Tierheimhund - Alleine bleiben im neuen Zuhause

  • Hallo da draussen :-)


    mitte Mai diesen Jahres haben wir einen Hund aus dem Tierheim adoptiert: Balu, DSH-Mix, wird im Oktober 3 Jahre alt. Er ist ein sehr lieber Hund und auch sehr anhänglich. (Fremde mag er gar nicht, die werden ertmal angebellt) Aber wenn er einen ins Herz geschlossen hat, folgt er demjenigen jeden Schritt.


    Das ist natürlich schön, wenn man meinen könnte der Hund will immer bei mir sein. Für mich ist das allerdings ein riesen Problem!


    Er folgt mir wirklich JEDEN Meter, wenn ich ihn nicht daran hindere. Balu soll einmal lernen, für ein paar Stunden alleine daheim bleiben zu können, ohne dass er die Nachbarn unterhält - Er frisst nichts an und macht auch nicht in die Wohnung. Dafür hatte er von Beginn an die Macke, ein Bellkonzert anzustimmen, sobald nur eine ZIMMERTÜRE zwischen ihm und uns Menschen geschlossen wurde. DIeses Bellkonzert fand auch erst ein Ende, wenn man zurück war. Er würde Stundenlang durchbellen.


    Ich habe viel geübt, begonnen damit, den Raum zu verlassen ohne verfolgt zu werden. Als das funktioniert hat, auch mit geschlossener Türe. Das kann mitlerweile Stundenlang so sein. (Gestern beim Putzen hatte ich ihn 3 Stunden im Wohnzimmer, damit er mir nicht im Weg rumläuft, da lag er entspannt auf der Couch rum..)


    Ich habe natürlich bereits begonnen, die Wohnung zu verlassen. Zunächst raus und sofort wieder rein. Das ist eigentlich auch kein Problem mehr. Als ich das dann Stück für Stück erfolgreich verlängert habe (er blieb bereits 6 MIN auf seinem Platz liegen) kam ein riesen Rückschritt dazwischen :???: :


    Balu ist über Stühle, Eckbank, Esstisch, Couch und sonst alles gerannt, hat laut gebellt und war völlig aufgelöst. Gehechelt, Schwellkörper dick (kastrierter Rüde) und er hat ewig gebraucht sich zu beruhigen. :verzweifelt:
    Ich habe dann auf Rat von Trainern auf dem Hundeplatz und einem Tierverhaltenstherapeuten mit einer Hundebox gearbeitet. Er sollte darin liegen bleiben, um sich nicht so hochschaukeln zu können und um die Verletzungsmöglichkeit zu verringern. Das hat ebenfalls bis zu einem gewissen Punkt sehr gut geklappt. Dann wurde er in der Box sehr unruhig, hat gescharrt und gebellt. Also gab ich ihm dann noch eine CHance OHNE Box, sondern im Körbchen, auf der COuch oder wo auch immer er liegen möchte - es ist mir eigentlich egal, wo er es sich bequem macht, hauptsache er lernt sich zu entspannen und vertraut mir, dass ich zurück komme.


    MItlerweile beobachte ich alles genau über Skype. Es klappt, ihn 15-20 min alleine zu lassen :hurra: , er bleibt die meiste Zeit liegen, zieht nur mal von Körbchen auf Couch oder umgekehrt um... Manchmal steht er zwischendurch an der WOhnungstüre, legt sich dann aber auch wieder hin. Nach 20 min wird er aber unruhig und ich breche dann ab, bevor er das Bellkonzert anstimmen kann.


    Das einzige, was er tut, ist piensen. Er pienst immer wieder, liegt dabei aber. Ich weiss nun nicht so genau, ob er pienst weil er angst hat oder ob er pienst weil er es einfach blöd findet. Er muss sich früher oder später damit abfinden, denke ich.


    Sicher sind hier viele, die schon erfahrungen damit haben, einem Hund das alleine bleiben beizubringen. Ich weiss auch, dass die erste STunde das wichtigste ist, daher möchte ich es "richtig" machen.


    Bitte gebt mir noch Tipps und anregungen, ich kann es gebrauchen :-) :dafuer:


    Liebe Grüße!
    Melanie

  • Er folgt mir wirklich JEDEN Meter, wenn ich ihn nicht daran hindere. Balu soll einmal lernen, für ein paar Stunden alleine daheim bleiben zu können, ohne dass er die Nachbarn unterhält

    Vermutich muss Du ihm erst abgewöhnen, Dir ständig nachzulaufen. Lege ihn auf seine Decke und bestehe darauf, dass er dort liegen bleibt, bis Du das Kommando aufhebst.
    Wenn das funktioniert kannst Du daran arbeiten dass Balu alleine bleiben soll

  • Danke für Deine Antwort!


    Ich versuche ihm das schon abzugewöhnen. Manchmal bleibt er liegen, wenn ich mich in der Wohnung bewege, manchmal läuft er mir hinterher. Soll ich ihn vielleicht jedes mal loben oder belohnen wenn er liegen geblieben ist? Eigentlich soll das ja ganz normal sein... Wenn er mir hinterher läuft, schicke ich ihn eben immer zurück, wenn er nicht hört bringe ich ihn zurück.


    Oder soll ich das anders angehen?

  • Danke für Deine Antwort!


    Ich versuche ihm das schon abzugewöhnen. Manchmal bleibt er liegen, wenn ich mich in der Wohnung bewege, manchmal läuft er mir hinterher. Soll ich ihn vielleicht jedes mal loben oder belohnen wenn er liegen geblieben ist? Eigentlich soll das ja ganz normal sein... Wenn er mir hinterher läuft, schicke ich ihn eben immer zurück, wenn er nicht hört bringe ich ihn zurück.


    Oder soll ich das anders angehen?

    Hallo,


    ich denke du machst das schon ganz richtig, aber belohnen würde ich nicht dauernd. Mach dir nicht so viel Stress.
    Meine erste Hündin hatte wirkliche Verlassensängste und geholfen hat (nach vielen Versuchen) nur ein Tag des Herumlaufens. Zuerst waren wir lange draußen und dann bin ich wirklich stundenlang durch die Wohnung gewandert bis sie "erledigt" war und auf ihrem Platz blieb. Kein Lob, sondern Normalität hat uns den Erfolg gebracht. Später hat sie mich dann überall hingehen lassen ohne mich zu beobachten. Erst danach habe ich angefangen mal kurz die Wohnung zu verlassen. Kein Tschüss, keine Begrüßung.
    Die nächsten Tage habe ich öfter mal die Räume gewechselt und sie wurde immer ruhiger und entspannter. Ich habe sie einfach nicht beachtet. Nach schon einer Woche konnte ich einkaufen gehen und langsam die Abwesenheitszeit steigern. Sie war völlig gechillt. Als wir eine Stunde erreicht hatten war alles gut. Bis zu 7 Stunden hat sie dann entspannt warten können.


    LG Terrortöle

  • Danke Terrortöle für deine Antwort. Ich werde mich jetzt noch mehr aif das hinzerherlaufen konzentrieren. Wie gesagt, es klappt mal besser und mal schlechter. Aber auch mein Fehler, ich bin da wohl noch nichr konsequent genug...


    Dass er pienst, wenn ich ihn alleine lasse, meint ihr das ist angst oder Protest? Ich könnte ihn theoretisch denke ich 10-20 min alleine lassen, ich traue mich ehrlich gesagt nicht weil ich Angst habe dass ich mich dann doch nicht drauf verlassen kann. Naja, ertmal werde ich gleich heute abend anfangen einen Marathon in der Wohnung zu laufen. :D


  • Ich versuche ihm das schon abzugewöhnen. Manchmal bleibt er liegen, wenn ich mich in der Wohnung bewege, manchmal läuft er mir hinterher. Soll ich ihn vielleicht jedes mal loben oder belohnen wenn er liegen geblieben ist? Eigentlich soll das ja ganz normal sein... Wenn er mir hinterher läuft, schicke ich ihn eben immer zurück, wenn er nicht hört bringe ich ihn zurück.


    Oder soll ich das anders angehen?

    Belohnen nicht immer, aber hin und wieder. Wenn er aufsteht, machst Du es richtig, ihn zurück zu schicken,nur würde ich versuchen, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass er aufsteht.
    Wir haben das in kleinen Schritten aufgebaut und ich habe erst den Raum verlassen als ich mir sicher war, der Hund bleibt tatsächlich liegen. Sonst habe ich das Kommando früher aufgehoben, so dass der Hund es nicht von sich aus auflösen konnte

  • Solange ich mich im Wohnzimmer und der offenen Küche bewege bleibt er ja bereits liegen. Erst wenn ich zb aufs Klo will oder in einem anderen Raum etwas holen will läuft er hinterher. Wenn es beim zweiten mal nicht klappt mache ich die wohnzimmertür eben zu, dass er mir nicht hinterher kann. Dann liegt er auch noch wenn ich wieder komme...


    ich habe auch schon überlegt den Raum in dem ich ihn lasse auf das Schlafzimmer zu verlegen, das ist am weitesten von der wohnungstür entfernt und dort schläft er nachts auf seiner decke vor dem Kleiderschrank. Also verbindet er das Zimmer doch mit ruhe und Schlaf, oder?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Meiner Erfahrung nach bleiben Hunde umso stressfreier alleine, je mehr Vertrauen sie in die Menschen haben und je besser sie unser Verhalten einschätzen können. Dabei hilft ein geregelter Tagesablauf, damit der Hund in etwa weiß, was er vom Menschen erwarten kann. Hat der Hund denn einen festen Ablauf und in etwa feste Gassi- und Futterzeiten?


    Alleine bleiben "lernen" ist m. E. etwas völlig anderes als die gängigen Kommandos in der Alltagserziehung; ich würde hier von sozialem Lernen sprechen, und dieses soziale Lernen funktioniert umso besser, je besser die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist.


    Der Hund ist gerade mal 3 Monate bei Dir/Euch, das ist noch nicht viel. Ich habe mich nie darum gekümmert, ob bzw. wie viel mir ein "gebrauchter" Hund in den ersten Wochen oder gar Monaten hinterherdackelte, das war für mich immer normal als Eingewöhnung. Wenn er störte, wurde er eben weggesperrt oder weggeschickt, aber nur dann (z. B. beim Putzen).


    Ich habe immer angefangen, die Hunde zu festen Zeiten alleine zu lassen, z. B. zum Einkaufen, und zwar dann, wenn sie draußen waren und gefressen hatten, d.h. wenn normalerweise Ruhezeit angesagt ist, und möglichst zu Zeiten, wo die Nachbarn (als ich noch welche hatte) sich möglichst wenig gestört fühlten. Ich habe ihnen Bescheid gegeben und gebeten, dass sie mir evtl. sagen, ob man den Hund hört, wenn ich weg bin. Ich bin auch bei sofortigem Geheul und Geschrei eigentlich nie umgekehrt.


    Ich halte nichts von der Nebelwerfer-Taktik mit Jacke an, Jacke aus, Schlüssel einstecken, Tür auf, Tür zu, gleich wieder rein, minutenweise steigern, etc. pp. Ich möchte, dass meine Hunde mich einschätzen können, und dazu kündige ich ihnen mit den Worten "Du musst dableiben" an, dass ich gehe, und ich lasse auch Freude beim Wiederkommen zu.


    Hat bisher immer funktioniert, wahrscheinlich auch, weil ich in der glücklichen Lage bin, einen Großteil meiner Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, so dass sich meine Abwesenheitszeiten in den ersten Monaten mit einem neuen Hund gut minimieren lassen, und ich nie gezwungen war, den Hund nach, sagen wir, 3 oder 4 Wochen Urlaub alleine lassen zu MÜSSEN.


    Caterina

  • Liebe caterina,
    Ja, balu hat einen festen tagesablauf. Morgens um halb 7 steht ein Spaziergang an, der ist nicht lange aber den Tag über ist er nicht alleine. Ich bringw ihn morgens zu meinen Eltern. Nach der Arbeit, so um 4 hole ich ihn wieder ab.


    Abends, nachdem er etwas Zeit in meiner Anwesenheit hatte übe ich das alleine seinit ihm. Ihn einfach alleine zu lassen, ohne groß darüber nachzudenken haben wir versucht, als wor zum ersten mal nach seinem Einzug einkaufen waren.. Er hat durchgebellt. Daher bin ich zu der schrottweisen Methode über gegangen. Er pienst jetzt nurnoch, aber ich mache mich zu verrückt um einfach zu gehen.


    Gibt es denn noch Tricks oder übungen, doe das Vertrauen stärken? Vielleicht hilft das, damit er mir dann auch vertraut dass ich wieder komme.

  • achja, Futter bekommt er immer morgens, mittahs und abends. Er bekommt es kurz hingestellt, wenn er nicht frisst kommt es wieder weg.
    Gassi geht er dann nochmal ca um 11 und um 3
    Ich gehe mit ihm dann nochmal raus, so um 5 halb 6 und Dann ein letztes mal vor dem schlafen gehen, ca 10 Uhr. Am Wochenende dementsprechend nochmal spät

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!