Jetzt doppelt Steuer zahlen?!
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"Geld haben" fängt für mich da an, wo man sich ein Hobby leisten kann, für das man größere Summen parat hält. Meine Hunde sind z.B. reiner Luxus; ich "brauche" die streng genommen nicht. Und ich fahre gerne mal für ein Wochenende zu einem Seminar, habe eine finanzielle Reserve für TA-Kosten und füttere nicht das billigstmögliche Futter – solange ich mir das leisten kann, kann ich auch Hundesteuer bezahlen, denn - wie oben schon geschrieben – bei uns im Dorf gibt's genug Leute, die's im Leben deutlich schlechter haben. Mag sein, dass es unter denen auch vereinzelt Pferdebesitzer gibt – aber die überwiegende Mehrheit der Pferdebesitzer hier (und noch mal: ich rede nur von der Gemeinde, in der ich lebe!) stellt ihr Pferd teuer unter, kann sich hohe TA-Rechnungen leisten und fährt zu Turnieren, die reines Privatvergüngen sind – und ja, damit sind die Pferdebesitzer hier im Vergleich zu vielen anderen Gruppen im Dorf "reich". Die Hundebesitzer übrigens auch, genau so wie jeder, der einen vierstelligen Betrag auf dem Sparkonto hat, um sein Tier im Notfall versorgen zu können.
zum Thema "Geld haben":
Als ich mein Pferd hatte war ich frisch aus der Ausbildung mit einem eher geringen Gehalt.
Ich habe das Pferd in einem "teuren Turnierstall" untergestellt (450 Euro / Monat) weil sie zu der zeit in der Gegend die besten Unterkünfte, besten Wiesen und das qualitativ beste Einstreu/Heu boten und ich meinem Pferd keine verschimmelte Silage füttern (lassen) wollte.Kurz nach Kauf stellte sich raus, das das Pferd chronisch krank war (jaja, Ankaufsuntersuchung und so ) - sprich, ich hatte regelmäßig hohe Tierarztkosten.
Nachdem ich das Pferd nicht mehr hatte habe ich 7 Jahre lang mit drei Jobs an den Schulden abbezahlt, die mir mein "Hobby" eingebracht haben - nein, ich war nicht reich - wobei es vermutlich auf ne Steuer auch nicht mehr angekommen wäre
Wenn man "von den Reichen für die Armen" holen will, dann sollte man das über die Einkommenssteuer oder die Vermögenssteuer tun aber nicht weil man denkt "boah, der muss ja Geld haben, wenn er sich xy leisten kann" - nein - der hat halt einfach andere Prioriäten.
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Das Thema Pferdesteuer, bei uns in der Umgebung ganz aktuell....
http://www.nordbayerischer-kurier.de/comment/42423
Irgendwann kommen die schon noch auf die Idee, Katzen zu besteuern oder Mäuse im Haus...... Notfalls finden sie bestimmt zumindest Wollmäuse oder?
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Irgendwann kommen die schon noch auf die Idee, Katzen zu besteuern oder Mäuse im Haus...... Notfalls finden sie bestimmt zumindest Wollmäuse oder?Wenn's nicht so traurig wäre
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Naja....die geben so viel Geld für Müll aus, da muss sich der Pott wieder füllen
Und das sollen wieder die Bürger machen....egal wie
Das Unwort ist dann STEUER ! Egal auf was, Hauptsache die Kohle kommt rein und kann wieder
zweckentfremdet werden
Wir sind die Massenzucht, die regelmässig gemolken wird -
Das Problem hier bei uns ist einfach, dass die Gemeinde völlig überaltert ist und nullkommakein Gewerbe in die Ecke ziehen will. Woher soll das Geld denn kommen?
Dann sollte die Lösung des Problems aber doch nicht ausgerechnet darin liegen, den bei Euch offensichtlich einzigen größeren Gewerbetreibenden, nämlich den Reitstall, auch noch zu vergraulen oder zu ruinieren. Der Betreiber schaut nämlich auch in die Röhre und zahlt entsprechend weniger Steuern, wenn ihm die Einsteller wegbleiben. In den allermeisten Kommunen werden Gewerbetreibende unterstützt, wo es nur geht und das grad im ländlichen Bereich zu Recht. Wieviele Arbeitsplätze schafft wohl der Betreiber Eures Reiterhofes? Und wieviele Arbeitsplätze werden dadurch unterstützt? Welche sonstigen regionalen Gewerbetreibenden werden durch den Reiterhof unterstützt? Und wieviel davon fällt wohl weg, wenn die Einsteller wegen der Steuer weg bleiben? Solche Dinge haben doch viel mehr Konsequenzen, als ein paar Muckel mehr in der Gemeindekasse, die so vermutlich auch nur auf den ersten und sehr flüchtigen Blick auftauchen, weil die weiteren Konsequenzen gar nicht bedacht wurden.
Klar, wir müssen alle was beitragen, um unser Land und unsere Gemeinden am Laufen zu halten. Da hast Du vollkommen Recht mit - nur, die meisten von uns tun das bereits und zwar mit einem Großteil unserer Einkünfte. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es schändlich sei, zu arbeiten, um ein wenig mehr, als das blosse Existenzminimum zu haben.
Warum sollen jetzt nur Tierhalter herangezogen werden?
Das hat Herr Bartels, der Sprecher der reiterlichen Vereinigung D (FN) ganz gut formuliert - die Gemeinden gehen davon aus, dass wir Pferdehalter leistungsfähiger als der Rest der Bevölkerung sind. Eben weil wir anderswo sparen, um uns unsere Leidenschaft für die Pferde finanzieren zu können. Andere Bürger können das offensichtlich nicht so gut wie wir. Schon allein deshalb sind wir Pferde- (und andere Tierhalter) leistungsfähiger. Unsere paar Euronen, die wir verdienen, sind entsprechend mehr wert, als die unserer Berufskollegen. Also müssen wir auch mehr davon abgeben. Ist doch klar.
Ich werde künftig wohl Lehrgänge für Politiker anbieten. Wie man Ziele im Leben erreichen kann und wie man dafür halt Prioritäten setzen können muss.
Da scheint Nachholbedarf zu bestehen.Zum Thema reich sein: Ich finde halt, wenn man so argumentiert, dann müsste man im Prinzip hinnehmen, dass man sobald man über Harzt IV Niveau lebt, muss man den Rest abgeben. Denn auch wenn jemand 3x die Woche shoppen geht, 2x im Jahr in den Urlaub fährt, 2x die Woche Essen geht, ins Kino geht etc. das ist doch dann alles Luxus, den ich nicht zum Leben benötigt. Warum sollen jetzt nur Tierhalter herangezogen werden?
Ich kann mir vorstellen, dass bei Tiersteuern auch ein gewisses Kalkül dahintersteckt. Würden anderswo Luxus-Steuern erhoben, hätten es die Leute leichter, z. B. 1 x im Monat weniger essen zu gehen.
Als Tierhalter hat man aber auch immer die Verantwortung für ein Lebewesen.Machen wir uns nix vor - käme hier die Pferdesteuer, würde ich sie notgedrungen auch noch zusammenkratzen. Evtl. halt mit Hintertürchen Vertragsnaturschutz.
Denn was bliebe mir denn übrig?Alte Pferde, die nicht mehr reitbar sind und Cushing-Medikamente benötigen, verkaufen? An wen denn bitte?
Schlachten fällt weg - wegen der Medikamente ist in den Equiden-Pässen meiner Pferde eingetragen, dass sie nicht geschlachtet werden dürfen. Vom emotionalen Faktor jetzt mal ganz abgesehen.
Einschläfern, weil kein Geld mehr da ist?Also zahlt man. Weil einem nix anderes übrig bliebe. Und das kalkulieren die Politiker doch mit ein.
LG, Chris
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@Chris2406 Besser hätte es man wohl nicht formulieren können!
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Ja, die Tierseuchenkasse ist überall verpflichtend, aber das ist lange noch nicht flächendeckend. Bisher hat der Stallbetreiber gemeldet, bei uns hat die Umstellung auf die Pferdebesitzer erst vor kurzem stattgefunden. Und das mit den Daten ist alles nicht ganz so einfach.
Wens wirklich interessiert:
Aktionsbündnis Pferdesteuer
Ich finde die ganze Argumentation darum, ob Pferdebesitzer nun reich sind oder nicht, völlig daneben. Wenns darum geht, wer wie viel Geld hat, dann ist doch Einkommenssteuer und Vermögenssteuer angebracht, und nicht willkürlich irgendwas.Zumal man nicht vergessen sollte, dass die Hundesteuer nicht nur eine Aufwandssteuer, sondern auch eine Lenkungssteuer ist, mit dem erklärten Ziel, den Hundebestand niedrig zu halten.
Ob das bei ner Pferdesteuer ein erwünschter Effekt ist, ist fraglich, da Pferde ein weitaus größerer Wirtschaftsfaktor sind, gerade im ländlichen Raum, als Hunde.In Gemeinderäten sitzen nicht immer die hellsten Köpfe, das darf man auch nicht vergessen. Da wird - genau wie hier, schnell mal geschrieen "Ja prima, die habens ja!" ohne genau nachzudenken. Kommunalpolitik ist eine Sache für sich... wie Foren auch.
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