Warum der Hund der Zukunft vegan isst...

  • Ein Hund wird immer das fressen, was der Mensch ihm vorsetzt.
    Durch die Art seiner Haltung kann er sich ohnehin nicht das beschaffen, was er selber möchte.
    Insofern ist es müssig darüber zu diskutieren, was für einen Hund am besten ist. Entscheidet letztlich sowieso der Mensch, was er für das Beste hält. Und unsereins ist und bleibt beeinflussbar in dem was gerade als gut angesehen wird. Der Hund wird mitgezogen, ob er will oder nicht. Kein anderes Haustier wird so streng mit in die eingene Lebensphilosophie gezwungen wie ein Hund. Das finde ich viel schlimmer als (mögliche) falsche Ernährung.
    Ob sich jemand vegan, vegetarisch, flexitarisch oder sonstwie ernährt ist mir völlig egal. Ich esse was mir schmeckt und mein Hund bekommt, was er verträgt.
    Meine einzige Art der Ernährung ist Verantwortung mir und meiner Umwelt gegenüber. Ich achte darauf das das was auf den Teller bzw. In den Napf kommt nicht aus Massenproduktionen stammt und kaufe soweit möglich beim Direkterzeuger. Das ist nicht mal viel teurer.
    Ernährungstechnisch bin ich dann wohl Naturanier.

  • Nein, @SOACalifornia, da bin ich nicht ohne Kritikpunkt bei dir.


    Weg von der freien Marktwirtschaft, hin zu Planwirtschaft? Das gab es und es ist kläglich gescheitert.


    Verbote, Reglementierungen noch und nöcher? Haben wir davon noch nicht genug?


    Ich will selbst entscheiden, was und wie ich lebe. Dazu gehört auch mein Essen.


    Vermehrte Aufklärungskampagnen, auch mit dem gesundheitlichen Aspekt einer gesünderen Ernährung, das ist der richtige Weg. Nicht der Zwang.

  • Der Wolf selber hat sich auch im Laufe der Zeit verändert. Auch der Wolf hat Vorfahren, und diese auch wieder etc. Irgendwann war der Wolf mal ein Kloakentier, und das Kloakentier mal ein Einzeller im Wasser.
    Wenn man also sagt, am solle sich bei der Hundeernährung an seinem Vorfahren, dem Wolf orientieren, könnte man genausogut verlangen, sich an der Ernährung der frühen Eizeller zu orientieren, da diese ja die Vorfahren der Wölfe waren...


    Du vergisst wohl den Faktor Zeit?
    Einzeller entwickelten sich vor 3,5 Milliarden Jahren.
    Erst nach den Dinos - also vor ca. 60 Millionen Jahren, entwickelte sich langam die Tierwelt wie wir sie heute kennen.


    Die Evolution des Hundes begann im Grunde schon vor etwa als 50 Millionen Jahren - die ersten Fleischfresser (nach den Dinos) waren entstanden und die Gebissform der heutigen Raubtiere bildete sich. Die Geschichte der dann tatsächlich Hundeartigen schätzt man begann vor etwa 30 Millionen Jahren.


    Für mich bedeutet das schon irgendwo - wollte ich jemals aus einem Fleischfresser einen Veganer/Vegetarier machen, sollte ich so etwa 50 Millionen Jahre Zeit dafür einplanen.


    Ich finde es vollkommen irrsinnig, bewusst einem Fleischfresser, dessen ganzer Organismus sich in Millionen von Jahren entwickelt und spezialisiert hat, Fleisch vorzuenthalten. Hätte die Evolution das gewollt, hätten sie kein Raubtiergebiss, sondern Mahlzähne ...


    Und immer diese Vergleiche mit "früher" (also so 200 Jahre) ... na, wieviel Hunde wurden da wirklich alt, blieben gesund usw, wenn sie überwiegend Grünzeugabfälle und selten Fleisch bekamen, also angekettet keine Möglichkeit hatten, sich selbst was fleischiges zu erjagen? Wer weiß das schon, da gibts doch überhaupt keine Belege dafür! Logisch wäre, dass sie fehlernährt waren, weil ihr Körper für die dauerhafte Verdauung und Verwertung solcher Nahrungsmittel enfach nicht "erschaffen" und spezialisiert wurde.


    Im übrigen: in Deutschland gibt es über 7 Millionen Hunde und über 12 Millionen Katzen. Würde man die vegetarisch ernähren wollen, wäre die Beschaffung dieser Nahrungsmengen ein sehr großes Problem.
    Ausweichen sollte man da eher auf Insekten, Maden usw. - in asiatischen Ländern schon lange und steigend eine Nahrungsquelle für Menschen, da sie leichter zu beschaffen ist als Fleisch und einen guten Ersatz darstellt.

  • Ausweichen sollte man da eher auf Insekten, Maden usw. - in asiatischen Ländern schon lange und steigend eine Nahrungsquelle für Menschen, da sie leichter zu beschaffen ist als Fleisch und einen guten Ersatz darstellt.

    Wenn es soweit ist, das "meine" Fleischquelle aus Maden und Grillen bestehen soll, werde ich Vegetarier.

  • Es geht immer nur um das Geld, was ein Produkt, eine Bewegung, ein irgendetwas abwirft.
    Um nichts anderes.


    Sich überhaupt Gedanken machen zu können was man isst und nicht isst, ist schon der pure Luxus und nicht allzu vielen Menschen auf diesem Planeten beschieden.
    Das ist für mich der eigentliche Wahnsinn.


    Wir dehnen dieses Privileg noch auf unsere Haustiere aus, die besser und gesünder ernährt werden als der überwiegende Teil der Erdbevölkerung.


    Ich denke der Hund ist ein Fleischfresser, kann aber auch mit wenig Fleisch auskommen.


    Der Mensch dagegen ist ein Allesfresser.
    Das geht auch ohne Fleisch.
    Besser und gesünder könnten die Menschen eventuell leben, wenn sie tatsächlich alles essen würden und sich nicht auf wenige gehypte Produkte versteifen würden.


    LG, Friederike

  • Meine Hunde bekommen ca 50/50 Fleisch/pflanzlich.


    Damit kommen sie gut klar, mein Gewissen auch ;)


    Das Fleisch, was sie bekommen stammt (soweit "kontrollierbar") von Tieren, die nicht in Massentierhaltung gehalten wurden: Biohuhn, Lamm, Wild, Lachs, Hering, Schwein.


    Fleisch für mich selber hole ich von mir bekannten Landwirten, die ihre Tiere (Geflügel, Schweine) in Freilandhaltung halten und Rinderhack hole ich von den Highlandern eines Naturschutzgebietes.. Wenn ich mir Rindfleisch hole, pack ich auch immer was für die Hunde dazu.


    Meine Eltern sind die klassischen Supermarkt-Sonderangebots-Käufer :fear: Das ist ihnen vor langer Zeit so anerzogen worden, da kommen sie nicht ganz von ab.


    Aber ich besorge ihnen immer ein Huhn mit, wenn ich mir Freilandhühner für die Truhe kaufe, von meiner Schweinehälfte bekommen sie einiges ab.... Dass das Fleisch, das nicht aus Schnellmast kommt einfach viel intensiver im Geschmack ist, haben sie dann doch bemerkt, so langsam findet da ein Umdenken statt....


    Solche Menschen "bekehren" zu wollen (sie sind Kriegs-Nachkriegsgeneration), ist müßig, man kann nur überzeugen. Durch Qualität ;)

  • Nein, nein. Nicht hin zur Planwirtschaft.


    Aber mehr Regeln müssen ja nicht unbedingt schaden. Mir ist doch egal wie krumm Bananen und Gurken sind (eine Sache die ja tatsächlich in Brüssel diskutiert wurde und es gab Beschlüsse, wie krum die sein MÜSSEN um sie in der EU auf den Markt zu bringen). Mir ist aber nicht egal wo mein Fleisch her kommt. Transporte zum Schlachter durch X Länder gehören verboten. Und mMn ist ein Blatt Papier nun mal nicht genug Platz für ein Huhn. Ich glaube man kann die Umwelt entlasten wenn man Massentierhaltung verbietet. Und hat dann noch den Effekt, dass man anständige Preise für gutes Fleisch zahlt. Was wiederum zur Folge hat dass Fleisch eben nicht mehr in Massen verschlungen wird, weil das zu teuer ist. Da wäre der gesundheitliche Effekt für den Menschen gegeben.
    Vielleicht sehe ich das aber auch zu naiv. Natürlich würde das Arbeitsplätze kosten usw. usf. Das mein "Plan" nicht ausgereift ist und sicher so nicht machbar ist streite ich gar nicht ab. Aber diese Richtung halte ich für sinnvoller als anzufangen Hunde vegan zu züchten.


    Das ist ein super komplexes Thema. Ich esse Fleisch. Und es schmeckt mir. Das vom Lidl kaufe ich nie. Und neulich als wir mit Freunden grillen wollten und die ihre Lidl-Fleisch-Packungen auspackten hab ich denen gesagt: "Leute, DAS da kommt nicht auf meinen Grill". Fleisch ist viel, viel, viel zu billig. Und gegen die "Geiz ist geil" Einstellung in Deutschland sollte man einen Riegel schieben. Zur Not auch von oben.

  • Die Planwirtschaftskeule. :D
    Der Witz ist doch nur, dass wir als Verbraucher vieles steuern können, aber nicht die weltweit etablierte Produktionsweise, zu der nunmal gehört, dass Nahrung im großen Stil weggeworfen werden muss.

  • Ich finde es interessant wie sehr Menschen versuchen ihre Verantwortung abzuwälzen statt sich einfach mal bei der Nase zu packen...


    Fakt ist- nicht die Hunde sind schuld an der Produktion von immer mehr und mehr Fleisch. Schaut euch doch mal an was ins Hundefutter fliegt- alles was "Mensch" nicht essen mag. Oder würde jemand von euch nen Pansen essen? Oder kutteln? Oder leckere Stierhoden?


    Schuld ist die Wirtschaft... immer mehr und mehr Gewinn, dabei passen die Löhne nicht mal im Ansatz zu dem was man zum Leben bräuchte. Ich kenne genug Vollzeit arbeitende die am Ende des Monats Nudeln mit Soße essen... Bio oder gar vom Bauernhof nebenan kaufen, davon können die maximal träumen.


    Diese "die Fleischesser verursachen Tierleid!!!einseinself!"- nummer hat für mich genauso wenig Hand und Fuß wie "wenn wir alle weniger wegwerfen würden hätten die Menschen in Afrika was zu essen". Es sind durchaus noble Absichten...


    Aber seien wir ehrlich- Veganismus verändert nur wenig. Eben die "Fleischesser", die können was verändern indem sie billige Massenprodukte meiden und nur mehr Artgerecht gezogenes Fleisch kaufen. Einfache Sache von Angebot und Nachfrage. Natürlich tun sie etwas für sich, für das eigene Gewissen. Aber an der Industrie selber ändern sie nix. Die merken nur "wird weniger verkauft".. nicht "es wird weniger verkauft weil die Menschen unsere Haltungspraktiken nicht gutheißen".


    Dazu müsste allerdings die Wirtschaft so weit passen dass man sich das auch leisten kann. Ich habe letztens auf den Wochenmarkt geschaut, regionales Obst und Gemüse. Mein erster Gedanke war "ist das vergoldet oder wurde es mit Gold gedüngt???". Für 2 Personen pro Woche mal eben so 50€+... Das geht einfach nicht. Außer ich gewinne die Euromillionen.




    Ich sehe die Lösung der Probleme, sei es der Welthunger oder die Massentierhaltung, nicht im Vermeiden sondern darin klare Zeichen zu setzen. Kein Mastfleisch mehr, regional kaufen,..


    Aber Hunde vegan zu ernähren wird an dem Problem nichts ändern...

  • Das ist (insbesondere hier im Forum) eine müßige Diskussion. Es Fühlen sich ganz offensichtlich einige hier schon wieder angegriffen durch die pure Existenz von Veganismus.


    Das Problem ist nicht, dass sich Fleischesser und Vegetarier angegriffen fühlen, sondern dass sie - wie auch hier im Eingangspost - so gut wie bei jeder dieser Diskussionen unterschwellig (oder auch offen) angegriffen werden.


    Wenn du dir die Posts von actaion dahin gehend einmal genauer durchliest:
    Nur die Veganer sind klug und verantwortungsvoll, alle anderen sind Schuld am Niedergang der Sitten und Am Tierleid.... dass auf einer solchen Basis keine vernünftige Diskussion erwachsen wird, ist klar.



    Zum Thema "früher wurden die Hunde auch nicht so fleischlastig gefüttert".
    Ich denke der gemeine Hofhund der die Tischreste und aus dem "Schweineeimer" fraß, dürfte unterm Strich am Ende der Woche mehr Fleisch im Magen gehabt haben, als die meisten der heutigen FeFu gefütterten Hunde.
    Man darf nicht vergessen, dass die Ungezieferdichte damals noch höher war, gerade in den ländlichen Gebieten und da dürfte Ratte und Co durchaus regelmäßig auf dem Speißeplan gestanden haben.
    Selbst in meiner Jugend galt es bei uns im Dorf noch als normal, dass die Bauernhunde sich vom Feld mal ein Kaninchen holten, da sagte nicht mal der Jäger etwas dagegen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!