Das erste Mal ohne Leine auf der Hundewiese
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Uuuuuuuh sind wir mal wieder bei den bösen, bösen und immer gestörten Auslandshunden? Das ging aber schnell....
Liebe TE,
Ich finde es hört sich ehrlich gesagt alles bei dir noch ein bisschen chaotisch an. Ich glaube nicht, dass Freilauf das einzige Problem ist. Auch Leine zerren und und und.
Als erstes würde ich tief durchatmen und ganz von vorne anfangen. Eine Liste kann helfen. Was erwartest du von dem Hund, was soll er können und und und. Da sortierst du nach Prioritäten und trainierst nach und nach. Eine Sache nach der anderen ganz langsam.Für mich hört sich der Hund auch nicht an nach 'will spielen'. Ich würde mir ehrlich gesagt auch einen souveränen Althund suchen, aber einer der NICHT spielt. So kann sich dein Hund vieles abschauen, u.a. auch ruhiges Verhalten.
Mit Zwangmethoden wirst du vermutlich wenig erreichen. Da würde ich dir lieber empfehlen dich mal über positive Verstärkung schlau zu machen.
Losmachen würde ich den Hund auch keinesfalls. Aber eine Schleppleine, damit er mal rennen kann wäre schon schön.
Von was für einem Hund reden wir denn oder habe ich das überlesen?
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Ich kann so etwas auch nicht über's Internet vorschlagen, denn es kommt immer auf's Hund-Halter_innen-Team an.
Für mich und meine Hündin war es das ideale, wie wir es gemacht haben. Und das war ein ähnlicher Weg, wie der von Charly vorgeschlagene.
Aber nochmal: Meine Hündin hat noch nie Jagdtrieb gezeigt, ihr sind andere Hunde egal, sie hat nicht an der Leine gezogen, ist nicht ausgeflippt... einzig und allein ihr Futterneid ist & war ein Thema. Aber das habe ich mir anfangs auch zu nutze gemacht und hatte immer seeeehr leckere Leckerlis dabei.Deshalb kann ich nur sagen, wie es für uns der beste Weg war. Aber ich kenne weder Hund noch Halterin. Deshalb kann ich auch nicht sagen, welches der richtige Weg ist.
Da es bei mir aber so ankommt, als ob sie ihrem Hund und sich nicht wirklich vertraut, würde ich das hier vermutlich nicht unbedingt machen. -
Aber auch wenn du es nicht übers Internet sondern vor Ort vorgeschlagen bekommst, so wie in deiner Geschichte ("Mei, mach sie von der Leine. Meiner hört gut, deine wird sich an ihm orientieren. Und wo soll sie hier hinrennen? Außerdem: entweder sie will bei dir bleiben, dann jetzt schon - oder eben nie.") finde ich es verantwortungslos. Zwar nicht von dir, wenn du meinst, deine Hündin schon am dritten Tag einschätzen zu können, aber von dem anderen HH, der diesen Satz gebracht hat. Wenn solche Leute dann an gutgläubige Anfänger geraten, dann geht mit etwas Pech wieder ein Tierschutzhund mehr verloren.
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Naja: für mein Handeln bin ich schon selber verantwortlich. Und wenn ich kein gutes Geühl gehabt hätte, dann hätte ich es nicht gemacnt. Erinnert mich an einen der verhasstesten Sätze in meiner Jugend: "Wenn einer anderer sagt: "Spring von der Brücke", springst du dann?"
Wenn ich meinen Rüden nicht als Welpe, sondern so übernommen hätte, wie er jetzt ist, hätte ich länger gewartet, mir Unterstützung geholt und mir ein umzäuntes Gebiet gesucht.
Meine Hündin ist mir in 6 Jahren nicht einmal abgehauen - sie ist von anderen Hunden gejagt worden; sie hat sich mächtig erschrocken, als neben ihr ein Böller explodiert ist; sie ist einmal von einem Mann getreten worden... jedesmal war sie leicht panikös, jedes mal kam sie zu mir. Und ich weiß, dass sie das auch in Zukunft tun wird - mit einer großen Einschränkung. Sie wird älter und ein bisschen dementer. Deshalb wird sie mittlerweile mehr angeleint und das Schaf lernt das KOmmando "Hol sie". Und ich achte viel mehr auf sie, als früher.
Mein Rüde ist mir einmal abgehauen - hat sich erschrocken. Panik bekommen, umgedreht und Vollgas.... nach 40 Minuten hatte ich ihn zum Glück unverletzt wieder. Und das, obwohl ich in von Welpenbeinen an habe. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er wieder so reagieren würde. Trotzdem (und auch trotz vorhandenem Jagdtrieb) hat er immer noch viel Freilauf. Weil ich den Auslöser kenne und gut meiden kann. Und weil er gut im Gehorsam steht und weil er immer erst mal bei mir anfragt, ob er gehen darf (zB bei einer Spur).
Ganz ehrlich: die meisten der Fälle an vermissten Hunden, die ich hier in M und Umgebung mitbekomme, sind entweder Hunde, die sehr ängstlich sind (keine Frage: da ist eine schlechte Sicherung oder gar Freilauf mehr als grob fahrlässig) oder komplette Idiotie der Besitzer_innen (ich frage mich immer noch, wie ein alter, blinder, tauber und gehbehinderter Hund "plötzlich wie vom Erdboden verschluckt" sein kann).
Nur ein Bruchteil ist der "das hat er noch nie gemacht" oder "damit war nicht zu rechnen" Fälle:
Ein Böller, mitten im Jahr oder andere unvorhergesehen Situationen oder Verkettung unglücklicher Zufälle oderoderoder.Nochmal:
Ich rate niemandem, es so zu machen, wie ich es gemacht. In der Konstellation Hoover - Kerstin war es gut und richtig! Nur würde ich mir das nächste Mal auch eher jemand suchen, den ich kenne! -
Netter Vergleich. Mir gings einzig um die Leute, die, wie der HH aus deinem Beispiel, sagen "Los spring schon! Ich kenne mich aus, springe ständig von Brücken, da passiert nix. Bla bla." Dann ist eben jeder für seine Handlungen selbst verantwortlich, meinetwegen gerne. Aber in der Realität gibts immer HH, die sich in ihrer anfänglichen Unsicherheit an vermeintlich erfahrenere HH wenden und erst mal glauben, was ihnen gesagt wird. (Siehe z.B. auch die TE mit den Millan-Methoden.)
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Naja, das Beispiel mit der Brücke ist für die Hundeerziehung doch recht unpassend finde ich. Das man nicht von der Brücke springt weis jeder (ja, ich weiß es ist nur ein Sprichwort). In der Hundeerziehung gibt es aber 1000000 verschiedene Meinungen. Da hat man nicht die Wahl spring oder lass es sein, da muss man sich für irgendwas entscheiden.
Und grade diese Entscheidung fällt doch furchtbar schwer, alleine durch die allwissenden Hundehalter die man so trifft (z.B. Hund haut ab- 'ja macht der halt kommt ja wieder' so nach dem Motto) oder selbsternannte Hundetrainer und und und.... Da lässt man sich als Anfänger doch unglaublich schnell verunsichern. Und es reicht unter Umständen ein einziges Mal wenn man den Hund los macht.Auch ich habe meinen Auslandshund nach ein paar Tagen abgeleint, aber auch der Hund zeigte keiner der hier beschriebenen Eigenschaften und ich konnte ihn gut einschätzen (ist übrigens noch nie abgehauen). Trotzdem würde ich das niemals empfehlen und auch nicht als 'schau mal so geht es' Geschichte erzählen (ja, ich weiß so war es eigentlich nicht gemeint).
Wenn man den Text liest fehlt es an allem. Da muss von vorne angefangen werden mit Grundgehorsam ohne erst mal überhaupt als ableinen zu denken.
Ich würde auch noch einen Besuch in der Hundeschule oder im Verein empfehlen.
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Wenn man den Text liest fehlt es an allem. Da muss von vorne angefangen werden mit Grundgehorsam ohne erst mal überhaupt als ableinen zu denken.
Ich würde auch noch einen Besuch in der Hundeschule oder im Verein empfehlen.DAS kann ich absolut so unterschreiben.
Die TE wollte jedoch wissen, wir andere das gemacht haben - und ich habe es eben so gemacht.
Achja, zum Thema "Verantwortung für's eigene Handeln": ich werde zB nie verstehen, wie man zB in ner Hunderschule Dinge mitmacht, bei denen man sich unwohl fühlt. Wenn ich es scheiße finde, meinen Hund in die Seiten zu boxen, damit er hinter mir bleibt, dann kann mir das kein_e Trainer_in der Welt so erklären, dass ich es gut finde.
Wenn mein Bauchgefühl sich rührt, dann rühren sich meine Füße auch - Richtung Ausgang....
Man kann immer jemanden erwischen, der_die als Trainer_in nicht gut arbeitet - aber ich muss das nicht mitmachen. So einfach - meine Verantwortung. -
Ich halte nicht so viel von Bauchgefühl. Genug Leute behandeln ihre Hunde aus dem Bauch raus wie Dreck.
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Du hast schon recht, aber oftmals werden diese Fragen ja vor dem Hintergrund gestellt, dass man wissen möchte wie man es gut machen kann.
Ich habe die Intention und den Sinn deines Textes verstanden, wirklich. Aber gerade das Handeln für sich selbst können eben viele nicht so gut. Klar tragen sie die Verantwortung, aber als Anfänger kann man oft halt nicht gut einschätzen wie der eigene Hunde jetzt wirklich ist.
Deshalb bin ich da vorsichtig und sage lieber dass ich nicht ableinen würde, auch wenn ich es wie geschrieben ebenfalls bei einem Hund gemacht habe. -
Oha, soviel zu lesen - vielen, vielen Dank für eure Beiträge und Ratschläge.
Natürlich weiß ich schon einzuschätzen, dass ich die Methoden anderer HH nicht 1:1 übernehmen kann, aber es ist für mich interessant zu lesen, wie andere in dieser Situation gehandelt haben.
Zum Thema Hundeschule: ich hatte schon individuelles Training mit einer Trainerin. Das hat mir in vieler Hinsicht sehr geholfen. Aber es gibt auch Dinge, die ich aus dem Bauch heraus lieber anders mache, weil ich merke, dass ich damit bei Sammy viel mehr erreiche (z.B. Geduld und Ruhe versus Strenge und Unterwerfung).
Gestern nachmittag war ich mit Sammy und einer 10 m Schleppleine auf Feldwegen unterwegs - und es hat tatsächlich prima geklappt. Das hektische Anspringen und Schnappen wie auf der Hundewiese fand nicht statt. Er ist ganz langsam nach vorn gelaufen, hat sich dabei immer wieder zu mir umgeschaut. Als er weit genug war und sehr mit Schnüffeln beschäftigt war, habe ich ihn gerufen. Er hat sofort reagiert und kam zu mir zurückgelaufen - mit flatternden Ohren und voller Freude. Als er bei mir ankam, hat er mich freudig angesprungen - okay, daran müssen wir noch arbeiten. Aber grundsätzlich klappte es gut, auch als andere Hunde vorbeikamen, hat er ganz ruhig reagiert.
Also, ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Ich werde das Training mit der Schleppleine fortführen, weil ich merke, dass auch Sammy daran Spass hat.
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