Wohnungssuche mit Hund unmöglich ?
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So viele Göttinger hier [...]
Bei Gesprächen über unfreundliche Vermieter und überteuerte Wohnungen können die Göttinger ja auch bestens mitreden.
Ich hab' am Anfang des Studiums ganz kurz in der Innenstadt gewohnt: eigentlich eine wunderschöne Wohnung im EG mit Innenhof, Mini-Garten, 10 Min. zur Uni, usw. Irgendwann stand dann Wasser im Keller – Vermieter tat nix. Das Wasser zog die Wände hoch und es roch muffig – Vermieter tat nix. Dann fing's an zu schimmeln – Vermieter tat immer noch nix, ich bin ausgezogen. Hinterher hab' ich erfahren, dass er die Wohnung für 100€/Monat mehr und ohne Renovierung gleich wieder vermietet bekommen hat.
Dem Typen war allerdings auch der Hund völlig egal, aber unter den Umständen ist "Hund wird akzeptiert" dann auch nicht mehr wünschenswert...
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Jetzt gebe ich als Vermieter und auch als Hundehalter mal meinen Senf dazu. Ich habe hier im Thread mehrfach sinngemäß gelesen "wenn ich Vermieter wäre, würde ich selbstverständlich Hunde zulassen" oder sogar "Hundehalter bevorzugt". (ich habe jetzt die Zitate nicht rausgesucht, daher sinngemäß).
So habe ich auch mal gedacht....
Seit ich 3 bin, gibt es in unserer Familie Hunde. Zu meinem 14. Geburtstag bekam ich den ersten eigenen Hund, seit dem hab ich durchgehend einen Hund. Jetzt bin ich Mitte 30. Man könnte mich also als Hundeliebhaber bezeichnen.
Meine Frau und ich haben eine kleine Doppelhaushälfte gekauft, mit 600 qm Grundstück, um sie zu vermieten. Die haben wir mit viel Schweiß und Mühe grundsaniert. Und nicht zuletzt mit viel Geld. Das Geld für das Haus hatte wir natürlich nicht gleich komplett, daher haben wir das finanziert. Das Haus ist ein Baustein unserer Altersvorsorge. Dadurch, dass wir es selbst saniert haben, haben wir den Wert mit unserem Schweiß und unserer Arbeit gesteigert.
Ich habe mir immer vorgestellt, dass ich einer der "freundlichen" Vermieter bin. Wenn irgendwas ist, sollen die Mieter eben rüber kommen (wir wohnen nur eine Straße weiter), dann klärt man das, und fertig.
Die ersten Mieter, die dann in das grundsanierte Haus gezogen sind, hatten einen kleinen Hund. "Ein kleiner Hund ist doch kein Problem, oder?". Ja, da hab ich zugestimmt. Ein Jahr später sind diese Mieter wieder ausgezogen. Sie sind mir noch mehrere Monatsmieten schuldig. Dazu war die Wohnung komplett zugepisst ("Die Flecken auf dem Teppich, das ist doch normale Abnutzung" hab ich mir anhören müssen). Das Laminat in der Küche an vielen Stellen massiv zerkratzt und aufgequollen. Die Kellertreppe und -tür komplett zerkratzt, weil der Hund wohl versucht hat, da raus zu kommen. Die Mieter haben den Hund offensichtlich des öfteren in den Keller gesperrt.
Ganz toll, ich hatte genau 10 Tage Zeit, bis der neue Mieter dort einziehen wollte. Ich habe das große Glück, dass meine Nachbarn beide Maler sind und mir kurzfristig geholfen haben. Wir haben teilweise bis Nachts 22:00 Uhr gearbeitet, um das Haus bis zum nächsten Mieter wieder bewohnbar zu machen. Ohne die beiden hätten wir das nicht geschafft.Ich musste also alle Böden im gesamten Haus rausreißen, alle Teppiche, den gesamten Laminatboden und neu verlegen. Außerdem musste ich ich die Wohnung komplett durchstreichen, weil das natürlich auch nicht gemacht wurde (obwohl sie es gemusst hätten). Zur Erinnerung, das war alles erst ein Jahr alt. Die Entsorgungskosten von den Sachen kommen natürlich dazu.
Aus dem Garten haben wir übrigens knapp 2 Tonnen Gartenmüll rausgeholt, den wir entsorgen mussten.Tja, und das Geld? Die Kaution habe ich natürlich einbehalten, aber das deckt nicht mal die Materialkosten. Ich habe mit meinem Anwalt besprochen, was ich machen kann. Die Antwort: NIX! Wenn ich eine Chance haben wollte, die Kosten einzuklagen, hätte ich bei der Wohnungsübergabe die Mängel dokumentieren müssen und den Mietern eine angemessene Frist setzen um die Mängel zu beheben. Erst dann hätte ich sie selbst beheben dürfen.
Aber wenn ich noch 3-4 Tage gewartet hätte, hätte ich die Wohnung nicht mehr pünktlich bis zum nächsten Mieter bewohnbar machen können. Dann wäre ICH dem neuen Mieter gegenüber SCHADENERSATZPFLICHTIG!! geworden. Er hätte seine Möbel einlagern lassen können, in ein Hotel ziehen und mich die Nummer bezahlen lassen. Also, was blieb mir übrig? Ich bin auf einigen Tausend Euro sitzengeblieben, die mir so manche Schlaflose Nacht bereitet haben. Das ist für mich und meine Familie viel Geld und das ist nicht einfach, wenn auf einmal ein paar Tausender in der Kasse fehlen.Der 2. Mieter schuldet mir übrigens mittlerweile 6 Monatsmieten, ist abgetaucht, Klage läuft. War auch ein sehr freundlicher Mann, ich fand ihn sehr nett. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken.
Was glaubt ihr, was ich für Lehren daraus ziehe? Ich lehne jetzt nicht Hunde generell ab, aber ich bin sehr sehr sehr skeptisch, was mir die Leute erzählen. Ich glaube ihnen kein Wort mehr. Wenn die mir sagen, der Hund ist nett, freundlich, haart nicht, wasweißichnichtalles. -> Glaube ich nicht. Ich habe einen guten Job und verdiene gut! -> Glaube ich nicht. Wenn sich 2 Leute auf das Haus bewerben, einer hat einen Hund einer nicht, dann nehme ich den Mieter ohne Hund. Eine Miete kommt 2 Tage zu spät -> Sofort ne Mahnung schicken.
Und dabei geht es um meine Existenz und um die Existenz meiner Familie. Als Vermieter ziehst Du immer den kürzeren, sobald die Leute in der Wohnung wohnen. Vorher kann ich mir aussuchen, wer mein Vertragspartner wird. Also suche ich vorher 1000% gründlich aus. Hinterher hab ich nämlich verloren.In Deutschland wird der Mieterschutz hochgehalten. Aber sowas wie VERmieterschutz gibt es nicht. Dass da auch Existenzen dran hängen -> Egal. Nach außen ist eh immer der gierige Vermieter ein Arschloch und es verkauft sich dem Wähler eben besser, den armen kleiner Mieter gegen den raffgierigen (vermeintlich) reichen Vermieter zu "schützen".
So, jetzt hab ich viel mehr geschrieben, als ich wollte...
Ich kann deinen Ärger sehr gut nachvollziehen. Allerdings kann dir das genauso passieren, wenn du den Leuten ohne Hund den Vorzug gibst. Es braucht nämlich nicht unbedingt einen Hund um eine Wohnung umbewohnbar zu machen...
Als ich in meine erste (und letzte) Mietwohnung gezogen bin, musst ich ALLES von mir preisgeben. Was ich von Beruf bin, wie viel ich verdiene, Name und Kontaktdaten des derzeitigen Vermieters, ob ich rauche, ob ich Haustiere habe, etc. pp. Das war ein Blatt vorne und hinten. Dass die Angaben korrekt sind, musste ich mit meiner Unterschrift bestätigen.
Wenn ich jemals in der Lage sein sollte, eine Wohnung zu vermieten, dann würde ich das ganz genauso machen. Wer es nicht ausfüllen will, hat halt Pech gehabt. Gibt genug potentielle Mieter hier in der Gegend.
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Ich habe öfter das Gefühl, dass ein Vermieter sich in alles mögliche einmischt und man Entscheidungen von einer völlig fremden Person abhängig machen muss, der man monatlich noch echt viel Geld zusteckt.
Oder ich drücke es mal aus, wie mein Nachbar es formuliert hat: als wir den zweiten Hund haben wollten, musste ich von allen anderen Mietern schriftlich die Erlaubnis einholen, dass sie nichts gegen einen zweiten Hund haben.
Mein Nachbar hat nur den Kopf geschüttelt, gelacht und gemeint: "Wenn wir dann ein drittes Kind haben wollen, drehe ich dann auch die Hausrunde und hole die Erlaubnis der Mitmieter ein."Recht hat er. Es geht halt niemanden etwas an, ob ich Haustiere besitze, ob ich rauche, gern orientalisch koche, bevorzugt nackt in der Wohnung rumrenne, beruflich Pornodarsteller bin oder sonstwas. Auch nicht die Person, deren Eigentum ich gegen viel Geld so lange übernehme, wie ich eben die Miete zahle.
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das stimmt vollkommen. Aber solange nicht jeder die Wohnung in ordentlichem Zustand hinterlässt wird eben, sofern es sich der Vermieter leisten kann, ordentlich vorher ausgesiebt und jegliche potenzielle “Gefahr“ gleich ausgeschlossen. Ist nunmal leider so.
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Ich habe öfter das Gefühl, dass ein Vermieter sich in alles mögliche einmischt und man Entscheidungen von einer völlig fremden Person abhängig machen muss, der man monatlich noch echt viel Geld zusteckt.
Oder ich drücke es mal aus, wie mein Nachbar es formuliert hat: als wir den zweiten Hund haben wollten, musste ich von allen anderen Mietern schriftlich die Erlaubnis einholen, dass sie nichts gegen einen zweiten Hund haben.
Mein Nachbar hat nur den Kopf geschüttelt, gelacht und gemeint: "Wenn wir dann ein drittes Kind haben wollen, drehe ich dann auch die Hausrunde und hole die Erlaubnis der Mitmieter ein."Recht hat er. Es geht halt niemanden etwas an, ob ich Haustiere besitze, ob ich rauche, gern orientalisch koche, bevorzugt nackt in der Wohnung rumrenne, beruflich Pornodarsteller bin oder sonstwas. Auch nicht die Person, deren Eigentum ich gegen viel Geld so lange übernehme, wie ich eben die Miete zahle.
Es ist halt leider so, dass es für viele Menschen nicht mehr selbstverständlich ist, dass man mit dem Eigentum anderer (in diesem Fall der Wohnung, die man vom Eigentümer mietet) pfleglich umgeht und es sorgsam behandelt. Daher finde ich es vollkommen nachvollziehbar, dass der Vermieter heutzutage sehr genau Bescheid wissen will, wer da in sein Eigentum einzieht. Und ich würde es auch keinem Vermieter verübeln, wenn er aus allen Interessenten die "sicherste" Variante wählt...
Als ich mich damals für die Mietwohnung geworben habe, gab es 30 weitere Interessenten. Trotz knapp 800€ warm für knapp 50qm... Viele Studenten, die eine 2er-WG gründen wollten und sogar mit ihren Eltern da waren teilweise, ein älteres Rentner-Ehepaar, ein junger Handwerker mit schwangerer Freundin/Frau, etc. Nun ja, aber es wurde einzig und allein nach dem Zahltag und der Sicherheit entschieden.
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Vorher hat mich jemand angeschrieben wegen einer Wohnung. Und Hunde sind erlaubt Gehen sie morgen erstmal von außen anschauen wie die Lage ist und dann Besichtigungsterim
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Es ist auch einfach ein Unterschied, so man lebt. Hier kostet der qm 10Euro (und dazu noch gratis Schimmel und Putzbröckel), für Studibuden die 30qm sogar 13Euro, als Studentenstadt sind die 2-3-Zimmerwohnungen besonders heiß umkämpft. Hier was zu kriegen ist echt richtig hart. Da kann man sich die Mieter aussuchen, die fast nie da sind, keine Kinder und keine Haustiere haben, die die Wohnung kaum betreten und ansonsten am liebsten Schach spielen.Mein Bruder besitzt paar km weiter aufs Land raus über 20 Häuser, der qm kostet 4,50 und er hat inzwischen Probleme trotz Luxussanierung und modernem Wohnen Leute zu finden, weil es kaum Zuzug gibt...
Da würde ich für denselben Preis, den ich jetzt zahle, mit 1, 2, 3 Hunden ein hübsches kleines topsaniertes Reihenhaus mit Garten mieten können....Es ist einfach nicht vergleichbar, deswegen gibt es da so unterschiedliche Erfahrungen.
Aber da würd ich doch mit Handkuss ein Reihenhäuschen "paar km weiter" nehmen und dafür pendeln.
Wenn ich von euren Wohnungsodysseen lese, bin NOCH dankbarer dafür, dass ich quasi "auf'm Land" (Kleinstadt) leben und arbeiten darf.
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Wenn zwei Leute einen Tagesplan haben, der völlig durchlöchert ist und jeden Tag anders aussieht, sehr viel auch spontan entschieden wird und man dann doch recht plötzlich nochmal los muss, dann kann man nicht einfach ewig weit raus (und vor allem dazu einmal durch den Stadtverkehr) wohnen, sondern muss vor Ort sein. Manchmal kann man das nicht entscheiden.
Hätten ich und mein Partner einen ordentlichen Mo-Sa 8-17Uhr Job mit eigenem Arbeitsplatz, würde ich das gern tun. Das werden wir aber niemals haben Vor allem ich nicht. -
Mir ist schon klar, dass man manchmal auf eine bestimmte Wohnlage angewiesen ist.
Stadtleben kann ja auch seine Vorteile haben. (Hört man, dass ich ein Landei bin?)
Vieles kann man sich eben einfach nicht aussuchen. Ich hoffe, euch geht's gut in eurer Wohnung! Das ist ja letzten Endes die Hauptsache. -
Wow, echt riesen Respekt an deine Vermieter, dass sie das Vertrauen in Hundehalter nicht verloren haben Die wenigsten würden nach den Erlebnissen wieder an Hundehalter vermieten.
Ja, das finde ich auch. Ich hab sie dann mal gefragt, wieso sie dann wieder explizit nach Hundehaltern gesucht haben, da kam die Antwort:" Es lag ja nie an den Hunden, die konnten ja nichts für ihre Situation, es waren die Menschen, die da Mist gebaut haben. Es sind ja nicht alle so, und da wir wissen, wie begrenzt der Wohnraum ist, wenn man mit Hund sucht, wollten wir das Ganze nochmal ausprobieren."
Eine Hundehaftpflicht war trotzdem Bedingung, aber das ist ja kein Problem, die hat man ja eh (hoffentlich...).
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