Ambivalentes Verhalten zu Kindern

  • Hallo, vielleicht kann mir jemand en paar Tipps geben?


    Seid einem halben Jahr wohnt Monty bei uns. Er kam aus Andalusien zu uns und hat dort wohl seine ersten drei Lebensjahre auf der Strasse gelebt. Er ist nur 20 cm hoch und irgendeine Terriermischung.
    Monty ist relativ unsicher bei fremden Menschen und auch ängstlich. Doch mittlerweile haben wir das ganz gut im Griff, er akzeptiert Fremde und ist ganz gut erzogen für die Zeit die er bei uns ist (also das übliche: Sitz, Platz, Fuß, Bleib, hier und einige Kunststückchen)
    Nun mein Problem:
    Meine Freundin hat einen Sohn, 5 Jahre alt. Er ist ein recht hektischer, wilder Junge. Monty knurrt und bellt ihn an, springt an ihm hoch und versucht zu schnappen. Wenn der Junge ruhig steht, geht es eigentlich, dann lässt Monty sich streicheln und bleibt relativ ruhig.


    Ich kann schon verstehen, dass Monty auf Kinder nicht so gut klarkommt, doch das merkwürdige ist, dass es nur bei dem Jungen so ist.
    Ein 6 Jähriger Sohn einer anderen Freundin wird von Monty geliebt, er lässt sich sogar von ihm ärgern. Und mit meinem Neffen, 1 1/2 Jahre, gibt es auch keine Probleme.
    Hat der Junge was an sich, dass mein Hund so unsicher / agressiv wird? Kann sein Verhalten auch nicht so recht einordnen...

  • Hallo Wolfskin :winken:


    anscheinend hat dein Hund ja wirklich NUR Probleme mit diesem einen Jungen.
    Versuch doch mal die beiden ein bisschen näher zu bringen, sprich zum Beispiel in deinem Beisein darf der Junge den Hund Leckerchen geben oder auch mal füttern!


    Ich kenne das Kind nicht, deshalb ist es immer schwierig zu beurteilen, was "HEKTISCH und WILD" in deinen Augen bedeutet.


    Was macht der Junge denn so anders als andere Kinder?


    Nichts desto trotz, denke ich AUCH oder besonders Kinder müssen auch den Umgang mit Hunden erlernen - ich denke, das Verhalten des Kindes macht dem Hund vielleicht Angst - zeig dem Kind wie man mit einem Hund umgeht uns wie man sich richtig verhält!

  • Hallo!


    Sowas haben wir doch schon alles versucht, Leckerchen geben, gezeigt wie man richtig streichelt, dass man den hund in Ruhe lässt wenn er knurrt...


    Mit dem Hektisch und wild meine ich, dass er sehr hastige und unruhige Bewegungen macht, schnell die Hand vor und zurück zieht, viel rennt und unsicher ist. Das kann man ihm ja auch nicht verbieten... nur Monty kommt da nicht frauf klar...
    Hab Angst, dass ich auf Dauer meine Freundin nicht mehr mit Hund besuchen kann. Als Kind hätte ich Angst vor Monty... und Monty hat wieder Angst vor dem Kind...


    Soll ich sein knurren und bellen ignorieren? Ablenkungsversuche schlagen fehl, er ist total fixiert auf das Kind, selbst wenn er im anderen Zimmer ist.

  • So wie Du es beschreibst, tippe ich darauf, dass Dein Hund den Jungen nicht einschätzen kann. Ihr solltet auf jeden Fall versuchen, dem Jungen klar zu machen, wie der Hund fühlt, wenn er so rumrast und so hektisch ist. Dem Jungen sollte ganz deutlich gesagt werden, dass er langsamer sein muss und ein wenig Rücksicht auf den Hund nehmen soll.


    Der Liegeplatz des Hundes und ein gewisser Radius darum sollte für den Jungen tabu sein, so dass der Hund eine Rückzugsmöglichkeit hat.


    Den Hund so wenig wie möglich beachten, also auch nicht "mit bellen" wenn der Hund brummelt, sondern wirklich ignorieren.


    Den Jungen ansonsten so viel wie möglich mit einbeziehen und darüber zeigen, dass er harmlos ist.


    Vielleicht hilft es ja.


    LG
    ulli

  • Kann es vielleicht sein das du selber das Kind auch nicht sonderlich magst?
    Es gibt einfach Kinder, auch unter guten Freunden, die man unsympatisch findet.
    Deine Einstellung dem Kind gegenüber merkt der Hund und reagiert entsprechend darauf.


    Liebe Grüße


    Jennifer

  • Zitat

    Kann es vielleicht sein das du selber das Kind auch nicht sonderlich magst?
    Es gibt einfach Kinder, auch unter guten Freunden, die man unsympatisch findet.
    Deine Einstellung dem Kind gegenüber merkt der Hund und reagiert entsprechend darauf.


    Liebe Grüße


    Jennifer


    :gut: Super Gedankengang, könnte wirklich sein.

  • a, ich denke ihr habt recht, monty braucht eine Rückzugsmöglichkeit, wo er sich sicher sein kann, dass der junge ihn in Ruhe lässt. Ich denke, er kann den Jungen absolut nicht einschätzen.
    Ich selbst bin bei den beiden auch total unsicher und hab selbst schon angst, ganz sicher übertrage ich das auch auf meinen Hund


    Habe heute anscheinend alles falsch gemacht :( Hund lag bei mir und kind kam immer wieder an und hat gestreichelt... kein wunder, dass monty ihn nicht aus den augen lies... musste ja immer mit einem "Angriff" rechnen...


    Werde das ändern, auch wenns dem Jungen schwerfällt, er soll Monty enfach in Ruhe lassen. Das bellen und knurren ignoriere ich bereits, lobe immer schön wenn er ruhig ist...hoffe es stellt sich bald erfolg ein... wär sonst echt schade für beide..

  • Das ist ein guter Anfang. Wir wollen ja auch nicht von jedem und ständig angefasst werden und so sollten wir auch unseren Hunden das Recht eingestehen selbst zu entscheiden, von wem sie angefasst werden.


    Der Junge ist mit fünf ja kleines Kind mehr und so sollte er es verstehen.


    LG
    Ulli

  • okay, soweit sind wir uns ja einig :sport:


    Ich hab da noch ne frage:
    monty bellt bereits, wenn er den jungen nur irgendwo sieht oder hört. Auch schon bevor sie sich kennengelernt haben. meint ihr, er ist ihm einfach unsympatisch??? denke durch mein Verhalten habe ich das ganze (leider) nicht besser gemacht, aber warum war er von anfang an so gegen das kind, obwohl er ihn nicht kannte und ich gar keine bedenken oder so hätte übertragen können, da ich mir eigentlich aufgrund vorheriger positiver Erfahrungenso sicher war, dass es klappt...???


    wie soll ich mich denn dann verhalten wenn er bellt und bellt, während der junge ein geschoss über uns ist und man nur seine stimme oder schritte hört? Wirklich ignorieren.... ich habe ehrlich gesagt nicht das gefühl das er sich von meinem Lob in den Pausen was annimmt... ablenken mit kommandos, leckerlie etc funktioniert nur sekundenweise oder gar nicht ... bin echt verzweifelt!

  • Hallo,


    Du kannst Deinem Hund mit mehreren Maßnahmen weiterhelfen.


    1. Du könntest dem Hund einen sicheren Rücksichtsort geben, wenn der Junge zu Besuch ist (z.B. eine Transportbox - die könnt Ihr auch mit nehmen, wenn Ihr den Jungen besuchen geht (doggies home away from home!!!)) - Der Junge muß dabei lernen, dass der Hund, ist er dort drin, absolut tabu ist! Wenn der Hund gelernt hat, dass er in seiner Höhle sicher ist, wird er auch später von alleine hierhin ausweichen, wenn ihm was zu viel wird.


    2. Du könntest versuchen, mit den Kindern, die Dein Hund mag, "hektische Bewegungen ertragen" zu üben. Dazu bewegen sich die Kinder erst ganz vorsichtig und mit fortschreitendem Training immer schneller, hektischer und weiterausladend.


    3. Du könntest versuchen, dem Jungen zu erläutern, dass der Hund Angst vor ihm hat, und dass der Junge ihm aber helfen kann diese zu überwinden, indem er sich ruhig irgendwo hin setzt und der hund ihn aus der entfernung betrachten darf (anfangs nicht mehr!!!) dafür bekommt der Hund eine Megaleckerchen und der Junge auch eine Belohnung.
    Ich denke auch fünf-jährige können schon lernen, dass sie einem anderen Lebewesen helfen können, und wie, man muß es nur Kindgerecht verpacken.

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