Bin einsam - Hundewunsch
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"Was, Sie haben Kinder? Dann kommen Sie in 10 Jahren wieder." "Wie siehts denn mit Ihrer Familienplanung aus?"
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Halte ich für ein Gerücht.
Nach meiner Familienplanung haben sie nicht gefragt. Aber in eine Familie mit Kindern passt nunmal auch nicht jeder Hund. Meiner wäre lieber im Tierheim geblieben als in eine Familie mit Kindern zu kommen. -
Ich würde an dieser Stelle gern noch mal kurz was zum Thema "Hund gibt Sicherheit etc." loswerden.
Dass Hunde per se Sicherheit geben, kann ich so nicht unterschreiben.
Aber ich denke, der Umgang mit dem Hund kann das schon ein Stück weit, wenn man sich damit auseinandergesetzt hat, was "hund" braucht.
Denn indem man für den Hund sicher und gelassen sein muss, erreicht man in der Richtung auch etwas für sich selbst.
Indem man für den Hund eine Tagesstruktur und Rituale schafft, hat man auch selbst etwas davon.
(Nach meiner eigenen Erfahrung.)Natürlich kann der Hund niemandem Unsicherheiten nehmen, Ängste abbauen o.ä.
Aber er kann einen durchaus dabei unterstützen, dies selbst zu tun. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen.Und sich aus so einem Grund einen Hund anzuschaffen, finde ich nur dann verwerflich, wenn die Bedürfnisse des Tieres keine Berücksichtigung finden ode nicht erfüllt werden können.
Aber die Idee mit dem Gassigehen im Tierheim finde ich grundsätzlich sehr gut - ist hoffentlich in Berlin einfacher als in Hamburg.
(OT: Im großen Hamburger Tierheim (mit dem ich mehr negative als positive Erfahrungen gemacht habe) darf man nur Gassigeher werden, wenn man vorher kostenpflichtig in den Tierschutzverein eintritt, und das finde ich ziemlich dreist.) -
Kopfkino. Einer geht hin und sagt:
"Ich hasse Kinder (hier ist mein Sterilisationsattest vom Arzt), habe eine Villa mit Park zur Verfügung (hier der Grundbucheintrag) und arbeite nicht, habe aber trotzdem jede Menge Geld (hier meine Schufa-Auskunft). Soziale Kontakte liegen mir fern (Attest vom Psychologen)."
"Tja, da haben wir hier leider nur diesen Kangal für Sie, der schon mehrfach Menschen zusammengebissen hat. Aber den bekommen Sie nur gegen eine großzügige Spende und unseren Knebelvertrag. Der nette Dackel da hinten? Ne, der ist nix für Sie. Tut uns leid." -
Ja, Hunde sind keine Therapeuten, aber bei Depressionen und Einsamkeit kann ein Hund schon helfen.
Ich bin selber depressiv, war vor einiger Zeit deshalb sogar eine Zeit lang im Krankenhaus. Mittlerweile habe ich meine Depressionen im Griff (sprich: ich bringe jeden Morgen die geistige Kraft auf, aufzustehen und an meinem Leben teilzuhaben), depressive Phasen habe ich immer noch. Ich weiß daher, was Depressionen mit einem Menschen machen können.
Ein Hund kann das Leben eines Depressiven auf vielerlei Weise bereichern:
- Luft und Bewegung macht nicht nur dem Hund Spaß, sondern hilft nachgewiesenermaßen so gut wie ein leichtes Antidepressivum (ja, dafür gibt es Studien)
- Man lernt bei Gassigängen Menschen kennen, und hat sofort ein Thema über das man sich unterhalten kann. Im schlimmsten Fall wechselt man täglich ein paar Sätze, im besten Fall können sich daraus Freundschaften ergeben.
- Ein Hund hilft dir / zwingt dich deinen Alltag zu strukturieren
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Und all das ist für den Hund keine Last sondern eine Freude. Ein Tier nimmt einen so an, wie man ist, ob dick oder dünn, dumm oder klug. Wenn man ihn artgerecht und gut hält, hat man mit einem Hund einen Freund auf Lebenszeit.
Natürlich sollte man sich vorher absolut sicher sein, dass man dem Hund dauerhaft ein artgerechtes Leben bieten kann. Genügend Zeit zählt da genauso zu wie die Energie, sich Wissen und Kenntnisse anzueigenen über den Umgang mit Hunden.
Aber dafür hast du ja den Thread eröffnet, um dich zu informieren und erst danach eine Entscheidung zu treffen.
Von daher sehe ich überhaupt nichts Verwerfliches, dich hier zu informieren. Dafür ist ein Forum schließlich da.
Da ich etwas ängstlich, schreckhaft und zaghaft bin, weiß ich aber nicht, ob sich ein Hund überhaupt für mich eignet, weil man ja eine laute, kräftige Stimme und Selbstvertrauen braucht, um einen Hund zu trainieren. Vielleicht könnte es aber auch helfen, mehr aus mir heraus zu kommen.Oioioi. Das beruht auf nicht mehr zeitgemäßen Vorstellungen vom Dominanzverhalten bei der Hundeerziehung. Moderne Hundetrainer erziehen über positive Verstärkung, nicht über Alpha-Mensch-Verhalten. Ein Hund benötigt keine kräftige und laute Stimme, das ist ein Irrtum. Was er allerdings benötigt ist Konsequenz. Darf er einmal auf Sofa, darf er das immer. Muß er einmal an der Straße absitzen bevor sie überquert wird, muß er das immer.
Der Besuch einer Hundeschule könnte sowohl für dich als auch für deinen Hund eine gute Idee sein, um von einem Trainer solche Trainingsmethoden zu erlernen.
Du kannst dich aber auch mal in das Thema "Clickertraining" einlesen (als Beispiel). Oder wenn du gut Englisch kannst, empfehle ich auf YouTube die Videos des großartigen Zak George.
Was die Rassenauswahl anbetrifft:
Such nach einem Hund, der viel "Will to Please" mitbringt, also besonders leichtführig ist. Wenn du selber etwas unsicher bist, könnte ein Hund, der einen starken eigenen Kopf hat, dich überfordern. Die meisten Rassen die als Arbeitshunde gezüchtet wurden bringen das mit. Collies zum Beispiel oder Labradore, dazu die meisten Jagdhunde. (und viele mehr)Gleichzeitig sollte der Hund glaube ich für dich nicht zu fordernd sein. Je intelligenter der Hund, desto mehr "Aufgabe" braucht der Hund (mal grob gesagt). Border Collies zum Beispiel bringen viel Will to Please mit und sind unsagbar intelligent, aber sie haben auch sehr spezielle Anforderungen an das Leben und den Halter. Deshalb werden sie oft als "Problemhunde" weggegeben und landen dann im Tierheim. Such dir lieber einen Hund, der nicht soo anstrengend ist. Dann verzeiht der Hund auch eher mal einen verschmusten Tag mit nur kurzen Gassigängen auf der Couch wenn es dir nicht gut geht. (Grippe oder so kann einen immer mal erwischen).
Was das Bellen anbetrifft: Ja, es gibt Rassen, die neigen mehr zum Bellen als andere. Von denen solltest du in einer kleinen Mietwohnung vermutlich Abstand nehmen. Aber bei den meisten Hunden kann man auch Bellen "unter Kommando" bringen.
Was du unbedingt vorher planen solltest: Was macht der Hund, während du in Vorlesungen oder später dann bei der Arbeit bist? Für kürzere Zeiträume kann ein ausgewachsener Hund natürlich allein bleiben, aber sonst benötigst du Hilfe. Familie zum Beispiel? Ansonsten gibt es wunderbare Hundetagesstätten, aber die Guten kosten jede Menge Geld und die Billigen will man dem Hund nicht antun. Darüber solltest du dir auf jeden Fall vorher Gedanken machen und dich informieren.
Kosten: Mit 150 Euro kommt man im Schnitt gut hin, solange nichts unvorhergesehenes passiert. Dafür sollte man immer eine gewisse Rücklage haben, denn Tierarztkosten können auch durch die Decke schießen. Es kommt natürlich auch auf die Größe des Tiers an.
Wo wir bei Größe sind: Guck dir in Berlin die Gesetze zum Halten von Hunden an. Bei uns in NRW muß man einen Sachkundenachweis erbringen, wenn man große Hunde (über 40 cm oder über 20 kg) halten will. Bestimmte Rassen, die als besonders gefährlich gelten, können mit weiteren Auflagen verbunden sein.
Ansonsten schau dir mal Kurzhaarcollies an. Die dürften in vielen Punkten deinen Vorstellungen entsprechen.
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Man lernt bei Gassigängen Menschen kennen, und hat sofort ein Thema über das man sich unterhalten kann. Im schlimmsten Fall wechselt man täglich ein paar Sätze, im besten Fall können sich daraus Freundschaften ergeben.
Da würde ich mir nicht zuviel versprechen. Die meisten Kontakte sind dann doch eher oberflächlich.
Der Besuch einer Hundeschule könnte sowohl für dich als auch für deinen Hund eine gute Idee sein, um von einem Trainer solche Trainingsmethoden zu erlernen.
Könnte aber auch eine schlechte Idee sein.
Wie will ein Anfänger wissen, welche gut ist?Ansonsten gibt es wunderbare Hundetagesstätten, aber die Guten kosten jede Menge Geld und die Billigen will man dem Hund nicht antun.
"Teuer" ist leider kein Synonym für "gut".
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Da würde ich mir nicht zuviel versprechen. Die meisten Kontakte sind dann doch eher oberflächlich.
Es gibt solche und solche... ich habe durch die Hunde tatsächlich auch schon Freundschaften schließen können
Es muss nicht auf dem täglichen Gassigang passieren, aber ohne den gemeinsamen Nenner "Hund" wäre der Kontakt nie zustande gekommenWie will ein Anfänger wissen, welche gut ist?
Das weiß man nicht, wenn man es nicht ausprobiert
Meine Güte.. wir waren alle mal Anfänger und waren sicher mal bei einer blöden Hundeschule zu Besuch und sicher hat jeder irgendwann mal nachgedacht und sich gefragt ob man seinen Hund wirklich SO trainieren möchte oder ob das wirklich so eine gute Schule ist und man hat gewechselt... meine Güte...Immer dieses "Woher will ein Anfänger das wissen"... das WEISS keiner zu Beginn, aber da ist doch gerade ein Mensch, der sich hier informiert und dem man wunderbar helfen kann - und das kann man eher durch Tipps, als durch so einen stumpfen Satz -.- Bezieht sich ebenfalls auch auf deinen letzten Satz in deinem Posting... *seufz*
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Das weiß man nicht, wenn man es nicht ausprobiert
Meine Güte.. wir waren alle mal Anfänger und waren sicher mal bei einer blöden Hundeschule zu Besuch und sicher hat jeder irgendwann mal nachgedacht und sich gefragt ob man seinen Hund wirklich SO trainieren möchte oder ob das wirklich so eine gute Schule ist und man hat gewechselt... meine Güte...Und in der Zwischenzeit hast du wieviel Geld zum Fenster herausgeworfen, um einen (normalen) Hund erzogen zu bekommen?
Einen so genannten Profi würde ich nur bei äußerst schwierigen Hunden heranziehen. Man schleift ja auch nicht jedes Kind zum Psychologen, um sich erklären zu lassen, wie man damit umgehen soll. -
Das Geld ist doch erstmal zweitrangig.. man muss eben Erfahrungen sammeln um auch zu wissen was einem liegt.. da muss man auch nicht zum Profi rennen...
Ich war sogar mehrere Jahre in einer Hundeschule, die ich heute nicht mehr empfehlen würde.. aber als Anfänger kannte ich es eben nicht anders und ich fühlte mich dort wohl und dem hund hat es auch nicht geschadet.. lediglich heute würde ich eben anders trainieren und meistens haben die Hundeschulen einfach andere Herangehensweisen.. bei einem wird nur mit leckerchen geworfen, der andere baut den clicker auf und der nächste arbeitet mit Wurfschellen, halti oder Leinenruck... Aber gut... Jedem das seine und mit der Zeit findet man schon das passende für sich und seinen hund und dafür ist ja auch das Forum da.. um helfende Tipps zu geben, ne?
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Ich persönlich habe viele Hundehalter kennen gelernt und mit manchen verbindet mich eine nette Freundschaft. Man hat durch die Hunde ein gutes Medium um miteinander ins Gespräch zu kommen und darauf kann man dann auch aufbauen. Aber man muss sich drauf einlassen können. Kann man das, ist der Hund eine gute Möglichkeit um seine Einsamkeit ein wenig zu lindern. Selbst wenn der Sozialkontakt dann eher oberflächlich ist, es ist ein Sozialkontakt.
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