Hundeschule oder Hundetrainer Raum Neustadt/Fürth/Nürnberg

  • Zitat

    Ich finde es viel interessanter, dass jegliche Erkenntnisse der Verhaltensforschung und Neurobiologie über den Haufen geworfen werden, weil es einem nicht ins Konzept passt.
    Da wird dann halt ignoriert, dass das äußere Verhalten in vielen Fällen kein Indikator für den inneren Zustand des Hundes ist. :smile:


    Der Gedankengang scheint allerdings für viele zu komplex zu sein...



    Das ist jetzt nicht sehr nett, den anderen Menschen einfach den Verstand abzusprechen ;) aber auch das kommt ja leider häufiger vor, denn das ist ja die Basis auf der die Ausschließlichkeit manifestiert wird.


    Ich persönlich zB glaube, dass es in der Theorie sehr wohl alles klappen kann, kenne aber mehr Mensch-Hund-Teams, als ich Finger habe, bei denen es mit CC eben nicht geklappt hat, bzw noch schlimmer wurde. Insofern würde ich auch sagen: Doch, man kann auch mit positiven Markern einiges verkehrt machen.


    Es ist schön - und das meine ich ernst - wenn es viele Leute gibt, bei denen es funktioniert. Das sei doch jedem gegönnt. Auch das gute Gefühl, sich komplett passend zur Neurobiologie oder anderen Wissenschaften zu bewegen.


    Für mich sind in der Natur Korrekturen - wenn sie fair und nachvollziehbar sind - etwas durchaus Positives und Normales. Erst der Mensch, der Strafen lange falsch, emotional und viel zu brutal angewendet hat, macht jetzt aus einer Korrektur eine Vergewaltigung der Seele des Hundes und es ist nicht mal mehr ein "Nein" okay, weil der arme Hund ja gefrustet werden könnte.
    Ja, mein Hund kennt Korrekturen und er kommt sehr gut klar damit (auch, wenn andere Leute das ohne meinen Hund je gesehen zu haben sicher wieder anders sehen ;) ) Und ich komme damit sehr gut klar. Nein, ich analysiere nicht den Speichel meines Hundes, um das Stresslevel zu messen. Ich sehe, wie mein Hund sich verhält und was er aus Korrekturen lernt. Ich sehe, dass das in eine sehr gute Richtung gegangen ist und wir ein gutes Team mit beidseitigem Vertrauen sind. Ergo: Mein Bauchgefühl (und viel Input von diversen Trainern) hat mich hier sehr gut geleitet, auch, wenn das natürlich nicht übereinstimmt mit diversen Wissenschaften. Mein Hund kennt ein "Nein", wie jedes soziale Lebewesen es in meinen Augen kennen sollte.


    Was sich einige nicht vorstellen können, sondern alles nur in schwarz oder weiß unterteilen: Auch Leute, die strafen, können das fair tun. Und ein Hund, der mit Strafen erzogen wird, wird nicht nur mit Strafen erzogen und gehorcht nicht aus Angst.Wer das pauschal behauptet, hat schlichtweg nicht Recht. Es gibt sehr viele Momente, wo ich zB nicht strafen würde, sondern Dinge anders lösen. Es gibt viele Dinge, die ich auch mit einem positiv Marker mache. Ich persönlich strafe zB nie, wenn ein Kommando nicht ausgeführt wurde. Aber dieses Pauschalisierungen und diese Ausschließlichkeit, die immer wieder und (leider, es ist wirklich auffallend) mit Vorliebe von CC-Anhängern hier gepostet werden, sind in meinen Augen das Unangenehmste an der ganzen "Methode".



    Edit: Oh, jetzt hab ich mich selber gar nicht mehr am Thema orientiert, sorry. Aber vielleicht könnten wir innerhalb der nächsten Postings wieder zum Thema kommen: Hundeschule im Raum Fürth. Denn wenn jemand genau das sucht und sich erstmal durch 10 Seiten pro und contra CC lesen muss, ist das nicht sehr zielführend. Wie gesagt sorry, ich habe es selber übersehen irgendwie.

  • Hm was schwierige Hunde und die Arbeit über Motivation statt meiden angeht...
    James o´Heare hat in seinem Arbeitsbuch über Aggressionen

    ab Seite (ich glaube in dem Dreh) 142 die Problematik von positiver Strafe und negativer Verstärkung sehr genau unter die Lupe genommen und dort auch gesagt, warum es auch für einen Profi schwierig ist immer 100% zu sein, was man in diesem Fall sein sollten und mit welchen Gefahren eine solche Problematik verbunden ist. Das wäre für den einen oder anderen vielleicht mal ganz interessant zu lesen, da er dort auch auf andere Menschen und deren Arbeiten verweist.
  • @ Hummel: Danke für deinen Beitrag. Bin da voll bei dir. Zumal ich die ganze Zeit versuche zu sagen, dass zb Cumcane sehr wohl Grenzen setzt und der Hund Konsequenzen bekommt. Gerade Cumcane wird in diversen Threads und auch hier durch die Schwarz-weiß-Brille gesehen. Seitenlang wird hier Cumcane so dargestellt, als wäre es nur schön klickern und als gäbe es keine Konsequenzen. Egal, wie oft man erklärt, dass es sehr wohl welche gibt, es kommt gar nicht an, weil das Bild vom immer nur Kekse werfenden und rumsäuselnden CCLer sich super ins Hirn eingebrannt zu haben scheint. Wer sieht hier alles nur schwarz weiß? Sorry, aber wenn ich immer und immer wieder erkläre, schon angefangen in meinen langen Post vor mehreren Seiten, dass auch wir unseren Hund einschränken, und ich als Antwort immer wieder kriege, aber ein Hund braucht auch Grenzen, sorry, aber da versteh ich die Welt nicht mehr. Sprech ich chinesisch? So oft heißt es, die CCler sehen alles schwarz weiß. Egal, wie oft ich versuche zu erklären, dass auch CC nicht schwarz oder weiß ist, weil es auch dort Konsequenzen und Einschränkungen und Grenzen und nicht nur Lob gibt, immer ist die Antwort "Aber es muss doch auch Konsequenzen geben". Da fühl ich mich irgendwann aber sowas von verarscht.


    Generell werden gerne gerade die CC nur schwarz oder weiß gesehen; die, die alles schön klickern; die, die ihren Hunden keine Grenzen setzen; die, die mit Wattebäuschchen nach ihren Hunden werfen. Nichts davon ist auch nur halbwegs nah an der Wahrheit dran und wenn dann mal ein CCler sagt, jetzt reichts aber, guckt doch bitte erstmal, worum es überhaupt geht und wie das funktioniert (denn wie hier wird das oft nicht gewusst), dann ist der CC der böse und aufdringliche. Es ist zum Haare raufen.
    Die CC werden ständig belächelt und angegangen, das sieht man auch in diesem Forum an jeder Ecke. Aber aufklären, worum es wirklich dabei geht, das darf man nicht, und dann wird auch nicht zugehört.


    Ich finde auch schon, dass das zum Thema gehörte, denn hier suchen Menschen Hilfe und wenn dann eine Methode vorgeschlagen wird, wo schnell klar wird, die Leute kennen sie eigentlich gar nicht und lehnen sie ab, weil sie ein ganz falsches Bild davon haben, finde ich nichts Schlimmes daran, sie zu erklären. Dafür ist dieser Thread doch da, dass man sich über die verschiedenen Schulen und ihre Arbeitsweise informieren kann. Und ich wehre mich dagegen, dass CC immer als Unwissenheit mit einem müden Lächeln als Schönklickern abgetan wird. So einfach ist das.


    Und damit sag ich jetzt auch nicht mehr dazu und wünsche allen einen schönen sonnigen Tag. ;)

  • Hallo!


    Beim Arbeiten über Strafe ist doch erstmal nur eins wichtig:
    Wie weit lässt sich mein Hund beeindrucken von dem was ich ausübe?


    Und wenn man mal an einen Hund gerät, der sich aus Leine hinwerfen, in die Nieren pieken, o. ä. überhaupt nix macht oder sich gar wehrt, hat man schon ein Problem. Dann muss man tiefer in die aversive Schale greifen.


    Ich persönlich kneife weder 2 noch 80 Kilo Hund irgendwo hin weil ich die Auswirkungen aller Art kenne.
    Ja auch die, wo sich 60 Kilo Hund wehrt. :D


    Interessant finde ich auch, das die Aussage: "Ich forder das von meinem Hund und kann das auch verlangen!" immer und immer wieder zu lesen ist.
    Mein Hund darf von mir verlangen, dass ich ihm Dinge, die er aus seiner Sicht für völlig richtig und normal hält und die nur aus meiner Sicht nicht tragbar sind auf nette Art und Weise "austreibe".
    Das ist meine Pflicht finde ich.


    Gruß Regine

  • Danke, Regine :gut:


    Sorry für OT: Tollen Bollerkopp hast du da, schöner Spitzname für nen Hund :lachtot:
    Bei uns bürgert sich grad "King Kong" ein, aufgrund eines leichten Testosteronüberschusses :hust:

  • Zitat

    ....Und bei allen einschüchternen Trainingstechniken....


    Ich glaub, da liegt der Hase im Pfeffer: es gibt einen Unterschied zwischen Trainingstechniken und Konsequenz. Natürlich verwende ich zum Beibringen von neuen Dingen (also zum Training) nur Positives. Ich will schließlich den Hund in der Lernsituation nicht stressen, da dies kontraproduktiv wäre.


    Aber wenn der Hund ein Kommando beherrscht, dann muß es eben einfach durchgesetzt werden, da er ansonsten nur lernt, er kann tun und lassen, was er möchte. Und hier mal einen Schubser, um zu verdeutlichen, daß das Kommando auch so gemeint war, oder ein Zuppeln an der Leine, um die Aufmerksamkeit des Hundes wieder zu bekommen, ist körperlich (ein Anrempeln z.B. ist auch teil der Hundesprache, also dem Hund sehr verständlich - wenn es nicht aus Wut heraus und daher zu grob geschieht), aber hat noch lange nichts mit einschüchternden Trainingstechniken zu tun. Denn trainiert hab ich das Kommando vorher, damit es der Hund versteht. Und dann erst kann ich anfangen, das in allen möglichen Gegebenheiten zu üben und auch bei ggfs. regennassem Boden ein Platz durchzusetzen, um das zu generalisieren. Und eine Anwendung von Körper-Gesten in dieser Situation fällt bei mir ausschließlich unter Konsequenz, nicht unter negatives Training, und hat damit nichts mit Streß in Lern-Situationen zu tun.


    Ich glaube nicht, daß Jeanie meint, sie hat mit Druck z.B. Kommandos eingeübt, sondern sie meint das Verhalten im Alltag, wenn sich der Hund mal nicht ans Kommando halten zu müssen braucht etc. und das hat nichts mehr mit Einüben von Kommandos zu tun, das kommt erst danach, und kann somit ein Neu-Lernen eines Kommandos nicht behindern.


    Und genau diese Konsequenz sorgt dafür, daß ihr Hund sie jetzt ernst nimmt und ihre Kommandos befolgt, ihr die Führung überläßt und sich selbst damit sicherer fühlt. Dadurch bessere Bindung und besseres Verhältnis zwischen Hund und ihr.


    Jeanie: hab ich das so richtig wiedergegeben?

  • Genau richtig!


    Ich unterscheide immer Dinge die mein Hund bereits aus dem ff beherrscht und Dinge, die er noch nicht (gut genug) beherrscht. Zudem unterscheide ich auch ob mein Hund in bestimmten Situationen in der Lage ist dies und jenes zu tun (Stichwort Reizüberflutung). Ich erwarte im Leben keine Dinge von meinem Hund die er noch nicht kann oder Situationsgebunden nicht kann...


    Ich kann aber von meinem Hund erwarten dass er dem Kaninchen 150 Meter weiter widersteht, tut er das nicht gibt es die Konsequenz dass ich ihn anschließend nicht mehr bei mir haben möchte. Ich kann von meinem Hund erwarten, dass er dem anderen nicht zerfleischt und dann wird er angeraunzt und hat entsprechend ordentlich neben dem anderen Hund beim Gassi gehen herzulaufen, denn er kann es! Solche Dinge hat er mir oft genug bewiesen.


    Aber letzten Endes ist es mir egal was andere dazu sagen oder nicht sagen. Mein Hund zeigt mir regelmäßig ob das für ihn die richtige Methode (Methode Bauchgefühl und Hintergrundwissen) ist oder nicht. Wir haben gute Erfolge zu verzeichnen und - er kommt auf ein "Hier!" immernoch freundlich zu mir. So schlimm ists (bzw. ich weiß, dass es das nicht ist) also nicht.


    Wenn ich morgen einen Hund habe, der mit weniger "körperlichkeiten" und "Maßregelungen" gut erzogen werden kann in einem angemessenem Zeitraum (nein... ich doktere nicht Jahrelang an einem Problem rum. Die Zeit hat man heute schlichtweg nicht mehr, denn der Hund muss in der Gesellschaft funktionieren und darf sich kaum ein Fehlverhalten erlauben).


    Aber kommen wir lieber wieder zurück zum ursprünglichen Thema. Nicht dass es noch Stress gibt :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!