Würde mein Hund mich im Ernstfall verteidigen?
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Das einen der Hund schon verteidigt, ist eher Wunschdenken als sonstwas
Nicht umsonst ist es eine recht anspruchsvolle Aufgabe Hunde zu züchten und dann auch noch auszubilden, die im Ernstfall wirklich nicht zurückweichen und selbst bei entsprechend selektierten Hunden fällt dann noch eine nicht geringe Anzahl raus, die das eben nicht bringt.
Könnte man sich ja alles auch sparen, wenn in Wirklichkeit jeder Fiffi von nebenan im Fall der Fälle zum knallharten Schutzhund mutiert.Allerdings sind wir ja hier nicht im wilden Westen und die Wahrscheinlichkeit das man mal wirklich in so eine Situation kommt, ist zum Glück recht gering.
Von daher ist es schon nicht verkehrt, dass die meisten Hunde nicht wirklich schützen, denn so einen Hund muss man auch führen können.BTW kann ich im Sport zumindest durchaus abschätzen welcher Hund mit Sicherheit nicht mehr als kläffen wird. Ein eher konfliktscheuer und nicht unbedingt selbstbewusster Hund wird das auch nicht im "Ernstfall" sein
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ich hab dann Tjorven (Islandhund-Malimix) aus dem Auto geholt, die ein sehr böses Knurrem ( und das hatte nix mit Angst zu tun) hören lies und die Herrschaften waren flug verschwunden........
Das ist für mich nichts ernsthaftes. (wie auch all die von den anderen geschilderten Situationen) Aber gut, haben sich diese Leute von deinem Hund beeindrucken lassen :-)
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Ich selber hatte noch nie eine wirklich bedrohliche Situation.
Manchmal auch komische Leute (so wie ihr es geschildert habt) Dann hat mein Hund auch geschaut und sich aufgebaut. Oder wenn ich ihn mal neben mein Velo plaziert habe und irgend eine Siffperson wollte trotzdem mit dem Velo wegfahren. Der hat sich dann auch nicht getraut, noch näher ans Velo zu kommen.
Oder wenn jemand an die Scheibe vom Auto klopft, könnte man meinen, dass er ihn zerfleischen würde. Dem ist nicht so. Aber andere meinen dann: Oh, mein Hund würde sogar mein Auto verteidigen. Der Kenner spricht den Hund an, macht die Tür auf und spielt mit ihm.
Oder er mag auch nicht, wenn meine Ex und ich uns gestritten haben. Da hat er sich auch dazwischen gestellt. Also ich weiss wovon ihr scheibt. Aber all das hat nichts mit bedrohlichen Situationen zu tun.
Aber ich merke, das wird zur Endlos Diskussion. Schlussendlich zählt, dass ihr glaubt und überzeugt seid, dass euer Hund euch beschützt. Das gibt euch vielleicht sogar ein wenig Selbstvertrauen und nimmt euch die Angst. Hoffen wir, dass es nie zu einer extrem Situation kommen wird.
Ich bin raus :-)
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Also von meiner Hündin WEIß ich dass sie mich verteidigen würde.
Es kam einmal zu einer doofen Situation wo ich von einer Gruppe angetrunkener Halbstarker angerempelt und bedroht wurde...da ist Zera dann auf einmal fletschend dazwischen gegangen (war da 8 Monate alt): Also im Ernstfall verteidigt sie. Auch wenn das für mich einerseits natürlich beruhigend aber andererseits nicht erstrebenswert ist. Ich muss meinen Hunden Sicherheit geben...ich muss zeigen, dass ich alle Sitautionen im Blick habe und händeln kann. Deswegen vertrauen die Hunde mir und orientieren sich an mir...wenn es dann zu so blöden Situationen kommt (was man natürlich nie planen kann) kann das einen Hund schon verunsichern. Gerade bei einem sehr sensiblen Hund wie meinem Rüden Mogli könnte das fatal sein. Ich habe lange gebraucht um ihm zu zeigen, dass er mir vertrauen kann...das würde unter Umständen durch eine solche Situation zerstört und könnte seine Unsicherheit in Angstagression kippen lassen
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Ich zitiere mich mal selber. Das habe ich vor 7 Jahren hier geschrieben.
Zitat
Ich war einmal eine Stunde in einer HS und das kam so.
Vor 25 Jahren, mit meinem ersten Neufundländer wollte ich gerne die "Prüfung zum verkehrssicheren Begleithund" ablegen. Dafür muß man ja üben.
Ein SV in meiner Nähe begann sich für andere Hunderassen zu öffnen und bot Kurse an. Ich mich angemeldet und mit meinem Gustav hin. Unter den mitleidigen Blicken der Besitzer "echter Hunde" stellten sich verschiedene Rassehunde und ihre HH im Kreise auf und uns "Lahmärschen" - Originalton - sollte erstmal das richtige Gehen mit Hund beigebracht werden. Nach einiger Zeit ging mir der Ton und die Wortwahl derart auf den Nerv, daß ich mir das verbeten habe. Ich gab damit den Herren Ausbildern die Gelegenheit, sich so richtig über den "blöden Fleischklops" an meiner Seite, auszulassen.
Ich dumme Nuß, statt sofort zu gehen, verteidigte natürlich meinen Hund und ließ mich auf den Vorschlag des Figuranten ein, mir demonstrieren zu wollen, daß mein Hund mich niemals verteidigen würde. Der Mann ging sich umziehen, ich sollte mich mitten auf den Platz stellen, meinen Hund an der Leine halten und dann würde ich schon sehen. Meinen Gustav zu halten weigerte ich mich, mit der Begründung, ich könne ihn nicht halten, wenn er ruckartig anzieht. Ich durfte ihn an einen Baum binden und stand dort neben ihm.
Von irgendwo her kam der Figurant mit erhobenem Knüppel auf uns losgestürmt, ich hörte nur das "pietsch" wie die Lederleine riß, der Figurant lag auf dem Rücken, Gustav mit Donnergrollen auf ihm drauf. Außer dem Knurren meines Hundes war Totenstille. Alle waren mehr oder weniger blaß um die Nase.
Ich habe dann mit beruhigenden Worten Gustav von dem Figuranten runter geholt. Der rappelte sich auf und ging sich erstmal umziehen, verfolgt von den Blicken meines Hundes. Irgendwann entfleuchte dann einem der Ausbilder ein "Ach, Du Sch....",auch die anderen kamen wieder zu sich und meinten nur kleinlaut, das hätten sie nun nie erwartet. Aber es kam noch besser. Der Figurant kam in normaler Kluft zurück und auf unsere Gruppe zu. Ich hatte Mühe meinen Gustav zu beruhigen, denn er stand knurrend vor mir, diesen Mann fest im Blick. Mein "blöder Fleischklops" hatte sich den Menschen gemerkt, der mich angreifen wollte und nicht das "Kostüm".
Alle, ausnahmslos alle Neufundländer, die Gustav folgten, boten diesen Schutz und waren zur Verteidigung, nicht nur meiner sondern "ihrer" Familie bereit. Da hätten auch Kenner der Rasse nichts genützt.
Worin ich Tschango allerdings Recht gebe, spricht ein Einbrecher in unserer Abwesenheit meine Hunde freundlich an, zeigen sie das Tafelsilber und helfen es raus zu tragen
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Mein Dicker würde irgendwie mitmischen. Auf eine Art und Weise, dass wohl die meisten Angreifer die Lust verlieren. Einfach weil er groß ist und sehr bedrohlich Knurren und bellen kann.
Und weil er keiner Konfrontation mehr aus dem Weg geht. Bis vor einem Jahr etwa ist er ausgewichen wenn jemand sein Theater ignoriert hat und trotzdem auf ihn zugegangen ist. Jetzt geht er vor.
Durch entsprechend selbstsicheres und brutales Vorgehen lässt er sich aber sicher abschütteln. -
Da muss ich einfach nochmal etwas zu sagen: Wer sagt, es gäbe kaum Situationen, in denen es um Leben und Tod ginge, der muss einfach völlig isoliert leben und nichts von der Welt mitkriegen. Anders kann ich mir solche Statements nicht vorstellen.
Zudem spielt es keine Rolle, welchen Grad an objektiver Ernsthaftigkeit eine Situation hat, wenn sich der Betroffene bedroht gefühlt hat (siehe die ganzen Fallbeispiele hier!).
Was soll das unnötige Polarisieren? -
Wobei zwischen "stehen bleiben und fletschen" und dann wirklich standhaft bleiben, wenn körperliche Einwirkung erfolgt, liegen noch einmal Welten.
Die meisten größeren Hunde schützen durch ihre Anwesenheit, weil der Gegner den Hund und seine Reaktion nicht einschätzen kann.
Ich bleibe dabei, mehr als Kläffen, Knurren und Abschnappen wird in den meisten Fällen nicht erfolgen.... und ich möchte hinzufügen (wie auch bordy schon anmerkte) zum Glück.Denn ich bezweifle massiv, dass sehr viele Hundeführer den Typ Hund der wirklich beim direkten Angriff standhaft bleibt auch im alltäglichen Leben führen könnten.
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@Tschango mir war die Situation bedrohlich genug......
in dem Zusammenhang find ich ganz interessant was mir eine Bekannte vor 2 Jahren erzählte sie war auf einer Infoverantaltung der Kripo da sie alleinstehende Pastorin ist und zu dem Zeitpunkt ein Serienvergewaltiger der sich bevorzugt diese "Zielgruppe" ausgesucht hatte auf freien Fuss kam Kernaussage des Kripobeamten war "schaffen sie sich einen Hund an einen besseren Schutz können sie nicht haben!" ... aber wahrscheinlcih hatte der keine Ahnung von ernsthafter Bedrohung und Hundeverhalten -
Die meisten größeren Hunde schützen durch ihre Anwesenheit, weil der Gegner den Hund und seine Reaktion nicht einschätzen kann.
So seh ich das auch und mir genügt das auch vollkommen.
LG, Chris
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