Hundeschule oder Hundetrainer Raum Neustadt/Fürth/Nürnberg

  • Mein Hund darf Wildfährten verfolgen weil er selbst da problemlos abrufbar ist. Mein Hund darf auch 100 Meter weit weg laufen, weil er direkt kommt wenn ich ihn rufe. Mein Hund darf auch mal im Wald im Busch verschwinden weil er nicht wegläuft und sich direkt abrufen lässt. Mein Hund ist zu 98 % im Freilauf, weil ich ihn auch an anderen Hunden ohne Leine vorbei bringe. Und viele Hunde aus dem DF haben genau diese Freiheiten nicht. Da wird mit Schleppleinen hantiert, dann wird hier mit Spielzeug abgelenkt usw. usf. Brauchen wir nicht. Wir machen das alles super entspannt.


    Und woran ich erkenne dass die Beziehung zu meinem Hund besser geworden ist? Daran dass er gerne mit mir Arbeitet, was früher definitiv nicht der Fall war - da war er ein Alleingänger, wie auch überall. Dass er mir in schweren Situationen vertraut, was vorher auch nicht der Fall war. Kommandos werden auch ohne Meideverhalten direkt befolgt und er stellt sie nicht mehr permanent in Frage. Vorher war das der Fall. Das ist einfach ein Feeling.


    Warum ich ihm die Leine vor die Füße knalle wenn er irgendwas vom Boden aufschleckt zu Beispiel? Weil er das Abbruchsignal definitiv kann. Das erwarte ich von ihm und fordere ich auch ein. Da bekommt er eben die Konsequenzen zu spüren und er weiß, dass diese Reaktion von mir kommt. Knalle ich ihm die Leine vor die Füße folgt drauf immer ein zu mir holen per Stimme, Lob und eben ein Spiel, ich schicke ihn wieder zum Laufen oder, oder, oder. Was sich eben gerade anbietet. Liegt ein Baumstamm im weg, klettern wir zusammen da drüber und ja, das findet er toll! Mir ist es übrigens lieber ihm einmal im Monat die Leine vor die Füße zu knallen bevor er irgendwas frisst was ihm nicht bekommt, weil ers eben doch mal versucht. Sei es einfach nur irgendwas "ekeliges" oder eben etwas giftiges.


    Und jetzt nochmal zu der Clickersituation: Wir clickern es, weil für ihn die Stadt noch die totale Reizüberflutung ist. Da gibts kein Leinenwackeln, zwicken in die Seite oder ähnliches. Da gibts meine Gelassenheit, den Clicker und Leckerlies. Lässt er es zu, gibts auch Spielzeug. Dreht dabei aber meist zu hoch was im Prinzip wieder Kontraproduktiv ist. Neues wird immer zuerst positiv aufgebaut und so ist es auch mit der Stadt bzw. allgemein Ablenkung oder auch anderen Dingen. Alles zuerst über Meideverhalten aufzubauen empfinde ich ebenfalls als sinnlos.


    Irgendwann erwarte ich aber gewisse Dinge. Und ich kann von meinem Hund erwarten dass er draußen auch mal auf ein "Nein" hört. Sonderlich oft kommt das nämlich nicht, weil er es gar nicht besonders oft brauchen. Das selbe beim Abrufen und sollte er doch mal zögern weil da jetzt irgendwo vor seiner Nase ein Hase hoch hüpft, dann wird er auch motiviert weil ich weiß, wie schwer das sein kann. Läuft er aber einfach weiter, weil er eben mal wieder testet, was ihm ja auch zusteht, dann muss er mit den Konsequenzen leben.

  • Ich hab jetzt leider nicht viel Zeit, aber ich wollt trotzdem noch drauf antworten


    Petra82
    Ich bin einfach nicht der Fan von Markerwort, Zeigen und Benennen usw. Ich hätte dafür die Geduld nicht. Wenn das jemand gut kann ist das doch super.
    Aber nur weil ich so denke heißt das doch nicht, dass ich nix von positivem Verstärken etc. halte. Und bei der Huschu Fürth kam mir das einfach zu kurz. Außerdem kann ich es nicht leiden wenn man dann sich nicht eingestehen kann wenn etwas einfach nicht funktioniert und deshalb nicht mal was anderes ausprobiert (-> Leinenrucke).
    Ich persönlich hätte gern einen Trainer, der positiv im Aufbau arbeitet, aber eben nicht vor negativen Konsequenzen zurückschreckt, so wie es zum Beispiel Jeanie beschreibt. Wo der Hund klar merkt "hier ist die Grenze", aber es ihn nicht ängstigt, sondern Sicherheit gibt weil das eben nichts willkürliches ist. Und natürlich nicht über Schmerz geht.

  • Zitat

    hört sich rundum stimmig an jeannie - du besuchst also überhaupt keine hu-schu? oder hab ich was überlesen? :)


    Doch doch. Ich hab sogar sehr viel von meiner Trainerin gelernt und sehe nach unseren Erfolgen absolut keinen Bedarf zu wechseln. Natürlich haben wir auch hier und da noch Dinge die ausdiskutiert werden müssen und dann gehts mal ruppiger zu. Aber allem in allem haben wir einen entspannten Umgang gelernt. Mein Hund meidet natürlich auch Mal wenn es ruppig wird, aber allem in allem steht es im Verhältnis zueinander und das finde ich wichtig.


    Und ich habe auch, was ich am wichtigsten finde, gelernt auch mal NEIN zu sagen! Wenn wir eine Methode nicht zusagt oder einfach nicht zu mir und meinem Hund passt, dann erwarte ich von meiner Trainerin, dass sie zusammen mit mir Alternativen sucht und mir ggf. auch sagt, wenn ihr Wissen auf dem Gebiet aufhört. Was ich auch nicht verwerflich finde, denn jeder hat irgendwo sein "Spezialgebiet". Aber nur weil mir nicht alles gefällt was meine Trainerin macht, heißt das nicht, dass ich wechseln muss.


    Wir gehen übrigens zum Hundetraining Biberttal bzw. Martina Fiola. Und das seit bald zwei Jahren.

  • war ja gar nicht neugierig u. hab mal auf der HP nach euch gesucht und euch auch gefunden - ein toller hund! na, wenn du doch zufrieden bist, dann ist ja alles okay - so findet eben jeder seinen ureigensten weg! :)

  • Verändertes Bindungsverhalten des Hundes bedeutet nicht, dass das Verhältnis Mensch-Hund besser geworden ist. Sehr eng an den Mensch binden und/oder sich kaum vom Menschen entfernen und die Umwelt wenig/gar nicht beachten, empfinde ich nicht als positiv.


    Und bei allen einschüchternen Trainingstechniken gibt es diverse Nebenwirkungen: Angst- und Aggressionsverhalten, erhöhtes Erregungsniveau, verminderte Sozialkompetenz bis hin zu gesundheitlichen Auswirkungen, die andauernder Stress nach sich zieht.


    Zu dem ewigen Gestrafe fällt mir ein schönes Zitat ein:


    "Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten." Dr. Ute Blaschke-Berthold


    Anja: Bei Cumcane gibt es z.B. den Geschirrgriff. Das ist eine negative Konsequenz. Da wurde schon genug im Forum drüber geschrieben und bei Youtube finden sich auch einige Videos.


    Hier ist auch ein Blog von einem Hund, der bis kurzem noch ordentlich in die Leine gegangen ist und wo vorher andere Trainingstechniken angewandt wurden. http://www.chico-rockt.de/category/2010/chicos-blog/


    Ich kann mir kaum vorstellen, dass du eine Hundeschule finden wirst, die nach Cumcane (oder ähnlich) trainiert und dann Leine werfen und Co duldet. Um zu wissen, ob einem etwas liegt, muss man es probieren. Und zwar nicht nur kurz, sondern schon über einen gewissen Zeitraum.

  • Zitat

    Verändertes Bindungsverhalten des Hundes bedeutet nicht, dass das Verhältnis Mensch-Hund besser geworden ist. Sehr eng an den Mensch binden und/oder sich kaum vom Menschen entfernen und die Umwelt wenig/gar nicht beachten, empfinde ich nicht als positiv.


    Ich auch nicht und gott sei dank habe ich das auch nicht geschrieben :) Mein Hund ist sehr interessiert an der Umwelt. Absolut neugierig und sein Radius ist auch sehr große. Durchschnittsradius liegt wohl bei ca. 50 bis 60 Metern. Ich denke, ich kann gut erkennen ob unsere Beziehung an sich besser geworden ist. Von Bindung zu reden fällt mir schwer, denn er ist nicht extrem an mich gebunden, aber wir können mittlerweile einfach sehr gut miteinander.


    Das erhöhte Erregungsniveau konnte ich bei meinem Hund nicht feststellen. Er ist deutlich ruhiger und entspannter geworden. Ängstlicher oder Aggressiver ist er auch nicht geworden. Zudem ist er äußert sozialverträglich und klar und bestimmt in seiner Kommunikation mit Mensch und Tier. Ich kann mich wirklich nicht beschweren.


    Und ob ich meinem Hund jetzt in die Rippen picke mit dem Zeigefinger oder ihm am Geschirr packe... Ist doch schnurz piep egal. Schmerzen verursacht beides nicht, unangenehm ist es trotzdem.

  • Kündigst du das 'Piksen' an? Baust du es sauber auf?


    Geschirrgriff ist ein Signal genauso wie Sitz, das sorgfältig aufgebaut wird. ;) Und wenn der Hund auf beim Geschirrgriff auf das Signal reagiert, wird er belohnt.


    Strafe muss immer angekündigt werden. Der Hund muss die Chance haben, daraufhin sein Verhalten zu ändern. Alles andere ist unfair.

  • Mein Hund bekommt immer eine zweite Chance in der er nachdenken kann, entscheidet er sich richtig ist alles toll. Entscheidet er sich falsch, muss er mit den Konsequenzen leben. Punkt aus Ende.


    Ich hab schon ganz genau erklärt wie ich es handhabe. Würden wir jetzt weiter schreiben, würden wir uns im Kreis drehen.


    Kommando Nein ausgenommen weil das etwas ist, wo es meiner Meinung nach kein Wenn und Aber gibt. Das ist im Notfall lebensrettend...

  • Nun ich muss ganz ehrlich sagen, das ich immer wieder Hund in der Betreuung habe, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber genau aus dem Grund sehe ich auch, wie schnell man dort Erfolg feiern kann, wenn man positiv führt. Denn es heißt nicht, das es keine Konsequenzen gibt, wenn der Hund meinte den Larry zu machen oder das es keine Grenzen gibt und der Hund machen kann was er will oder das alle Regeln über Bord geworfen werden.


    Ich kann einem Hund beibringen eine Katzen nicht zu Jagen, in dem ihm der Himmel auf den Kopf fällt, aber gibt mir das die Sicherheit, das er es auch nicht tut, wenn ich nicht dabei bin? Nein das wäre mir zu unsicher. Wenn ich aber über das Zeigen und Benennen einen Hund innerhalb eines Tages so weit habe, das er die Katze zwar noch anblufft, wenn sie am Fenster vorbei geht, aber diese nicht mehr fressen will und durch die Scheibe springen und in der Sequenz ansprechbar bleibt, dann ist es für mich schöner und besser.
    Klar kann ich einem Hund mit einem Donnerwetter vom Jagen abhalten, aber da steckt er trotzdem immer in der Erregung, wenn er das Wild als Reiz wahr nimmt und schaut es sich nicht entspannt an. Wenn ich aber den Hund dazu bringen kann sich zu entspannen und zu mir Kontakt aufzunehmen, dann ist es sicherer und ich kann auch mal träumen und muss nicht die Gegend scannen ob nicht irgendwo ein Reh hochgeht. Mein Terriertier ist Anfang des Jahres noch schreiend in die Leine geknallt, wenn ein Reh in der Nähe war, brauchte Stunden um wieder ansprechbar zu sein und heute kann der ohne Leine über die Felder hoppeln und lässt sich vom wegspringenden Reh abrufen und tobt dann freudig mit mir über das Feld. Alles nur weil ich in solchen Momenten einfach mal gewartet habe, bis der Hund da war und wieder Kontakt zu mir aufgenommen hat und sich mit seiner Umwelt auseinander setzen konnte.
    Natürlich kann ich meine Hunde von mir Abhängig machen und sagen bleib bei mir, aber ich kann auch sagen mach was mit mir und wir haben Spaß und wenn es dann nicht nur für mich ein Spaß ist, sondern auch für den Hund, dann haben wir alle mehr davon und sind deutlich harmonischer.
    Ich persönlich finde CumCane an sich nicht schlecht und trotzdem mische ich es immer noch mit anderen Faktoren aus anderen Systemen, aber eines ist bei mir sicher: es gibt nichts gegen den Hund sondern immer nur mit dem Hund und bisher haben das auch Skeptiker mit weniger Geduld als ich sehr gut angenommen und durchgehalten, waren begeistert, wenn ich den kleine Tricks nach dem Urlaub bei mir gesagt habe und viele behalten es dann sogar bei.


    Was ich nämlich sehr schlimm finde, wenn an einem Hund der schön am Bein seines Besitzers läuft, erst mal bei Hundesichtung am Halsband geruckt wird (an der Flexi) damit der dann auch noch dem Besitzer anschaut. Das finde ich so was von unnötig, besonders wenn betreffender Hund sonst eh zu jedem Hund hindackelt, weil er frei auf dem Hof gehalten wird und der Hof zu 2 Seiten offen ist.

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