Erfahrungen Reitbegleithund

  • Bei laufenden Pferden kam es schonmal vor, dass sie zum Treiben an die Hinterläufe ging.

    Ok, das stimmt. Bei solchen Hunden muss man aufpassen.


    Da ich aber schon solche Begegnungen hatte, weiß ich dass ich zumindest schnell genug kreiseln kann, dass der Besitzer ne Chance hat, den Hund zu erwischen.


    Und da ich schon Hunde an den Hinterbeinen hatte, weiß ich, dass mein Pony einiges aushält, bevor sie wirklich treten würde. Und ganz ehrlich: bevor der Hund in Gefahr gerät, würde ich ihm mit der Gerte - wenn ich eine in der Hand habe - vertreiben, notfalls auch unsanft. Nicht schön, aber besser als ein Tritt.


    Generell erkläre ich den Leuten schon, dass der Hund nicht dicht ans Pferd soll, wenn einer auf den Gedanken kommt. Auch nicht "mal schnuppern". Darf mein eigener Hund auch nicht. Den hab ich als Welpen nicht schnuppern lassen, sondern immer klar gemacht, dass man Abstand hält.


    Aber ich freue mich über jeden HH, der mal ein paar Takte redet, vielleicht mal nachfragt, oder die Chance nutzt, dem Hund das richtige Verhalten zu zeigen. Oft biete ich an, ein Stück nebeneinander zu gehen, was grundsätzlich die beste Methode ist.


    Auch wenn mal einer Quatsch macht oder bellt, ist mir das 1000 mal lieber, als wenn die Leute sich verstecken oder die Flucht ergreifen. Da kann man dann von Mal zu Mal zuschauen, wie sich die Hunde immer mehr aufregen. Ist ja nun nicht schön für den Hund.

  • Ja klar soll der Hund nicht ans Pferd. Aber wenn der Reitbegleithund frei läuft und man seinen eigenen auch frei lassen soll(hattest du ja geschrieben) passiert eben genau das ;)

  • Noch ne andere Frage: Ist dein Pferd denn Hunde gewohnt? Wie würde das Pferd reagieren, wenn du deinen anleinst und direkt neben ihm führst und er gegebenenfalls bellt/knurrt?

    An der Leine hat er das noch nie gemacht.


    Manchmal begeht er die Todsünde und bellt die Ponies im auslauf an. Immer dann, wenn ich meine zum Reiten holen will und ihm das nicht schnell genug geht.
    Oder wenn er beim Reiten mitkriegt, dass sie irgendwas nicht tut was ich will - da "motzt" er dann mit ihr.
    Beides natürlich Erziehungsschlampereien meinerseits.


    Pony ignoriert ihn dann komplett und wenns ihr zu blöd ist, tut sie so als würde sie nach ihm beissen und guckt genervt.


    Er ist mir mal zu dicht unters Pony geraten und sie ist fast auf ihn drauf getreten. Da stand das Pony aber SOFORT, quasi noch mit dem fuss in der Luft. Sie will ihm nicht wehtun. Pferde wissen sehr genau, was sie tun mit ihren Füssen...


    Der fremde Welpe damals kullerte wirklich unter ihrem Bauch rum und sie stand stockstill. Und einmal ist mir ein Labbi quer drunter gerannt, ich hab den nicht kommen sehen, war grad am Traben und der wollte an meinen Hund. Pony ist einen Satz über ihn drüber gemacht, musste dann noch irgendwie meinem ausweichen - aber es ist nix passiert.
    Ich hab n cooles Pony. Zum glück, der Hund ist spinnert genug.

  • Ich persönlich finde ja das Thema angeleinten Hund am Pferd etwas....kritisch.
    Wie schnell entsteht da Leinensalat? Oder das Pferd tritt in die Leine, oder der Hund "wickelt" das Pferd ein....alles schon bei Bekannten erlebt. Pferde sind halt auch "nur" Lebewesen, und die können auch mal nen Satz an die Seite machen. Das mit Leine dran kann unschön werden - für alle Beteiligten.


    Mein Pferd hat übrigens mal nen Hund voll erwischt...der blieb dann auch liegen: im Gelände kamen uns plötzlich 3 Huskies entgegen. Die Besitzer irgendwo am Horizont... Ja und 3 Huskies ist ja schon sowas wie ein kleines Rudel - und so haben die sich auch verhalten. Die haben das Pferd angesprungen (immer zum Maul gesprungen), während ich etwas ungehalten nach den Besitzern gebölkt habe, ob die nicht vielleicht mal nen Zacken zulegen könnten. Taten die aber nicht. Die hatten wohl noch gemütlich zu plauschen und sahen es als nicht nötig an, ihr Schritttempo zu erhöhen....Ich hab dann überlegt, ob ich mich weiterbewege (blöde Situation, das hätte in ner wilden Jagd geendet), ob ich absitze (auch blöde Aktion) und hab mich dann für's Stehenbleiben entschieden, das Pferd immer unter mir am Kreiseln. Als die Besitzer so ca 50 Meter entfernt waren, zwickte einer der Hunde in die Hinterbeine meines Pferdes - und da hat sie dann einmal richtig durchgezogen. Der Hund flog 5 Meter durch die Luft und blieb liegen.
    DA wurden die Besitzer dann doch etwas aufgeregter und kamen wütend schimpfend auf mich zu. Ich hab ihnen dann nur gesagt, dass sie froh sein sollen, wenn ich sie nicht anzeige und bin weiter geritten.
    Tat mir zwar echt leid für den Hund, aber ehrlich: das war lebensgefährlich!
    Ich bin nur froh und dankbar, dass meine Stute so ruhig geblieben ist!
    Diese Hundebesitzer nebst ihrer Huskies sind dann wohl noch 1-2 mal aufgefallen - einmal ging dabei ein Pferd durch und donnerte mitsamt der Reiterin auf eine vielbefahrene Bundesstrasse - gottseidank ist nicht viel passiert. Die Halter bekamen dann wohl Auflagen.

  • Ich nehme meinen Hund auch freilaufend am Pferd mit, sie wird auch nicht angeleint (dafür steige ich dann ab, zB bei Straßen). Das mit der Leine klappt hier nicht so wirklich - mein Pferd hält leider nicht so wahnsinnig viel vom Stehen im Gelände und da gabs leider eine schlechte Erfahrung für den Hund.
    Stört hier aber nicht. Wir treffen wenig Leute mit Hunden, die meisten sind frei. Da läuft mein Hund dann auch schon mal hin bzw. laufen die Hunde zu ihr. Wenn ich sehe, dass der Hundebesitzer keinen Kontakt wünscht, dann behalte ich meinen Zwerg bei mir. Klappte bislang ohne Thema (ist noch jung, der Zwerg) und sie ist bislang auch verträglich. Wenn es sich ändert, dann würde ich absteigen für diese Situationen.


    Eine Bekannte hat einen DSH, die wohl mit Getöse auf andere Hunde reagiert. Die Bekannte steigt dann halt ab und nimmt sie an die Leine für die paar Begegnungen.


    Mein Pferd ist bei Hunden auch sehr tiefenentspannt, netterweise eigentlich alle Pferde bei uns. Nur einer tritt nach dem Hund, da reite ich aber nicht viel zusammen aus (und wenn, dann so, dass mein Hund bei mir mitläuft und nicht bei dem tretenden Pferd).

  • Ja klar soll der Hund nicht ans Pferd. Aber wenn der Reitbegleithund frei läuft und man seinen eigenen auch frei lassen soll(hattest du ja geschrieben) passiert eben genau das ;)

    Nein, normalerweise nicht.


    Die Erlebnisse, wo Hunde zu dicht ans Pferd kamen, hatte ich eigentlich alle ohne eigenen Hund (ausser der Jackie am Bein...). Wenn der dabei ist, interessieren sich die Hunde für den Hund, nicht fürs Pferd.


    Aber natürlich ist es völlig ok, wenn HH anleinen! So ist das nicht gemeint. Ich freue mich halt nur, wenns entspannt geht - aber das geht nicht mit jedem Hund, das ist klar. Der Halter weiß das am besten.


    Wie schnell entsteht da Leinensalat? Oder das Pferd tritt in die Leine, oder der Hund "wickelt" das Pferd ein....alles schon bei Bekannten erlebt

    Es KANN immer was sein. Egal, was man mit dem Hund macht. Man sagt ja auch nicht, Gassigehen in der Stadt geht nicht, weil es dort Gefahren gibt. Man übt halt.


    Ne vernünftige Leinenführigkeit muss schon sein. Der Hund MUSS vorher kapiert haben, dass er nicht mal eben stehenbleiben sollte, wenn er an der Leine ist, und dass Seitenwechsel NICHT erlaubt sind. Das gilt bei uns auch zu Fuß.
    Einen Hund, der an der Leine Stress hat oder Stress macht und der die Grundregeln nicht einhält würde ich auch nicht an der Leine am Pferd führen.
    Ist im Grunde wie beim Radfahren. Nur einfacher, denn im Gegensatz zum Rad denkt das Pferd durchaus mit.
    Das Pferd muss natürlich auch ausgebildet sein. Sich gut stoppen lassen, auch einhändig "bedienbar" sein usw. Mit einem unzuverlässigen Pferd geht das nicht, klar. Das sollte selbstverständlich sein.
    Da würde ich auch nicht mit Handpferd reiten oder mein Kind draufsetzen.


    Und die Leine muss die richtige Länge haben, nicht zu lang, nicht zu kurz. Ich hab noch nen Ruckdämpfer drin. Und den Hund immer am Geschirr.


    Man sollte das gründlich !! üben, bevor man es an ner Strasse lang probiert, denn man muss anfangs die Leine im Zweifel loslassen können. Die Leine sollte immer nur locker in der Hand liegen.


    Und der Hund sollte das Laufen am Pferd gut kennen, bevor man das angeleint macht. Der muss die großen Tiere und ihre Bewegungen einzuschätzen wissen.


    meiner geht in allen Gangarten angeleint, wenn es sein muss. Und zur Brut- und Setzzeit auch mal nen kompletten Wanderritt an der Leine.
    Es geht schon.



    Und wenns brenzlig wird, natürlich absteigen.


    Die Husky-Geschichte - Ja, das sind Hunde, bei denen mir auch mulmig wird. Ich kenne leider 2 Fälle, in denen Huskies Pferde auf Koppeln übelst gehetzt haben - endete 1x mit verletztem Pferd und einmal mit totem Hund.


    Und bei uns im Stall gabs 2 Vorfälle, wo derselbe Husky Reiter gehetzt hat. Der hat Pferde und Reiter Bisswunden zugefügt. Eine Reiterin, junges Mädchen, ist böse gestürzt. Der Halter wurde angezeigt.


    Und diese 4 Geschichten sind die einzigen Geschichten, die ich persönlich kenne, wo es mit Pferd und Hund schlimm ausging. Immer Huskies.

  • Und ich hab einen Huskymix als Reitbegleithund :headbash:
    Normalerweise sind meine 2 ohne Leine am Pferd und gehen bei Hundebegegnungen auf die abgewandte Seite vom Hund. Ich hab es nicht so gern wenn die Hunde sich begrüßen oder spielen, allerdings treffen wir meist auch nur unverträgliche Hunde...
    Zur Brut- und Setzzeit reite ich allerdings mit angeleinten Hunden. 8m Leine und unten eine Koppel für Hund 2. Hat einiges an Leinensalat und Nerven gekostet, aber ich habe es vom Boden aufgebaut, dann Hund 1 vom Pferd aus und dann mit beiden. Geht mittlerweile super!


  • Völlig richtig! Auf nichts anderes wollte ich hinaus ;)

  • Zum Thema eigener Reitbegleithund und Begegnungen mit anderen Hunden offline unterwegs: Für mich ist ohne Leine "VOR" das wichtigste Kommando.


    Setzt jetzt natürlich voraus, dass meine Reitbegleithunde mit anderen verträglich sind , aber generell kann ich sie jederzeit vor das Pferd schicken. Da können sie dann in Ruhe andere Hunde treffen. Wenn sie dann im Laufen mit anderen Hunden zu dicht ans Pferd kommen, schicke ich sie wieder vor. So kann ich gut vermeiden, dass es"Gewusel" rund ums Pferd gibt.


    Sie sollen nach Möglichkeit auch nicht ewig irgendwo rumschnüffeln und dann von hinten angerast kommen - sie müssen voran laufen. Und falls mein Rüde mal direkt vorm Pferd überlegt, ob er denn vielleicht jetzt schnuppern und markieren müsste - VOR !!

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