Wachkoma - Therapiehund trotz MRSA?
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Hallo zusammen,
ich habe vermutlich ein etwas ungewöhnliches Anliegen... Meine Mutter liegt (nach einer Hirnblutung im April) nun im Wachkoma. Bei meiner Suche nach geeigneten, unterstützendenTherapien bin ich darauf gestoßen, dass in solchen Fällen auch Therapiehunde eingesetzt werden können. Nun ist es leider so, dass meine Mutter den MRSA-Keim trägt. Soweit ich gelesen habe ist dieser leider auch auf Tiere übertragbar, was einen "normalen" Einsatz eines Therapiehundes wohl schier unmöglich macht!?
Oft wissen die Menschen ja auch gar nicht, dass sie diesen Keim tragen, da er bei einem "gesunden" Menschen ja nicht auffällt. Gibt es vielleicht Therapiehunde die den Keim ohnehin schon tragen und daher gefahrlos mit/bei meiner Mutter arbeiten könnten? Wenn ja, kennt jemand einen solchen Fall?
Ich möchte einfach alles tun um meiner Mutter durch diese Zeit zu helfen und wäre dankbar für jeden Tipp.
Schonmal ganz lieben Dank!!!
Lieber Gruß
Karin
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Zu dem Thema mit dem Hund kann ich dir leider nicht viel sagen, aber MRSA ist doch behandelbar. Wo sitzt er denn bei ihr?
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OT: Wie der Name schon sagt, lässt sich MRSA eben oft nicht so einfach behandeln. Der Keim ist multiresistent und oft gibt es kaum ein AB was ihn ganz abtötet, es muss ja nur eine Bakterie übrig bleiben, die sich dann fröhlich wieder vermehrt.
Zum Einsatz mit dem Therapiehund wäre der Sitz aber wirklich wichtig. Sitzt der Keim bspw. In der Lunge oder der Nase, kann man einen Kontakt ja ganz gut umgehen.
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Die Besiedelung ist wohl großflächig und auf dem gesamten Körper. Eine Sanierung wurde wohl probiert, hat aber nicht funktioniert. Mir wurde gesagt das die Sanierung wohl auch wg. der noch liegenden Trachealkanüle nicht vollständig gemacht werden kann. Kennst du dich damit besser aus? Hast evtl. Tipps? Es wäre wahnsinnig schön meiner Mutter mal wieder ohne Handschuhe die Hand halten zu können... :-)
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Der Keim sitzt auch auf der Haut.
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Ich nehme mal an, dass die zuständige Klinik schon alles mögliche machen wird. Ihnen ist ja auch daran gelegen, den Keim loszuwerden. Und mit solcher großflächigen Besiedlung habe ich leider auch keine Erfahrung.
Es gibt übrigens eine britische Studie, die nachgewiesen hat, dass dieses Vermummen unnötig ist, da die Keime ja nur über direkten Kontakt übertragen werden. Die Krankenschwestern, die auf Schutz verzichteten und stattdessen großzügig mit Desinfektion arbeiteten, waren genauso erfolgreich wie die mit althergebrachten Methoden.Tut mir leid für den OT
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Ich denke mit der Zeit werden wir komplett in die Situation hineinwachsen :-) Vielen Dank für deine Mühe und die Hinweise, annsch :-)
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Auf meiner neurologischen Intensivstation haben wir häufig Angehörige an
http://www.schaedel-hirnpatienten.de/ verwiesen, um dort Infos, Hilfe und Rat für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt zu holen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du dort auch eine Antwort auf Deine Therapie-Hund-Frage bekommen kannst - denn ich sehe bei dieser MRSA-Fragestellung das Medinzinische vordergründig.Mir sind zahlreiche MRSA-Träger bekannt, die auch Haustiere haben. Zumindest im klinischen/pflegerisch-stationärem Bereich kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass ein Therapie-Hund, der selbst MRSA-Träger ist, zugelassen wird.
Im häuslichen Bereich dagegen, wenns kein wirklicher Therapie-Hund im Sinne von spezieller Ausbildung ist, sondern ein Familienhund, der auch zu dem Patienten Kontakt hat, siehts schon wieder anders aus, auch was die ganzen Schutzmaßnahmen angeht.
LG, Chris
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Die Besiedelung ist wohl großflächig und auf dem gesamten Körper. Eine Sanierung wurde wohl probiert, hat aber nicht funktioniert. Mir wurde gesagt das die Sanierung wohl auch wg. der noch liegenden Trachealkanüle nicht vollständig gemacht werden kann. Kennst du dich damit besser aus? Hast evtl. Tipps? Es wäre wahnsinnig schön meiner Mutter mal wieder ohne Handschuhe die Hand halten zu können... :-)
Für dich stellt der MRSA keine Gefahr da, solange du nicht immungeschwächt bist. Ich würde mir an deiner Stelle einfach keine Handschuhe anziehen, um sie zu berühren und danach die Hände gründlich desinfizieren.
Das mit Therapiehund für MRSA ist schwierig, weil die Keime meist unterschiedliche Resistenzen haben und ein "verseuchter Hund" gar nicht mehr einsetzbar ist.
Es gibt auch andere Therapieformen, die über Berührung wirken. Frag man bei einer Fachgesellschaft nach, diese kann ich dir sehr empfehlen:
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Hm - ich würd mal sagen, wenn Deine Mutter sich den Keim in der Klinik ungebeten "angelacht" hat, dann wird sie ihn dort auch so schnell nicht mehr zu 100% los. Selbst wenn man ihn bei ihr wegbekäme, liegt sie ja immer noch in der kontaminierten Umgebung....
Bestünde die Möglichkeit, sie anderweitig unterzubringen? Ist nur so ne Idee, von der Logik her würd ich eben versuchen, sie da ruaszunehmen, wo diese Keime sich pudelwohl fühlen. Wir haben auch ne Klinik hier im Kaff, in die würde ich mich nicht mal mehr mit dem Kopf unterm Arm einliefern lassen (entschuldige bitte diese flapsige Ausdrucksweise - ich nehme das deswegen nicht auf die leichte Schulter; im Gegenteil!), weil ich schon mehrfach von der Keimbelastung dort gehört habe...
Ansonsten zum Thema Hund: wenn ich einen Therapiehund hätte, würde ich ihn nicht solch einer Gefahr aussetzen, denn ich denke, für die Therapiearbeit gilt dasselbe wie in der Rettungshundearbeit, wo wir unterwegs sind: Eigenschutz geht vor..... Wenn der Hund mit den Keimen in Kontakt ist, ist der Halter das ja dann automatisch auch, und gefährdet damit das eigene Leben. Und der Hund wird, einmal mit den Keimen in Berührung gekommen, sicherlich nicht mehr bei kranken Patienten einsetzbar sein.
Andersherum wird garantiert kein Krankenhaus wollen, daß ein bereits keimbelasteter Hund sich in der Klinik aufhält, in der man wahrscheinlich gerade verzweifelt versucht, diese Keime loszuwerden. Hat der Hund mit einer kranken Person Kontakt (im Flur o.ä.), kann das für diese zur Lebensgefahr werden, wenn das Immunsystem eh angegriffen ist.
Insofern befürchte ich, in einer Klinik wird das mit Therapiehund eher nicht klappen
Trotzdem: ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und hoffe, daß sich eine Möglichkeit findet, ihr zu helfen! Ich drücke Euch dafür ganz fest alle Daumen!
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