Krampfanfälle durch Kalziummangel (Barfen) ???

  • Hallo zusammen,


    unsere Hündin (geschätzt ca. 10-13 Jahre) fing am Montag während des Spaziergangs plötzlich an zu taumeln und ist dann einfach umgefallen. Dabei hat sie stark gezittert und die Augen weit aufgerissen. Dann haben sich die Beine verkrampft. Nach ca. 5 Minuten war alles vorbei, sie wirkte danach aber sehr verstört und desorientiert.
    Wir sind dann zum TA gefahren, der hat sie untersucht und Herzgeräusche festgestellt. Röntgen hat gezeigt, dass das Herz leicht vergrößert ist, aber Wasser in der Lunge hat sie nicht. Ultraschall der Organe war ebenfalls unauffällig. Da sie seit einiger Zeit auch andere typische Symptome wie vermehrtes Hecheln, Husten bei Anstrengung und einen Leistungsabfall zeigt, tippte er auf einen Herzklappenfehler und gab ihr Vetmedin 2,5 mit, was sie seit dem morgens und abends bekommt.
    Bis gestern war dann eigentlich alles eher unauffällig. Als wir aber gestern Abend vom Gassigehen zurück kamen, fing sie plötzlich wieder an zu zittern und zu krampfen.
    Hat nur etwa 1 Minute gedauert dann war es wieder vorbei. Als wir heute morgen zum Tierarzt gefahren sind, hatte sie im Wartezimmer wieder so einen Anfall, den der TA auch gesehen hat. Er meinte das wäre kein epileptischer-, sondern eher ein tetanischer Anfall, wahrscheinlich ausgelöst durch Kalziummangel durchs Barfen (Wir barfen seit 1,5 Jahren). Er hat dann sofort Blut abgenommen, die Werte, einschließlich des Kalziumwertes waren aber alle im Normalbereich. Er meinte aber das trotzdem ein Mangel vorliegen wird, da sich der Körper mit dem Kalzium aus den Knochen versorgt und der Pegel im Blut noch lange aufrecht gerhalten wird. Sie bekommt jetzt hoch konzentrierte Mineralstofftabletten, um den (nicht belegten) Mangel zu kompensieren. Er meinte aber auch das man natürlich einen Gehirntumor etc nicht ausschließen kann... Das es vom Herzen kommt, glaubt er nicht.
    Heute Abend hatte sie dann schon wieder einen leichten Anfall. :(


    Mich würde nun interessieren, ob so ein Kalziummangel wirklich durchs Barfen ausgelöst werden kann, auch wenn 4-5x pro Woche RFKs und Knorpelzeugs gefüttert wird?
    Hat sowas schon einmal bei seinen Hunden erlebt und kann das wirklich nicht vom Herzen kommen?
    Wäre für jeden Hinweis dankbar
    Beste Grüße

  • Das ist, sorry, Quark. Klar, Mängel können auch bei einwandfreiem Blutbild vorliegen, aber bei solchen massiven Symptomen...
    Wieviel % der Gesamtfuttermenge sind Knorpel/Knochen.


    Geh in eine gescheite Tierklinik, die sollen eine vollständige Diagnostik machen.

  • Geh in eine gescheite Tierklinik, die sollen eine vollständige Diagnostik machen.

    Dem schliesse ich mich an.


    Heutzutage haben die meisten ein video-fähiges Handy - evtl. schaffst Du es ja, einen der Anfälle kurz aufzuzeichnen, dann können die TÄ der TK sich ein besseres Bild machen.


    Bei Krampfanfällen, egal in welcher Form, gibt es eine Standard-Diagnostik, um mögliche Ursachen abzuklären. Die sollte man auch abarbeiten.


    LG, Chris

  • Es ist sicher hilfreich, wenn du uns genau aufschreibst wie schwer sie ist und wieviel Gramm sie von welchen Knochen bekommen hat. 100 Gramm Hühnerhälse haben einen anderen Kalizumgehalt als 100 Gramm Hühnerschenkel. 100 Gramm ausgelöste Knochen haben auch einen ganz anderen Kalziumgehalt als Knochige teile, wo noch viel Fleisch mit dabei ist (wie zb Hühnerschenkel usw). Wurde das Kalzum-Phosphor-Verhältnis von euch beachtet?
    Habt ihr generell "richtig" gebarft? Also nach einem dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechenden und ausgewogenen Futterplan?
    Beim "einfach drauf los Barfen" kann man sehr, sehr viel falsch machen.



    Zu den Krampfanfällen ansich kann ich allerdings nicht viel sagen. Der Hund meiner Mutter wurde auch aus Unwissenheit falsch gebarft, er hat über 2-3 Jahre fast gar keine Knochen bekommen und hatte keine Krampfanfälle.


    Wenn ihr aber wirklich ausgewogen gebarft habt, würde ich mit ihr nochmal zu einem anderen Tierarzt gehen und dem verheimlichen, dass ihr barft. Es klingt als würde euer aktueller Tierarzt eher darauf los raten. Hat er euch denn gefragt, wieviele Knochen ihr füttert? Ohne genaue Angabe kann er ja gar nicht wissen, ob es an einem Ca-Mangel liegt. Wenn er nichtmal gefragt haben sollte, würde ich auf jeden Fall zu einem anderen Tierarzt raten.

  • na,ja....ich soll Montag den genauen Futterplan der letzten Woche vorbeibringen...und die wollen mir dann ausrechnen,ob ich alles korrekt berechnet habe...kostet nur mal eben 30 Euro.Nochmal zu den obigen Fragen: also sie wiegt 10 Kilo..und bekommt das übliche Knochen-Fleischverhältnis von 70:30
    Knochen gibts hauptsächlich von Hühnchen,Enten und Kaninchen und dabei unterschiedliche Körperteile....mal Flügel..Keulen..Gerippe...was gerade so da ist...bunt gemischt halt.Einmal pro Woche was vom Rind,Strosse oder Kehlkopf.Und ab und zu ganze Fische mit Gräten,etc.. Könnte es mir nie verzeihen,wenn die Kleine wegen meiner falschen Ernährung so krank geworden ist,könnte es mir eher erklären..das die Anfälle von der festgestellten Herzklappenproblematik kommen,aber davon will der Arzt nichts wissen.Werde wol doch mal lieber mit ihr zur Klinik fahren...ist ja kein schöner Zustand,,jedesmal diese Angst,wann es wieder passiert...

  • Ganz ehrlich.. bei Herzgeräuschen, Taumeln, Kollabieren und Krampfen würde ich als erstes an eine Synkope durch Herzfehler denken und nicht an Kalziummangel.


    Such dir eine gute Tierklinik, idealerweise mit einem Kardiologen im Haus und lass den Hund untersuchen.

  • Das kann ein Insulinom sein. Lass das bitte checken oder noch besser bestimme den Blutzucker mal während eines solchen Anfalls.

  • Ganz logisch gedacht: den Nerven- und Muskelzellen ist es egal, wieviel Calzium der Hund in den Knochen hat, solange der Gehalt im Blut stimmt!
    Wenn der in der Norm ist, ist das (meiner Meinung nach!!!) ein eindeutiges Ausschlußkriterium für derartig heftige und häufige Anfälle!

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