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Als wir Nosy zu uns geholt haben, hatte ich das ein, zwei Wochen lang auch sehr extrem. Sie ist bei uns eingeschlagen wie eine Rakete und ich hatte das Gefühl, 98% meiner Aufmerksamkeit braucht der Hund und der Rest geht für Duschen und Pizza bestellen drauf.
Das war eine total verrückte Zeit, ich habe echt Momente gehabt, in denen ich gedacht hab "ich kann nie wieder in Ruhe einen Kuchen backen oder einen Schal stricken oder sowas!" Das ist natürlich nicht rational und ist einfach passiert, weil ich mich sooo auf den Hund gefreut habe, sooo lange daraufhin gearbeitet habe, dass die Umstände passen und dann war sie da und ich überfordert.
Es hat mich fertig gemacht, dass es nicht möglich war, mit Nosy zu kommunizieren, sie war vorher noch nie in einer Wohnung gewesen und die meiste Zeit über einfach nur panisch und hektisch und anstrengend. Mit einem Welpen stelle ich mir das so ähnlich vor, der kann ja auch noch nicht besonders viel und braucht einen Haufen Aufmerksamkeit. Da kann man phasenweise schon mal das Gefühl haben, dass die eigenen Bedürfnisse untergehen und ich finde es ganz natürlich, dass man dann Angst bekommt.Ich hatte übrigens auch das Gefühl, dass die Zweisamkeit zwischen meinem Mann und mir irgendwie dahin ist. Plötzlich ist ein drittes Familienmitglied da und auch wenn man es sich gewünscht hat; es ist halt noch nicht integriert und hat keinen festen Platz im Gefüge, gleichzeitig hat man aber für die nächsten Jahre die Verantwortung dafür übernommen. Ich finde schon, dass es angebracht ist, da von einem (kleinen) Babyblues zu reden.
Zum Glück ist ja die Prognose positiv! Das Gefüge erweitert sich einfach und der Hund wird integriert und steht einem nahe. Die Kommunikation wird besser, man lernt sich kennen und wird sich vertraut und irgendwann will man es aus tiefstem Herzen nicht mehr anders haben (außer vielleicht in kleinen impulsiven Anwandlungen
) Das ist, wie Liebeskummer eine Sache, die man getrost der Zeit anvertrauen kann (das sage ich mir zumindest immer, wenn ich ein bisschen Bammel vor "Projekt Zweithund" kriege).
Ich würde Dir auch, wie die meisten anderen hier raten, einfach durchzuhalten und darauf zu vertrauen, dass sich alles einspielt. In der Zwischenzeit kannst Du Dich auf die schönen Momente konzentrieren und ein Bauchgefühl entwickeln, was gut und richtig für Euren Umgang mit dem Hund ist und was nicht. Mach Dir nicht zu viele Sorgen über Fehler und entspann Dich zwischendurch immer mal: es ist letztenendes nur ein Hund und kein fremdartiges Wesen aus einer anderen Dimension! Wenn Du mit einem großherzigen, freundlichen Grundgefühl an die Sache herangehst, dann wird das schon!
Viele Grüße! -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Nachdem die Menschen heutzutage dazu neigen aus vielem, was früher alltäglich war, eine kaum überwindbare psychische Belastung zu konstruieren und ich in den letzten 15 Jahren in vielen Welpenstunden mitgearbeitet und so etwas so gut wie nie erlebt habe, auch nicht bei den Tüddelmuttis, versteige ich mich mal zu der Einschätzung, dass das eine neue Entwicklung ist.
Wie gesagt, für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie man aus einem Alltag mit Welpe ein derartiges Problem konstruieren kann, dass sich derartige psychosomatische Symptome einstellen.
Und doch, wenn mich etwas so harmloses und simples derart aus der Bahn werfen kann, würde ich mir Sorgen machen.
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Danke, ich kann es auch nicht nachvollziehen.
Hier ist nun vor knapp drei Wochen der 10. Welpe in meiner "Hundehalterkarriere" eingezogen und wie beim ersten genieße ich die Zeit. Sie ist doch leider so schnell vorbei.
Ich freue mich einfach über jeden Tag, den Unfug den Bruno anstellt, heute kam er mit dem Gartenschlauch in der Schnauze ins Wohnzimmer
, über das was er lernt, tag täglich gibt es Neues zu entdecken und mit ihm zu erleben.
Mich überfällt nur eine Art von "Blues" und das ist der Gedanke, daß Bruno der letzte Welpe in meinem Leben sein wird, der hier eingezogen ist.
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Kann ich nicht beurteilen, ob die Entwicklung neu ist, dazu bin ich nicht lang genug Hundehalter.
Also ich werde jetzt nicht zum Psychiater gehen, weil ich 3 Tage in meinem Leben einen Hundeblues hatte. Oder was sollte die Konsequenz sein? Helfen kann der mir sicher auch nicht, der Blues ist schneller wieder vorbei, als ich da einen Termin kriege. Und ich kann von mir behaupten, dass mich andere Probleme nicht unnormal schnell aus der Bahn werfen, nur weil ein Hund sowas ausgelöst hat. Wie gesagt, ich kannte solche Gefühle vorher nicht. -
Der erste Welpe ist immer schwer.
Schau mal in die ersten Seiten meines thread (link ist in der Signatur), dann siehst Du, dass Du mit den Zweifeln nicht allein bist.
Eine gute Freundin von mir nennt Hunde 'Child Light' (sieh hat beides, Kind und Hund).
Du brauchst ein recht dicke Haut als Hundehalter, also ist im Moment eine gute Gelegenheit das schon Mal zu üben.
Zur Beruhigung Deiner Nerven empfehle ich noch Rescue Tropfen. Ich bin sonst nicht so der Bachblütenfan, aber die sind echt nicht schlecht. (Vielleicht auch nur weil sie nach Cognac schmecken)
Vergiss nicht, Dich ausgiebig an dem Wutz zu freuen. Die Zeit geht wirklich irrsinnig schnell vorbei. -
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Nachdem die Menschen heutzutage dazu neigen aus vielem, was früher alltäglich war, eine kaum überwindbare psychische Belastung zu konstruieren
Was Menschen, die so etwas schreiben oft übersehen ist die Tatsache, dass die Welt von früher nicht die gleiche ist die die von heute. Heutzutage hat der Mensch mit einem Haufen völlig anderer Belastungen umzugehen, was zum einen mit der extremen Öffnung der Lebenswelten durch die Globalisierung zusammenhängt und zum anderen auch gesamtgesellschaftliche Gründe hat.
Unterhält man sich mit einem heute Zwanzigjährigen, wird der einem ganz andere Dinge über Leistungsdruck, "Funktionieren-müssen", erzwungene Flexibilität und Angepasstheit, Optimierung der eigenen Vita um der Vergleichbarkeit standhalten zu können (und das nicht nur beruflich) und dergleichen mehr erzählen können, als man es selbst vor 15 oder mehr Jahren getan hätte.
Dazu kommt, dass ganz andere (und schärfere) Ansprüche an Hundehalter und ihre Hunde gestellt werden und dadurch, dass es auch einfach räumlich enger geworden ist, fällt das Ausweichen auch wesentlich schwerer.Wenn man sich heutzutage dazu entschließt zum ersten mal einen Hund bei sich aufzunehmen, ist der bewusst und unbewusst wahrgenommene Druck einfach wesentlich größer als das vor 15 Jahren noch der Fall war. Das ist einfach so!
Und @Helfstyna , bei allem Respekt, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich besonders viele Leute in einer Welpenstunde soweit öffnen würden, dass sie mehr oder weniger Fremden solche Sorgen mitteilen würden. Das klappt in der Anonymität des Internets doch wesentlich besser.
Dass ich mir zeitweise sehnlichst gewünscht habe, unseren Hund wieder wegzubringen habe ich jedenfalls nur meinem Mann gestanden und das auch erst einige Zeit später. Einer Frau, die ich nur einmal die Woche zum Welpen bespaßen treffe hätte ich sowas niemals gesagt. -
@ Quebec: Ich würde mich wundern, wenn du nach dem 9. Welpen einen Welpenblues hast. Du weißt ja was dich erwartet und was auf dich zukommt.
Mir fällt auf, dass es meistens Ersthundehalter trifft, die sich viel informiert haben und lange auf den Moment gewartet haben. Nach meinen Erfahrungen hat man sich früher einen Hund geholt, eventuell ein Buch gelesen und hat alles auf sich zukommen lassen. Heute informiert man sich, liest x Bücher, liest in Foren etc. Man schmiedet Pläne, überlegt sich wann man was macht und was man tut wenn der Hund Verhalten x zeigt. Man will alles perfekt machen und das verursacht in meinen Augen Stress. Denn es gibt kein perfekt.
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@Helfstyna und @Quebec und was soll die TS jetzt daraus schließen? das sie einen an der Waffel hat oder nicht belastbar ist, das sie den Hund wieder abgeben soll? Nicht jeder Mensch ist gleich und im Moment reagiert sie so extrem , ich kann Zweifel und ein Gefühl der Überforderung durchaus nachvollziehen (gerade beim ersten Hund) und möchte Dir Mut machen @21isa1 Du kriegtst das schon hin versuch nicht alles perfekt machen zu wollen und auch die Zeit zu genießen das ist soooo schnell vorbei ( wobei es auch Leute geben soll die froh sind wenn der Welpe aus dem gröbsten raus ist)
ach und schau mal im Welpenthread vorbei da gibt viele Tipps und Leute in der gleichen Situation -
Mir fällt auf, dass es meistens Ersthundehalter trifft, die sich viel informiert haben und lange auf den Moment gewartet haben. Nach meinen Erfahrungen hat man sich früher einen Hund geholt, eventuell ein Buch gelesen und hat alles auf sich zukommen lassen. Heute informiert man sich, liest x Bücher, liest in Foren etc. Man schmiedet Pläne, überlegt sich wann man was macht und was man tut wenn der Hund Verhalten x zeigt. Man will alles perfekt machen und das verursacht in meinen Augen Stress. Denn es gibt kein perfekt.
geb ich dir vollkommen recht, ging mir nicht anders, man muss erst einsehen und lernen als Hundeanfänger, dass hundeerziehung was sehr individuelles sein kann, viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als man denkt und eben nicht nur aus Tricks wie Sitz und Platz besteht.
Zudem ist es doch auch oft so, dass gerade Nichthundehalter aus Familie und Bekanntenkreis einem oft " Vorwürfe" machen oder einmischen, dass der Hund das und das können sollte und dass das ja jetzt schlechte Erziehung ist etc. Das kann uU Zweifel wachsen lassen.
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So ein Welpenblues ist völlig normal. Diejenigen die diesen Überwunden haben, haben es leicht sich so arrogant hinzustellen ala ja wenn man nicht belastbar ist darf man keinen Hund halten...das ist einfach Quatsch.
Gerade weil man sich als Erstwelpenbesitzer um alles nen Kopf macht kommt es doch zu dieser Unsicherheit.
Man will alles richtig machen und zweifelt daran ob man es auch "richtig genug" macht.
Das geht definitiv vorbei. Lasst euch Zeit. Der Welpe muss auch viel lernen in der ersten Zeit. Lernt gemeinsam. Wachst gemeinsam an neuen Aufgaben und gewöhnt euch aneinander.
Das dauert, aber irgendwann wirst du dich fragen warum du dich so verrückt gemacht hast.genieß die Welpenzeit...sie wird schneller vorbei sein als dir lieb ist. Mein Hundebaby ist vor wenigen Tagen 3 Jahre alt geworden und ich kann mir kaum erklären wie sie das so schnell gemacht hat
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