Abschiednahme bei Mehrhundehaltung

  • Den anderen Hund lasse ich beim Einschläfern aber möglichst nicht zugucken.

    Gut, dass Du das erwähnst, das machen wir hier auch nicht. Zum einen, weil, selbst wenn mit Verweilkanüle gearbeitet wird, da eine Spritze mit Tötungsmittel im Spiel ist und zum anderen, weil ich in dem Moment voll und ganz bei dem Hauptdarsteller sein möchte.


    LG, Chris

  • @Chris2406
    Gott sei Dank hatte ich das Anstupsen/Dazulegen noch nicht.
    Das wäre echt heftig/rührend für mich (klar, würd' ich's überleben...).
    Es gibt auf "jutub" ein Video, in dem ein erwachsener Hund einen Welpen mit der Nase mit Sand begräbt, das ist so anrührend!
    Bis jetzt haben sie immer nur geschnüffelt und der Blick war von trauernd bis "o.k., egal, ist halt so", wobei ich letzteres beeindruckend/erstaunlich (finde gerade kein anderes Wort) fand.
    L. G.

  • Ich würde keinen meiner Hunde je beim Tierarzt einschläfern lassen (Wenn es sich vermeiden lässt) sondern den TA immer zu uns nach Hause kommen lassen.
    Und dann bekommen die verbliebenen Tiere natürlich die Möglichkeit sich zu verabschieden und einfach zu sehen/zu wissen was mit ihrem "Kumpel" passiert ist.
    Ich denke auch Tiere trauern, manche mehr manche weniger, jedes Tier auf seine Weise & jedes Tier sollte die Möglichkeit haben das zu realisieren und nicht einfach "der Kumpel ist plötzlich weg".

  • Ich denke, falsch machen kann man nichts, wenn man in einem Mehrtierhaushalt auch den Tieren den Abschied von dem toten Tierkumpel ermöglicht.


    Ich hatte mal einen sehr sozialen Kater "Petz", ein kleiner Katzenkumpel "Maroni" kam ins Haus und die zweite liebten sich. Leider gehörte der kleine nicht mir und als mein Vater auszog, nahm er Maroni mit ... was hat der "Petz" den Kleinen gesucht ... nach ihm gerufen - das war schlimm. Wochenlang hat er getrauert und die Hoffnung nicht aufgegeben ihn irgendwo zu finden. Er war sehr traurig, für nix mehr zu begeistern.


    Als dann endlich wieder ein zweiter Kater "Scoog" einzog, war es wieder eine sehr innige Freundschaft ... doch Scoog wurde nach ein paar Jahren schwer krank, leider so krank, dass wir ihn erlösen mussten. Diesmal durfte Petz Abschied nehmen. Er hat den toten Freund beschnuppert, sich vor ihn gesetzt, ihn angeschaut ... dann drehte er sich rum und verschwand in einem ihrer Körbe. Ja, er hat lange getrauert, aber er hat ihn nicht gesucht und nicht nach ihm gerufen.


    Von daher: meine Tiere dürfen voneinander Abschied nehmen, wenn es irgendwie möglich ist. Auch wenn sie unterschiedlich reagieren - sie merken schon, dass der Freund nicht wiederkommt, denke ich mal.

  • Habe zuletzt den Fall gehabt, dass nur eine Glasschiebetür zwischen Hund und "Geschehen" war. Man sah immer wieder, wie der Hund zwischendurch gucken wollte, was wir da machten. Zwar war das Glas nicht klar durchsichtig, aber man hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn sich der dabei gewesene Hund beim Legen der Braunüle zu einer späteren OP bzw. bei der ersten Injektion wie wild schreiend gebärdet.
    Ich habe echt gedacht, der denkt, dass wir ihn umbringen wollen.
    Es kam normal Blut aus der Braunüle, aber die TÄ hat später, als er auf dem Tisch lag, einen zweiten Zugang gelegt - sie musste 20 Min. warten, bis sie schneiden konnte. Der war voll "unter Strom".(Es handelte sich um eine Inhalations-OP).
    Nie wieder wird nur die geringste Chance vorhanden sein, dass ein Hund die Einschläferung des anderen wie auch immer mitbekommt.
    Nennt mich meinetwegen bekloppt o.ä..
    L. G.

  • Bei uns gehört das dazu, ja. Ich glaube auch wirklich, dass z.B. Pan es bei Lee echt 'gebraucht' hat.. Ich hab das damals in Lees Thread in der RBB beschrieben...


    Zuschauen oder dabei sein durfte keiner der anderen Hunde und das wird so bleiben. Ich will einfach keinerlei Aufregung beim einschläfern haben. Genau das würde mAn aber passieren..

  • War noch nicht bei einer Einschläferung eines Hundes dabei ... ist das anders wie bei Katzen? Ich habe das bei Katzen immer ganz ruhig und für das Tier ganz stresslos erlebt. Zwei Spritzen ins Muskelgewebe (wie die Impfung). Die erste narkotisiert quasi, die zweite, ca. 15 Minuten spätee, ist eine Überdosis (ich glaube auch Narkosemittel) und das Herzlein bleibt recht schnell stehen, nicht mal fünf Minuten. Das läuft völlig undramatisch, das Tier spürt nichts.

  • Toni ist ja in der Nacht in der Tierklinik verstorben.
    Als ich den Abend davor nach Hause kam, hat Lexi ihn überall gesucht und mich immer wieder fragend angeguckt.
    Sie liebte ihren Toni sehr.


    Als wir ihn aus der Klinik abholten, kam sie mit und durfte dort schon einmal kurz schnuppern, wobei das mehr für mich war, dass ich mich in ihrem Fell fest krallen konnte, als ich meinen kleinen Schnulli so leblos da liegen sah.


    Zu Hause durfte sie dann richtig Abschied nehmen.
    Sie hat ihn sehr intensiv abgeschnuppert und als sie fertig war, ist sie nicht mehr an ihn ran gegangen, selbst als wir ihn beerdigt haben, ist sie so in ca. 5 Meter Entfernung sitzen geblieben.
    Für sie war es sehr wichtig, von dem Moment an hat sie ihn nicht mehr gesucht.


    Ich würde es immer wieder so machen.

  • @carly2802


    Bei Hunden ist das genauso friedlich wie bei Katzen.
    Meine Tierärztin macht das echt super.
    Mein persönliches Problem beim letzten Mal war nur die (von mir eingebildete?) Verknüpfung meines Hundes.
    L. G.

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