Mein Hund macht was er will

  • Wie kann ich


    - seine Konzentration und Aufmersamkeit trainieren
    - ihn effektiv davon abbringen Essen zu klauen und den Mülleimer in ruhe zu lassen
    - ihn dazu bringen das gelernte auch beizubehalten


    Ich beantworte kurz nur Deine Fragen :


    1 ) Konzentration und Aufmerksamkeit kannst Du nur verlangen wenn Dein Hund sich sicher fühlt und keine Ängste zeigt - solange er Angst hat, konzentriert er sich auf seine Ängste.
    Also arbeitet an seinen Ängsten. Wie zeige sich seine Angst ? Legt er sich auf den Boden, versucht zu fliehen, schreit er ? Mein Angsthund hat im ersten Jahr überhaupt kein Kommando gelernt, da ging es nur um Sozialisierung, Sicherheit und Vertrauen finden und lernen das die Welt keine Bedrohung darstellt, lernen Spaß am Leben zu haben.


    2 ) Essen wegräumen, Mülleimer für die Hunde nicht zugänglich machen


    3 ) siehe 1. Ein Hund der Angst hat kann nicht lernen.

  • Ich schimpfen auch jedes Mal, wenn der Hund den Müll ausgeräumt hat oder Essen geklaut hat: mit mir, weil ich so blöd war und es mal wieder stehen gelassen habe. War ja klar, dass es der Hund dann macht, wenn er alleine ist.


    Ansonsten klingt das definitiv nach einer größere Sache, für die es einen kompetenten Trainer braucht. Erst mal für euch, evtl. später auch für Baustellen des Hundes.

    Ich schimpfe auch manchmal. Aber meine Hunde haben auch keine Angst vor mir.
    Bei einem "Angsthund" muss mich eben anders verhalten.
    Ansonsten stimme ich dir voll zu.

  • Ich finde nicht, dass ein Angsthund in Alltagsdingen (Mülleimer) anders zu behandeln ist als ein "nicht-Angsthund".


    Zumal ich hier auch den Verdacht hätte, dass der Hund nicht genügend sozialisiert sein könnte und daher ein "Angsthund" ist. Was für mich einfach ein "scheuer Hund" ist.


    Aber wurscht. Ich musste meinen Müll hinter verschlossene Tür packen, schon als wir noch Katzen hatten.


    Eine war noch schlimmer als alle Hunde, die ich bisher hatte. Die hat den Kühlschrank geöffnet und die Eier mit den Tatzen rausgeangelt, diese sind dann auf den Boden gefallen, dort hat der Kater sie aufgeschleckt. Oder Gulasch angeln: auf die Arbeitsplatte. Deckel vom Kochtopf runterpfeffern, dann Goulasch angeln (wir hatten damals einen Afghanen und 3 Katzen) und rei um der unten sitzenden Meute, je ein Gulasch runterwerfen....


    Ich finde, das ist eine meiner schönsten Geschichten und alle diese Tiere sind tod und immer geht mein Herz auf, wenn ich daran denke.


    Hier steht NIE etwas am Rand, hier ist IMMER alles abgedeckt und im Kühlschrank. Hunde erziehen zur Ordnung. :winken:

  • Also erstmal danke für die zahlreichen Antworten.


    Leider habe ich in meinem ersten Post verfehlt euch die Situation im ganzen verständlich zu machen.


    Das der Hund missvertanden wird, stimmt wohl. Ich bin kein Hundeexperte und ich fühle mich teilweise auch mit der
    Situation überfordert. Dies muss ich einfach ehrlich zu geben. Ich hatte bis vor 1 einem Jahr nie einen Hund.


    Zu der von mir vorgeworfenen Dreistigkeit. Wir haben ihn bei frischer Tat ertappt, er hat das schon gemacht wenn wir nur
    mal 10 min weg waren zum einkaufen. Das letzte mal ist er als wir nach Hause kamen (wieder nach 10 min) sofort ins schlafzimmer
    unters Bett (da schläft er auch) gegangen. Das heißt für mich er wusste, dass er das was er gemacht hat besser hätte nicht machen sollen.
    Also ist er verschwunden bevor überhaupt geschimpft wurde. Es kann ja sein das ich das falsch interpretiere, auf den ersten Blick wirkt es aber so auf mich.


    Den Mülleimer einfach wegzustellen bzw. in die Küchenzeile zu intigrieren ist mein nächster Schritt.
    Genauso wie ich vorher ein Katzenklo mit Deckel gekauft habe um das ständige Katzenkot klauen zu unterbinden.


    Das Katzenfutter kann ich nicht an eine andere Stelle hinstellen, es gibt ganz einfach keinen anderen Ort dafür.


    Mal ein Beispiel warum mich manche dinge so zur weißglut treiben.
    Als Alex relativ neu bei uns war hatte er einmal einen meiner Schuhe zerbissen,
    daraufhin hat er einmal ärger bekommen und hat es nie wieder gemacht, er nimmt sich zwar nen Schuh aber
    er lässt in grundsätzlich ganz. Deswegen fällt es mir einfach schwer zu verstehen wieso es mit anderen Sachen nicht
    auch so klappt.


    Ich bin mir dessen bewusst, dass wir auch an uns arbeiten müssen, das ist ganz klar.


    Der oft erwähnte Hundetrainer. Wir haben schlicht und ergreifend kein Geld dafür,
    der Hund ist gut versorgt, bekommt gutes Futter und für den Tierarzt lege ich jeden Monat was zur Seite.
    Aber wenn ich mir die Preise für einen Hundertrainer ansehe, vorallem für Angsthunde bzw. nicht standard Fälle,
    ich kann dem ganz einfach keine 40-50€ die Stunde zahlen, es ist leider nicht möglich. Daher müssen wir das selbst in
    die Hand nehmen und über Unterstürzung würde ich mich da sehr freuen.


    Ich finde die Vorschläge zur Angst sehr gut, vllt wird es wirklich am meisten was bringen wenn wir erstmal daran Arbeiten.
    Nur weiß ich nicht wie :( Jedes laute Geräusch erschreckt ihn, Gassi gehen ist eigentlich nur in Verkehsberuhigten Zonen möglich,
    weil er eine Art Panik vor Autos hat, wenn wir an einer Hauptstraße entlang laufen fängt er an wie wild an der Leine zu zerren
    und möchte eigentlich nur die Flucht ergreifen. In der Ubahn hat er trotz mindestens 200 Fahrten immer noch tiereische Angst und zittert am
    ganzen Körper. Eine Sache die ich vergessen habe zu erwähnen, er stammt aus einem Polnischen Tierheim, die im Anfangspost erwähnte Dame hatte
    ihn da her, er soll vorher in einer schrecklichen Familie gelebt haben, in der er geschlagen und misshandelt wurde. Ich denke das diese Info
    von Bedeutung sein könnte, da er anscheinend schon als Welpe sehr schlecht behandelt wurde. Er hat als Welpe wohl garnichts zu sehen
    bekommen, also sachen wie Autos usw. meiner Meinung nach rührt die extreme Angst daher, weil er viele Dinge als Welpe wohl nie zu gesicht bekommen hat.

  • Zu der von mir vorgeworfenen Dreistigkeit. Wir haben ihn bei frischer Tat ertappt, er hat das schon gemacht wenn wir nur mal 10 min weg waren zum einkaufen. Das letzte mal ist er als wir nach Hause kamen (wieder nach 10 min) sofort ins schlafzimmer unters Bett (da schläft er auch) gegangen. Das heißt für mich er wusste, dass er das was er gemacht hat besser hätte nicht machen sollen.

    Für mich heißt das, dass der Hund euer Heimkommen mit nem Donnerwetter verbindet. Passiert blitzschnell bei sensiblen Hunden. Besonders bei welchen, die nicht unbedingt positive Erfahrungen mit Menschen machen konnten. Hat aber nix damit zu tun, dass er von irgendeinem Regelverstoß was weiß.


    Mal ein Beispiel warum mich manche dinge so zur weißglut treiben.


    Als Alex relativ neu bei uns war hatte er einmal einen meiner Schuhe zerbissen,
    daraufhin hat er einmal ärger bekommen und hat es nie wieder gemacht, er nimmt sich zwar nen Schuh aber
    er lässt in grundsätzlich ganz. Deswegen fällt es mir einfach schwer zu verstehen wieso es mit anderen Sachen nicht auch so klappt.

    Naja..Son Hund muss auch erstmal verstehen, dass gewisse Sachen für ihn tabu sind. Hast du ihm da scheinbar sehr deutlich gemacht. Vielleicht sind Schuhe für ihn aber auch gar nicht so mega interessant und es war einfach Zufall, dass er den geschreddert hat und nicht irgendetwas anderes. Futterressourcen sind für manche Hunde sehr sehr wertvoll und können nicht mit anderen Dingen verglichen werden.


    Der oft erwähnte Hundetrainer. Wir haben schlicht und ergreifend kein Geld dafür,


    der Hund ist gut versorgt, bekommt gutes Futter und für den Tierarzt lege ich jeden Monat was zur Seite.
    Aber wenn ich mir die Preise für einen Hundertrainer ansehe, vorallem für Angsthunde bzw. nicht standard Fälle,
    ich kann dem ganz einfach keine 40-50€ die Stunde zahlen, es ist leider nicht möglich. Daher müssen wir das selbst in die Hand nehmen und über Unterstürzung würde ich mich da sehr freuen.

    Das wird aber so nicht funktionieren. Das kann ich euch leider jetzt schon versprechen. Meiner Meinung nach ist der Gang zum Hundetrainer in einem Fall wie eurem, wo es wirklich an Hundeverständnis und Ideen fehlt, unerlässlich. Ein Forum kann und darf in solchen Fällen keine Hilfe sein. Das muss sich jemand vor Ort anschauen und euch dann beraten, das Verhalten des Hundes erklären und mit euch daran arbeiten.
    Weil:

    Ich finde die Vorschläge zur Angst sehr gut, vllt wird es wirklich am meisten was bringen wenn wir erstmal daran Arbeiten. Nur weiß ich nicht wie :( Jedes laute Geräusch erschreckt ihn, Gassi gehen ist eigentlich nur in Verkehsberuhigten Zonen möglich, weil er eine Art Panik vor Autos hat, wenn wir an einer Hauptstraße entlang laufen fängt er an wie wild an der Leine zu zerren und möchte eigentlich nur die Flucht ergreifen. In der Ubahn hat er trotz mindestens 200 Fahrten immer noch tiereische Angst und zittert am ganzen Körper. Eine Sache die ich vergessen habe zu erwähnen, er stammt aus einem Polnischen Tierheim, die im Anfangspost erwähnte Dame hatte ihn da her, er soll vorher in einer schrecklichen Familie gelebt haben, in der er geschlagen und misshandelt wurde. Ich denke das diese Info von Bedeutung sein könnte, da er anscheinend schon als Welpe sehr schlecht behandelt wurde. Er hat als Welpe wohl garnichts zu sehen bekommen, also sachen wie Autos usw. meiner Meinung nach rührt die extreme Angst daher, weil er viele Dinge als Welpe wohl nie zu gesicht bekommen hat.

    Diese Sachen sind nicht mal eben so "wegerzogen". Bitte sucht euch unbedingt einen Trainer!!!! da würde ich lieber vorerst anderswo sparen, als dem Hund so ein Leben zuzumuten!

  • Für mich heißt das, dass der Hund euer Heimkommen mit nem Donnerwetter verbindet. Passiert blitzschnell bei sensiblen Hunden. Besonders bei welchen, die nicht unbedingt positive Erfahrungen mit Menschen machen konnten. Hat aber nix damit zu tun, dass er von irgendeinem Regelverstoß was weiß.

    Das ist falsch. Normalerweise bekommt er sich vor Freude garnicht mehr ein und man ist 5 minuten mit dem Hundebegrüßen beschäftigt.


    Das wird aber so nicht funktionieren. Das kann ich euch leider jetzt schon versprechen. Meiner Meinung nach ist der Gang zum Hundetrainer in einem Fall wie eurem, wo es wirklich an Hundeverständnis und Ideen fehlt, unerlässlich. Ein Forum kann und darf in solchen Fällen keine Hilfe sein. Das muss sich jemand vor Ort anschauen und euch dann beraten, das Verhalten des Hundes erklären und mit euch daran arbeiten.
    Weil:

    Naja, es geht aber ganz einfach nicht, ich kann keine 500-1000€ sparen (wenn das denn reicht) um sie für einen Hundetrainer auszugeben.
    Empfehl mir lieber ein gutes Buch, denn einen Trainer werde ich ganz einfach nicht bezahlen.

  • Empfehl mir lieber ein gutes Buch, denn einen Trainer werde ich ganz einfach nicht bezahlen.

    Das finde ich ziemlich hart. Warum schafft man sich denn einen Hund an von dem man weiß, dass er eine schreckliche Vorgeschichte hatte und aus schlechter Haltung kommt, wenn man nichtmal bereit ist, einen Trainer hinzuzuziehen? Ist es nicht irgendwie von vorn herein klar gewesen, dass man sich keinen Sonnenschein ins Haus holt? Und was macht ihr, wenn ihr den Hund nicht wieder "in den Griff" bekommt? Soll er dann weiter wandern oder im Tierheim verrotten?

  • Das ist falsch. Normalerweise bekommt er sich vor Freude garnicht mehr ein und man ist 5 minuten mit dem Hundebegrüßen beschäftigt.

    Nein ist es nicht. Es reicht bei manchen Hunden eine einzige (!) Fehlverknüpfung aus, um dieses Verhalten hervorzurufen. Ihr scheint ja generell sehr viel mit ihm zu schimpfen. So unwahrscheinlich ist das deshalb nicht, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem der Hund (in diesem Fall sogar ein Angsthund mit Deprivationsschäden) einfach keinen Bock mehr auf euch hat und lieber direkt das Weite sucht.


    Streichelmonster schrieb:

    Naja, es geht aber ganz einfach nicht, ich kann keine 500-1000€ sparen (wenn das denn reicht) um sie für einen Hundetrainer auszugeben.Empfehl mir lieber ein gutes Buch, denn einen Trainer werde ich ganz einfach nicht bezahlen.

    Ich empfehle hier gar nichts, weil es dem Hund nicht helfen wird, wenn ihr (Hundeanfänger) in Eigenregie nach Buchvorlage an ihm herumdoktert. Da würde ich dann eher empfehlen, das Tier an jemanden abzugeben, der ihm gerecht werden kann, wenn die Bereitschaft, professionellen Rat zu suchen, bei euch so gar nicht da ist...
    Ihr habt nun mal scheinbar einen sehr schwierigen, anspruchsvollen Hund und seid damit überfordert. Da hilft euch ein Buch der Welt...


    Ansonsten: Das was @Nutshell sagt.

  • Das finde ich ziemlich hart. Warum schafft man sich denn einen Hund an von dem man weiß, dass er eine schreckliche Vorgeschichte hatte und aus schlechter Haltung kommt, wenn man nichtmal bereit ist, einen Trainer hinzuzuziehen? Ist es nicht irgendwie von vorn herein klar gewesen, dass man sich keinen Sonnenschein ins Haus holt? Und was macht ihr, wenn ihr den Hund nicht wieder "in den Griff" bekommt? Soll er dann weiter wandern oder im Tierheim verrotten?

    Naja, als wir den Hund geholt haben wurde uns nichts von seinen Problemen erzählt. Die andere Halterin hatte einiges zusammen gelogen... leider...
    Angefangen bei der Stubenreinheit....

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