behandlung, Komplikationen oder Tod des Tieres die erbrachten Leistungen zu bezahlen hat ist ja richtig, aber warum muss man eigentlich für komplette Fehldiagnosen wie bei @Murmelchen aufkommen? Das würde mich auch rechtlich interessieren. Wenn mir der Zahnarzt den falschen Zahn zieht oder der Orthopäde das falsche Knie operiert, bekommen die das dann auch bezahlt?


    Ich hab ja Verständnis dafür, dass Ärzte keine Maschinen sind und Fehler machen, u d dass Medizin eben komplizierter ist als normales ergebnisorientiertes Handwerk, aber wieso müssen denn die Besitzer für die Fehler der Tierärzte bezahlen??


    Gut, diese Fehler müssten natürlich von einem anderen Arzt attestiert werden, und eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus....

  • Also bei offensichtlichen Fehlern/ Kunstfehlern kann man schon rechtlich dagegen vorgehen. Meistens lenkt der Tierarzt dann aber doch auch ein und versucht im eigenen Interesse den Missstand zu beheben.

  • Ich habe ja nicht die Fehldiagnose bezahlt. Eigentlich habe ich nur die erbrachten Leistungen bezahlt. Sie haben den Hund ja geröngt (und auf den Bildern irgendwas gesehen, was kein TA danach sehen konnte :hust: ), sie haben den Hund an der WS abgetastet und die massiven Schmerzen und Unbeweglichkeit bemerkt (sowas aber auch...), Blut abgenommen, etc.


    Sie haben einfach 'nur' eindeutige Anzeichen übersehen oder nicht erkennen können und die (völlig) falsche Diagnose gestellt.


    Ich hatte auch erst überlegt, ob ich das alles bezahlen muß. Einfach weil es - wie du ja sagst - der Fehler der TK war. Ich hab auch die TÄ des Vertrauens gefragt und es hieß einstimmig: Erbrachte Leistungen wurden in Rechnung gestellt :muede:
    Ich glaube, es wäre etwas anderes, wenn ich Fou weiterhin dort hätte behandeln lassen und sie wegen dieser Fehldiagnose gestorben wäre..


    Es wäre übrigens gar kein Thema gewesen, ein Attest o.ä, zu bekommen von der anderen TK. Die waren dezent entsetzt über die Diagnose und weil man meine Fragen/Hinweise bzgl. Meningitis ohne Untersuchung diesbezüglich einfach abgeschmettert hat.
    Sie hatten in der 2. TK genau 2 mögliche Ursachen für Fous Symptome. Meningitis oder Diskus Spondylose. Durch Fous Alter waren sie (5 TÄ - Assistenztierärztin, 2 Oberärzte und die 2 Chefs der TK) sich aber bereits vor der Liquorentnahme sehr sicher, dass es Meningitis ist und als es entnommen war, war es eigentlich klar (es war blutig und das deutet wohl sehr, sehr sicher auf Meningitis hin). Wäre der (das?) Liquor o.B. gewesen, wäre sie bzgl. Diskus Spondylose untersucht worden.
    Der Beweis über die Meningitis liegt ja vor ;) Ich hätte also schon was in der Hand..

  • Man muss sich natürlich auch "beschweren" :-) Also dahingehen, Befunde auf den Tisch legen und halt ein Gespräch suchen. Entweder sie erstatten was von den Kosten, oder wenn einem das wirklich wichtig ist, muss man klagen - aber ob man die Kohle dann bekommt, weiß man vorher nicht. Wenn die halt begründete Befunde bei der Untersuchung erhoben hatten (Schmerzem im Bewegungsapparat???), dann können sie unter Umständen auch eingeleitete Untersuchungen begründen, sodass man nicht zwangsläufig Recht bekommt.


    Ich kenne deinen konkreten Fall jetzt nicht, gehe einfach mal davon aus, dass Fou SRMA hatte?

  • Ich schick dir mal ne PN ;) Das geht schon arg weit weg vom Thema.


    Beschwert habe ich mich natürlich (inkl. der Befunde aus der 2. TK), aber klagen ist mir (ehrlich gesagt) zu blöd...

  • Wie schon gesagt wurde, ist vieles halt auch eine Frage dessen, "wie" es ausgeführt wird.


    Mein jetziger Tierarzt hat seine Praxis im vermutlich abgezahltem Eigenheim das in eher dörflicher Umgebung steht und ja, die Geräte sind natürlich auch im Großteil nicht von der aller aktuellsten Generation (werden aber natürlich erneuert, wenn sinnvoll) .. es ist vollkommen klar, dass der andere Preise verlangen kann als jemand, der in der Großstadt zentral eine Praxis mieten muss und noch nicht besonders lange im Beruf ist, also neue Geräte hat die auch abbezahlt werden müssen. Generell bietet er einem alles an, rät aber nicht immer zum "vollen " Programm.
    Wenn ein Problem besteht, dann rufe ich an und wir treffen uns in der Praxis. Auch Sonntags. Auch am Feiertag. Das wäre mir auch mehr wert... ich brauche keinen Tierarzt, bei dem ich um Punkt 18 Uhr nur noch den Anrufbeantworter erwische, der mir mitteilt das ich in Notfällen in die Tierklinik kann. Da kann ich auch gleich standardmäßig in die TK fahren. Genauso wenig wie ich jemanden brauche, der Panik bekommt wenn ein Hund sich evtl nicht freudestrahlend behandeln lässt.




    Grundsätzlich gibt es halt durchaus auch Tierbesitzer, die nicht glücklich sind wenn ihr Tier bei einem Tag Durchfall nicht mindestens 2 Infusionen und ein großes Blutbild bekommen hat. Vollkommen egal, ob es in 99,9% der Fälle ein Fastentag auch getan hätte. Da kann man es im Prinzip auch nur falsch machen.



    Es ist im Prinzip eben eine Gratwanderung zwischen Dienstleister und Behandelnder. Ich denke trotzdem nicht, dass ein Großteil der Tierärzte "absichtlich" falsch behandelt. Für mich hat daran einen gehörigen Anteil, dass es einfach ein weites Feld ist. Beim Menschen gibt es für jedes Körperteil Fachärzte, ein TA soll alles können und am besten auch für alle Tierarten. Das das nicht immer rund läuft sollte klar sein.


    Ich halte es für mich so, dass ich gelernt habe Nein zu sagen (z.B. wenn man partout meine Hündin mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung , die sich aber nunmal nicht von Fremden anfassen lässt allein röntgen will, sie mit Gewalt runter drückt und dann am Ende nicht mal zwei scharfe Aufnahmen hinbekommt) , wenn ich abschätzen kann um was es geht zu spezialisierten Ärzten fahre und mich auch nicht scheue, mir Dinge erklären zu lassen und im Zweifelsfall eine Zweitmeinung einhole.
    Dafür bin ich auch bereit angemessen zu zahlen.


    Das schließt aber z.B. nicht ein, dass ich für ein Impfen mit Termin ganz normal während der Sprechzeiten den 3 Fachen Satz zahle. Und es schließt auch nicht ein, dass ich exorbitant teure, sinnlose Untersuchungen machen lasse, weil selbige Klinik junge Tierärzte die frisch von der Uni kommen ohne Anleitung auf Patienten los lässt, die ihrerseits dann natürlich alle Krankheiten in den Raum stellen die sie bei Symptomen gelernt haben. Egal ob die jetzt Sinn machen im Gesamtbild oder nicht.

  • Es ist im Prinzip eben eine Gratwanderung zwischen Dienstleister und Behandelnder. Ich denke trotzdem nicht, dass ein Großteil der Tierärzte "absichtlich" falsch behandelt. Für mich hat daran einen gehörigen Anteil, dass es einfach ein weites Feld ist. Beim Menschen gibt es für jedes Körperteil Fachärzte, ein TA soll alles können und am besten auch für alle Tierarten. Das das nicht immer rund läuft sollte klar sein.

    Sehr gut gesagt!


    Mich wundert das auch immer, was die Tierärzte so alles drauf haben müssen.
    Okay, die meisten Patienten kommen mit Routine-Sachen: Impfen, Krallen schneiden usw.
    Aber wenn es an die Diagnose von Erkrankungen geht, wird es ja komplexer.


    Und es kann nicht jeder TA alles "so aus dem Handgelenk" über jede Tierart wissen. Und mal eben googeln, wenn der Tierhalter daneben steht, geht halt auch nicht. ;)


    Ürigens: Es gibt, wie beim Menschen, Fachtierärzte. Für Augenerkrankungen beim Hund z.B. oder Exoten.

  • Das sagt mir überhaupt nichts, bevor ich keinen überblick über die Finanzierung und die Bücher habe. Wenn zb. die familie evtl. die praxis Bauen lässt und mit Töchterchens Praxisgemeinschaft abrechnet, dann ist doch alles tutti. Warum keine Wirtschaftgemeinschaft bilden?

    Den "Konz" und Finanztipps meinte ich nicht,
    sondern es muss ja auch bezahlbar sein, meist
    monatlich, außer man hat es "cash".


    Sarah, ich verstehe deine Beiträge nicht und gehe daher auch nicht weiter drauf ein. Was der Hausbau oder die Eröffnung einer Praxis mit Neubau über die fachliche Kompetenz aussagen soll erschließt sich mir nicht. Genauso was deine "Deutsche Mark + Euro - Argumentation" bewirken soll.

    Das habe ich erwartet, immer dann, wenn Personen
    auf der Seite der Unternehmer stehen, wird gern ignoriert.
    Der DM-Euro-Umtausch soll nichts bewirken, es ist einfach so.
    Es fand eine versteckte Geldentwertung statt, Preise hoch,
    Löhne runter, alle haben wenigstens 50% weniger in der
    Tasche, nur weil Du Dich wunderst, dass Menschen bei
    Preisen doch mal zusammen zucken.
    Und im übrigen, gibt es Betriebe die heute noch, jährliche
    Lohnkürzungen vornehmen, sollte man wissen.



    Ich finde schon, dass es auch bei Tierärzten schwarze Schafe gibt und sicherlich reizt auch der ein oder andere die GOT aus Profitgründen aus. ABER - ich glaube auch, die meisten tun es nicht.

    Ich kann nicht für alle sprechen, aber hier im Großraum
    einer Stadt wohnend, ist der "preiswerte TA" die Ausnahme
    und wie eine "Stecknadel im Heuhaufen".


    Und man darf nicht vergessen, dass an einer Praxis ja noch viel mehr dran hängt (Angestellte, Equipment, Hygieneplan, Infrastruktur, Instandhaltung etc. pp. ) - was der Tierarzt an Umsatz hat, ist ja nicht sein Gewinn!

    Das ist ja richtig, aber eben halt mit dem Unterschied,
    dass der Unternehmer "aus dem vollen Preisniveau und
    über 300% Teuerungen abschöpfen kann und immer noch
    gut hängen bleibt/Gewinn", wogegen der Arbeitnehmer 50% weniger
    in der Tasche hat, jährlich um täppische 1/2% kämpfen muss
    und keine Preise erhöhen kann, das ist der kleine, feine Unterschied
    und wenn ich das weiß, muss ich mich über manchen "Preis-Seufzer"
    des Patientenbesitzers nicht wundern. Natürlich gibt es auch die,
    die vorher schon viel hatten, sich ob der Teuerungen "kurz schütteln",
    oder gar nicht bemerken, nur das ist nicht die Mehrheit.



    Das große Problem ist eben auch - wir sind Dienstleister und Arzt in einem. Das ist ein ziemlich dünner Pfad auf dem man dort wandert. Medizinisch korrekt zu handeln und gleichzeitig die Wünsche der Tierhalter zu berücksichtigen ist manchmal mehr als schwierig und gelingt nicht immer. So stand ich schon vor der Entscheidung einen 2jährigen Kater einzuschläfern (auf eindringlichen Wunsch der Besitzer), da sie sich das Geld für die notwendige Operation, die ihm ein beschwerdefreies Leben ermöglich hätte, nicht leisten konnten. Ich habe mich geweigert. Daraufhin wurde ich übelst beschimpft und man warf mir vor es sei MEINE Schuld, dass das Tier nun elendig sterben müsse. (Ich will die Geschichte nicht zu sehr ausweiten, wir haben eine Lösung gefunden für den Kater ....).
    Aber häufig kann man gar nicht immer so wie man will, oder wie man glaubt, dass es richtig oder gut sei.

    Das kommt aus der Tatsache heraus, die ich oben beschrieb.
    Es ist pure Verzweiflung und ich kenne Besitzer, die ihren
    Liebling einschläfern lassen haben, einfach weil sie schlicht
    das Geld nicht mehr haben und einschläfern billiger ist.
    Andererseits, kommt ein "gefundener Notfall" zu Dir, ist
    auch der TA humanitär verpflichtet, umsonst zu helfen.


    Was die Abrechnung betrifft. Wir rechnen bei uns alles zum einfachen Satz ab. Im Notdienst 1.5 Satz. Ich habe aber auch schon mal den zweifachen abgerechnet (zum Beispiel Impfung im Notdienst!!!! Sowas muss einfach nicht sein!!!).

    Das ist ja auch in Ordnung, dass hatte die eine TÄ
    auch immer gemacht, nur am Ende war sie teurer
    als der 3-fache Satz, ganz einfach, weil Nichtwissen
    über den Geldbeutel des HB geht und sich unheimlich
    addieren kann. Bei entspr. Fachkompetenz hätte es
    150 gekostet, so aber waren es fast 500 Euronen.


    Und was Überweisungen angeht, wenn ich bei einer
    simplen Magen/Darm Entzündung schon nach
    Überweisungen greife, dazu 3 Diagnosen stelle,
    falsch behandle und überdosiere, dazu kräftig
    abkassiere, braucht man nicht mehr nach Ver-
    trauen zu fragen. Der Hund verstarb im übrigen,
    an dem Medi wegen Überdosierung und Kontra-
    indikation. Ein Blick in den BPZ hätte genügt.
    Die TÄ hat auch gebaut, Praxis, Häus'chen im
    Grünen nebenan, riesen Reithalle, wie sich das
    gehört, nach knapp 4 J. am Markt.


    Hier vorn auch, aber ohne Reithalle. Da war
    ich einmal: Hernie, diese gleich unter das beste
    U-Gerät wo gibt.......in Farbe, versteht sich,
    TÄ guckt und guckt, alles schwarz, konnte keine
    Diagnose stellen, wusste nicht....was ist, Dauer
    ca.15 min, dafür gleich mal 150 €.
    Mein jetziger TA hat diese Geräte nicht, dafür ist
    seine Praxis voll, übervoll und bezahlbare Preise,
    weit ab, denen der neuen TÄ.
    Ich denke, viele Branchen, nicht nur TÄ, fehlt einfach
    die Bodenhaftung. Habe hier ein bißchen mit der
    Baubranche zu tun und Handwerker, da ist es noch
    schlimmer.

  • Was mich interessiert: dass man bei nicht erfolgreicher Behandlung, Komplikationen oder Tod des Tieres die erbrachten Leistungen zu bezahlen hat ist ja richtig, aber warum muss man eigentlich für komplette Fehldiagnosen wie bei @Murmelchen aufkommen? Das würde mich auch rechtlich interessieren. Wenn mir der Zahnarzt den falschen Zahn zieht oder der Orthopäde das falsche Knie operiert, bekommen die das dann auch bezahlt?

    Der TA schuldet Dir keinen Erfolg !
    Ich habe das rechtlich durch. Er ist juristisch eine
    "geschützte Spezies", auch wenn Du Recht hast,
    bekommst Du lange noch kein Recht.
    Ähnlich sieht es in der Humanmedizin aus, das
    Tierrecht wurde von daher abgeleitet.

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