Beisserei und ich wurde gebissen
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Ich finde solche Vorfälle zu beurteilen/abzuurteilen immer sehr schwierig. Selbst gut erzogene Hunde sind manchmal unberechenbar, der Mensch ist nicht immer 100% auf der Höhe Situationen richtig und vor allem rechtzeitig einzuschätzen. Sich nicht zu entschuldigen, wenn dann mal was schief gelaufen ist, ist natürlich scheiße. Aber ... schulterzuck - erlebt man ja oft in allen Möglichen Situationen, dass Menschen ein ordentlichen Stück Anstand fehlt ...
Mein Hund ist ja auch überwiegend Freiläufer, superfriedlich - zu Hunden im Freilauf jedenfalls - allerdings leine ich vor unübersichtlichen Stellen an, nehm ihn ins Fuss, Leine kurz, man weiß ja nie wer um die Ecke kommt. Gerade gestern, lief ich einen kleinen Hang hoch, Charly hab ich kurz vorher angeleint. Plötzlich steht auf der Kuppe ein schwarzer Hund mittlerer Größe um die 20 Kilo schätze ich - vielleicht 30 Meter entfernt. Ich sehe an Charlys Körperhaltung: Spannung! Schwarze Hunde mag er manchmal angeleint nicht, sehen seinen zwei drei Erzfeinden ähnlich. Ich bleibe stehen, gehe an den Wegrand, bleib stehen, schick ihn ins Sitz ... und warte auf den Halter, der da wohl hoffentlich bald kommt.
Und was macht der Schwarze: kommt langsam auf uns zu. Immer noch kein Halter in Sicht. Charly fängt an zu brummen und zu grummeln. Steht auf, ich schick ihn wieder ins Sitz, mache durch ein NEIN deutlich, dass er die Klappe halten soll. Warte auf den Halter ... der Schwarze kommt immer näher. Nur noch 10 Meter. Charly kriegt die Krise, lässt sich nicht mehr im Sitz halten, bellt knurrend, will nach vorne. Ich kann die 40 Kilo kaum halten, ziehe mich mit Müh und Not mit ihm weiter vom weg zurück auf den Seitenstreifen bis an den Rand eines Gebüschs. Dann endlich ... der Halter erscheint - er müsste die Lage erkennen, tut nix. Sein Schwarzer schleicht im Schneckentempo weiter auf uns zu - er verhält sich neutral, eigentlich friedlich. Charly kriegt sich dennoch kaum noch ein. Der Halter setzt sich weder in Gang, noch ruft er seinen Hund ab. Der Schwarze vielleicht noch drei Meter von uns entfernt, geht langsam in drohende "Duckhaltung". Ich schreie: wenn sie nicht sofort ihren Hund beirufen, lass ich die Leine fallen - mir ists egal! Bei Charly sah man nur noch Zähne ...
Und plötzlich gings dann doch, Millisekunden bevor ich meinen Hund wirklich losgelassen hätte - ich stelle mich doch nicht neben/zwischen zwei Hunde, die vielleicht wie blöd austicken! Halter sprintet bei ... holt seinen Hund am Halsband, dreht sich rum und geht mit ihm zurück ... schimpft ruhig mit ihm und sagt: Du sollst doch nicht immer auf geifernde Hunde zugehen ...
Und verschwindet ... ich war nass geschwitzt. Mich hat der Depp keines Blickes gewürdigt.
Unmöglich so was ... da gibt man sich selbst Mühe, ständig aufmerksam hoch 10 zu sein, dass man niemanden belästigt und anderen scheint alles egal oder sie können es nicht einschätzen?
Auf jeden Fall lass ich meinen Hund los, wenn die Situation so brenzlig wird. Dann sollen sie sich eben kloppen, aber ich will dabei ganz sicher nicht verletzt werden. Ich brauch meine Hände! Habe ich schon öfter beobachtet, dass wenn es eskaliert, dass der eigene Hund sogar den Halter beißt, wenn der sich einmischen, bzw. trennen will. Das schreibe ich aber eher dem Erregungspegel des Hundes zu ... eben unberechenbar. Und den eigenen Hund festzuhalten, während ein anderer auf ihn losgeht? Neee - das machts doch erst richtig dramatisch. Er soll ne Chance haben, sich zu verteidigen.
Anzeigen würde ich so schnell niemanden, auch wenn ich keine Schuld bei mir sähe ... bringt ja eh nix. Als Halter eines Hundes hat man ja eh mindestens mal zur Hälfte schuld, egal welcher Hund angefangen hat, egal ob man angeleint hat - wenn es zu Beißvorfällen kommt - und es keine neutralen Zeugen gibt - oft genug gelesen. Ich würde die Adressen aber austauschen wollen, um Schadensansprüche gegebenfalls rechtlich geltend zu machen bzw. dafür gerade zu stehen, sollte es denn wirklich zu Verletzungen kommen. Dafür hat man ja eine Haftpflichtversicherung.
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Blöde Geschichte, die dir, ertzuiop, passiert ist.
Dennoch habe ich ein paar Fragen:Wieso bist du nicht selbst eingeschritten, bevor es zur Beißerei kam? Nach deiner Beschreibung hört es sich so an, als ob da noch genug Zeit zwischen den einzelnen Handlungsschritten war um deinen Hund hinter dich zu nehmen, und mit lautem Gebrüll den anderen Hund zu verjagen.
Wieso bist du nicht einfach umgedreht und in anderer Richtung weggegangen/weggefahren?
Ich kann verstehen, dass es schwierig ist mit einem extrem leinenpöbeligem Hund. Und gerade weil du ja sagst, du kennst deinen Hund und weißt wie er reagiert, dann wäre es doch an dir, deinem Hund Sicherheit und Schutz zu bieten *denk*
Dein Hund macht das ja nur, weil er meint solche Situationen selbst in die Hand nehmen zu müssen. Und wenn es bei euch mit Training bisher nicht besser wurde, dann solltest du deinen Hund gar nicht erst in solche Situationen kommen lassen, auch wenn das bedeutet, dass du einfach umdrehst, wenn andere Hundehalter ihren Hund nicht abrufen oder anleinen.Versteh mich nicht falsch. Das sollen keine Vorwürfe sein, und ich weiß auch, dass man in vielen Situationen nicht so rational und klar denken oder handeln kann. Ich weiß auch, dass man nicht immer ausweichen oder schnell mal eben mit Hund und Rad umdrehen kann. Und dennoch denke ich, dass es ggf. mit anderem Handeln anders, nämlich glimpflicher ausgegangen wäre.
Unstrittig bleibt aber, dass die Dame ebenfalls viel falsch gemacht hat.Bzgl. Anzeige empfinde ich das als ein bisschen überzogen. Ich denke, dass man der Dame sämtliche Rechnungen schicken sollte, und darauf hofft, dass alles übernommen wird.
Sollte die Dame alles über ihre Versicherung abwickeln, wird höchstwahrscheinlich irgendwas um die 50% übernommen werden, da hier wiedermal das Thema "Tiergefahr" (Stichwort: Gefährdungshaftung) zum Tragen kommt.Ich wünsche dir und deinem Hund gute Besserung und hoffe, dass sich alles problemlos abwickeln lässt.
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@BieBoss
Sorry, aber deinen Kommentar verstehe ich nicht.Ich meinte: daß sie nen Link als Quelle und Beleg einfügt, paßte Dir nicht, weils keine eigene Erfahrung ist. Schreibt hier im Forum aber jemand über eigene Erfahrung, dann schreit immer wer, das sei ne Verallgemeinerung von dessen Hund auf alle, und ob man nicht "richtige" Belege und Quellen zitieren bzw. angeben könne.
Beides paßt immer irgendwem net *gg
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Wieso ist dein Hund sinnlos aggressiv? Was hast du falsch gemacht? Ist er wie du? Das sagt man doch: Der Hund ist wie der Besitzer (ist nicht von mir)
Es stört mich, weil es immer wieder Situationen gibt, die nicht überschaubar sind. Oder wenn mal ein Welpe zu euch tappst? jaja, dann macht er natürlich nichts.
Ich habe meinen Hund auch manchmal an der Leine. Da gibt es immer wieder Hunde, die trotzdem zu uns kommen. Das gibt meinem Hund aber kein Recht, den anderen zu attackieren.
Ein guter Hundeführer hat verträgliche Hunde. Normale Rempeleien und Machgehabe ist ok. Aber ich mag keine Hunde, die auf andere losgehen, mit dem Ziel, sie zu verletzen.
Um dich würde ich einen weiten Bogen machen!
An sich gebe ich dir schon Recht, aber du kennst die Vorgeschichten der Hunde doch gar nicht, die so sind. Wenn die gesichert sind, kanns dir doch egal sein, ob der Hundeführer "gut" ist.
Manche übernehmen schwerst traumatisierte und gestörte Hunde, sind dass dann schlechte Hundeführer?Zum Fall:
Ich weiß nicht, obs schon gesagt wurde, aber:Zitat
Beim Thema Mitverschulden unterscheidet die Rechtsprechung klar nach der
erkennbaren Gefahr, die von der Situation ausgeht. So hat das OLG
Bremen vor Jahren entschieden, dass ein Hundehalter, der bei dem
Versuch, zwei ineinander verbissene Hunde zu trennen und dabei durch
Bisse schwer verletzt wurde, keine Entschädigung erhält. Begründet wurde
das Urteil damit, dass jemand, der sich in solch eine Situation begibt,
die große Gefahr – unter Umständen sogar Lebensgefahr – in die er sich
begibt, kennen muss.
Ein Urteil, das wir durchaus nachvollziehen können.
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