Das erste Mal ohne Leine auf der Hundewiese
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Hallo zusammen,
ich tue mich sehr schwer, meinen Sammy frei laufen zu lassen.
Ich habe ihn vor ca. 10 Wochen von einer Tierhilfeorganisation bekommen - er kommt aus Rumänien und hat dort wohl einige Zeit auf der Straße gelebt. Trotzdem lief er von Anfang an ziemlich gut an der Leine, er zieht zwar meistens und möchte gern die Richtung bestimmen, aber in Anbetracht seines Vorlebens klappte das doch ganz gut.
Inzwischen hat er schon sehr viel gelernt, die Kommandos "Sitz" - "Bleib" - "Komm" funktionieren recht gut. Seit ich ihn bisweilen auf unseren Spaziergängen aus der Hand füttere, ist er auch immer sehr aufmerksam und schaut sich ständig nach mir um, auch wenn ich den Futterbeutel nicht dabei habe.
Trotzdem gibt es Situationen, in denen er einfach ausrastet, mich anspringt und nach mir schnappt - z.B. wenn er nicht zu anderen Hunden hinkommt oder er urplötzlich in den Spielmodus verfällt und herumtollen möchte, dies aber aufgrund der Leine nicht kann. Ich denke einfach, er möchte wahnsinnig gern frei herumtollen und sich auspowern und ist dann gefrustet, weil es ja nicht geht.
Wir haben in unserem Ort leider keinen umzäunten Hundepark, nur eine Hundewiese, die nach vorn zu einer kleinen Straße offen ist. Ich habe schon versucht, ihn dort an die Schleppleine zu nehmen. Das ist aber eher ungünstig, weil er sofort aufdreht und losrennt und dann durch die Leine auch die anderen Hunde gefährdet, die dort in der Regel frei herumlaufen.
Wie habt ihr das gemacht, als ihr euren Hund das erste Mal von der Leine gelassen habt? Vielleicht bin ich auch überängstlich ?
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reagiert er denn auf die kommandos, " komm" und "sitz" auch wenn er so aufdreht?
wir lassen ihn noch nicht von der leine, da eben das komm noch nicht richtig sitzt, wenn er sich auf was anderes fixiert hat, kaninchen vorbeihoppelt etc. und wir haben in unserer nähe auch keinen ort draußen, der hoch genug eingezäunt wäre. beim gassigehen nutzen wir auch immer die schleppleine, an erster stelle fürs rückruftraining, aber auch damit er etwas "freier"toben und rennen kann.
aber wir arbeiten dran, denn das ist auch unser ziel, dass wir ihn möglichst bald von der leinen nehmen können. aber es ist eben ein zusammenspiel von auf kommandos hören, leinenführigkeit, und Aufmerksamkeit -
Leinenführigkeit kann man auch an der Schleppleine trainieren. Das würde ich zuerst tun. Schleppleine in reizarmen Gebiet dran und dann schauen. "Hier" zuverlässig trainieren.
Kannst du dich mal umhören, vielleicht hat jemand ein größeres umzäuntes Grundstück? Oder mal durch die Gegend fahren und freundlich beim Besitzer nachfragen, wenn man passendes gefunden hat.
Wenn das hier sitzt, Nummer ans Hundehalsband, Leine ab, ruhig bleiben und das beste hoffen. Der erste "Freiflug" ist immer aufregend. Keine Panik, auch andere schaffen es. Wobei ich 10 Wochen bei einem Strassenhund zu wenig finde. Da kann die Bindung noch nicht fest sitzen. Mir wäre das zu risikoreich.
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Hundewiese an der Straße wäre mir auch zu heikel. Wie steht es denn um Jagdinteresse und Wohnsituation: Würden sich nicht einsame große freie Flächen oder Wald eher anbieten? Hundewiesen sind ja eh schon Stressoren für sich, da müsste der Rückruf dann unter großer Ablenkung funktionieren - nicht unbedingt was für einen leichten Start.
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Meine Hündin, griechische TS-Hündin, durfte am 3. Tag frei laufen. Ich habe mit ihr Bahn fahrengeübt und wir fuhren in ein Gebiet, das sie noch nicht kannte, wo die nächsten Straße ne Weile weg sind. Ich hatte es nicht geplant, sie abzuleinen. Dort trafen wir einen anderen HH, der einen super erzogenen Goldie hatte. Hoover wollte mit dem Hund rennen. Meinte der andere HH: "Mei, mach sie von der Leine. Meiner hört gut, deine wird sich an ihm orientieren. Und wo soll sie hier hinrennen? Außerdem: entweder sie will bei dir bleiben, dann jetzt schon - oder eben nie." - Ich gezögert, überlegt, Prinzesschen angeschaut... und los gemacht.
Prinzesschen schaute mich echt ungläubig an, dann gab sie Gas und rannte, rannte, rannte.... bestimmt an die 200-300 m in eine Richtung. Und genau in dem Moment als ich in Panik verfallen wollte, drehte sie ab und kam zurück gerannt. Freudestrahlend....
Die Runde hat sie noch 3-4 mal gemacht... und kam jedes mal wieder mit einem noch glücklicherem Gesichtsausdruck. Danach war sie platt und legte sich zu meinen Füßen.Würde ich ganz klar nicht jedem empfehlen. Hoov war keine Angsthündin, hat keine Jagdtrieb, kennt Strassenverkehr.... Und ich habe ihr von Anfang an vertraut. Und sie mir. Ich konnte sie nach 3 Tagen in sofern einschätzen, dass ich mir sicher war, dass sie nicht wirklich abhaut. Und ich bin genrell kein Typ, der alles 5-fach und zu 300% absichern "muss".
Hätte ich ein anderes Gefühl gehabt, hätte ich sie nicht laufen lassen.Mein Rüde lief von Anfang an frei. Der kam allerdings auch mit 9 Wochen zu mir und hat immer meine Nähe gesucht.
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Hundewiese an der Straße wäre mir auch zu heikel. Wie steht es denn um Jagdinteresse und Wohnsituation: Würden sich nicht einsame große freie Flächen oder Wald eher anbieten? Hundewiesen sind ja eh schon Stressoren für sich, da müsste der Rückruf dann unter großer Ablenkung funktionieren - nicht unbedingt was für einen leichten Start.
Grundsätzliche Zustimmung, die Straße würde mir auch Sorgen machen, kommt aber auf die sonstige Fläche an.
Ich muss sagen, ich finde es (bei einem hundeinteressierten Hund) immer vorteilhaft den ersten Freilauf mit anderen, nicht wegrennenden Hunden zu planen. Man hat halt einen Zusatzanker. der direkte Abruf beim Spielen ist sicherlich schwieriger, aber dass der spielende Hund abhaut ist eher unwahrscheinlich (natürlich darf der Spielpartner dann auch kein "Abhauer" sein).
So habe ich die ersten Schleppleinenfreien Freiläufe mit meinen Jagdhunden im Wildgebiet gehändelt. Klappte immer sehr gut (entsprechende Vorarbeit sollte selbstverständlich sein.
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Danke euch allen. Ich sehe schon, dass ist keine einfache Sache, zumal ich selbst Anfängerin bin - Sammy ist mein erster Hund, also keinerlei Erfahrungswerte.
Wenn Sammy ausrastet, bekomme ich ihn meistens mit "Sitz" wieder zur Ruhe. Methode à la Cesar Millan (auf die Seite legen) funktioniert nicht so gut, das macht ihn nur noch wilder. Am besten ist es, wenn ich Ruhe bewahre, dann beruhigt Sammy sich auch schnell wieder.
Ja, die Idee mit der Schleppleine auf Feldwegen o.ä. ist gut, werde ich mal ausprobieren. Bisher habe ich die lange Leine nur auf der Hundewiese angelegt, das war halt nicht so gut, zumal er dann immer voll lossprintet und mit vollem Elan wieder zu mir zurück. Und springen kann er wirklich prima - wir sind dann oft auf Nasenhöhe !
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oh gott methoden a la cesar millan, gerade dieses runterdrücken, würde ich sowieso lassen.
aber das ist doch schonmal gut, wenn er das sitz befolgt und sich beruhigt.
ich hab am anfang auch ganz naiv gedacht, dass ich unseren hund schnell von der leine lassen kann. naja mittlerweile weiss ichs besser
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Solange der Hund noch nicht einwandfrei hört (auch bei Ablenkung!) sollte er nicht von der Leine kommen. Er kann sich selbst und auch andere in Gefahr bringen.
Stell dir vor, er rennt über die kleine Straße und wird von einem Auto erwischt. Im allerschlimmsten Fall hast du einen schwer verletzten oder toten Hund und musst auch noch die Kosten für den Sachschaden am Auto übernehmen (evtl mehrere Tausend Euro). Klar, eine "Katastrophe" in dem Ausmaß ist nicht so wahrscheinlich, aber ich finde man sollte immer mit dem schlimmsten rechnen und sich dann die Frage stellen, ob man für soetwas die Verantwortung tragen möchte.
Hast du denn einen eigenen Garten? Dann könntest du Hundehalter in deiner Gegend ansprechen und fragen, ob sie nicht mal mit ihren Hunden zu dir kommen möchten. Wenn du deine Situation erklärst und der andere einen verspielten Hund hast kommen bestimmt welche gerne mal für ne halbe Stunde bei dir vorbei.
Was ich dir ans Herz legen würde, wäre eine gute Hundeschule. Da gibts ein eingezäuntes Grundstück und oft können die Hunde vorher, nachher oder zwischendurch auch mal kurz spielen.
Manche Hundeschulen bieten sogar extra Spielgruppen an. Da wird nicht trainiert sondern nur gespielt und es ist meist ein Trainer dabei, der sich auch das Verhalten der Hunde anschaut und eingreift wenn das Spiel zu Wild wird oder sich ein Hund bedrängt fühlt. Bei uns kostet das 5€ pro Stunde, ist also durchaus leistbar.
Gerade für Hundeanfänger finde ich zumindest einen Kurs in der Hundeschule sehr empfehlenswert. Einfach, weil man etwas Hilfestellung bekommt, immer jemanden hat, den man bei Schwierigkeiten fragen kann und so etwas mehr "Sicherheit" bekommt. Wenn es dir nicht gefällt, hörst du eben nach einem Kurs auf, das ist ja kein Problem.
Hundeschule findet meistens 1x pro Woche statt, bei den meisten geht ein Kurs 2 Monate lang und kostet pro Besuch 10-15€. -
Wie lang ist deine Leine?
Ich habs so gemacht, dass ich den Neuen erstmal an ne etwas längere Leine genommen hab, z.b. ne 5 Meter Leine , die so leicht war, dass ich sie auch einfach mal schleppen lassen konnte. Hinterher hab ich auf eine längere Schlepp gewechselt.
Ich mach nie ein Ableinritual, meine Hunde sind es gewöhnt egal ob mit oder ohne Leine auf mich zu achten,
sie sind es auch gewöhnt, dass die 2 Meter Leine einfach mal auf dem Boden schleppt, dafür hab ich extra ganz leichte Leinen mit Handschlaufe.
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