Aggressiver Jack Russel

  • Guten Morgen alle zusammen,
    ich möchte euch um ganz viel Rat bitten. Mein Hund heißt Jody und ist 7Jahre alt, sie ist ein Jack Russel / Terrier Mischling. Wir haben sie seit cader 8. Lebenswoche. Sie ging in die Welpenschule und hat auch gehört (Bleib,Sitz, Platz,..) Spaziergänge waren auch nie ein Problem. Seitdem ich allerdingsam Arbeiten bin und nicht mehr so oft zuhause bin, wird der Hund von meinenEltern stark verzogen. Der Hund hat Übergewicht, kriegt alles Mögliche in Massenzu fressen, muss für sein Futter nichts tun, darf aufs Sofa etc. Der Hund hörtnicht mehr und ist aggressiv geworden. Ich möchte gerne die Situationenbeschreiben.


    Wenn ich z.B. im Bett liege und der Hund vor dem Bett liegt und eskommt z.B. mein Vater rein, dann knurrt sie laut, zeigt Zähne und wenn man derSituation nicht aus dem Weg geht hastet sie auch auf einen zu und hat keineSkrupel zuzuschnappen. Wenn ihr etwas nicht passt knurrt sie ebenfalls undschnappt schnell zu. Es kann aber genauso mein Freund einfach auf der Couchsitzen und ich betrete den Raum. Ohne mich hastig zu bewegen, laut zu sein oäund es entsteht trotzdem die gleiche Situation.
    Ihre Grenze ist sehr schmal. Wir denken, dass der Hund seineRangordnung nicht kennt und sich nicht unterordnen kann.


    Diese ganzen Vorfälle haben meinen Freund und mich dazu gebracht denHund zu uns in die neue Wohnung zu holen. Wir werden in ca 2 Wochen zusammenziehen und möchten anschließend den Hund zu uns holen. Momentan kennt der Hundnur ein „Wohnungsleben“. Bei uns hätte er einen (eingezäunten!) Garten. Wirarbeiten beide in Vollzeit, allerdings haben wir genug Möglichkeiten, dass derHund mittags seine Gassirunde kriegt. Nun sind wir allerdings am Nachdenken undplanen wie wir den Hund wieder „umerzogen“ kriegen. Der Gedanke ist da, dassder Hund definitiv die ersten Monate nur sein Trockenfutter kriegt umabzunehmen und Belohnungen wertzuschätzen. Sie soll ebenfalls genug Auslaufkriegen und wieder trainiert werden (Kommandos, nicht an der Leine ziehen,..).Wir haben ebenfalls überlegt ihr für den Anfang kein Spielzeug zu geben damitwir bestimmen wann gespielt wird und wann es beendet wird.. es ist auch derGedanke da den Hund am Anfang komplett zu ignorieren.. Jedenfalls haben wirsehr viele Denkansätze, doch kriegen wir keinen richtigen Plan daraus.. wirwissen auch nicht zu 100% was der Auslöser bei den Aggressionen ist. Ich hoffeihr könnt mir helfen und ein paar Ratschläge geben wie wir am besten vorgehensollen. :hilfe:


    Liebe Grüße

  • Hallo, ich finde es immer schwierig so etwas zu beurteilen, wenn man den Hund nicht kennt und eine Ferndiagnose machen soll. Es klingt so das der Hund immer dann knurrt wenn jemand in den Raum kommt, egal wer egal welcher Raum. Ich würde da vlt auch mal einen Trainer zu rate ziehen der sich das ganze Vorort anschaut.
    Jedoch zuerst den Umzug und die Umgewöhnung, vielleicht geben sich auch manche Problem durch die neue Situation. Viele Hunde müssen nach einem Umzug so wie so vieles neu lernen, wie z.B. Alleine bleiben.

  • hallo, sowas wie Rangordnung gibts nicht zwischen euch und es wäre zu einfach, sein Verhalten damit zu erklären. Mein Hund ist auch ein ganz verwöhntes Vieh :D kann aber trotzdem Frustrationen aushalten und ein nein akzeptieren und verhält sich nicht grundlos aggressiv ggü der Familie.


    wann hat er denn angefangen, sich so zu verhalten?
    wie war seine Frustrationstoleranz früher?
    ist er tierärztlich abgecheckt? Bei plötzlichen Aggressionen sollte man auch gesundheitliche Probleme in Betracht ziehen.
    wie ist euer Erziehungsstil?
    wie verhaltet ihr euch, wenn er gebissen hat bzw es androht?


    und ja, auch ich würde einen Trainer mit ins Boot holen.

  • Erstens: Vergiß den Quatsch mit "Rangordnung" und so, der Hund ist ein Hund, der Mensch ist ein Mensch, das sind unterschiedliche Spezies, die miteinander kein "Rudel" bilden und von daher auch keine "Rangordnung" untereinander haben. Fehlender Respekt KÖNNTE evt eine Ursache sein, aber es gibt noch einige andere.


    Zweitens: Mach Deinen Eltern (u.U. mit Hilfe eines TA klar, dass sie dem Hund absolut keinen Gefallen tun, wenn sie ihn fett füttern. Das führt über kurz oder lang zu Problemen im Bewegungsapparat, die schmerzhaft sind und zu soclchen "aggressiven" Reaktionen führen können oder zu Stoffwechselstörungen, die durch Unwohlsein das Gleiche verursachen können. Also Tierärztlich durchchecken lassen!


    Drittens: Sucht Euch einen GUTEN Trainer, der die Situation in allen Nuoancen vor Ort sieht, denn NUR DANN kann entschieden werden (nach Ausschluß einer schmerzbedingten Ursache!) weshalb der Hund so reagiert.


    Möglichkeiten wären:
    fehlender Respekt,
    Unsicherheit,
    Langeweile.....

  • Vielen Dank für eure Antworten! Das mit dem Trainer hab ich auch schon in Erwägung gezogen, allerdings wollte ich erst die neue Situation abwarten. Der Gedanke ist auch da eine Hundeschule aufzusuchen.


    Um mal auf die Fragen einzugehen


    Das Verhalten ist wirklich seit ca 3 Jahren da, seitdem ich in der Ausbildung war. Denn ich war zuhause für die Erziehung "verantwortlich". Und das ist ein ganz ganz großes Problem bei meinen Eltern. Die ziehen nicht an einem Strang, arbeiten unbewusst dagegen und vermenschlichen den Hund a la "Kinderersatz". Und so wurde es immer schlimmer, weil es nicht viel bringt wenn nur eine Person im Haushalt regeln aufstellt während alle anderen es über Bord werfen.


    Als sie noch ein Welpe war hat sie alles mögliche von der Straße aufgesammelt und stark verteidigt. Es war ein harter Kampf ihr das abzugewöhnen (Hatte mal die Hand gut durchgekaut als ich versucht habe eine zerbrochene Medizinflasche wegzunehmen). Jedenfalls war ich mit ihr dann an dem Punkt, dass wenn etwas für sie interessantes auf der Straße lag ich nein gesagt habe, kurz mit der Leine gezogen haben (wirklich nur einen kleinen Ruck) und sie ist weitergegangen ohne wieder hinzuschauen. Wenn sie jetzt zuhause etwas in die Pfoten kriegt was sie nicht soll, kriegt man es nicht ohne Knurren, Zähne zeigen wieder weggerissen. Mit Leckerlie geben gibt sie alles wieder her. Ich befürworte das ganze aber irgendwie nicht so ganz.. ich habe Sorge, dass ich sie "belohne".


    Tierärztlich sind die Aggressionen nicht abgecheckt, was könnte denn da die Ursache sein?


    Der Erziehungsstil ist, wie man oben lesen kann momentan nicht richtig vorhanden, da meine Eltern nicht mitziehen. Ich persönlich möchte den Hund mit klaren Grenzen erziehen.


    Am Anfang bzw teilweise immer noch versuche ich die Situationen zu vermeiden, dass sie beißt. Manchmal, wenn ich schon mitten im Raum stehe und sie fängt an zu knurren, möchte ich ungerne den raum verlassen, da ich ihr nicht symbolisieren möchte, dass sie mich unter Kontrolle hat. Am liebsten würde ich sie in so einer Situation packen und fixieren, damit sie ruhig wird und merkt, dass sie nicht der "Boss" ist.. allerdings ist es nicht gerade einfach einen schnappenden, springenden Hund zu packen.


    Außerdem versuche ich danach den Hund zu ignorieren. Von meinen Eltern folgen da oft andere Reaktionen. Auf meine Mutter hört der Hund 0. Sie "schreit" ihn dann an, aber das ist total zwecklos, weil es dem Hund egal ist. Mein vater hat auch schon mal in solchen Situationen (nicht in meinem Beisein, ich berfürworte sowas NICHT!) zugetreten. Das sind alles Gründe warum der Hund in eine andere Umgebung soll. Denn mich macht diese Situation nur traurig. Der Hund kann nicht viel dafür...

  • Das Reden mit meinen Eltern ist sinnlos. Ich rede mir seit Jahren den Mund fusselig. Nur deshalb kam auch dieser Entschluss den Hund zu uns zu holen.

  • Am liebsten würde ich sie in so einer Situation packen und fixieren, damit sie ruhig wird und merkt, dass sie nicht der "Boss" ist.. allerdings ist es nicht gerade einfach einen schnappenden, springenden Hund zu packen.

    Vergiss das!!!


    So erziehst Du Dir einen Hund, der nicht mehr knurrt und verwarnt, sondern ohne Vorankündigung direkt zubeißt!


    Mit "Respekt" meinte ich nicht, den Hund zu dominieren und zu "beherrschen", sondern eine Vertrauensbasis auf zu bauen.

  • Ja ich habe das auch nie gemacht.. Ich verstehe durchaus, dass der Hund vertrauen braucht, merkt dass er beschützt wird etc.. bloß weiß ich eben nicht wie ich dahin komme, wie ich mich verhalten soll wenn sie wieder knurrt und deutlich macht, dass man den Raum zu verlassen hat..

  • Mein Balou hat mich einmal angeknurrt als ich ihn aus seinem Hundebett schieben wollte weil wir bevor ich zur Arbeit fahre Gassi gehen wollten. Balou ist ein „Morgenmuffel“ und möchte nicht aufstehen. Ich war schockiert und habe kurz den Raum verlassen, bin dann zurückgekommen und habe zu Balou „jetzt lass uns mal losgehen“ gesagt. Er ist dann gleich aufgestanden.


    Knurren ist eine Bitte des Hundes um mehr Abstand. Das respektiere ich und bin froh, dass meine Hunde knurren und nicht gleich beißen. Knurren sollte man nie verbieten sondern den Hund nicht in Situationen bringen in denen er Knurren muss. Kein Hund möchte der "Boss" sein.


    Wenn du den Raum nicht verlassen möchtest dreh dich zumindest kurz von Jody weg damit sie merkt, dass sie nicht vom knurren zum schnappen und beißen übergehen muss.


    Wenn dieses Verhalten schon seit 3 Jahren besteht würde ich mir unbedingt einen Trainer ins Haus holen denn dann kann es schon ritualisiert sein. Eine Hundeschule wird dir aber vermutlich nicht helfen. Der Trainer muss sich die Sitaution zuhause ansehen.

  • Durchaus ist es gut, dass der Hund signalisiert, dass man nicht näher kommt. Doch ab einem gewissen Grad wird es sehr schwierig. Denn irgendwann muss mann penibel darauf achten wo der Hund reingeht, wo er liegt, welchen Raum kann ich jetzt betreten. Und das kann ja auch nicht das wahre sein. Es muss auch ein Miteinander möglich sein. Das mit dem Umdrehen werde ich aber definitv versuchen. Danke für den Tipp!


    Kennt ihr denn gute Trainer in NRW, Raum Dortmund/Soest/Lippetal ??

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!