Das verlorene Herzenspferd. Fühle mich wie ein Stalker.
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Hallo ihr Lieben
Es gibt eine Sache die mir schon ziemlich lange auf der Seele brennt.
Achtung, das wird lang.
Zur Vorgeschichte:
Mein Opa war begeisterter Pferdefan und hat über 40 Jahre lang Amerikanische Traber gezüchtet, aufgezogen und für Trabrennen trainiert.
Schon als kleine Zwergin war ich jede Ferien bei ihm in Wien und wir haben den ganzen Tag auf der Rennbahn in unserem Stall verbracht.
In den letzten Jahren hat er sich nicht mehr auf die Zucht konzentriert und hielt maximal 3 Pferde gleichzeitig. Bald musste er einen seiner zugekauften Wallache verkaufen.
Da war es soweit, er kaufte einen neuen Hengst dazu, damit der selbstgezogene Hengst nicht alleine war. Als ich ihn das erste Mal besuchen kam, war ich sofort hin und weg.
Er war so lieb und „ruhig“ im Gegensatz zum Anderen, trotz seinem jungen Alter von 3 Jahren.
Von all den vielen Pferden meines Opas, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt hatte, ist mir nie eines so sehr ans Herz gewachsen wie dieser junge Hengst. Ich traute mich endlich selbst zu führen.
Es störte mich nicht weiter, dass ich nahezu jedes Mal zu Boden ging, weil er wieder seinen Hengst raushängen lies als er andere Pferde sah.Mein Herzens-Pferd war endlich da.
Über viele Jahre begleitete ich diesen Hengst (wenn auch nur in den Ferien) und er faszinierte mich völlig.
Er lief einige Saisonen erfolgreich seine Trabrennen und übertrumpfte schon bald den selbstgezogenen Hengst.
Bald darauf starb mein Opa und seine Lebensgefährtin stand vor der großen Frage: Was passiert mit den Pferden?Ich war mittlerweile junge 17 Jahre und hatte mir mein Leben lang ein Pferd gewünscht.
Für mich war klar, mein Herzenspferd kommt zu mir. Leider war ich alleine mit diesem Gedanken. :|
Jedes bitten und betteln half nichts (meine Eltern sind in Bezug auf Tiere, im Besonderen Pferde, eiskalt).
Das Pferd wurde vorerst an einen anderen Stallbesitzer, der ebenfalls auf der Trabrennbahn stationiert war, verkauft (für ein lächerliches Butterbrot an Geld wenn ich das mal so sagen darf).
Ich war dennoch erleichtert, dass mein Liebling für mich „erreichbar“ war.
Eines Tages der Anruf meiner „Stiefoma“ das Pferd stand zum Verkauf und sollte in 2 Tagen abgeholt werden.
Super, danke nochmal für die frühzeitige Info (nicht, dass ich ihn vielleicht kaufen wollen hätte? ).Ich bin schnell wie der Wind am nächsten Tag in den Zug gesprungen und verbrachte einige Stunden bei ihm.
Es war mein erster Besuch, seit mein Opa gestorben war und ich war entsetzt.
Ich hatte den Stallbesitzer als gutmütig in Erinnerung. Doch meine Fellnase stand wie leblos in der Box, keine Ahnung was dieser Typ mit ihm angestellt hat.
Ich ging in die Box (zum aller ersten Mal ever!) und er schien mich erkannt zu haben, er wurde „wach“ und wir standen so einige Stunden da und kuschelten.
Mir trieb es die Tränen in die Augen, denn so einen Moment hatte wir noch nie zuvor.Schließlich bekam ich irgendwann Telefonnummer und Adresse der neuen Besitzerin und war happy, nur ca. 30 Minuten von mir zuhause!
Wir besuchten ihn schon bald und vereinbarten in Kontakt zu bleiben.4 Monate später schrieb ich ihr eine SMS, sie solle sich doch bitte melden, ich würde gerne mal wieder auf Besuch kommen. Keine Rückmeldung.
Ich rief sie am nächsten Tag an und sie war völlig überrascht. Ich spaßte noch „Bin ich bei Ihnen richtig oder haben Sie ihn schon verkauft?“. Sie lachte und sagte „Ja er steht jetzt wieder in Wien“.
Mir wurde kotzübel. Ich bat um die Telefonnummer, Email-Adresse oder sonst was, Hauptsache ich konnte Kontakt zu neuen Besitzerin aufnehmen - ich will zumindest 1mal im Jahr hören wie es ihm geht, ob er krank ist oder sonst was.
Leider folgte niemals wieder eine SMS. Ich rief über Monate laufend an, doch sie hob nie ab und reagierte gar nicht mehr.Ich fühle mich so hilflos. Ich will wirklich kein aufdringlicher „Ex-Besitzer“ sein, ich will nur wissen falls er etwas hat, wieder verkauft wird, ob er vielleicht sterbenskrank ist oder sonstiges.
Ich weiß nicht mehr weiter wie ich an die Kontaktdaten kommen könnte.
Zwar gibt es ja öfter Suchaufrufe im Internet, aber die Wahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach viel zu klein. Zumal ich kaum jemanden in Wien kenne.Habt ihr eine Idee? Hatte jemand schon mal eine ähnliche Situation?
Entschuldigt, ich musste mir das jetzt einfach von der Seele schreiben. -
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Ganz vergessen!
Ich fand es auch als Besser an die 1. Frau zu verkaufen, denn da kann er schließlich Hengst bleiben.
Um ihn zu mir zu holen wäre nur eine Kastration in Frage gekommen, anders hätte ich ihn weder händeln können, noch findet man hier leicht einen Einstellplatz für einen HengstKaum waren wir das erste Mal zu Besuch, sagt mir diese Kröte sie haben ihn direkt kastrieren lassen
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Ja, ich war schon oft in dieser Situation und da gibt es nur einen Rat den man geben kann:
Lerne los zu lassen.
Es tut weh, es ist nicht immer fair, aber manchmal muss man die große Liebe eben gehen lassen und es bringt niemandem etwas, wenn man sich daran festklammert und sich daran aufreibt.
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Das hatte ich befürchtet
Ich würde das gerne, aber ich glaube ich schaff das erst, wenn ich weiß, dass es ihm gut geht.So habe ich das Gefühl, als würde ich ihn im Regen stehen lassen.
Als sitze ich hier happy zuhause und denk an ihn wie er über die Wiesen fetzt und tatsächlich steht er in einer engen Box, bekommt kaum Auslauf und wird vielleicht nie gestreichelt sondern geschlagen..Menno
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Ich kenne das...als ich 17 war, musste mein bester Freund seine Hündin ins Tierheim geben. Wie gerne hätte ich sie genommen, wir waren ein Herz und eine Seele. Meine Eltern wollten nicht und es waren nur noch 6 Monate, bis ich ausziehen wollte (und es mit 18 auch gemacht habe), aber es war halt 6 Monate zu früh
Cora kam ins Tierheim und fand recht schnell einen neuen Besitzer, was ich nur durch Zufall erfuhr, weil ich eine Mitarbeiterin des Tierheims kennen lernte und sie von einer "so süßen Staff-DSH-Mix-Hündin" erzählte.
Ich war oft hin und her gerissen, ob ich versuchen sollte, Kontakt aufzunehmen.
Aber wenn man ehrlich zu sich ist, helfen kann man dem Tier zu 99% (in Anbetracht des unwahrscheinlichen Falles, dass es ihm überhaupt "schlecht" geht) nicht.
Besser lebt man, wenn man loslässt.Was willst du denn tun, wenn das Pferd nicht so optimal gehalten wird wie du dir das für es wünschst?
Einschreiten kannst du lediglich bei groben Tierschutzverstößen, wieso denkst du dass das passiert?
Ich rate dir, komm drüber weg, irgendwie. Es wird ihm schon gut gehen...Ich kann es auch verstehen, wenn neue Besitzer zu den Ex-Besitzern keinen Kontakt möchten.
Tut mir leid für dich... :-/ -
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Ach man ja das ist wirklich ärgerlich, gerade wenn die Zeit zum Ausziehen absehbar ist.
Ich weiß es nicht
Ich will ja auch gar nicht hören, dass es ihm schlecht geht.
Was ich hören möchte ist, wie gut er es hat und dann bin ich happy und gib Ruhe.Ja ich auch, daher habe ich die damalige Besitzerin auch nicht mit Besuchen bombadiert, sondern mit Absicht einige Monate gewartet. Würde auch nicht wollen, dass ständig die Leute ankommen.
Aber diese Frau hatte ihn ja schon weiterverkauft, und wäre mich mit der Info losgeworden.Ach ich weiß auch nicht was ich will
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Ach ich weiß auch nicht was ich will
Dein Herz schreit nach einer Antwort.
Vielleicht kannst Du mit einem sehr ausführlichen und freundlichen Brief an die Dir bekannte Vorbesitzerin schreiben. Dir Deine Gefühle nahelegen und auch die Beweggründe.
Vielleicht hat sie ein Einsehen und antwortet. Wenn nicht, dann musst Du es einfach für Dich abhaken.
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Vielleicht kannst Du mit einem sehr ausführlichen und freundlichen Brief an die Dir bekannte Vorbesitzerin schreiben. Dir Deine Gefühle nahelegen und auch die Beweggründe.Vielleicht hat sie ein Einsehen und antwortet. Wenn nicht, dann musst Du es einfach für Dich abhaken.
Leider ist mir auch das nicht mehr möglich, sie sind damals umgezogen weil sie schwanger war.Dank eines Tipps habe ich auch auf zwei Seiten die Datenbank durchforstet, leider ohne Erfolg.
Ich werde mich wohl vorerst damit zufrieden geben müssen, aktuell findet sich keine andere Möglichkeit.
Wer weiß, vielleicht trifft mich irgendwas das Schicksal und er kreuzt erneut meinen Weg. Optimismus schadet nie..Danke trotzdem Euch allen, schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht
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Sowas ist immer blöd, kann verstehen dass du so an ihm hängst..
Ich vermisse heute noch ein Pflegepferd unheimlich, welches ich mit 15 das letzte Mal gesehen habe- fast 20 Jahre her... Ok, inzwischen gehe ich nicht mehr davon aus, dass er irgendwo als Rentner steht, ist einfach zu lange her, er wird über die ewige Weide laufen..
Aber ich hab ihn gesucht (in verschiedenen Pferdeforen Suchanzeigen eingestellt) und nie vergessen- er war mein Traum...
Da hilft nur loslassen irgendwann.. Eines Tages werd ich mir sein Bild stechen lassen bzw etwas, was ich mit ihm verbinde, so bleibt er bei mir..Meine RB, die nach 5 Jahren Zusammensein den Stall verlassen musste (ebenfalls 20 Jahre her) lebt heute noch zufrieden.
Hin und wieder frage ich bei den neuen Haltern mal nach wie es ihm geht.. -
Ich kann das auch gut nachvollziehen.
Meine damalige Reitbeteiligung, ein Isländermix, war und ist mein Herzenspferd. Ich denke heute noch unglaublich viel an ihn, an die schöne Zeit und frage mich, wie es ihm geht. Einmal habe ich ihn wiedergesehen. Das war ein Moment, der mir die Kehle zugeschnürt hat. Er hat mich wiedererkannt...es war schön und zugleich total schrecklich.
Heute weiß ich: Es bringt nichts, weiter an ihm zu hängen. Selbst wenn er irgendwie in meinem Leben wäre, wäre es nicht wie früher. Das hat viele Gründe.
Ich könnte mich da rein steigern. Ich kann mich aber auch einfach mit einem Lächeln an ihn und an die tolle Zeit erinnern, die wir gemeinsam hatten. Zweiteres macht das Leben leichter... -
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