Hundetrainerausbildung - Erfahrungen?

  • Jepp, habe am nächsten Samstag endlich meine Abschlussprüfung.


    Schließe dann ein 2,5jähriges Studium zum Thema "Hundewissenschaften" bei der ATN ab.


    Gerne kann ich versuchen, deine Fragen dazu zu beantworten, @Chatterbox !


    Wenn es gewünscht ist, kann ich auch einen kleinen Bericht zum Ablauf des Studiums schreiben. :smile:

  • Oh, @lilactime das wäre echt nett! =)
    Ich drück dir jetzt schon mal die Daumen für die Prüfung. =)


    Ein paar Fragen fallen mir da spontan auf jeden Fall schon mal ein... :D


    Erstmal natürlich - bist du allgemein zufrieden mit ATN?
    Warum hast du dich damals dafür entschieden?
    Wie sind die Praxisseminare dort? Das gefällt mir da nämlich, dass man eben auch einen gewissen Praxisbezug hat. Hast du das Gefühl, dass die gut sind und einem was bringen?
    Wieviel Arbeits- bzw. Lernaufwand ist das Studium (so Pi mal Daumen)?
    Hat man bei ATN dann auch diese Lizenzverträge, von denen vorher die Rede war?
    Welche Methode oder welches Konzept wird dort vermittelt, falls es da ein spezielles gibt?


    :ugly:

  • Hi Ramona,


    das gleiche würde ich auch sehr gern machen. Bisher mangelts mir an Zeit und Geld.
    Überlegt habe ich bei einer guten Trainerin Co-Trainer zu machen, vielleicht kennst du da auch wen?
    In der aktuellen "SitzPlatzFuss" stehen einige Tipps und Infos zum Thema Hundetrainer werden drin, wie z.B. steuerliche und rechtliche Aspekte. Wenn du magst bring ich dir das mal im Oktober mit.
    Da wird empfohlen sich als zweites Standbein entweder Hundetagesstätte oder Gassiservice aufzubauen.
    Über Gassiservice könntest du dich hier informieren: http://hundeservice-nuernberg.de/
    Ich finde sie sehr kompetent und meiner Meinung nach kann man hier ein professionelles Beispiel für einen Gassiservice sehen. Ich glaube auch, dass sie Kurz-Ausbildungen zum Gassigänger anbietet oder in einer entsprechenden Gruppe vernetzt ist. Kannst sie einfach mal fragen, nett ist sie auch noch ;-)


    Inzwischen bin ich auch mehr davon überzeugt sich selbst durch Seminare gezielt Wissen anzueignen, bei verschiedenen Referenten. Am Schluss kommt es eh drauf an wie du mit den Menschen umgehst und ihnen helfen kannst. Die Abschlüsse sind den Leuten meist egal.
    Wenn man allerdings von einer Richtung absolut überzeugt ist, würde ich das machen, aber bei mir gibts da aktuell nix. Ist mir zu starr alles, egal ob Canis oder Cumcane.


    Also in deinem Fall fände ich Gassiservice neben dem Studium sinnvoll, aber ein Auto musst du dir dann wohl zulegen :)

  • Zur Trainerausbildung kann ich dir nicht viel sagen, nur zum Thema HuP bzw. Gassi-Service... =)


    Wenn du überlegst, dass nebenbei zu machen, musst du dir überlegen:
    - für ne HuP brauchst du die Abnahme als Betreuungsstätte durchs Vetamt.. Dazu brauchst muss Wohnung/Haus als Gewerbeobjekt erlaubt sein... Das Bauamt kann dir da oft nen Strich durch die Rechnung machen...
    - wie sieht der Markt dafür bei dir aus? Konkurrenzunternehmen? Bedarf? Ist soviel Bedarf da, dass du von den Einnahmen deine Kosten decken könntest?
    - Hundebetreuung anbieten macht eigentlich nur Sinn, wenn du dann auch den ganzen Tag daheim wärst, geht das mit dem Studium?
    - Gassi-Service: willst du Einzelservice anbieten oder Gruppen?
    - Ist der Bedarf da?
    - Ist zu Tageszeiten Bedarf da, dass du auch das mit deinem Studium abdecken kannst? Passt das alles bei dir zeitlich?
    Meine frühestens Kunden hatte ich mal um 6:30 Uhr (also beim Kunden sein), die spätesten um 17 Uhr, im Normalfall aber arbeite ich von 7:30- 18:00 und muss ja auch meine eigenen Hunde versorgen, was mit viel Herumfahrerei und genauer Planung verbunden ist. =)
    - wenn du Kundenhunde in deinem Auto transportieren willst (wenn du dir dann ein Auto anschaffst), brauchst du den Transportschein, sonst darfst du es nicht.
    - du wirst von Anfang an, egal ob HuP oder Gassi-Service Betriebskosten haben.. Betriebshaftpflicht etc.. Wie sieht es dann da zB mit der Krankenkasse aus? Welche Regeln gibt's da zu beachten, wenn du es neben dem Studium machst? Musst du unter Umständen dich entweder Privat oder freiwillig gesetzlich versichern lassen, was auch noch mal eben ein paar 100 Euro im Monat kosten kann...
    - der 11er für Hundetrainer ist noch mal ein anderer als für die Betreuung. Nicht jedes Vetamt erlaubt dir mit nem Trainer 11er ne Betreuung und nicht jedes Vetamt nimmt die die Prüfung ohne vorherigen Lehrgang ab.
    - Mach dir Gedanken über eine Kostenkalkulation. Wie viele Hunde musst du zu welchen Preis an wievielen Tagen betreuen/ausführen, um so und so viel zu verdienen...
    - kannst du in der Anfangszeit ein Minus ausgleichen, wenn du noch nicht deine Kunden zusammen hast, aber schon deine Betriebsausgaben?
    - körperliche Fitness: gerade beim Gassi-Service nicht zu unterschätzen... Bist du in der Lage, wenn das Geschäft gut läuft, auch mal über mehrere Wochen jeden Tag 30 Kilometer zu Fuß zu laufen? Oder hast du Probleme mit Knie, Rücken etc?
    - Und kannst du dich durchbeißen?? Gerade die Kunden im Betreuungsbereich und Gassi-Service sind uU wirklich zwingend auf dich angewiesen... Mal wegen Migräne ausfallen etc. ist da eigentlich nicht, weil die Kunden sich auf dich verlassen können müssen. Klar, Notfälle kann es immer geben, wo du mal ausfällst, aber das sollten wirklich nur Notfälle sein, d.h. du wirst auch mal mit Grippe nicht nur eben kurz deinen Hund vor die Tür schmeißen, sondern halt arbeiten...
    - kannst du deine Klappe halten? |) Du wirst Kunden haben, mit denen du menschlich wirklich null zurecht kommst, die in deinen Augen alles falsch machen, was sie nur falsch machen können... Schaffst du es, dann neutral zu bleiben bzw. deine "Einwirkung" so zu verschleiern, dass du es dir nicht mit einem Kunden verdirbst, der dir nämlich ansonsten potenzielle Kunden vergraulen könnte?
    - Mach dir bewusst, dass du bei ner Betreuung uU nicht nur schwierige Kandidaten hast, sondern auch Hundetypen, die dir persönlich wirklich gar nicht liegen... Dass die Pflege eines inkontinenten Fremdhundes immer noch mal was Anderes ist, als bei dem eigenen Hund.
    - Gerade am Anfang, egal ob als Trainer, HuP, Gassi-Service brauchst du Durchhaltevermögen, weil es uU eher schleppend anläuft und du mehr Rückschläge verzeichnest, als Erfolge. Hast du da ein persönliches Umfeld, was dich immer wieder motiviert und neu aufbauen kann? Gerade wenn es dann auch noch im Studium stressig wird?
    Denn gerade der letzte Punkt ist bei ner angedachten Selbständigkeit wichtig. Hast du jemanden, der an dich glaubt, wenn du gerade selbst kein Licht am Ende des Tunnels siehst?


    Das sind so die Überlegungen, die du einbeziehen solltest. =)

  • Ich würde als allererstes auf dem zuständigen Vet-Amt nachfragen welche Ausbildungen die überhaupt anerkennen für den § 11 Tierschutzgesetz, sonst hast Du vielleicht viel Geld und Zeit investiert und am Ende musst Du dann doch noch deren Prüfung machen und noch mal richtig Kohle auf den Tisch legen.


    Diese Ausbildung wird von vielen Ämtern anerkannt und ich würde sie auch empfehlen:
    http://www.hundeschulen.de/hundetrainer/ihk-zertifikat.html

  • (...)


    @Rimarshi danke, das hört sich wirklich gut an. Allerdings sind mir 10.000 Euro dann doch zu teuer. Ich möchte ja nicht hauptberuflich Hundetrainerin werden, sondern das nur nebenbei machen.
    Warum kostet dort das 1. Studiumsjahr über die Hälfte des Gesamtpreises? :???:


    (...)

    Ahso, das hab ich dann falsch verstanden. Für nur mal so nebenbei sind 10.000 Euro doch etwas happig ;)


    Wie die Preise sich zusammensetzen, kann ich dir leider nicht sagen. Ich "weiss" eben nur, dass die Trainer, die dieses Studium absolvieren, ein unglaublich umfangreiches Wissen über Hunde/Wölfe vermittelt bekommen. Wolfsbeobachtungen, arbeiten mit "schwierigen" Hunden... diese Dinge sind bei mir hängen geblieben. Eine Bekannte, die das Studium gerade macht, ist restlos begeistert.

  • Ich hab mit Trainern, die dieses "Studium" abgeschlossen haben, gute Erfahrungen gemacht.


    canis-kynos.de/


    Wäre auch meine Wahl, wenn ich eine Ausbildung anstreben würde.

    Das sind bei mir die übelsten Erfahrungen, die ich mit Trainern gemacht habe.
    Deckeln, rucken...
    Nie wieder!

  • So unterschiedlich können die Erfahrungen sein. :smile:


    Kommt vermutlich auch auf die eigenen Vorstellungen von Hundeerziehung an. Mir persönlich gefällt, wie gearbeitet wird. Geschmackssache denke ich. Wie so Vieles, wenn es um den Hund geht.

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