Hund mit auf die Arbeit nehmen (sozialer Bereich)

  • Ich würde sagen, nimm ihn einfach mit und zeige ihm nach und nach was er darf und was nicht. Gerade bei jungen Hunden ist dies recht leicht. Für die Kinder wäre es bestimmt Highlight.

    Wenn der Hund im sozialen Bereich mitkommen und auch mitarbeiten soll (so klingt das hier), wird das leider nicht genügen. Der Hund stellt ja eine Gefahrenquelle da und muss deshalb ziemlich bombig erzogen und in diese Richtung ausgebildet werden.

  • Eine Freundin von mir nimmt ihre Havi-Hündin, die bald ein Jahr wird, auch mit zu ihrem Beruf im sozialen Bereich. Sie arbeitet in einer Art WG für geistig behinderte Erwachsene. Anscheinend darf sie die Hündin da einfach so mitnehmen, ohne dass diese eine spezielle Ausbildung absolviert haben oder perfekt gehorchen muss. Man muss aber anmerken, dass diese Hündin wirklich sehr anpassungsfähig, freundlich und entspannt ist.
    Soweit ich weiß, will die Freundin ihre Hündin eventuell auch "richtig" ausbilden, es steht aber noch nicht fest.

  • Einen Plan B habe ich nicht direkt, ich bin auch noch am suchen aber wollte gerne einem Hund von einer Pflegestelle/ Junghund aus dem Ausland helfen. Hier ist die Beschreibung des Hundes:
    "Rüde ODIN, kastriert,geb. ca. Anfang März 2015, Endmaß ca. 45 cm,
    Gewicht +/- 15 Kilo


    Flip, Flop, Lala und Odin sind Geschwister und wurden ca. Anfang März
    2015 geboren. Ausgewachsen werden sie ein schönes Mittelmaß von
    schätzungsweise 45 cm erreichen und das Gewicht sollte sich um die 15
    Kilo einpendeln. Anfangs waren die 4 in einem sehr schlechten Zustand
    (auf den ersten Fotos sieht man ja bereits, dass das Fell struppig ist
    und sie insgesamt nicht so gesund wirken), mittlerweile sind sie in
    bester Verfassung und haben teilweise auch schon ihren Koffer nach
    Deutschland gepackt.


    Odin ist ein aufgeweckter Kerl, der die Nähe zum Menschen sucht. Er
    kuschelt sehr gerne, kann aber genauso gut ausdauernd mit seinen
    Geschwistern spielen. Insgesamt gesehen ist er ein ganz normaler Welpe,
    weder besonders überdreht, noch total trantütig. Hier und da etwas
    zurückhaltend
    Neues vom 02.09.2015
    Odin hat sich in der Zeit, die er jetzt bei uns auf der Pflegestelle ist, zu einem ganz liebenswerten kleinen Hundebub entwickelt.
    Seine Ängstlichkeit der ersten Tage ist fast weg. Bei fremden Personen ist er zwar im ersten Moment noch zurückhaltend, aber
    dann siegt doch die Neugier und er geht langsam auf sie zu um sich ein Leckerchen oder eine Streicheleinheit abzuholen.
    Bei seiner Bezugsperson ist er sehr offen. Ständig kommt er und möchte gekuschelt werden und genießt es auf den Arm genommen zu werden. Man muss sich sein Vertrauen schon etwas erarbeiten.
    Odin läuft schon gut an der Leine. Bei den Spaziergängen im Feld darf er auch schon ohne Leine laufen. Auf Abruf kommt er sofort angerannt um sich sein Leckerchen oder seine Streicheleinheit abzuholen.
    Leider kann Odin keine längeren Spaziergänge machen, denn er hat ein Handicap. Die Kniescheibe in seinem linken Hinterbein ist nicht an ihrem richtigen Platz. Sie hängt auf der Seite. Trotz dieses Handicaps springt und läuft er mit den anderen Welpen super mit. Man sieht aber, dass er dieses Bein schont. Eine OP ist möglich, kann aber erst gemacht werden, wenn er ausgewachsen ist. Die Kosten hierfür würde der Verein tragen, wenn die OP von unserer Tierärztin durchgeführt wird.
    Für Odin suchen wir Leute, denen auch kürzere Spaziergänge ausreichen und die den lieben kleinen Kerl eher mit Kopfarbeit auslasten würden."

  • [...] Seine Ängstlichkeit der ersten Tage ist fast weg.[...]



    [...] Man muss sich sein Vertrauen schon etwas erarbeiten.[...]

    *Grübel* das kann einem Hunde, der ständig engen Kontakt mit fremden haben wird, schon ziemlich im Weg stehen.
    Ich verstehe deinen Wunsch, einen Hund aus dem TS zu nehmen. Aber sei dann nicht enttäuscht, wenn der Hund deinen Alltag auf der Arbeit nicht mitmachen kann. Eigentlich brauchst du einen offenen, nervenstarken Hund und keinen, der Fremde misstrauisch anfunkelt und schüchtern gegenüber jedem ist.
    Der Hund klingt nett und absolut gut, wenn du nur einen Hund suchst. Da du aber über eine Ausbildung als Therapiehund nachdenkst, weiß ich nicht, ob ein kleiner Schüchterling da das richtige ist....
    Probieren...klar. Kann man machen und vielleicht klappt es ja. Aber wenn nicht, brauchst du einen Plan B bei so einer unsicheren Kiste.

  • Puh, ich würde mich da meinen Vorrednern anschließen: Kann gut gehen, muss aber nicht. Meine erste Hündin kam auch aus dem TS, ein wundervoller Hund. An sich hätte mir jeder bescheinigt, dass ihr mit ihr eine solche Ausbildung hätte machen können, aber da ich nicht genau ihre Geschichte kannte, wäre das für mich nicht infrage gekommen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie einfach einen "Flahback" gehabt hätte?! Gerade bei Kindern wäre mir das zu heikel.
    Auch die Beschreibung liest sich für mich nicht so, als wenn ich dem Hund das zumuten wollte. Auch mit dem Handicap, finde ich, ist so eine Sache.
    Letztendlich liegt es bei dir. Trotzdem würde mich ja schon interessieren, welche Rassen da so drin sein könnten^^"

  • Ich finde es schon kritisch, einem körperlich nicht vollständig gesunden Hund solch eine zusätzliche Belastung zuzumuten. Gerade, wenn er bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden soll, fände ich es wichtig, dass zumindest der Bewegungsapparat nicht eingeschränkt ist. Wenn ich so an Newtons Schultag denke... Das Fußballspiel in der Pause mit den Jungs aus der 12 würde zumindest ausfallen... ;)

  • Schließe mich da meinen Vorrednern an.


    Wenn du einfach einen Hund haben möchtest, dann klingt der kleine Odin doch gut.
    Natürlich kannst du dein Vorhaben auch mit ihm versuchen, aber mache dir keine allzu großen Hoffnungen. Du solltest dich darauf einstellen, dass er dieser Aufgabe nicht gewachsen ist. Und dann brauchst du natürlich einen Plan B. Ihn dann wieder abzugeben, wäre grausam.


    Aber du suchst einen Hund für eine ganz spezielle Aufgabe. Und da würde ich wirklich den Gang zum Züchter wählen.
    Blindenführhunde, Polizeihunde, Drogenspürhunde, Jagdhunde und eben auch Therapiehunde... werden NICHT nach dem Zufallsprinzip ausgesucht.
    Da wird schon quasi vor der Geburt geplant, wie die Welpen mal in etwa sein sollen.
    Mit einer geeigneten Rasse von einem guten Züchter stehen die Karten dann sehr gut, dass du ihn zum Therapiehund ausbilden kannst. Aber selbst da gibt's keine Garantie ;)
    Natürlich gibt es Menschen, die einen Hund haben und erst später auf die Idee kommen, diese Ausbildung zu machen. Das klappt dann aber auch nur, wenn man eben zufällig den passenden Hund dafür hat.


    Und zu guter Letzt: damit der Hund die Arbeit gut macht, muss er sie gern machen. Und ich denke ein schüchterner Hund wie Odin hätte keinen Spaß daran.


    Mein eigener Hund ist auch freundlich und nicht ängstlich.
    Aber er kann mit fremden Menschen gaaar nix anfangen und würde es wohl eher "über sich ergehen" lassen. Ein Therapiehund muss sich auch auf fremde Menschen einlassen können. Odin wäre wohl eher ein Hund, der sich ein oder zwei feste Bezugspersonen sucht (das ist an sich keine schlechte Eigenschaft, mir gefällt das sehr an meinem Hund. Für dein Vorhaben eignet es sich aber nicht).

  • Vielen lieben Dank für die vielen Antworten!
    Das hat mir schonmal weiter die Augen geöffnet und ich werde mein Vorhaben nochmal richtig überdenken! Ersteinmal werde ich mir viele Informationen von Hundeschulen holen, mit den Eltern der Kinder reden etc. Danach werde ich weiter überlegen was ich machen werde, was ich noch benötige sowie mir einen Plan B überlegen ohne den Hund abgeben zu müssen!
    Vielen Dank euch☺

  • was ich noch benötige sowie mir einen Plan B überlegen ohne den Hund abgeben zu müssen!

    Jetzt bin ich ein bisschen irritiert! Mein Hund kommt aus dem Auslandstierschutz und soll Schulhund werden. Ich habe das Glück, dass er von der Vermittlerin perfekt beschrieben wurde und er sehr auf Kinder fixiert ist.
    Aber mal ganz ehrlich: Sollte Loki dieses Jahr nicht die Prüfung bestehen, dann versuchen's wir's noch mal. Wenn er dann immer noch nicht taugt, bleibt er heimischer Kuschelhund, Joggingcoach und Suchhund. Das sind immerhin auch 3 anspruchsvolle Jobs.
    Ich würde die Anschaffung nicht davon abhängig machen, ob ich den Hund mit zur Arbeit nehmen kann. Da bist du sofort aufgeschmissen, wenn das mal nicht geht: Hund hat Durchfall, neuer Kollege oder ein Kind ist allergisch/phobisch.

  • Jetzt bin ich ein bisschen irritiert! Mein Hund kommt aus dem Auslandstierschutz und soll Schulhund werden. Ich habe das Glück, dass er von der Vermittlerin perfekt beschrieben wurde und er sehr auf Kinder fixiert ist.Aber mal ganz ehrlich: Sollte Loki dieses Jahr nicht die Prüfung bestehen, dann versuchen's wir's noch mal. Wenn er dann immer noch nicht taugt, bleibt er heimischer Kuschelhund, Joggingcoach und Suchhund. Das sind immerhin auch 3 anspruchsvolle Jobs.
    Ich würde die Anschaffung nicht davon abhängig machen, ob ich den Hund mit zur Arbeit nehmen kann. Da bist du sofort aufgeschmissen, wenn das mal nicht geht: Hund hat Durchfall, neuer Kollege oder ein Kind ist allergisch/phobisch.

    Eben. Der Hund sollte in erster Linie zu DIR und DEINEM LEBEN passen.


    Ob er auch in deinen Job passt, steht an zweiter Stelle.


    Willst du einen Hund, damit du dein ganzes Leben mit ihm teilen kannst oder siehst du ihn eher als "Arbeitsmittel, das man eben auch mit nach Hause nimmt"?
    Die Ausbildung zum Therapiehund wäre nämlich nur das i-Tüpfelchen in eurem gemeinsamen Leben.


    Verstehst du was ich meine?

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