Das erste Mal ohne Leine auf der Hundewiese
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Mir ist direkt etwas ins Auge gefallen...
Zitat.B. wenn er nicht zu anderen Hunden hinkommt oder er urplötzlich in den Spielmodus verfällt und herumtollen möchte, dies aber aufgrund der Leine nicht kann.
Ich gehe davon aus, dass der Spielmodus nicht echt ist, und es eine Form von Überdrehtheit/ Überforderung ist. Ich würde den Hund erstmal gar nicht ableinen...vor allem nicht in solchen Situationen. Da ist er unter Umständen gar nicht dazu in der Lage zu hören, selbst wenn er will.
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Hi
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Ich würde mir einen Halter mit einem souveränen Hund suchen, der nicht abhaut und gut folgt und gerne mit anderen Hunden spielt. Dann in ein Gebiet mit weit überschaubaren Wiesen und Feldern fahren, abseits von Straßen und beide Hunde gleichzeitig ableinen, nicht groß stehen bleiben, sondern spazieren und gut ist. Beide Hunde werden Euch folgen bzw. nicht außer Sichtweite laufen.
Auf diese Weise haben schon einige mir bekannte Halter ihrem Schatz endlich die Bewegungsfreiheit geben können, die er braucht - und das Vertrauen in ihren Hund gewonnen. Die meisten hatten ihren Hund gerade mal vierzehn Tage ... unser Charly hat den anderen Hund stets in unserer Nähe gehalten, hat sich zwischendurch sein Leckerlie bei uns abgeholt, wie der andere Hund auch. Zurückkommen lohnt sich und wird nicht mit erneut an die Leine legen bestraft. Wenn beide dann nach einem Hin und Her an die Leine müssen, kann man das mit einem Kommando üben - wir sagen dann einfach "Leine" und Charly weiß, jetzt wird er angeleint und fügt sich auch, kommt sogar in die entsprechend hingehaltene Retrieverleine gelaufen, bekommt sein Leckerli - er weiß, jetzt gehts zurück zum Auto. Der andere Hund schaut sich das ab. Solche Spaziergänge sollten mal mindestens eine Stunde, gerne länger dauern - und die Hunde sollten Gelegenheit haben, sich in Ruhe auszutoben, bevor man mit dem Heranrufen und belohnen beginnt. Also frühestens nach einer Viertelstunde. Ganz wichtig, nicht direkt wieder anleinen, sondern sie mit Kommando ok wieder laufen lassen. Nach ein paar gemeinsamen Spaziergängen sitzt das ... und der Halter kann endlich entspannen. Hat eine Basis mit seinem unangeleinten Hund zu üben, zu spielen - ihn und sein Verhalten kennen und lenken zu lernen.
Und wenn der Hund wirklich mal außer Sichtweite verschwinden sollte: stehen/sitzen bleiben, Ruhe bewahren, seinen Namen rufen - die meisten Hunde die ich kenne, kommen nach rund 10 Minuten wieder zurück. Eine Pfeife ist nicht schlecht - zuhause lernt der Hund ihren Klang kennen, z.B. bevor er sein Futter bekommt oder irgendwas folgt, was ihm Freude bereitet.
Die wenigen Hunde, die ich kenne, die wirklich abhauen, bekommen sehr selten Gelegenheit frei zu sein - die sind dann unter Umständen tatsächlich mal ein paar Stunden WEG, wenn sie entwischen. Kein Wunder ... ein Hund braucht freie Bewegung - meine Meinung, meine Erfahrung. Der haut nicht ab, weil er Dich (auch) dafür liebt, dass Du ihm vertraust. Und er sich darauf verlassen kann, dass er neben Strecken mit Leine, auch immer wieder mal frei laufen darf. Noch schöner, wenn ein netter Hundekumpel dabei ist, mit dem er so richtig schön "abtoben" kann.
Wenn zuhause das Miteinander stimmt (wovon ich jetzt einfach mal ausgehe), dann klappt das auch ganz schnell draußen.
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PS: Auf eine Hundewiese mit vielen rumwuselnden fremden Hunden würde ich anfänglich nicht gehen mit einem Hund, den ich nicht einschätzen kann. Viel zu viele Reize - Überforderung pur.
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Der Hund ist 10 Wochen bei Euch.
Er muss sich an die neue Umgebung, an neue Menschen gewöhnen, hat vorher nur Freiheit gekannt, keine menschliche Nähe.
Das ist ein Mega-Programm, dass der Hund abarbeiten muss.Ich würde erstmal keine anderen Stressoren hinzufügen, sondern dem Hund Zeit und Ruhe geben, sich an all das, was normaler Alltag ist, zu gewöhnen.
Der Bindungsaufbau ist das erste Ziel, dass Du das Gefühl bekommst, dass sich der Hund an Dir orientiert.
Das "Wegschicken" durch Ableinen ist da kontraproduktiv.Wenn Du das Gefühl hast, dass der Hund verstanden hat, wo sein Futter steht, dann kannst Du mal testen, ob es mit dem Freilauf klappt. Am besten in einer Gegend ohne Straßen.
Ob Jagdtrieb drinsteckt, hast Du dann ja auch schon an der Leine erfahren (wenn die Nase immer am Boden ist oder der Hund ständig die Nase in den Wind hält).
Dann ist mehr Bindung und Trainieren von Abrufbarkeit nötig.Wenn Du dem Hund ein (zeitweises) Leben ohne Leine ermöglichen möchtest, solltest Du ihn darauf vorbereiten (hier ist halt nicht mehr Rumänien).
Viel Spaß noch mit dem neuen Mitbewohner!
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@charly2802 : ich will dir wirklich(!) nicht auf den Schlips treten und diese Vorgehensweise mag für einige Hunde in Ordnung sein, aber bei einem Hund der zeitweise auf der Straße gelebt hat, dem es bei Hundesichtung die Sicherungen raushaut und bei dem man nicht weiß, ob er evtl Jagdtrieb hat, halte ich das für sehr, sehr gefährlich.
Selbst abgesehen vom Jagdtrieb wäre es mir viel zu riskant. Der Hund hat schon mal auf der Straße gelebt, der weiß, dass er keinen Menschen braucht und er weiß auch wie er alleine Spaß haben kann.
Wenn ich das bei meinem Hund (ebenfalls einige Wochen/Monate Straßenvergangenheit) nach 10 Wochen gemacht hätte, wäre er auf und davon gewesen.
Und das obwohl wir in Anbetracht seiner Vergangenheit schon eine halbwegs gute Bindung zueinander hatten, einen Rückruf aufgebaut haben usw.Natürlich ist jeder Hund anders und vielleicht geht es auch gut, aber sowas kann auch extrem übel ausgehen. Da würde ich eindeutig ein Treffen mit einem Hund im umzäunten Garten/Grundstück bevorzugen.
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Fühle mich nicht auf den Schlips getreten - das sind halt meine Erfahrungen und es geht dabei fast ausschließlich um Hunde aus dem Tierschutz - ehemalige Straßenhunde sind auch dabei.
Klar, ein "Risiko" besteht immer - na und, wo hin soll der Hund denn auf dem freien Feld laufen? Warum sollte er überhaupt weglaufen, wenn da ein prima Kumpel ist und sein Mensch? Sein Mensch bei dem er es gut hat, sein Futter und Streicheleinheiten bekommt? Gerade die bisher vom Leben wenig verwöhnten Hunde sind doch die allertreusten Seelen, die wollen nicht mehr auf die Straße, die schätzen ihr Körbchen, die Zuwendung, das regelmäßige Futter.
Viele Menschen haben viel zu wenig Vertrauen in ihre Hunde ...
Heute morgen hatten wir zufällig eine Situation in unserer Freilaufgruppe (sind übrigens auch zwei typische Jagdhunde dabei), wo ich auch ganz kurz den Atem anhielt und richtig Gänsehaut bekam. Elf Hunde (davon zwei neue in unserer Gruppe) badeten und spielten an einem Waldweiher. Alles prima. Dann kommen auf einmal drei junge Mädels ohne Sattel auf ihren Pferden aus dem Wald und reiten schnurstraks ins Wasser. Nicht mal 10 Meter neben unseren Hunden ... Und was passiert? NIX! Die Reiterinnen haben die Pferdchen im Wasser hin und her geritten und unsere Hunde haben sich weiter für ihre Dummys und füreinander interessiert.
Planen würde man so ein Zusammentreffen niemals - viel zu gefährlich würde jeder meinen. Ist es wahrscheinlich auch - aber, nachdem die Tiere über eine halbe Stunde nebeneinander ihrer Badelust nachgingen, weder die Pferde gescheut haben, noch die Hunde auf die Pferde losgingen, haben wir uns nach und nach entspannt.
Hier bei uns laufen die meisten Hunde frei - wir wohnen ländlich. Für mich und für viele hier ist es selbstverständlich, dass Hunde frei laufen dürfen (natürlich nicht auf der Straße!) - oft in Gruppen und überhaupt ist alles ganz umkompliziert. Und was passiert? NIX! Und dabei sind auch relativ unerzogene Hunde - Abruf? Oha ... Fuß? Leinenführungkeit? Können die (noch) nicht - aber trotzdem laufen sie frei und es funktioniert. dann werden sie halt eingesammelt, wenns auf dem Heimweg geht. Und Probleme zwischen den Hunden gibt es so gut wie gar nicht - entweder sie mögen sich, dann wird gespielt oder nebeneinander her getappt oder jeder geht seiner Wege und man irgnoiert sich.
Ich weiß, jede Hundeschule würde davon abraten - "erst wenn der Rückruf zu 100% stimmt darf Hund ohne Leinen laufen" ... haha - da würde dir hier kein Hund ohne Leine begegnen ...
Aber jeder wie er meint. Ich finds halt schade für die Hunde, die so eingeschränkt werden, also nur an der Leine oder Schlepp draußen sein dürfen - Verhaltensstörungen die sich daraus ergeben, werden auch oft einfach außer acht gelassen. Ein Hund ist ein bewegungsfreudiges Tier - er will rennen und toben und schnüffeln und sich mit Artgenossen beschäftigen dürfen: frei!
Nach über 20 Freilauf-Treffen mit bis zu 15 teils sich noch fremden Hunden gleichzeitig, ist uns noch keiner abhanden gekommen. Und wir sind oft stundenlang unterwegs, an Flüssen, Seen, Feldern, Wäldern ... Auto auf, Hund erst gar nicht angeleint und los gehts. Hundehalter die sich da erstmals angeschlossen haben, waren manchmal recht zögerlich und dann doch positiv überrascht, wie gut das alles läuft und wie sehr diese Freiheit auch die Bindung zu ihrem Hund positiv beeinflusst.
Schön, dass sie sich getraut haben.
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Von Hundewiesen würde ich mich auch mit einem Hund, der super hört, fernhalten. Da man da ja nie alle kennt.
In unserer Hundeschule wurde eine Hündin mittlerweile das fünfte Mal operiert wegen eines Bisses. Alles war super, bis eine bekloppte HH auf die Idee kam, bei einer Gruppe mit mehreren spielenden Hunden mit ihren Leckerchen zu wedeln. Und die gebissene Hündin stand leider im Weg.Freilauf üben wir an übersichtlichen Stellen ohne Strasse in der Nähe. Und gerne mit bekannten Hunden, die super hören, da rennt unser Hund dann nämlich mit.
Bisschen Angst beim Ableinen find ich normal. Ich kenn genug Leute, die auch mal drei Stunden warten, bis der Hund wieder kommt. Die Nerven hab ich nicht. Vom Glück ganz zu schweigen.
Hat ja nicht nur mit Bindung zu tun. Aber so ein rennender Hund geniesst erstmsl die Glückshormone. Und findet evtl. später nicht mehr zurück. Oder verletzt sich. Ich glaube, mit Geduld und Training kriegt man das hin. Aber Leine ab und: der kommt schon wieder.Meins ist das nicht.
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Und weil Hunde, besonders die fürchterlich treuen Strassenhunde alle so sind, liest man ja auch so wenig von abhauenden Importhunden und Wildrissen...
Ich habe gerade heute morgen eine Galga (fürchterlich Armes Hascherl, ganz treu) von einen Toten, selbst gerissenen Feldhasen runtergezogen. Da dachte der Besitzer ähnlich. Und der Hund wird's ausbaden müssen....
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Und weil Hunde, besonders die fürchterlich treuen Strassenhunde alle so sind, liest man ja auch so wenig von abhauenden Importhunden und Wildrissen...
Ja und was willst Du nun damit sagen? Für mich beweist das allerhöchstens, dass gerade Neuhundehalter sich gut überlegen sollten, welchen Hund sie sich anschaffen.
Das freiheitsgewohnte Straßenhunde nun aber in ihrem neuen Zuhause ihr Leben nun immer nur an der Leine geführt werden sollen/können, kanns doch auch nicht sein?
Also "meins" wär das nicht. Und der Hund findet es sicher auch richtig "scheiße". Jenseits von "artgerecht" würde mir da auch noch einfallen. Ein Vogel im Käfig verkümmert auch irgendwann ... körperlich und seelisch.
Ich habe gerade heute morgen eine Galga (fürchterlich Armes Hascherl, ganz treu) von einen Toten, selbst gerissenen Feldhasen runtergezogen. Da dachte der Besitzer ähnlich. Und der Hund wird's ausbaden müssen....
Soll vorkommen, dass Hunde Wild erlegen ... und?
In meinem ersten Beitrag hab ich Vorschläge gemacht, wie ich da ran gehen würde. Die Threadstarterin kann sich überlegen, ob sie es so versuchen will oder eben nicht. Hat sie zum Beispiel gar kein Auto oder keinen Bock/keine Zeit mit ihrem Hund öfter die Woche mal 20 Kilometer aufs Land zu düsen, fällt das eh flach.
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Und? Na ja, sagen wir mal so, die Anzeige gegen den Halter wegen Wilderei läuft, er wird mit dem Hund einen Wesenstest machen müssen (wildernde Hubde fallen unter gefährliche Hunde), besteht er den nicht und kann er keine Eignung zur Führung des gefährlichen Hundes nachweisen, wird der beschlagnahmt.
Alles nur weil jemand meint, klappt schon....
Wie du oben im Thema lesen kannst, habe ich der TE keinesfalls geraten den Hund dauerhaft an der Leine zu führen...
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